Versuch zu Transportvorgängen bei Pflanzen

Hallo,

wir mussten letztens einen Versuch machen, und zwar sollten wir durch ein Nadel- und Laubbaumast hindurchpusten und sehen, ob dann (im Wasser) Luftblasen aufsteigen.

Ich war an dem Tag nicht da, muss nun aber ein Protokoll anfertigen mit Zeichnungen usw. und bin mir nicht sicher, ob ich mit meinen Annahmen richtig liege, was den Versuch angeht:

Ich vermute, dass der Versuch beim Laubbaumholz funktioniert hat, da dort die großen Tracheen vorhanden sind - bei Nadelbaum geht die Luft nicht durch. Oder??
Allerdings könnte es doch auch sein, dass die Harzkanäle im Nadelbaumholzstück auch eine Rolle spielen?
Leider finde ich nichts zu diesem Versuch im Internet.

lg chrissi

Hallo!

Abgesehen davon, dass ich es ziemlich bescheuert finde, ein Protokoll über einen Versuch anzufertigen, den man gar nicht gemacht hat, denke ich, dass Du das so richtig verstanden hast. Nadelholz-Tracheiden haben richtige Querwände. Da sollte keine Luft durchgehen.

Michael

Hallo chrissi,

ich möchte auch wie Michael die Vokabel „bescheuert“ verwenden, wende sie aber bereits auf den Versuch selber an. Es soll laut Überschrift ein: „Versuch zu Transportvorgängen bei Pflanzen“ sein.
Um lebende Pflanzen konnte es sich ja nicht gehandelt haben.
Ihr solltet nach deinen Worten:

wir mussten letztens einen Versuch machen, und zwar sollten
wir durch ein Nadel- und Laubbaumast hindurchpusten und sehen,
ob dann (im Wasser) Luftblasen aufsteigen.

Dazu mußte er doch sicher beidseitig aufgeschnitten gewesen sein, sonst wären euch ja die Backen geplatzt und trotzdem nirgends die erhofften „Luftblasen“ aufgestiegen.

Wer hat denn Interesse an pneumatischen Versuchen mit zweiseitig aufgeschnittenen, pflanzlichen Leichenteilen? Schneidet euer Lehrer in seinem Garten Nadel- und Laubbäume auf und beatmet sie künstlich um irgendwelche Transportvorgänge in ihnen aufrecht zu erhalten?

Das Wissen um Transportvorgänge innerhalb intakter, bewurzelter Pflanzen ist gefragt!
Das ist ja eine verkehrte Welt was da in den Schulen gelehrt wird.

Viele Grüße

watergolf.

hallo,
ja, die äste waren vorne und hinten aufgeschnitten. es sollte eben um den transport von wasser gehen - denn anscheinend „kommt da wo luft durchkommt, auch wasser durch“ …

lg

Hallo!

Du weißt hoffentlich, dass das Experiment in der Wissensschaft eine andere Bedeutung hat als in der Schule. Im ersteren Fall geht es um Erkenntnis_gewinn_, im letzeren um Erkenntnis_vermittlung_.

Das Wissen um Transportvorgänge innerhalb intakter,
bewurzelter Pflanzen ist gefragt!
Das ist ja eine verkehrte Welt was da in den Schulen gelehrt
wird.

Na dann nenne mal ein Experiment, mit dem man bei intakten Pflanzen zeigen kann, dass es bei Laubhölzern (im Gegensatz zu Nadelhölzern) ununterbrochene Leitungsgefäße gibt. Ich bin gespannt!

Michael

Hallo,

ich habe auf die pflanzenphysiologische Frage von Christine:
„Versuch zu Transportvorgängen bei Pflanzen“ vom 26.03.2010 geantwortet.
Christine berichtete u.a.:
„ wir mussten letztens einen Versuch machen, und zwar sollten wir durch ein Nadel- und Laubbaumast hindurchpusten und sehen, ob dann (im Wasser) Luftblasen aufsteigen.
Ich war an dem Tag nicht da, muss nun aber ein Protokoll anfertigen mit Zeichnungen usw. und bin mir nicht sicher, ob ich mit meinen Annahmen richtig liege, was den Versuch angeht:“

Christine hatte die Versuchsdurchführung also gar nicht gesehen.
Ich konnte mir nicht vorstellen, daß die beim Versuch anwesenden Schüler: „ … durch ein Nadel- und Laubbaumast hindurchpusten“ sollten, wie Christine geschrieben hatte.

