Verständnissfrage zum Weltkrieg 2

Hallo michi_71,

Vielleicht wären wir schon bei WK 10.

wenn nicht die Atombombe ihn beendet hätte, dann wohl ja.

Zumindest ist das aus unserer heutigen Sicht eine positive :Entwicklung.

Du glaubst ja nicht, dass die Sowjetunion nach 1945 gegen Westen stillhielt, um den Deutschen danke für ihre Holocaustbewältigung zu sagen. Also das wäre mir schon ein etwas krasser Kurzschluss.
Oder - um es mit der andern Seite der Weltkarte zu sagen - dass die USA je auf einen Krieg verzichten, dürfte sich denn ja auch nicht gerade daran entscheiden, ob sich in Europa gerade jemand schuldig fühlt.

Israel

erklärt natürlich immer alles (ich hoff’ mal, dies ist nicht allzu ernst zu nehmen).

Gruss,
Mike

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Die Mär vom Bruch des Abkommens
Hallo Michael,

Chamberlain am 15.3.39 zum Thema Besetzung:
„Unserer Ansicht nach hat sich die Lage von Grund aus geändert, seit der Slowakische Landtag die Unabhängigkeit der Slowakei erklärt hat. Diese Erklärung hatte die Wirkung, daß der Staat, dessen Grenzen wir zu garantieren beabsichtigten, von innen her zerbrach."
Also über die Abspaltung der Slowakei machte sich Chamberlain zunächst Gedanken!

Dass Hitler mit der Besetzung einen Vertrag brach, war weder in diesem Moment für Chamberlain relevant, noch handelte es sich um einen Bruch des Münchner Abkommens. Vielmehr hatten Hitler und Chamberlain am Rande der Münchner Konferenz ein eigenständiges Konsultativabkommen geschlossen, welchem nun Hitler mit dem Einmarsch aufgrund einer seiner Einschätzung nach neuen Faktenlage nicht mehr entsprach. Was macht der Unterschied aus? Nun, das macht aus, ob es sich um das prestigeträchtige, allgemein mit dem Friedenswunsch der Beteiligten verbundene multilaterale Münchner Abkommen oder eben „nur“ um die deutsch-britische Vereinbarung handelte, deren Bruch (falls er denn so bezeichnet werden würde) zwar die Beziehungen belasten mochte, aber nicht unbedingt Krieg heissen musste.

Gruss,
Mike

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Ich möchte den Thread nicht in eine Richtung gleiten lassen, der mit der Ausgangsfrage nicht mehr viel zu tun hat.

Es ist einfach noch nicht genug Zeit vergangen, als das wir Deutsche das Thema mit dem richtigen Abstand bewerten können. Sobald jemand das Wort Jude oder Israel in eine Diskussion nennt, hat er bereits verloren. Der Schuldkomplex lässt offenbar nichts anderes zu. Nun gut, ich würde mich zwar gerne über falsche Sichtweisen belehren lassen und die Einflüsse des WK2 auf die menschliche Entwicklung diskutieren, doch das ist nur in einer ehrlichen Diskussion möglich und dazu gehört auch die Meinung des anderen, ohne ihn gleich in eine bestimmte Ecke zu stellen. Diese NoGo Thematik ist jedenfalls gefährlich. In jeder Psychotherapie lernt man zuerst über das Problem zu sprechen, Verdrängung ist der denkbar schlechteste Weg. Wo ich wieder beim eigentlichen Ausgangsthema wäre, denn auch diese einseitige Betrachtung ist gefährlich.

Warum sagt man nicht einfach? Ja, man hat dort mit zweierlei Maß gemessen. Aber es ging nicht anders, da man nicht gleichzeitig gegen zwei Tyrannen kämpfen konnte. So etwas gehört nun einmal zum Krieg. Das wäre zumindest ehrlich gewesen.

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http://www.naturfotografie-digital.de/voegel/alle-me…

Nuff said

Die Warnung von GB und F an D war mehr als deutlich. Es war
ein „Bis hierher und nicht weiter“
Ein Angriff auf Polen wäre der Kriegsgrund. Dies stand seit
der Besetzung der Resttschechei fest.

Passt halt nur nicht mit der Tatsache zusammen, dass sich eben jenes Polen im Frühjahr 1939 mit Terriotorialgewinn an der „Erledigung der Rest-Tschechei“ beteiligt hat.

Wir sollten vielleicht einfach mal zu der Erkenntnis kommen, dass insbesondere Großbritannien auch noch im 20. Jahrhundert an die „balance of power“ glaubte, die auf dem Kontinent gewahrt werden müsse, damit das Britische Empire seine Vormachtstellung halten könne. Keine Weltmacht war jemals karitativ tätig, am wenisten England. Die „balance of power“ war der Grund für die erklärte Aufgabe der Neutralität 1914 (und nicht der anschließende deutsche Einmarsch in Belgien), und als sich in den 30er Jahren herausstellte, dass Deutschland weder ökonomisch noch militärisch die Luft ausgegangen war, war eben Polen der Grund für die Kriegserklärung 1939.

Wobei man bei der Suche nach einem legalen Kriegsgrund geflissentlich übersah, dass zwar die Polen nicht freiwillig unter die deutsche Knute gingen, dass aber die Iren, Buren und Inder ebensowenig freiwillig unter die britische Knute gegangen waren - ohne dass Deutschland deswegen gegen Großbritannien aggressiv geworden wäre. England legte eben sehr gerne an andere Mächte Maßstäbe an, denen man sich selbst verweigerte.

