Versteht jemand "Ehrenmorde"?

Okay. Was spricht also gegen die Ächtung durch „Vorbilder“. Stammesführer, Familienoberhäupter, Geistlicher. Wenn ein einflussreiches Familienoberhaupt sagt, der X hat mit dem Mord ein derart schweres Verbrechen gegen Familie UND Islam begangen, so dass er fortan aus der Familie als ausgestoßen gilt. Keiner solle ihn besuchen, unterstützen oder Gastfreundschaft bieten.
Würde das nichts bringen?

Moin,
beim Islaminstitut wird man fündig: https://www.islaminstitut.de/2005/der-ehrenmord/
Der Ehrenmord ist eine Form der Gewalt, die sich fast ausnahmslos gegen Frauen richtet. Es handelt sich um einen Mord – eine vorsätzlich geplante, oft besonders heimtückische Tat aus niedrigen Beweggründen – die von der Familie oder Gesellschaft jedoch als legitimierte Tötung eines Mädchens oder einer Frau durch ein Familienmitglied beurteilt wird, wenn diese im Verdacht steht, den Ehrenkodex der Familie verletzt zu haben. Die Verletzung der Familienehre geschieht durch eine außer- oder voreheliche Beziehung, durch den Verdacht auf Ehebruch oder eine voreheliche Beziehung oder auch durch ein allgemeines (moralisches) Fehlverhalten der Frau. Im allgemeinen muss der Täter nur mit einer milden Strafe rechnen oder seine Tat bleibt sogar ganz und gar ungesühnt. Das Strafmaß liegt z. B. in Jordanien offiziell bei etwa sieben Monaten.

und bei Surgir, Lausanne auch https://surgir.ch/wp-content/uploads/2021/04/SURGIR-Brochure-crime-dhonneur-en-Europe.pdf
Ce devoir de venger l’honneur de la tribu est soumis à la pression du groupe d’appartenance. Il s’agit de sauver l’honneur de la famille en faisant couler le sang de la présumée coupable au su et au vu de tous, afin de prouver que l’on est conforme aux codes de sa communauté, que l’on respecte ses règles et que l’on sanctionne les écarts de conduite. Le déshonneur est une menace d’exclusion sociale pour toute la famille élargie.

Es ist letztlich ein archaisches System, auch nicht mit dem heutigen islamischen Glauben zu begründen, vielleicht wie bei den Christen die Begründungen aus dem alten Testament auch nicht mehr zeitgemäß sind.

Der Ehrenmord ist fürchterlich (!) archaisch, wenn man genau hinschaut. Durch die „Tat“ der Frau (da reicht es oft, einen eigenen Willen zu haben) wird die ganze Sippe von der Gesellschaft geächtet und sieht die einzige Chance darin, ein Opfer zu bringen - nur nicht den Göttern, sondern weil falsch verstanden, sozusagen ihrer Gesellschaft - und oft sogar mit schlechtem Gewissen. Das erkennt man daran, dass dann zum Beispiel minderjährige Verwandte den eigentlichen Mord begehen müssen, getrieben von ihren Verwandten (meist nur Männern), damit das Strafmaß so gering wie möglich ausfällt (das zweite Opfer) - wehe, der sperrt sich!
Es ist absurd, aber auch „bei uns“ in unserer Kultur zu finden, vielleicht nicht sichtbar gleich krass zum Beispiel bei fundamentalen Freichristlichen Glaubensgemeinschaften.
Grüße

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Was für eine absurde Frage…
Mal angesehen davon, dass du vermutlich eh weißt, dass Ehrenmorde dort natürlich auch verurteilt werden, tust du gerade so, als ob es in westlichen Kulturkreisen keine Verbrechen gäbe. Ist bei uns eigentlich auch der Pfarrer, Bürgermeister oder die Familie in der Pflicht, wenn mal wieder eine Frau von ihrem Mann/Lebensgefährten ermordet wird?