Erst nach meiner Antwort, die den Satz enthielt: „Dazu mußte er doch sicher beidseitig aufgeschnitten gewesen sein…“, erfuhren wir von Christine eine weitere Angabe zum Versuchsaufbau:

… ja, die äste waren vorne und hinten aufgeschnitten. es sollte eben um den transport von wasser gehen - denn anscheinend „kommt da wo luft durchkommt, auch wasser durch“ .

Was ihr Lehrer mit diesen naturfernen Versuchen überhaupt zeigen wollte, kann nur er uns sagen.

Christines Experimente wurde an zerstörten Pflanzen durchgeführt.

Falls du ein Experiment wissen möchtest, mit dem man an: „intakten Pflanzen zeigen kann, dass es bei Laubhölzern (im Gegensatz zu Nadelhölzern) ununterbrochene Leitungsgefäße gibt“, dann kannst du ja hier diese neue Frage ans Brett stellen.

Ich werde jedenfalls nicht antworten, da deine Vermutung nicht stimmt und es längst bekannt ist, daß in lebenden, intakten Laub- als auch Nadelhölzern die Leitungsgefäße ununterbrochen sind.

Siehe etwa folgende Ansicht im Lehrbuch „Pflanzenphysiologie“ von Schopfer/Brennicke, 5. Aufl., Springer Verlag (1999) auf den Seiten 514 und 515, Kapitel 26.6 Die Leitbahnen :
„Der Ferntransport des Wassers in der Pflanze geschieht im Xylem der Leitbündel (Abbildung 26.8) bzw. im Holz. Die leitenden Elemente bezeichnet man als Gefäße (Tracheen, Tracheiden). …. , die von den Wurzelspitzen bis in die letzten Verzweigungen der Leitbündel der Blätter ununterbrochene Wasserleitungsbahnen bilden (Abbildung 26.10). Die ununterbrochenen Wasserfäden in den Gefäßen sind ……“

MfG

watergolf

Hallo!

Falls du ein Experiment wissen möchtest, mit dem man an:
„intakten Pflanzen zeigen kann, dass es bei Laubhölzern (im
Gegensatz zu Nadelhölzern) ununterbrochene Leitungsgefäße
gibt“, dann kannst du ja hier diese neue Frage ans
Brett stellen.

Ich werde jedenfalls nicht antworten, da deine Vermutung nicht
stimmt und es längst bekannt ist, daß in lebenden, intakten
Laub- als auch Nadelhölzern die Leitungsgefäße ununterbrochen
sind.

Ach ja? Ich habe anderes gelernt. Und so wie ich es gelernt habe, steht es auch im Netz:

http://de.wikipedia.org/wiki/Tracheide

„Tracheiden sind längsgestreckte und schräg endende Zellen. Ihre Querwände sind nicht aufgelöst , sondern haben Hoftüpfel. […] Ihre Sekundärwände sind von vielen Hoftüpfeln unterbrochen, das sind Stellen, an denen nur Primärwände vorhanden sind. Sie dienen dem Wasserfluss von Zelle zu Zelle. Nacktsamer (Gymnospermae) und Gefäßsporenpflanzen (Pteridophyta) haben nur diese Form der Wasserleitung. Bedecktsamer (Angiospermae) hingegen besitzen auch Tracheen mit größerem Durchmesser und aufgelösten Querwänden für noch bessere Wasserleitung.“

Um meine Argumentation nicht nur auf Wikipedia aufzubauen, habe ich gerade noch im Campbell und im Lüttke, Kluge, Bauer nachgeschaut. Alle Quellen stützen meine Argumentation.

Siehe etwa folgende Ansicht im Lehrbuch „Pflanzenphysiologie“
von Schopfer/Brennicke, 5. Aufl., Springer Verlag (1999) auf
den Seiten 514 und 515, Kapitel 26.6 Die Leitbahnen :
„Der Ferntransport des Wassers in der Pflanze geschieht im
Xylem der Leitbündel (Abbildung 26.8) bzw. im Holz. Die
leitenden Elemente bezeichnet man als Gefäße (Tracheen,
Tracheiden). …. , die von den Wurzelspitzen bis in die letzten
Verzweigungen der Leitbündel der Blätter ununterbrochene
Wasserleitungsbahnen bilden (Abbildung 26.10). Die
ununterbrochenen Wasserfäden in den Gefäßen sind ……“

„ununterbrochen“ meint hier vermutlich, dass es Wasserfäden gibt, die nirgends von einem Zwischenraum (z. B. einer Luftblase) unterbrochen sind. In dem hier besprochenen Versuch geht es aber wohl eher darum, ob es ein durchgängiges Röhrensystem mit zurückgebildeten Querwänden gibt oder nicht. Ein solches System gibt es bei Gymnospermen definitiv nicht. Oder sagt Dein Botanik-Buch etwas anderes dazu?

Michael