Verträglichkeit von Blutdrucksenker

Hallo,

ich hab ja vor kurzer Zeit schon mal geschrieben, dass ich beim Arzt war und der eine Hypertonie diagnostiziert hat. Jetzt muss ich einen Calziumantagonisten namens „Amlodipin“ einnehmen und habe Angst, dass das Medikament starke Nebenwirkungen haben kann. Ich habe generell vor Medikamenten und Chemie Angst, weil ich mir denke, dass das fremde Substanzen in meinem Körper sind, die nicht „natürlich“ sind. Deswegen hab ich fast noch nie in meinem Leben Medikamente genommen - auch keine Antibiotika bei Mandelentzündungen oder Grippe. Der Körper kann das ja von selbst heilen, wenn man ihm Zeit gibt.

Außerdem muss ich das Medikament wohl über Jahrzehnte nehmen, da ich noch jung bin.
Ich hab gelesen, dass sogenannte AT1-Antagonisten diejenigen Blutdrucksenker mit den wenigsten Nebenwirkungen sind, aber mein Arzt wollte mir sowas partout nicht verschreiben - wohl aus Budgetgründen.

Wie verträglich ist Amlodipin, insbesondere wenn man das über viele Jahre nimmt?

Viele Grüße
Lisa

Hallo,

Grippe. Der Körper kann das ja von selbst heilen, wenn man ihm
Zeit gibt.

ob der Körper die bei dir diagnostizierte Hypertonie ohne Medikamenteneinnahme von selbst heilen wird, kannst du mit Hilfe eines Blutdruckgerätes wunderbar messen.

Ich messe und dokumentiere seit Jahren meinen Blutdruck. Da bei mir auch eine Hypertonie diagnostiziert wurde, nehme ich einen β-Blocker. Seit einiger Zeit stelle ich fest, daß der Blutdruck niedriger wird. Nun habe ich - nach Rücksprache mit dem
Hausarzt - die eingenommene Menge an β-Blocker halbiert.
Mal sehen, ob mein Körper sich von selbst heilt.

Da braucht man gar nicht viel darüber zu reden, messen bringt Klarheit.

Gruß

Sven Glückspilz

Das Problem sind nicht so sehr die Nebenwirkungen des Medikaments. Falls da was ist, wird der Arzt etwas anderes ausprobieren, da gibt es heute reichlich Auswahl.
Um was du möglicherweise (jeder ist anders) nicht herumkommst, das sind die Nebenwirkungen des niedrigeren Blutdrucks selber.
Ich vermute, daß Menschen, die in der Jugend einen besonders niedrigen Blutdruck hatten oder bei denen der Hochdruck noch nicht lange besteht, mit dem durch Medikamente gesenkten Druck besser zurechtkommen.

Hallo,

wenn eine sekundäre Hypertonie (s. google) mit behandelbarer Grundursache nicht anzunehmen ist, ist eine lange Therapie mit Blutdrucksenkern i.d.R. unumgänglich.

Es gibt - je nach Patient - unterschiedlich gut geeignete Blutdruckmittel. Prinzipiell spricht nichts gegen Ca-Antagonisten.
Die AT1-Antagonisten sind zwar gut verträglich, aus gesundheitsökonomischer Sicht ist es jedoch normalerweise nicht indiziert damit anzufangen. Zunächst würde man ACE-Hemmer versuchen oder eben Blutdrucksenker aus anderen Gruppen.
Auf AT1-Antagonisten geht man normalerweise erst bei ACE-Hemmer-Unverträglichkeit oder bestimmten Grunderkrankungen.

Das mit der Chemie ist deine Sache… wenn du jedoch auch andere Dinge isst, als du „ohne Chemie“ auf deinem eigenen Acker weit draußen gezüchtet hast, sind die „unnatürlichen“ Medikamente meiner Ansicht nach vernachlässigbar.