Das stimmt ohne Zweifel.
Und es sind die meisten Menschen, die gelernt haben. Wenn ich mir die Stammtische von früher und bestimmte Internetweiten ansehen, sind es bei Weitem noch nicht Alle. Genauso wird es bei „den Ausländern“ sein. Die Meisten würden sicher nie auf die Idee des Ehrenmordes kommen …

Gruss
Jörg Zabel

Hallo,

ich bin deiner Meinung: bedingungsloses Asyl für alle Frauen aus Ländern, deren Politik oder Kultur frauenfeindlich ist.
Leider gibt es das bislang nicht, geflüchtete Frauen landen oft in der illegalen Prostitution - kaum eine tolle Alternative.
Also wählen wir demnächst die Partei, die alle unterdrückten Frauen aufnehmen will. Welche war das noch mal?

Gruß,
Paran

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Es ist zwar nicht das Thema: Du sprichst von Gewalt gegen Frauen insgesamt. Gewalt ist auch der psychische Druck, dem Patriarch gehorchen zu müssen, Kopftuch tragen zu müssen, das Haus selten oder nur in Begleitung zu verlassen, einen Freund männlichen Geschlechts nach Gutdünken zu treffen, Sex zu haben, zu lieben und zu heiraten. Das kommt alles durchaus oft vor.

In westlichen Kulturkreisen gibt es durchaus Ehrenmorde. Nur werden diese dann auch in erster Linie von Migranten außerhalb des westlichen Kulturkreises begangen:
Hier mal eine Aufstellung aus BKA-Zahlen aus einer Studie des Max-Planck-Instituts:
Nach den Geburtsländern der Täter dominiert die Türkei mit 63,3%, danach folgen arabische Länder mit 14,2%, Länder des ehemaligen Jugoslawien (inklusive Kosovo) und Albanien zusammen mit 7.5%, Deutschland mit 9,2% und Pakistan und Afghanistan zusammen mit 5.8%.

In den jeweiligen Kulturen, aus denen die “Ehrenmörder” stammen, wird die Herrschaft des Mannes über die Frau kaum oder auch gar nicht hinterfragt.

"Allerdings ist unübersehbar, dass Ehrenmorde heute, wenn auch nicht ausschließlich, so doch vorwiegend in islamischen Gesellschaften vorkommen.Dort sind vor allem im ländlichen Bereich viele Gesellschaften bis heute von halbfeudalen, tribalen Strukturen geprägt, in denen sehr eindeutig und streng definierte Verhaltensnormen für Mann und Frau weithin unhinterfragt gelten und die Frau de facto häufig als eine Art “Besitz” des Mannes behandelt wird. Diese Verhaltensnormen werden größtenteils mit dem Islam begründet, im Kollektiv überwacht und Grenzüberschreitungen vor allem Frauen Schuld zuschreibend zur Last gelegt. Im Zuge der Binnenmigration kommen Ehrenmorde auch in den Städten vor und dort in allen gesellschaftlichen Schichten [34], so dass es ein Irrtum wäre, anzunehmen, dass die Problematik des Ehrenmordes nur ein auf ländliche Gebiete beschränktes Phänomen ist.

Als verstärkender Faktor für das Ungleichgewicht zwischen Mann und Frau in islamischen Ländern kommt die im islamischen Eherecht verankerte Forderung nach Gehorsam der Ehefrau ihrem Ehemann gegenüber hinzu, fußend auf Sure 4,34 und zahlreichen Überlieferungen Muhammads, die die herausgehobene rechtliche und gesellschaftliche Stellung des Mannes betonen und nach überwiegender traditioneller Meinung muslimischer Theologen sogar eine “maßvolle” Züchtigung der Ehefrau im Konfliktfall mit einschließen (vgl. Sure 4,34). Auch wenn manche Theologen diese Deutung ablehnen und in modernen muslimischen Familien die Praxis anders aussieht, schaffen die tradierten Texte und konservativen Auslegungen in islamisch-patriarchalischen Gesellschaften doch ein Klima, in dem Gewalt gegen Frauen ebenso vielfach toleriert und als zum normalen Alltag gehörig betrachtet wird wie das Gehorsamsprinzip und die Einschränkung von Frauenrechten, z. B. in Bezug auf Bildung, auf Selbstbestimmung und persönliche Freiheiten.

