Verwechseln Faultiere manchmal ihre Arme mit Ästen?

Man hört hin und wieder, dass Faultiere „soo dumm“ seien, dass sie gelegentlich bei dem Versuch, einen Ast zu greifen, ihren eigenen Arm erwischen und daraufhin in den Tod stürzen. Kommt mir schon sehr merkwürdig vor und ich finde keine brauchbaren Quellen für diese Info, nur pseudowissenschaftliche Facebook-Fakten-Seiten.

Ist was dran?

Moin,

Ist was dran?

dann wären sie wohl längst ausgestorben.
man soll sich hüten von einer Eigenschaft (Trägheit) auf eine andere (Dummheit) zu schließen.

Gandalf

Fallende Faultiere
Servus,

das könnte ja nur geschehen, wenn die Tiere mehr als zwei Gliedmaßen zum Hängen bräuchten. Ein Bein reicht aber, um das ganze Teil dranzuhängen.

Dreizehenfaultiere können wohl recht gut schwimmen und lassen sich bei Gefahr, falls Wasser in der Nähe ist, hineinfallen - darauf spekulierend, dass das, was hinter ihnen her ist, nicht mit Wasser zurechtkommt. Auf sowas könnte die Legende zurückgehen.

Dass sie nicht sehr dumm sind, beweist schon ihr Schlaf-Wach-Rhythmus: Wer derartig viel pennt, kann nicht ganz blöd sein.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

Hi Blumepeder,

ich bin nicht einer, der gern einen draufsetzt. Aber wenn du recht hast, hast du recht.

Dass sie nicht sehr dumm sind, beweist schon ihr
Schlaf-Wach-Rhythmus: Wer derartig viel pennt, kann nicht ganz
blöd sein.

Dazu vergleiche man die Legenden, was die Schlafdauer von Napoleon vs. Einstein anbetrifft. 5 vs. 10 sagt man.

Und katzenartige schlafen auch den halben Tag und dreiviertel der Nacht, oder umgekehrt. Und auch wenn Fressen bis zum Umfallen, wie bei Zebras oder Gnus der stressfreiere Weg ist, sind doch Löwen eher Vorbild und auch Wappentier der Menschen.

Musste ich mal loswerden, Zoelomat

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Hallo,

Man hört hin und wieder, dass Faultiere „soo dumm“ seien,

Ich mag solche Äußerungen und Vergleiche nicht. Auch wenn die meisten Tiere vielleicht nicht so intelligent wie Menschen sind, reicht es aus, sich in ihrer jeweiligen Lebenswelt zu behaupten.

Tiere, die von Natur aus permanent über sich selber stolpern werden entweder nicht lange genug leben, um sich fortzupflanzen, oder aber diese Eigenschaft ist die gelungene Anpassung an ihre Umwelt (das ist eine Hypothese, ich wüßte ich jetzt kein Beispiel zum Beleg).

Über die Gründe, weshalb sich Faultiere gelegentlich fallen lassen, wurde ja schon geschrieben.

Barbara

Hallo,

schau Dir mal Spinnen an. Die besitzen wesentlich weniger Hirnmasse (auch qualitativ) als ein Faultier, haben aber 8 Beine auf einem Netz unter bester Kontrolle.

Faultiere kommen mit ihren Gliedmaßen gut zurecht, sie passen nur ihre Geschwindigkeit der zur Verfügung stehenden Energie an - daran könnte unsereins sich ein gutes Beispiel nehmen.

Gruß, Paran

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Gute Informationen zu Mythen über Faultiere gibt es bei der „The Sloth Conservation Foundation“. Einfach bei Google „sloth foundation myths“ eingeben, das Ergebnis „Sloth Myths: 11 Things You Think You Know About Sloths“ gibt viele Informationen.

Dort unter anderem zu lesen:

  • Sie greifen nicht ihren eigenen Arm, da sie ihn mit Ästen verwechseln. Der altbekannter Mythos stammt von dem Buchautor Douglas Adams: „Faultiere sind so dumm, dass sie ihren eigenen Arm mit einem Ast verwechseln und, als sie ihn ergreifen, fallen“.

  • Wilde Faultiere schlafen nur 8-10 Stunden pro Tag (also weniger als Teenager, Katzen oder manche Affenarten)

Auf der Webseite gibt es auch einen eigenen Artikel, warum Faultiere langsam sind. Generell ist das langsam sein die Überlebensstrategie und hat nichts mit Dummheit oder Faulheit zu tun.