Normalerweise sind Blutdruckmedikamente sehr gut verträglich. Wichtig ist, dass man den Druck langsam und allmählich senkt und nicht direkt mit voller Dosierung den Druck „niederknüppelt“.

Grüße
Liete

Hallo!
Es ist immer so eine Mär mit den Blutdrucksenkern.
Dass ein hoher Blutdruck reduziert gehört, daran besteht kein Zweifel, ohne wenn und aber.
Dass es aber durchaus einen Versuch wert ist, das erstmal auf nichtchemischem Wege anzustreben, daran besteht für mich auch kein Zweifel mehr.

Bei mir hat es mit einem homöopathischem Mittel, „Homviotensin“ und vor allem ganz viel Sport bestens geklappt.
Der Faktor Sport wird zwar immer mit angeführt bei der Beratung, aber wer macht das schon?
Es ist auffällig, wie sehr der Blutdruck sinkt, wenn konsequent mindestens 4 mal, besser 6 mal die Woche eine halbe Stunde, noch besser eine Stunde gejoggt wird.
Man kann das auch direkt nach dem Laufen schon messen.

Der Internist hat nur überheblich gegrinst, als ich ihm von Homöopathie und will keine anderen Senker erzählt habe, den habe ich daraufhin gewechselt, ein Kardiologe hat mich dann auf diesem Weg sehr unterstützt.
Er hatte Erfahrungswerte und nicht ausschliesslich das im Kopf, was ihm während seines Studiums eingetrichtert worden war.

Inzwischen habe ich Blutdruckwerte im untersten Normbereich und nehme auch keine homöopathischen Mittel mehr.Dafür mache ich an 6 Tagen in der Woche Ausdauersport.

Das hat sich in meinem Fall bewährt, ebenso wie es sich bewährt hat, meine Zweifel an der Therapie und am Arzt ernst zu nehmen und mir einen zu suchen, der mich auf meinem Weg unterstützt.

Alles Gute!
Zahira

Hallo,

die sogenannte Lifestyle-Änderung steht ganz weit oben in den Leitlinien der wissenschaftlich fundierten Behandlung des Bluthochdrucks. Der Arzt soll da motivierend und beratend tätig werden, aber von der Couch aufstehen muss man immer noch selbst.
Also auch die evidence based medicine pocht nicht unbedingt auf der Einnahme von pharmakologisch nachvollziehbar wirksamen Medikamenten.

Was ich aber interessehalber fragen wollte:
Du hast dieses „Homviotensin“ eingenommen und parallel „vor allem ganz viel Sport“ betrieben.
Wie kannst du da sicher sein, dass das homöopathische Mittel einen wesentlichen Anteil an deinem Therapieerfolg hatte?
Offenbar so sehr, dass du dafür einen Arztwechsel in Kauf genommen hast.

In jedem Fall Glückwunsch, dass das bei dir mit der Blutdrucksenkung so gut geklappt hat.

Grüße
Liete

Hallo!
Sport hatte ich schon länger gemacht, ich habe das dann gesteigert.
Dann hatte ich experimentiert.Was ist, wenn ich Homviotensin weglasse oder reduziere.Trotz Sport stieg der Blutdruck wieder, wenn auch nicht mehr so stark, weil ich gleichzeitig sehr viel mehr gelaufen bin vielleicht.
Als ich es wieder 2 Wochen nahm- alles im grünen Bereich.
Das habe ich mehrmals probiert mit gleichem Ergebnis.
Ich habe auch gemessen, wie der Druck war vor und eine Stunde nach Einnahme- niedriger, man fühlt das ja auch.
Erst nach vielen Monaten habe ich es ganz weggelassen- auch, weil ich das Gefühl hatte, es alleine mit Sport gut steuern zu können.Tatsächlich muss ich inzwischen nur rennen, wenn ich merke, es steigt doch mal, oder ich bin adrenalingefüllt.