Muslimische Theologen betonen insbesondere die Pflicht zum sexuellen Gehorsam der Frau als eine der Grundkomponenten der ehelichen Nachordnung der Frau; ein Faktor, der das gesellschaftliche Bewußtsein für ihre untergeordnete Stellung sowie für die weisungsberechtigte Position des Mannes mit prägt. Mag sich diese Sicht und Praxis auch in der städtischen Oberschicht graduell verändert haben, gilt sie doch nach wie vor für große Teile der muslimischen Gesellschaften fast unangefochten. Dort schafft eine vorindustrielle, strukturell wenig entwickelte, kollektivistisch ausgerichtete Gesellschaft und eine patriarchalisch und an den Werten des traditionellen Islam ausgerichtete Lebensweise und Kultur ein Klima, das der Frau die alleinige Verantwortung für die Wahrung der Ehre zuweist, auch wenn der Koran und die muslimische Theologie vor- und außereheliche Beziehungen mit der Steinigung bzw. Auspeitschung für Mann und Frau unter dieselbe Strafe stellen. In der Praxis wird jedoch in einem solchen Umfeld der Frau einseitig die Verantwortung für die Aufrechterhaltung der Moral zugewiesen, wobei die Kultur und Tradition eine größere Rolle spielen als die orthodoxe Theologie.

Eine mit islamischen Werten begründete traditionell-konservative Auffassung der Rolle der Frau schafft also ein begünstigendes Klima für die Kontrolle der Frau, für die Legitimierung der Anwendung von Gewalt und damit in gewisser Weise auch für den Ehrenmord. Zwar haben sich in verschiedenen Ländern hin und wieder religiöse Führerpersönlichkeiten gegen den Ehrenmord ausgesprochen. Ihre Worte führen aber nicht zu einem grundsätzlichen gesellschaftlichen Umdenken, da die “gefühlte” Berechtigung für den Ehrenmord leider groß ist.

Humus für den Ehrenmord ist auch die im traditionellen Islam praktizierte Geschlechtertrennung , die strikte Trennung der Bereiche, in denen sich Männer und Frauen in einer Gesellschaft bewegen dürfen. Männern ist hier der öffentliche Bereich vorbehalten (das Café, die Straße, die Moschee), Frauen die Familie und das häusliche Umfeld. In traditionellen Familien bleiben Frauen so weit wie möglich zu Hause und gehen nur in dringenden Angelegenheiten , und dann bedeckt oder verschleiert und selten unbegleitet – aus. In diesem Umfeld gilt die Moral einer Gesellschaft nur dann als gewährleistet, wenn die Geschlechtertrennung möglichst vollständig praktiziert wird und die Frau dem Mann auf diese Weise keinen Anlass zu Unmoral und Verführung gibt. Auch die Geschlechtertrennung , bzw. Beschränkung der Frau auf den häuslichen Bereich so weit wie möglich ,weist der Frau die alleinige Verantwortung für die Aufrechterhaltung der öffentlichen Moral zu."

Sie ist durchaus nicht absurd.

Neben den Patriarchen könnte ein Hodscha in der von mir vorgeschlagenen Weise agieren. Im Gegensatz zu westlichen Gesellschaften, die auf die Meinung von

keinen Wert legen, sollte das bei islamischen Kulturen durchaus funktionieren.
Warum wird an diesen „Hebeln“ nicht geschaltet?

