Hallo,
Zu der Vermutung kam ich übrigens, weil ich vor rund 12 Jahren
noch im Kat-Schutz war (natürlich ohne Strahlenkatastrophe).
Dort wurde uns seinerzeit erklärt, dass die Dosis die ein
Dosimeter anzeigen würde für den Rest unseres Lebens in
unserem Körper gespeichert bliebe. Das scheint dann wohl so
nicht zu stimmen.
Die Dosis wird insofern gespeichert, weil z.B. Schäden am Erbgut durch die einmal aufgenommene Strahlung eventuell nicht mehr repariert werden in deinem Körper. Insofern sind die Schäden am Körper sozusagen der bleibende Effekt der Strahlung. Aber du strahlst selbst deswegen ja nicht weiter, nur weil irgendwas in deinem Körper geschädigt wurde.
vg,
d.
Daher war auch meine Überlegung ob verstrahlte Menschen
überhaupt normal beerdigt werden können, oder ob man deren
Leichen eventuell besonders gesichert werden müssen da Sie
selbst Strahlung abgeben würden. Die Medien berichten über
solche Themen leider gar nichts. Besteht denn eine solche
Gefahr, wenn die Menschen größere Mengen radioaktive Isotope
eingeatmet haben?
Kann die Anwesenheit verstrahlter Menschen wiederum andere
Menschen gefährden, die sich in deren unmittelbarer Nähe
aufhalten (eigene Geburten jetzt mal ausgenommen)?
Und vor der Aufnahme kannst du
dich z.B. mit entsprechenden Schutzanzügen gut schützen.
Diese Plastikanzüge sind doch für die starke Strahlung kein
Hindernis, oder?
Doch, aber das hängt von der Art der Strahlung ab. Strahlung ist ja nicht gleich Strahlung. Beim Zerfall von Atomen sind das v.a. Alpha-Strahlung (das sind Heliumkerne), Beta-Strahlung (Elektronen) und Gammastrahlung (sehr harte elektromagnetische Strahlung).
Die Röntgenstrahlung im Krankenhaus ist, wie die Gammastrahlung, elektromagnetische Strahlung (wie auch Radiowellen oder sichtbares Licht). Die Röntgenstrahlung hat aber deutlich weniger Energie als die Gammastrahlung und lässt sich durch die Bleischürzen schon relativ gut abschirmen. Für die Abschirmung der wesentlich energie-intensiveren Gammastrahlung müsstest du dich jedoch eher mit einer halben Meter dicken Bleiplatte schützen. Das ist nicht praktikabel, weil dein Anzug dann mehrere Tonnen wiegen würde. Vor dieser Strahlung bist du in den Strahlenschutzanzügen deshalb nicht geschützt, weil man sich vor ihr kaum schützen kann. Das geht eben nur, in dem du möglichst viel Material (oft mehrere Meter dick) zwischen dich und die Strahlung bringen würdest, oder dich nicht so nahe an die Quelle der Strahlung begibst (Gammastrahlung nimmt mit dem Abstand quadratisch ab).
Die Anzüge schützen vor den beiden anderen Strahlungsarten, den Alpha- und Betastrahlen. Diese können im Gegensatz zu Gammastrahlung Materie kaum durchdringen und lassen sich schon durch wenige Millimeter dicken Stoff abschirmen. Vor dieser Strahlung bist du in den Anzügen daher praktisch sicher. Der Gammastrahlung sind die Arbeiter dort, wenn sie in direkter Nähe der Reaktoren und außerhalb von Schutzgebäuden arbeiten, auch mit den Schutzanzügen ausgesetzt. Gammastrahlung ist aber in erster Linie nur direkt am Reaktor ein Problem (wo viel Gammastrahlung entsteht), da die Strahlung mit der Entfernung zum Reaktor dann schnell abnimmt. Für die Leute in ein paar km Entfernung vom Reaktor ist es deshalb in erster Linie wichtig, sich vor der Alpha- und Betastrahlung zu schützen und v.a. vor der Aufnahme von solchen Partikeln, die Alpha- oder Betastrahler sind (z.B. Caesium-137).
vg,
d.