MultiVista denkt folgendes zum Thema
Erbschaften und Erbschaftsteuer:
Sie erfüllen weder den Gedanken der
a) Verteilungsgerechtigkeit
noch den der
b) Leistungsgerechtigkeit
Beide Konzeptionsideen (a und b) werden untergraben.
Sie tragen vielmehr zu einer weiteren Divergenz der Vermögensverhältnisse bei.
Sie verschärfen also noch die ohnehin schon vorhandenen strukturellen Ungleichgewichte bei Vermögen der Haushalte.
Die Deutschen, sagt der Kasseler Soziologe Heinz Bude, hielten zwar viel von der Idee der Leistungsgerechtigkeit, aber sie zweifeln an der Gültigkeit. Aus gutem Grund:
In Deutschland gibt es zwar eine Leistungsrhetorik, aber zu wenige politische Versuche, dem Leistungsprinzip wirklich zur Geltung zu verhelfen.
Wahre Gerechtigkeit kann nämlich wehtun.
Wer sich beim Umgang mit Erben wirklich an der Leistung orientiert, der müsste nicht nur Erbschaften höher besteuern, sondern dürfte auch keine Ausnahmen für Omas Häuschen mehr zulassen.
Das wäre gerecht. Und ein gutes Programm für eine Zeit, in der es wenig zu verteilen gibt.