Immer wenn dir die Argumente ausgehen, kommst du mit diesen elendslangen Wortwänden und hoffst, dass keiner die Inhaltsleere bemerkt. Das ist ebenso sinnfrei wie durchschaubar…

Nachdem dein krampfhafter Versuch, Ehrenmorde irgendwie mit dem Islam in Verbindung zu bringen kläglich gescheitert ist, tust du jetzt so, als könnte das Wissen um die Konsequenzen jedes Verbrechen verhindern. Das ist fraglos absurd und hat mit der eigentlichen Frage (wo die ein Blick in den Duden gereicht hätte) nichts mehr zu tun.

Hallo Rakete,

auch Christen bringen (ihre) Frauen um, nur nennt das die Presse dann nicht gleich „Ehrenmord“:

„Auch Deutsche töten ihre Frauen oder Ex-Frauen. Aber wenn ein Ausländer der Täter ist, wird das schnell als „Ehrenmord“ kategorisiert, obwohl es oft ein klassischer Fall von Partnertötung ist. Die Tatmotivation ist bei Deutschen und Ausländern letztlich dieselbe: Eifersucht und Besitzdenken – meist passiert die Tat, wenn die Frau sich getrennt hat oder trennen wollte.“

Kann man daraus den Rückschluss ziehen, dass Ehrenmorde ein islamisches Phänomen sind?
„Nein, dieser Rückschluss wäre falsch. Es ist schon so, dass die meisten Täter in Deutschland Muslime sind. Es gab in unserer Stichprobe aber auch christliche Täter, die ebenfalls aus Ländern kamen, in denen diese Ehrkultur weitverbreitet ist. Die Ehrkultur selbst ist nichts Religiöses, das ist ein altes stammesgesellschaftliches Phänomen, das schon viel länger existiert als zum Beispiel der Islam. Das entstand zu einer Zeit, als es noch keine Staaten gab und die Familie und Familienehre noch gegen andere Familien und Stämme verteidigt werden musste. Es ist ganz klar ein kulturelles und kein religiöses Phänomen. Es ist auch nicht so, dass sich die Täter auf die Religion berufen.

Christ gesteht Ehrenmord

Der 29-jährige armenische Christ Gönay Ö. steht nach Medienberichten unter dringendem Verdacht, seine 26-jährige Schwester Soney und deren 29-jährigen muslimischen Ehemann Zekeriya V. erschossen zu haben, weil er gegen die interreligiöse Heirat war.

Die Tat gehe auf eine Entscheidung des Familienrats der christlichen Familie zurück, weil diese die Heirat ihrer Tochter mit einem Muslim nicht akzeptieren wollte, sagte der Onkel des Mordopfers, Cemal V., der Zeitung „Hürriyet“ zufolge.

Liebe Raketenbasis,

Islam-Banging auf Höcke-Niveau kann keine inhaltliche und argumentative Diskussion ersetzen.

Gruß, Hans-Jürgen Schneider

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Zumal es von islamischer Seite eine eindeutige Poistion gibt:
Aus Wiki:

Many Muslim commentators and organizations condemn honor killings as an un-Islamic cultural practice.[96] There is no mention of honor killing (extrajudicial killing by a woman’s family) in either the Qur’an or the Hadiths,[97] and the practice violates Islamic law.[97][98] Tahira Shaid Khan, a professor of women’s issues at Aga Khan University, blames such killings on attitudes (across different classes, ethnic, and religious groups) that view women as property with no rights of their own as the motivation for honor killings.[41] Salafi scholar Muhammad Al-Munajjid asserts that the punishment of any crime is only reserved for the Islamic ruler.[99] Ali Gomaa, Egypt’s former Grand Mufti, has also spoken out forcefully against honor killings.[96]

As a more generic statement reflecting the wider Islamic scholarly trend, Jonathan A. C. Brown says that "questions about honor killings have regularly found their way into the inboxes of muftis like Yusuf Qaradawi or the late Lebanese Shiite scholar Muhammad Husayn Fadlallah. Their responses reflect a rare consensus. No Muslim scholar of any note, either medieval or modern, has sanctioned a man killing his wife or sister for tarnishing her or the family’s honor.