Mein Resumee ist, dass es das Miteinander beider Maßnahmen war, das geholfen hat.
Auch der Kardiologe berichtete von diversen Patienten, denen das Mittel geholfen hatte, mit und ohne Sport. Er ist kein Homöopath, hat sich selber gewundert, war aber offen, wofür ich ihm dankbar bin.
Zu erwähnen wäre noch, dass laut Auskunft Kardiologe und Hausarzt die Homviotensintropfen, die es in D gibt nicht helfen sollen, die Tabletten, nur in Österreich erhältlich- wir wohnen fast auf der Grenze- schon.Erfahrungswerte.
Ausserdem zu erwähnen ist für die Zweifler an der Homöopathie, dass in dem Mittel durchaus messbare Mengen eines seit langem als Blutdrucksenkers bekannten pflanzlichen Stoffes enthalten sind, das sind alles Niedrigstpotenzen.

Zum Sport und den Ärzten.An ihnen liegt es nicht unbedingt, sie mögen das schon erzählen (wenn auch nur Einzelne- meine Erfahrung), aber die Patienten sind auch faul und wünschen sich in vielen Fällen sicherlich lieber eine Wunderpille, als selber aktiv zu werden.
Ein Arzt, der darauf beharrt, dass zuallererst Ausdauertraining begonnen werden soll, der nervt dann schnell.

Ich bin meinem Blutdruck inzwischen dankbar dafür, dass er mich so regelmäßig zum Laufen gebracht hat.
Man gewöhnt sich daran wie ans Zähne putzen und das Gefühl des leeren Kopfes hinterher möchte ich nicht mehr missen.
Auch ist es ein schöner Nebeneffekt, richtig fit zu sein.Und seitdem ich das mache habe ich auch keine Erkältungen mehr gehabt, sowas gibt es, die Abwehrsteigerung spiegelt sich sogar im Blutbild wieder.

Es ist ja auch immer die FRage zu stellen, warum entwickelt sich überhaupt ein Hochdruck, das ist ja keine rein körperliche Angelegenheit in den meisten Fällen.

Viele Grüße,
Zahira

Hallo,
Ich habe generell vor Medikamenten
und Chemie Angst, weil ich mir denke, dass das fremde
Substanzen in meinem Körper sind, die nicht „natürlich“ sind.

Vielleicht hilft dir, wenn du Wirkungsweise verstehst.
Amlodipin ist ein Medikament, was recht langsam im Körper abgebaut wird und daher über den Tag seine Wirkung gleichmäßig entfaltet. Es erweitert die Adern, was - wie man sich sicher vorstellen kann - zu einer Senkung des Blutdrucks führt.

Es wirkt so als Gegenspieler zum Angiotesin, was nichts anderes als körpereigene Chemie zur Gefäßverengung ist.

Deswegen hab ich fast noch nie in meinem Leben Medikamente
genommen - auch keine Antibiotika bei Mandelentzündungen oder
Grippe. Der Körper kann das ja von selbst heilen, wenn man ihm
Zeit gibt.

Leider kann das der Körper nicht immer, und auch nicht so schnell - und manchmal ist man tot, bevor man sich selber geheilt hat.

Blutdrucksenker sind sehr häufig eingesetzte Präparate und gehören damit auch zu den am besten erforschten Mitteln.
Dein Ziel der Medikamentenfreiheit kannst du vielleicht erreichen, wenn du dein Leben änderst. Wie sieht es mit Übergewicht und Stress aus? Kannst du regelmäßig(er) Sport machen?

Dein Körper ist eine große Chemiefabrik, aus irgendwelchen Gründen läuft bei dir ein Prozess nicht so ab, wie er sollte. Ein Eingriff von Außen, der in die körpereigene Steuerung korrigierend eingreift, ist nichts Schlimmes an sich, wenngleich das Ziel immer die Beseitung der Ursachen sein sollte (aber die kennen wir ja nicht).

Danke für deine ausführliche Erläuterung.

Schönen Tag wünsche ich dir!