Verwendung des Worts 'zeitgenössisch'

Hallo.

Ich bin mir gerade unsicher, wie ich das Wort „zeitgenössisch“ verwenden kann.

Lässt sich das nur im Sinne von „gegenwärtig“, also für etwas in der Jetzt-Zeit, anwenden oder kann man das auch benutzen, wenn man beispielweise von einer vergangenen Epoche spricht und ausdrücken will, dass es sich um eine damals zu dieser Zeit auftretende Sache handelt??

Danke schon mal im Voraus
Gruß

Das kannst Du auch für vergangene Zeiten verwenden: Goethe und Herder waren zeitgenössische Denker, ebenso wie Kleist und Schiller.

hi,

Ich bin mir gerade unsicher, wie ich das Wort „zeitgenössisch“
verwenden kann.

Lässt sich das nur im Sinne von „gegenwärtig“, also für etwas
in der Jetzt-Zeit, anwenden oder kann man das auch benutzen,
wenn man beispielweise von einer vergangenen Epoche spricht
und ausdrücken will, dass es sich um eine damals zu dieser
Zeit auftretende Sache handelt??

tante wikipedia schreibt:
„Das Wort Zeitgenosse wird besonders häufig im Zusammenhang mit Dingen und Angelegenheiten der Kunst und Kultur verwendet.[…] Das davon abgeleitete und auch häufiger verwendete Adjektiv zeitgenössisch wird fast ausschließlich so gebraucht und hat dabei vorwiegend die Bedeutung ‚gegenwärtig, derzeitig‘, bezieht sich also in erster Line auf die Gegenwart („zeitgenössische Literatur“, „zeitgenössische Kunst“ etc.). Das Substantiv Zeitgenosse hingegen kann historische und in der Jetztzeit lebende Personen gleichermaßen benennen.“

und hier hat tante wikipedia recht. (meine ich.)

allenfalls wären sätze denkbar wie:
„Goethe und seine zeitgenösssiche Literatur ordnet man heute dem Sturm und Drang, der Klassik oder der Romantik zu.“ ('tschuldigen, wenn der satz etwas simplifiziert.)

muss aber extra betont werden („seine“) und wäre nur sinnvoll, um den aspekt des zeitgenossentums und seiner vielfalt hervorzuheben.

m.

Hi Michael,

Lexikografie ist keine Meinungssache.

Der Tante Wiki glaube ich diese rätselhafte Unterscheidung zwischen der Bedeutung in Abhängigkeit von der Verwendung im Nomen oder im Adjektiv dann, wenn sie ein Deutsches Wörterbuch erarbeitet hat, das auch bloß entfernt an den Wahrig herankommt.

Weil sie das aber noch nicht geschafft hat und wegen ihrer Arbeitsweise auch nicht schaffen wird, trau ich dem Artikel „zeitgenössisch“, der im Wahrig steht.

So einfach ist das.

Schöne Grüße

Dä Blumepeder

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hi,

Lexikografie ist keine Meinungssache.

naja: ich weiß, dass bei hochqualifizierten wörterbüchern über manche einträge und die form, wie sie erfolgen sollen, abgestimmt worden ist. insofern spielt meinung (von wissenschaftlerInnen) bei der lexikografie durchaus eine rolle.

Der Tante Wiki glaube ich diese rätselhafte Unterscheidung
zwischen der Bedeutung in Abhängigkeit von der Verwendung im
Nomen oder im Adjektiv dann, wenn sie ein Deutsches Wörterbuch
erarbeitet hat, das auch bloß entfernt an den Wahrig
herankommt.

ich glaube ihr das dann, wenn sie ihre befunde belegt und wenn das mit meinen eigenen beobachtungen übereinstimmt.

Weil sie das aber noch nicht geschafft hat und wegen ihrer
Arbeitsweise auch nicht schaffen wird, trau ich dem Artikel
„zeitgenössisch“, der im Wahrig steht.

der wahrig hat eine sicherlich hochqualifizierte redaktion. die wikipedia sind alle, die dort schreiben. der durchschnitt der qualifikation ist in der wikipedia sicher um größenordnungen niedriger als beim wahrig. es sind 2 völlig verschiedene konzepte. und man kann das gerede von der „schwarmintelligenz“ für ein großes blabla halten, aber ich hab mit der wikipedia viele gute erfahrungen gemacht (schreibe auch selbst immer wieder dort und werde oft verbessert und manchmal verschlimmbessert), aber ich weiß natürlich, dass jeder wikipedia-eintrag zu überprüfen ist. deswegen: „und hier hat tante wikipedia recht. (meine ich.)“ letztlich habe ich hier im forum MEINE meinung kundgetan; ich hab dafür eine wikipedia-formulierung zitiert.

und wörterbücher wie der wahrig sind unersetzbar, aber sie haben keineswegs immer recht. weil sich auch eine redaktion mehrheitlich irren kann. und das kommt auch immer wieder vor.

So einfach ist das.

ja. so einfach.

Schöne Grüße

ebensolche
m.

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kleine ergänzung zu sprachautoritäten
hi,
nihct, dass ich die „welt“ für eine wirkliche autorität halte oder für die verkünderin der wahrheit, aber interessant isses doch:

http://www.welt.de/kultur/article4229915/Die-Rechtsc…

lg
m