Vertrauliche Post

Guten Tag,

wie müssen Anschreiben genau adressiert sein, um den Vertraulichkeitsstatus zu erlangen? Reicht „z. Hd. Herrn/Frau…“ bei Geschäftskorrespondenz aus?

Vorab schon vielen Dank für die Info…

LG
Bibi * * *

Hallo Bibi!

Also ich habe während meines Studiums mal in einer Poststelle einer größeren Firma gearbeitet. Dort wurde es wie folgt gehandhabt:

Briefe mit ‚z.Hd. von Herrn/Frau‘ wurden aufgemacht, ausgepackt, der Briefumschlag mit Büroklammer angehängt, Eingangsstempel drauf gehauen und in den entsprechenden Briefkorb zur späteren Verteilung gelegt.

Briefe mit ‚Persönlich‘ oder ‚Vertraulich‘ unter dem Namen oder über dem ganzen Adresseblock wurden nicht geöffnet, sondern mit Eingangsstempel auf dem verschlossenen Umschlag in die Briefkörbe gelegt.

Das ist aber alles 20 Jahre her.

In der großen Firma, in der ich zuletzt gearbeitet habe, wurde es offenbar ähnlich gehandhabt. Nur dass Post mit mehr Inhalt nicht aus den Umschlägen geholt wurde, sondern im geöffneten Umschlag belassen wurde und man sich den Eingangsstempel gespart hat.

Von daher würde ich meinen, dass Du mit den o.g. Zusätzen ganz gut beraten wärest.

Firma Bla
Frau Mustermann

  • vertraulich -
    Hauptstrasse 777

99999 Einestadt

wäre meine Wahl.

Viele Grüße,
Swantje

Hi,

soweit richtig. Ergänzen möchte ich noch, das beispielsweise:

Frau Mustermann
c/o Firma Bla

auch nicht geöffnet werden sollten. So wurde uns das in der Ausbildung beigebracht. Es könnte sich dann nämlich um Privatpost handeln.

Ich hatte mal einen Chef der das so machte, damit er gleich vom Büro aus seine Privatkorrespondenz erledigen konnte.

Gruß
Tina

Hallo Tina,

so hatte ich es auch gelernt, dann aber einen Chef gehabt der verlangte, dass alles ausser „Vertraulich, nur vom Empfänger zu öffnen usw.“ geöffnet wird. Und zwar mit der Ansage, dass Privatpost in seinem Unternehmen unerwünscht ist. Sollte es Firmenpost an einen bestimmten Mitarbeiter sein, dann hätte er als Chef das Recht zu erfahren, was da geschrieben steht. Wer was privat geschickt haben will, soll es gefälligst nach Hause schicken lassen. Was glaubst du wie schnell das ging, dass keine privaten Schreiben an die Mitarbeiter mehr kamen.

Also, wenn ich garantiert erwarte, dass nur der tatsächliche Empfänger öffnet schreibe ich immer „Vertraulich“.

Grüße Ute

Hallo Ute,

das ist wohl von Firma zu Firma unterschiedlich. Wie gesagt, ich hatte mal einen Geschäftsführer, der dies so handhabte. Das waren meist irgendwelche Rechnungen oder sonstige Korrespondenzen, die gleich im Büro erledigt wurden.
Briefe von Freunden oder Verwandten waren da nicht dabei.

Er wurde fuchsteufelswild wenn jemand seine Privatpost versehentlich geöffnet hat.

Gruß
Tina

Na ja,

meiner hat halt alle Post geöffnet, egal für wen. Er wurde schon fuchsteufelswild wenn man das Zeugs in seinem Urlaub vorsortiert hatte. Er hatte schon panische Angst, dass jemand sieht, dass er ein Schreiben vom Finanzamt bekommt.

Blieb alles halt 14 Tage liegen.

Grüße Ute

Vertraulich ist nicht gleich privat!
Hallo,

nur weil ein Brief als vertraulich bzw. persönlich gekennzeichnet ist, muss er doch nicht privat sein?!

Es gibt auch eine ganze Reihe anderer geschäftlicher Korrespondenz, die nicht dafür geeignet ist, den normalen, offenen Firmeninternen Postweg zu gehen.

LG Petra

die erste Zeile…
Hi Bibi!

… entscheidet in einer mit bekannten Firma über die Vorgehensweise.
Steht dort die Firma in der ersten Zeile - wird geöffnet, egal, was sonst noch da rumsteht…
Steht der Name eines Mitarbeiters in der ersten Zeile, die Firma erst in der zweiten - wird nicht geöffnet.

Das klappt ganz gut!
Ulli

Hallo Bibi,

wie schon gesagt „vertraulich“ und „privat“ ist etwas unterschiedliches.
Vertrauliche Schreiben können sehr wohl an „geeignete“ Kollegen weitergereicht werden, wie soll sonst eine Entscheidungsfindung erreicht werden. Nur alle diese Kollegen/in sind zur Vertraulichkeit verpflichtet.

Wenn ein Vorgesetzter ein „vertrauliches“ Schreiben abschicken will, wird i.d.R. die Sekretärin den Inhalt erfahren. Gut, per Mail sieht es anders aus. Aber vertrauliche Informationen per Mail zu schicken ist ohne geeignete Schutzmaßnahmen nicht sinnvoll.

Es passiert selten, aber ich habe mal eine wirklich sensible Mail mit Preislisten bekommen, die bestimmt für die Konkurrenz interessant gewesen wären. Den Job habe ich mir nicht zugetraut :wink:

So, nun zum privaten.

Ich habe mehrfach Zeitverträge wahrgenommen. In einem Fall konnte ich „auf die Schnelle“ keine Wohnung finden, also Gästezimmer in einer kleinen Dorfkneipe - war toll, eine nette Bewirtung, ich konnte mir die Frühstückstbrötchen schmieren und mitnehmen, ich war den Tag über versorgt -.

Ich habe dann den Chef gefragt, ob es möglich ist, vorrübergehend meine Privatpost an das Sekretariat zu schicken und ob ich außerhalb der Arbeitszeit das Internet nutzen darf, bis ich weiß wo ich bleibe.

Die Anschrift war dann:

Volker Malchow
c/o Arbeitgeber
Adresse

noch im Sekretariat Bescheid gesagt, es gab keine Probleme.

Gruß Volker

Hallo,

nur weil ein Brief als vertraulich bzw. persönlich
gekennzeichnet ist, muss er doch nicht privat sein?!

Das habe ich auch nicht behauptet. Nur wenn der Name des Empfängers vor dem Firmennamen steht, ist es eigentlich Privatpost. So wurde es uns in div. Seminaren beigebracht, in denen es um die Form in Anschreiben usw. geht, was man als Sekretärin öffnen darf, was nicht und warum nicht.

Es gibt auch eine ganze Reihe anderer geschäftlicher
Korrespondenz, die nicht dafür geeignet ist, den normalen,
offenen Firmeninternen Postweg zu gehen.

Natürlich! Allerdings wird mittlerweile auch viel Werbepost mit dem Aufdruck persönlich / vertraulich versehen, aber mit der Zeit kann man auch einen Großteil dieser aus der Post fischen.

Gruß
Tina