Hallo Herr Smith,
als Selbständiger hätte ich gerne eine
Berufsunfähigkeitsversicherung. Ich wandt mich diesbezüglich
an die Allianz, die laut Finanztest sehr gut abgeschnitten
hat.
Es mag jetzt vielleicht etwas sarkastisch klingen, aber Finanztest ersetzt keinen wirklich guten Berater. Finanztest ist lediglich EINE von vielen Orientierungshilfen.
Vielleicht hätte eine andere Gesellschaft genau die Frage nach der Erkrankung, die dann zum Ausschluss geführt hat, in dem Fragekatalog gar nicht gestellt.
Da helfen dann auch die besten Bedingungen und die niedrigste Prämie nichts, wenn wegen genau dieser Frage der Antrag abgelehnt wird.
Ausserdem haben sie als Selbständiger erweiterte Möglichkeiten, die in Finanztest nicht aufgeführt sind.
Ich bin Fachberater im Gesundheitsbereich und habe mit diesen Problemen jeden Tag zu tun.
Sicherlich gibt es aber auch für ihr Problem noch eine Lösung.
Gut finde ich, dass ihnen die Notwendigkeit einer solchen Absicherung bewusst ist.
Brav, wie ich bin, gab ich alle meine Arztbesuche der letzten
Jahre an. Unter anderem auch eine Psychotherapie. Tatsächlich
hat die Allianz mich nun abgelehnt, mit der Begründung, bei
mir läge ein erhöhtes Risiko vor. Und das, obwohl die
Behandlung schon lange abgeschlossen war und mein Doc mir
völlige Genesung attestierte…
Die richtige Beantwortung der gestellten Fragen ist eine absolut notwendige Voraussetzung. Sonst haben sie im Leistungsfalle die allergrößten Schwierigkeiten und der Versicherer kann sich evtl. auf die Verletzung der vorvertraglichen Anzeigepflicht berufen. Somit sind alle bis dahin gezahlten Beiträge ++ der Versicherungsschutz weg.
Jedem von uns begegnen tagtäglich unzählige Irre auf der
Straße, die vielleicht eine Therapie weit nötiger hätten als
ich. Gehe ich nun aber richtig in der Annahme, dass jeder
dieser Irren problemlos eine Versicherung bekommen würde, nur
weil er NICHT zum Therapeuten geht?
Gegen diese Aussage / das Klischee wehre ich mich.
Eine Psychotherapie nutzt oftmals mehr und verursacht zudem weniger Kosten, wie man glaubt. Jemand der sich mit psychosomatischen Beschwerden immer wieder zum Hausarzt setzt und nach 10 Jahren noch immer dort ist, ist sicherlich nicht glücklicher und weniger für seine Gesundheit getan, wie jemand, der bereit ist, Schritte zu unternehmen.
Sollte ich die nächsten fünf Jahre vielleicht besser jedem
Arzt - egel welchen Fachbereichs - aus dem Weg gehen, damit
ich dann eine Versicherung bekomme?
Nein. Suchen sie sich einen Berater, der sich auskennt.
Habt Ihr ähnliche Erfahrungen gemacht?
Wie schon erwähnt. Jeden Tag.
Gruß
JS
MfG
Stefan
PS. Mein Kommentar drückt lediglich meine private Meinung sowie persönliche Erfahrungen aus und ist keineswegs eine rechtliche Beratung.