Auch aus jüngerer Zeit gibt es hier eindeutige Fatwas:

The fatwā is a unanimous decision by forty Muslim muftī s, in Pakistan, declaring honor killing of women as “un-Islamic” or heresy ( kuffur ) and an “unpardonable sin” ( gunah-e-qabir ).

The fatwa, according to Abu Arqoub stipulates that it is strictly against Sharia for anyone to kill his female relative claiming family honour.

A Canadian imam issued a fatwa Saturday officially condemning honour killings and family violence.

The edict is an official reminder to Muslims, coming from the Islamic Supreme Council of Canada and signed by 34 imams across Canada and the United States.

Es ist beschämend (aber leider nicht überraschend), dass Rakete dieses furchtbare Verbechen zum Anlass nimmt, um seinen anti-islamischen Vorurteilen mal wieder freien Lauf zu lassen…

Apropos Begrifflichkeiten: in Deutschland heißt so etwas verharmlosend meist Familiendrama, auch wenn es letztlich das gleiche ist: Mord an Frauen und Kindern aus einer gekränkten männlichen Eitelkeit heraus. Die Frau hat nicht gemacht, was sie sollte oder etwas gemacht, was sie nicht sollte. Meist hat sie den Mann durch die Trennung vermeintlich bloßgestellt, ihn in seiner männlichen Ehre herabgesetzt.

Es ist nichts anderes, nur tragen die Opfer keine Kopftücher und die Männer oft keinen Bart. Völlig egal, welche an welchen Gott geglaubt und in welchem Land die Vorfahren lebten: Männer verwechseln Frauen mit Besitz und wenn der Besitz dann einen eigenen Willen entwickelt, hat der Mann keinen besseren Gedanken, als seinen Besitz zu zerstören. Wie ein Kind, das sein Bild zerreißt, weil es nicht so aussehen will, wie das Kind das gerne hätte.

Oder noch besser: ‚Beziehungsdrama‘. Und dann heißt es oft ‚Die Frau wurde ermordet, weil sie ihren Mann verließ‘. Nein, sie wurde ermordert, weil ihr Mann ein armseliges Würstchen ist!

In bestimmten Internetartikeln steht auch, dass die Erde wirklich noch eine Scheibe ist, oder dass es Coronaviren überhaupt nicht, oder dass es Elefanten von der Größe einer Walnuss gibt.

Es geht darum, dass man nicht nicht sein Fleisch und Blut tötet, wenn dieses einen Ungläubigen heiratet oder sich ohne Vollvermummung auf die Straße traut - und das in Mitteleuropa im Jahre 2021. Und dürfte für die ziemlich meisten Deutschen zutreffen, egal wie gut sie die AFD finden oder nicht.

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Das ist völlig richtig. Man findet einfach Alles, wenn man danach sucht. Auch die „Beweise“ dafür.

Da bin ich nicht so sicher. Ich glaube, unter Deutschen nennt sich diese Variante eher „Famililendrama“.

Du zwingst Äpfel und Birnen in eine Kiste, nur um etwas zu relativieren, was nicht in eine moderne Gesellschaft passt, sondern ins Mittelalter. Warum tust du das?

der erklärt es finde ich ziemlich gut :smile:

Wenn dumme Menschen noch fanatisch und gewalttätig sind, kommt so eine Scheiße dabei raus.

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Es geht doch nicht um solche Details, sondern darum, daß auch deutsche Männer töten, wenn die Frau nicht das macht, was sie ihrer (der Männer) Ansicht nach nicht machen soll(te). Ich lasse mich ja gerne eines besseren belehren, aber ich zweifle daran, daß muslimische Frauen und Mädchen häufiger von Familienangehörigen getötet werden als deutsche Frauen von ihren Ex-Männern und -Freunden.

