In vielen Texten zum Thema (z.B. hier:
http://blog.kerstinplehwe.de/das-pinocchio-paradox /
http://www.apollis.de/tag/csr/) wird darauf verwiesen, dass
Firmen heutzutage ohne soziales Engagement und ein ehrlicheres
Auftreten gegenüber ihren Kunden über kurz oder lang
scheitern, da die Kunden sich unsoziales Verhalten (Bsp.
Nokia-Werk in Bochum) nicht mehr gefallen lassen.
Die angeblichen Nicht-Käufer werden durch die dankbaren Käufer aus Rumänien überkompensiert. Sozial oder unsozial sind doch subjektive Ansichten. Ist es denn unsozial, dass Nokia den armen Rumänen dank einer guten Arbeit Wohlstand schenkt? Angeblich sind doch die Deutschen so sozial und setzen sich gerne für arme Länder ein, nur hier scheitert es plötzlich?
Hinweise für die Unternehmer gibt es also genug und
thematisiert wird das auch schon lange. Nur sieht es für mich
- wenn man sich die Skandale wie Nokia oder LIDL anschaut -
immer so aus, als wären die Firmen da recht beratungsresistent
bzw. hätten die Zeichen der Zeit nicht erkannt.
Welche Zeichen denn? Die Kunden haben die Wahl zwischen Kauf und Nichtkauf. Und gegenwärtig sind keinerlei Zeichen erkennbar, dass sich Käufer zurückziehen. Die paar Verweigerer besonders aus den Politikerkreisen haben doch ihre handys nicht selber bezahlt.
Wie ist dazu hier die Meinung? Ist Corporate Social
Responsibility mehr als nur ein hippes Modewort oder eine
simple PR-Masche und müssen die Firmen wirklich umdenken, um
nicht auf Dauer ihre Kunden zu verlieren? Und was müssen
Unternehmen ändern, um das Vertrauen zurück zu gewinnen?
In erster Linie dürfen die Firmen nicht das Vertrauen der Gesellschafter verlieren. Wenn du dien Geld auf ein Sparbuch bringst, findest du es dann auch toll, wenn statt der gesagten 3% Zinsen nur 1% herauskommen, weil man aus sozialen Gründen die 2% für den Erhalt von irgendwelchen Arbeitsplätzen verwendet hat? Die erste Reakltion wäre doch, zu hinterfragen, ob das Unternehmen tatsächlich die Wahrheit erzählt. Nachprüfen lässt sich das schlecht. In diesem Moment hat die Firma das Vertrauen schon verloren.
Andersrum, wie würdest du reagieren, wenn statt der besagten 3% Zinsen, 5% herausspringen und du dir nun mehr leisten kannst? Die Firma begründet dies mit Umstrukturieungsmaßnahmen und Ausnutzung von Synergieeffekten. Das hierbei Arbeitsplätze verloren gingen, erfährst du erst aus der Zeitung. Legst du nun dein Geld dort an, wo es weniger Zinsen gibt, wo du dir weniger für dich und dein Familie leisten kannst?
Was ist dir näher, die Jacke oder die Hose? In dieser Hinsicht denkt doch jeder erst einmal selber ans Fortkommen. Kaum einer wird seinen Kindern eine finanzielle Unterstützung beim Studium verwehren, wenn er damit irgendwo einen Arbeitsplatz retten kann.
Letztendlich sind die Kunden und die Shareholder, die ihr soziales Engagement zeigen können. Ich für meinen Teil bin in erster Linie meiner Familie verpflichtet und deshalb kommt das Geld dorthin, wo es sich am schnellsten und stärksten vermehrt. Eine rationale, wirtschaftliche Entscheidung.
Das soziale Engagement existiert aber tatsächlich, vorzugsweise aber nach außen hin. Besonders bei den Firmen, die stets als Fußabtreter des einfachen Volkspöbels gelten, wie z.B. Siemens.
http://www.siemens.de/index.jsp?sdc_p=t15c61s7uo1069…&
In der Presse taucht sowas natürlich nicht auf.
Soziales Engagement darf man nicht mit Arbeitsplatzgarantie verwechseln.