Territoriale Interessen hatte Großbritannien in Osteuropa keine. Und wäre damals schon die Sowjetunion als der potentiell stärkere Gegner erkannt worden, der sie war, dann wäre man um den deutschen Puffer froh gewesen.

Stattdessen rechnete man wieder damit, dass England und Frankreich im Westen die Unterstützung der USA erhalten würden, um gegen Deutschland standhalten zu können, während die im Osten quasi nebenbei die Sowjetunion fertigmachten - wie im 1. Weltkrieg das Zarenreich.

Frankreich hatte sich 1938 jedoch als noch nicht kampfbereit erklärt und so musste London eben auf die nächste Gelegenheit warten, einen geeigneten „Festlandsdegen“ zu finden, der ihnen die Arbeit machte.

Ich habe kein Problem damit, dass Großmächte Großmachtpolitik betrieben haben und versuchten, ihren Konkurrenten um Märkte militärisch den Strom abzudrehen, so waren nun mal die Spielregeln damals. Ich habe aber ein Problem damit, dass man es dann jedesmal zum Kampf gegen Tyrannen hochstilisierte und auch heute noch an diesen Mist glaubt.

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Hi General Patton,
den Plan die Sowjets zurückzutreiben gabs tatsächlich. War von Churchill und hieß „Operation Unthinkable“: GB, P, USA und D gegen SU. Auch General Patton war dafür, evtl. etwas mitschuldig an seinem Verkehrsunfall? Deswegen durften die in britischer Gefangenschaft befindl. dt. Soldaten die Hakenkreuzfahne hissen, die Offiziere trugen ihre Seitenwaffe, es wurde nach dt. Recht (Marinerichter Filbinger) abgeurteilt. Etwa 6 Wochen nach Kriegsende. Da aber Truman (USA) das Atombombenmoonopol besaß, glaubte er damals, die SU auch so vertreiben zu können, bspw. mit seiner ultimativen Drohung, gegen die SU Kernwaffen einzusetzen, sollten sie sich nicht binnen weniger Wochen aus dem Iran zurückzuziehen (Irankrise 1946/1947, anglosowjetische Invasion 1941). Gruß HR.

http://www.dailymail.co.uk/debate/article-1209041/Op…
http://www.merkur-online.de/lokales/regionen/pattons…
http://www.designmodproject.de/forum/viewtopic.php?f…
http://en.wikipedia.org/wiki/Operation_Unthinkable

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Hallo Herbert Rainer

vielen dank für deine Antwort. So was hat mir auch schon mal jemand erzählt, aber dahingehend dass Churchill wohl schon 1944 mit deutschen Stellen darüber verhandelt haben soll. Nachdem ich aber „Das Himmlerkomplott“ gelesen habe, halte ich das für ausgeschlossen. Der Empirerversenker hat ziemlich spät gemerkt, was er für einen Mist verbockt hatte.
Der Plan ist interessant, aber zeigt mal wieder die Hasenfüße der Westmächte. Ohne 3:1 Überlegenheit treten wir nicht an, wenn H auch so gedacht hätte, wären die Sowjets bis nach Madrid marschiert. Der Unfall vom Patton war sehr merkwürdig, wie so viele doofe „Zufälle“. Über die 17. SS Panzer hab ich mal ein Buch gelesen, die stand zum Schluss in Österreich oder irgendwo da unten rum und ist voll intakt „einkassiert“ worden. Patton hätte aber sicher mehrere 100.000 deutsche Soldaten „reaktivieren“ können, insbesondere , die aus den Ostgebieten

Ich lese grad ein Buch zum Verrat bei Unternehmen Barbarossa u. da muss wohl sagen , dass H. den schwersten Fehler vor dem Krieg gemacht hat, den Stalin nicht gemacht hat. Er hat vergessen die, Wehrmachtsführung zu säubern und ganz besonders den Canaris Laden, der war wohl in vielen Fällen für den Gegner tätig und hat zig Hunderttausender deutscher Frontsoldaten auf dem Gewissen. Nach dem 20.Juli hat es ja wenigstens noch ein paar die gerechte Strafe gebracht, leider sind viele ungeschoren davon gekommen und haben dann auch noch Karriere im neuen System gemacht.

Gruß
General Patton

" Wir sollten den Deutschen ihre Waffen wiedergeben und dann die Sowjets dahin zurück treiben, von wo sie gekommen sind (Sommer 45)"

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Hi General,
natürlich hatte der Churchill Plan eine Vorlaufzeit - klar. Daher auch noch die Durchhalteparolen bis zum Schluß. Von nix kommt nix und wo es Rauch gibt, gibts auch Feuer. Interessant ist ein Vergleich der dt. und britischen Wikiseite über Operation Unthinkable (O.U.). Etwa 1 zu 10. Immerhin hat das deutsche Wiki überhaupt eine Kurzmeldung über O.U. gebracht - etwas, was Wiki sich beim geplanten Überfall auf Kanada 1935 (Warplan red) ersparte - wohl um deutsche Leser nicht ethisch zu verwirren. Wie gesagt, Truman entschied sich gegen O.U. . Interessanterweise (am Rande) sollen die USA eine 3. Atombombe auf Japan abgeworfen haben, die den Sowjets ausgehändigt wurde, wie der Spiegel schrieb. Gruß HR
http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-9274655.html
http://www.warbirdforum.com/third.htm
http://airminded.org/2009/08/19/the-third-atomic-bom…

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