Verwendung von Kochkäse/Landkochkäse

Man möge mir meine Unwissenheit verzeihen, aber mir ist heute im Geschäft erstmalig Kochkäse/Landkochkäse begegnet. Was macht man damit? Zum kochen habe ich bislang immer Schmelzkäse genommen. Kann mich wer aufklären?
Mach mal nen Doofen schlau, den bekommst du nie wieder doof :o)

[…] mir ist heute […] erstmalig Kochkäse/Landkochkäse begegnet.
Was macht man damit?

Also, wenn sich meine Freundin aus Köln zu einem Kurzbesuch bei mir ansagt, renne ich vorfreudig fix vorher los und kaufe päckchenweise Kochkäse mit der höchsten Fettstufe (ein Muss!) für sie ein, welchen ich zum baldigen Verzehr zimmerwarm (Mega-Muss!) lagere.

Anschließend sehe ich ihr stumm (oder eher sprachlos?) dabei zu, wie sie sich diese stinkelige, zähe Klebe genussvoll und fingerdick aufs ostwestfälische Graubrot schmiert - stören darf ich bei dieser Zeremonie allerdings nicht … :smile:

Frage beantwortet? :wink:

Gruß,
Birgitt

PS: Meine Freundin behauptet steif und fest, dass in ihrer Wahlheimat diese Käsesorte nicht zu finden sei, was ich mir einerseits sehr gut (wer isst das Zeugs schon freiwillig?!), andererseits wiederum überhaupt nicht vorstellen kann! Kampferprobte Kölner anwesend, die dies unter Angabe von Bezugsquellen womöglich widerlegen könnten?

Hallo Whitby,
googel doch mal mit dem Begriff „Schiebböcker“ (das ist eine sächsische Kochkäsespezialität).
Dachsgruß

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Der heißt übrigens Kochkäse weil er gekocht wurde (und zwar aus reifem Quark) und nicht weil er zum Kochen gedacht ist !

Hallo,
hier in Hessen wird das Kochkäseessen folgendermaßen zelebriert:
Auf eine Scheibe Bauernbrot kommt zunächst Butter und dann der Kochkäse (möglichst nicht gleich auf die ganze Scheibe, sonst fließt das Zeug unbremsbar in alle Himmelsrichtungen). Auf die so beschmierte Brotscheibe kommt dann „Musigg“. Die „Mussig“ besteht aus in Essig und Öl eingelegten Zwiebelringen, die darin eine Weile gezogen haben sollten und - je nach Geschmack - Kümmel. Das Ganze versucht man dann, möglichst kunstvoll in den Mund zu kriegen. Dazu gibt’s „Ebbelwoi“ (Apfelwein).
WICHTIG: Den Kochkäse eine Stunde vor dem Verzehr aus dem Kühlschrank nehmen, sonst schmeckt er nicht!
Wohl bekomm’s
Jens

Hallo Whitby,

mein „Bayrisches Kochbuch“ bietet sogar eine Anleitung zur Herstellung von Kochkäse an:

  • 500 g Magerquark an warmen Ort unter täglichem Durchrühren reifen lassen, bis er nach 3-6 Tagen gelb und speckig wird (Ergänzung: „warmer Ort“ war früher einmal meist „neben dem Kohleherd in der Küche“; wurde der doch stetig befeuert…)
  • 30-50 g Butter schmelzen lassen
  • reifen Quark zugeben
  • Salz (und ggf. etwas Kümmel, je nach Geschmack) zugeben,
  • Masse unter kräftigem Rühren erhitzen, bis sie glatt und glasig ist
  • 1/8 - 1/4 Liter Rahm (= süße Sahne) oder Milch hinzugeben
  • unter Rühren weiter erhitzen, bis Masse zäh vom Löffel fällt
  • dann in kalt ausgespülte Form gießen
  • erkaltet stürzen und bald verwenden.

Gegessen wird derlei stets mit kräftigem Landbrot (z.B. Roggenbrot). Weitere Zutaten = je nach Region.

Und: wie mein Vorredner schon sagte: die Bezeichnung rührt von der Zubereitung her, nicht von der Verwendungsmöglichkeit.

Gruß,
Anne