Natürlich stimmen die Motive nicht im Detail überein, aber letztlich geht es um das gleiche: Männer fühlen sich in ihrer Ehre, ihrem Wert, in ihrem Mannsein verletzt und halten es für einen legitimen Schritt, die Frau deswegen umzubringen. Es ist Besitzdenken, das letztlich dahinter steht, eine Minderwertigkeit der Frau.

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Nein. Da gibt es einen Unterschied was bereits die gesonderten Studien von BKA und Max-Planck-Institut belegen. Diese wären ansonsten unnötig gewesen.

Beim »Ehrenmord« geht es - anders als bei anderen Beziehungstaten - nicht um eine individuelle Kränkung des Täters, sondern um die Wiederherstellung der »Ehre« der gesamten Familie. Auch der Entschluss zur Tat geschieht häufig im Familienkreis und wird durch mehrere Angehörige gemeinsam geplant.

Fast alle Täter kom­men aus dem isla­misch gepräg­ten Aus­land

Ob und wie viele solcher Taten es in Deutschland gibt, haben der Soziologe Dietrich Oberwittler und die Rechtswissenschaftlerin Julia Kasselt versucht herauszufinden. Für das Max-Planck-Institut für ausländisches und internationales Strafrecht haben sie im Auftrag des Bundesinnenministeriums Prozessakten und über 90.000 Agenturmeldungen zu Tötungsdelikten der dpa untersucht.

Für den Zeitraum 1996 bis 2005 stießen sie auf insgesamt 78 Tötungsdelikte in Deutschland, die sich klar als »Ehrenmord« einordnen lassen. Wobei die Dunkelziffer hier wie bei allen Straftaten höher liegen kann. In fast allen Fällen waren die Täter Männer und hatten Wurzeln in mehrheitlich muslimischen Ländern. Das bedeutet allerdings nicht, dass nur Muslime Ehrenmorde begehen. Auch Christen und Jesiden finden sich unter den Tätern.

Genauer gesagt: 93 Prozent der Täter waren Männer, *92 Prozent wurden außerhalb Deutschlands geboren,91 Prozent besaßen keine deutsche Staatsangehörigkeit. Die meisten Täter (63 Prozent) stammten aus der Türkei, gefolgt von Tätern aus arabischen Ländern (14 Prozent). * Nur in einem einzigen Fall fanden Oberwittler und Kasselt einen deutschen Täter ohne Migrationshintergrund: Der deutsche Auftragskiller war von einer jesidischen Familie engagiert worden.

Ein Unterschied ist oft der, dass sich in Beziehungstaten der Täter zumindest versucht, sich selbst umzubringen. Ehrenmörder rühmen sich, alles richtig gemacht zu haben.
Arme Würstchen sind jedoch beide Gruppen.

Das stand ja schon in den Studien des o.a. Instituts.

Meine Annahme ist, dass der Islam nicht der Grund für Ehenmorde darstellt, jedoch Ursache, dass diese „gute alte“ vorislamische Tradition aus den konservativen muslimischen Köpfen so schwer rauszubekommen ist.

Das kannst du sicher mit Zahlen belegen. Oder ist das mal wieder nur deine Meinung?

Hi,

im Großen und Ganzen hast du Recht, und eine Statistik zu Frauenmorden von Nicht- oder Deutschen, eingeteilt nach Motiven, wird man nicht finden.

Wenn aber ein Deutscher seine Frau umbringt, wird das ganz garantiert nicht von seiner, lass es mich Gesellschaftszelle nennen, gutgeheißen, während wir annehmen dürfen, dass große Brüder und Cousins von Mädchen und Frauen in manchen Gruppen von Leuten mohammedanischen Glaubens nach einer in dieser „Gesellschaftszelle*“ gültigen Sitten, Gebräuchen und Rechtsnormen mit Billigung der Beteiligten einvernehmlich und gemeinschaftlich handeln.

(* das kann der Verband der Großfamilie sein, also der nunmehr gemeinhin so benannte „Clan“)