Zitate übersetzt:

Faultiermythos 1- Faultiere sind so dumm, dass sie ihre eigenen Arme mit Ästen verwechseln.
Wir wissen nicht genau, woher Douglas Adams diese Information hatte, als er „Per Anhalter durch die Galaxis“ schrieb, aber sie ist bedauerlich und völlig falsch. Faultiere sind tatsächlich sehr vorsichtig, wenn sie sich in den Bäumen bewegen. Bevor sie sich bewegen, müssen sie sicher sein, dass der Ast, an dem sie sich festhalten, stark genug ist, um ihr Gewicht zu tragen. Außerdem ist ihr Griff unglaublich stark (stärker als der eines Menschen), und so würden sie es wahrscheinlich merken, wenn sie sich an ihrem eigenen Arm festhalten! Faultiere haben vielleicht keine großen Gehirne, aber so langsam sind sie auch nicht!

Faultier-Mythos 8 - Faultiere schlafen 20 Stunden pro Tag
Faultiere schlafen eigentlich gar nicht so viel - Untersuchungen haben ergeben, dass wild lebende Faultiere im Durchschnitt nur 8-10 Stunden pro Tag schlafen. Im Vergleich dazu schläft der ähnlich große Brüllaffe 15 Stunden pro Tag, während Koalas regelmäßig 20 Stunden schlafen!
Faultiere in Zoos, Auffangstationen und Rettungszentren schlafen vielleicht viel mehr als ihre wilden Artgenossen, weil sie in Gefangenschaft leben, aber das gilt sicher nicht für das Leben im Dschungel.

Faultier-Mythos 10 - Der größte Mythos von allen: Faultiere sind faul
„Die niedrigste Form der Existenz … noch ein Fehler und sie könnten nicht existieren.“ Mit diesem glühenden Bericht wurden Faultiere im 18. Jahrhundert von Georges-Louis Leclerc, Comte de Buffon (oder „Possenreißer“, wie wir ihn lieber nennen), offiziell in die wissenschaftliche Literatur aufgenommen. Faultiere wurden nach der Todsünde der „Faulheit“ benannt, und man verlieh ihnen kurzerhand den Titel des faulsten Tieres der Welt. Das ist ein Ruf, von dem man sich nur schwer erholen kann!
Doch wie wir bereits oben beschrieben haben, schlafen Faultiere eigentlich gar nicht so viel. Sie sind langsam und vorsichtig - was die Wissenschaftler zu der irrigen Annahme verleitet hat, dass sie einfach den ganzen Tag schlafen. Langsam zu sein ist alles andere als faul. Es ist eine unglaublich erfolgreiche Überlebensstrategie!

Zitate original:

Sloth myth 1- Sloths are so dumb they mistake their own arms for tree branches.
We don’t know exactly where Douglas Adams got this information from when writing “The Hitchhikers Guide to the Galaxy” but it is unfortunate and completely wrong. Sloths are actually very careful when they move about in the trees. Before they move, they need to be sure that the branch they are holding onto is strong enough to carry their weight. Also, their grip is incredibly strong (stronger than any human), and so they would probably notice if they grabbed onto their own arm! Sloths may not have big brains, but they are certainly not that slow-witted!

Sloth myth 8 – Sloths sleep for 20 hours per day
Sloths don’t actually sleep that much at all – research has shown that on average, wild sloths only sleep for 8-10 hours a day. In comparison, the similarly sized howler monkey sleeps for 15 hours a day, while koalas will regularly clock up 20 hours!
Sloths in zoos, sanctuaries and rescue centers might sleep a lot more than their wild counterparts due to the ease of captivity, but this certainly doesn’t apply to life in the jungle.

Sloth myth 10 – The biggest myth of all: sloths are lazy
“The lowest form of existence …one more defect and they could not have existed.” This glowing report is how sloths officially entered the scientific literature back in the 18th century by Georges-Louis Leclerc, Comte de Buffon (or ‘buffoon’ as we prefer to call him). Sloths were named after the deadly sin of being “slothful”, and they were unceremoniously given the title of being the world’s laziest animal. That is a hard reputation to bounce back from!
However, as we have already described above, sloths don’t actually sleep that much. They are slow and careful – which has tricked scientists into wrongly believing that they just sleep all day. Being slow is far from lazy. It is an unbelievably successful survival strategy!

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