Hallo Daniel,
zum Einen: Hunde sind in punkto Stubenreinheit so unterschiedlich, wie es überhaupt nur geht. Es gibt Hunde, die niemals in ihre häusliche Umgebung machen würden und melden von Anfang an, dass sie raus müssen. Andere sind da relativ schmerzfrei und pullern überall hin, ohne dass es sie stört. Ich hatte schon beide Typen. Der eine Hund war ratz-fatz stubenrein, bei dem anderen hat es ewig gedauert, bis sie geschnallt hat, dass es absoulut unerwünscht ist, dass sie im Haus ihre Geschäfte verrichtet. Und bei dieser Hündin war es wie bei Dir: Ich bin schätzungsweise acht- bis zehnmal am Tag mit ihr rausgegangen und kaum waren wir eine Viertelstunde zu Hause, pullerte sie mir in die Wohnung.
Ich denke, das reguläre Prozedere, um Hunde stubenrein zu bekommen, ist Dir geläufig - hast das ja schon öfter durchgemacht. Also für jedes außerhalb verrichtete Geschäft loben, nicht schimpfen, wenn das Malheur in der Wohnung passiert und man ist nicht dabei.
Man sollte darauf verzichten, den in der Wohnung verursachten „Unfall“ im Beisein des Hundes zu beseitigen, weil es als Spiel aufgefasst werden könnte (sagte mir eine Hundetrainerin…)
Eine Möglichkeit diese Sache schneller in den Griff zu bekommen ist sicherlich, den Hund in seiner Bewegungsfreiheit innerhalb der Wohnung zu begrenzen, um ihn immer im Blick haben zu können. Das ist sicherlich sehr aufwendig, lohnt aber in jedem Fall. Also den Hund immer nah bei sich zu haben, um jedes (also auch das geringste) Zeichen für sein Vorhaben erkennen zu können und um dann sofort mit ihm rausgehen zu können (und überschwenglich zu loben, wenn er sein Geschäft außerhalb der Wohnung erledigt).
Aber ich denke auch, dass dieses Problem ein Problem der „Straßenhunde“ ist. Sie konnten nunmal immer und überall ihr Geschäft verrichten. Dein Hund muss erstmal lernen, dass dieses Verhalten innerhalb der Wohnung nicht angesagt ist, bzw. dass es einen Unterschied gibt zwischen draußen und drinnen. Er muss also erstmal das häusliche Umfeld als ein für ihn völlig neues Gebiet anerkennen. Und das geht nunmal nur über sehr viel Geduld und einen großen Zeitaufwand.
Mich würde aber noch interessieren, wie alt der Hund ist und seit wann ihr ihn habt, bzw. seit wann er dieses Verhalten zeigt (von Anfang an?)
Ich wünsche Dir viel Erfolg und noch mehr Geduld … ich weiß, wie nervenaufreibend die „Reinlichkeitserziehung“ sein kann 
Moni