stellenweise etwas ot 
Hei,
erst einmal ein * für Deine Antwort - das ging mir beim Lesen auch alles größtenteils durch den Kopf. 
Die Aussage finde ich ein wenig schwierig. Klar, dass die
altnordische Sprache im heutigen Norwegen entstanden ist, mag
durchaus sein.
Dazu habe ich die schöne kleine Geschichte parat, dass ein norwegischer Wikinger gen Island segelte auf der Suche nach irgendeinem anderen Kontinent. Als er dann diese Insel fand und sah, wie schön grün sie war, fuhr er zurück zu seinen Mannen und erzählte ihnen von einem 'Eis’land (= 'Is’land), wo immer nur Eis sei und man niemalsnienicht wohnen könne. Er wolle es dennoch versuchen, da er ja so toll und groß und stark und - äääh - sowas alles halt war.
Dann segelte er mit seiner Familie zurück nach Island und blieb dort, froh und ungestört von anderen Wikingern, die ja dachten, dass besagte Sippe nun im ewigen Eis lebe - und wer wollte das schon? Womit wir die Ureinwohner des heutigen Islands und somit die Urväter des Altisländischen hätten. *g*
Aber deswegen zu behaupten, dass Nynorsk oder
Bokmål die „Mutter“ aller nordischen Sprachen ist, wäre in
etwa so, als würde man behaupten, Italienisch sei die „Mutter“
aller romanischen Sprachen.
Dazu könnte man höchstens sagen, dass Nynorsk quasi der bewusste Rückgang zum ursprünglichen Norwegisch ohne Einflüsse des Dänischen und Schwedischen ist (erinnere ich mich hier richtig?).
Bokmål hingegen ist das, was ausländische Norwegisch-Schüler normalerweise lernen.
Hinzu kommt, dass z.B. Isländisch
und Färöisch deutlich näher am Altnordischen sind als eine der
Festlandsprachen (Nynorsk, Bokmål, Schwedisch, Dänisch).
Weswegen sich wohl jeder Skandinavistik-Student mit Altisländisch rumquälen muss. Hihi, bin wohl die Einzige, die sich so richtig darauf freut! 
Aus oben genanntem Grund würde ich diese Aussage relativieren:
Mit Kenntnissen einer Festlandsprache kann man nicht
automatisch eine der Inselsprachen verstehen bzw. sich in ihr
durchschlagen. Zumindest bei weitem nicht so leicht wie in
einer der anderen Festlandsprachen.
Und selbst das ist nicht immer gegeben: Eine meiner dänische Cousinen hat ihren damaligen norwegischen Freund bestens verstanden, während ihre Schwester grundsätzlich das Telefon weitergereicht hat, sobald er dran war. Wegen Nicht-Verstehens.
Und wieder ein Jein: Die Festlandsprachen sind einander
deutlich näher als die romanischen Sprachen untereinander. In
der Regel können sich Dänen, Schweden und Norweger problemlos
miteinander unterhalten, während jeder die eigene
Muttersprache spricht. Und das kann man nun wirklich nicht von
jedem Franzosen/Spanier/Italiener sagen. 
Für Nicht-Skandinavier allerdings nicht ganz einfach. Während man grob sagen kann, dass sich die drei untereinander verstehen, ist es für einen Sprachschüler nicht so einfach. Ich spreche z. B. Norwegisch. Lesen/Schreiben/Reden: kein Thema. Verstehen: kommt auf den jeweiligen norwegischen Dialekt an bzw. ob Nynorsk oder Bokmål gesprochen wird. Dänisch und Schwedisch lese ich ohne Schwierigkeiten. Wenn ein Däne mit mir redet, verstehe ich grundsätzlich kein Wort. Bei Schweden kommt es darauf an, wie langsam sie reden, das geht dann schon eher…
Grüßlis
Natascha