Verwesung

Hallo,

ein ein wenig seltsames Thema, trotzdem: Wir haben kürzlich eine nach Verwandte beerdigt (Holzsarg etc., also ganz normal), und dabei sagte mir später einer der Totengräber, solch ein Sarg würde im Mittel 18 Jahre halten, das könne man schon daran sehen, daß nach etwa dieser Zeitspanne das Grab meist noch mal einsinkt. Ich hatte immer gedacht, der Sarg vermodert innerhalb recht kurzer Zeit (ohne mir je genauere Vorstellungen zu machen, wie lange das sein könnte), und dann würden die menschlichen Überreste, wie man sich das wohl so landläufig vorstellt, „von dem Würmern aufgefressen“.

Dem ist ja wohl nicht so, der Leichnam liegt offenbar relativ unberührt im Sarg. Weiß jemand was da wirklich geschieht? Weiß jemand, wie das aussieht, wenn, etwa zu Zwecken einer nachträglichen Obduktion, ein Sarg nach 1 oder 5 Jahren geöffnet wird?

Danke für Erklärungen Antal

Hallo !

Das kommt ganz auf die Beschaffenheit des Bodens an.
Ist der Boden sehr feucht (bis naß), kann die Leiche Jahrzehnte dort liegen und man hat bei Nachbeerdigungen so seine Probleme.

Ist der Boden sehr trocken, beginnt die Verwesung sehr schnell.

Die Verwesung beginnt nicht von Außen, sondern von Innen. Die „Würmer“ die uns fressen, sind schon in uns.

Grüße max

Hallo Antal,

weitere Informationen zum Thema findest Du hier:

http://www.3sat.de/3satframe.php3?url=http://www.3sa…
http://www.ks.wt.schule-bw.de/schueler/13er2001/kalm…

Gruss
Eve*

Hi Antal,

wie MAx schon schrieb, hängt es von der Bodenbeschaffenheit ab. Allerdings ist ein sehr(!) trockener Bodenauch nicht so gut für die Verwesung.
‚Ideal‘ ist:
offener lufitger Boden, mit einer gemäßigten Feuchtigkeit. Allerdings; wenn der Sarg aus Mooreiche besteht (war mal ne Zeit lnag Mode), ist auch nach 20 Jahren keine Spur vor Verrottung am Sarg feststellbar. Wenn der Sarg dann auch noch luftdicht war, kann es sein, daß die Leiche prächtig erhalten ist.
Deshalb sehen Friedhofverwaltungen lieber ‚billige‘ Fichtensärge.
Wenn der Sarg erst mal kaputt ist, geht es mit der Verwesung auch relativ schnell.
Fazit:
um eine schnelle Verwesung zu erhalten, muß Feuchtigkeit und Sauerstoff an die Leiche gelangen können.

Gandalf

‚Würmer‘
Hallo,

Die Verwesung beginnt nicht von Außen, sondern von Innen. Die
„Würmer“ die uns fressen, sind schon in uns.

Wobei es wohl weniger Würmer als Mikroorganismen, sprich Bakterien und Pilze sind, die die Hauptarbeit leisten.

Grüße,
Hasta Lavista

NA dANN- ich wünsche GUTEN APPETIT!

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hi Antal,

vor einiger Zeit kam ein Bericht im Fernsehen in dem es hieß, die Grabstellen würde rar werden, da die Toten zu langsam verwesen. Viel liegt an der Bodenbeschaffenheit, es darf nicht zu trocken und nicht zu feucht sein. Es hieß, es würden nun Luftlöcher gebohrt werden, damit eine schnellere Zersetzung stattfinden kann.

Weshalb ziehen wir in diesen Breitengraden eine Erdbestattung der Feuerbestattung, wobei diese sogar auch noch preiswerter ist, vor?

Ciao,
Romana

Hallo liebe www Gemeinde -
als unser Vater vor 3 Jahren starb wurde er auf seinen Wunsch hin Feuerbestattet. Die Liegezeit eines „normalen“ Grabes beträgt hier lt. Friedhofordnung 20 Jahre. Da alle Kinder schon älter sind, und eine Grabpflege auf 20 Jahre evtl. gar nicht mehr machen können, kam uns die Feuerbestattung entgegen. Wir nahmen an, daß hier ja keine Verwesung mehr stattfinden muß, und die Liegezeit entspr. kürzer sei. Gefehlt! Von der Stadtverwaltung bekam ich schriftlich die Auskunft, daß eben auf Grund der Verwesung auch ein Urnengrab 20 Jahre Liegezeit brauche! Daß so eon „kleines Häufchen Asche“ in einer Holzurne
20 Jahre brauchen soll, das verstehe wer will. Wir nicht!
Doch wer streitet sich in diesem Fall schon mit den Behörden?
Gruß Fritz

Hallo,

ein ein wenig seltsames Thema, trotzdem: Wir haben kürzlich
eine nach Verwandte beerdigt (Holzsarg etc., also ganz
normal), und dabei sagte mir später einer der Totengräber,
solch ein Sarg würde im Mittel 18 Jahre halten, das könne man
schon daran sehen, daß nach etwa dieser Zeitspanne das Grab
meist noch mal einsinkt. Ich hatte immer gedacht, der Sarg
vermodert innerhalb recht kurzer Zeit (ohne mir je genauere
Vorstellungen zu machen, wie lange das sein könnte), und dann
würden die menschlichen Überreste, wie man sich das wohl so
landläufig vorstellt, „von dem Würmern aufgefressen“.

Dem ist ja wohl nicht so, der Leichnam liegt offenbar relativ
unberührt im Sarg. Weiß jemand was da wirklich geschieht? Weiß
jemand, wie das aussieht, wenn, etwa zu Zwecken einer
nachträglichen Obduktion, ein Sarg nach 1 oder 5 Jahren
geöffnet wird?

Danke für Erklärungen Antal

Hallo,

ich habe mal gehört daß man Eichensärgen Holzwürmer zusetzt, damit selbige zerfressen werden und genauso schnell verrotten wie ein einfacher Kiefernsarg.

Ob’s stimmt…

Gruß,

MecFleih

Hallo Fritz,

hört sich schon schräg an, stimmt aber z.T. Die Urnen, also die Aschefefäße, sind ebenfalls aus Material, das vergänlich ist. Und es sollte eben auch alles „vergangen“ sein, bevor das Grab erneut belegt wird. Im übrigen hätten sich die Behörden ebensogut auf die Totenruhe berufen können, anstatt was von Verwesung zu schafeln. Die ist nämlich, von Stadt zu Stadt unterschiedlich, in der Friedhofsordnung festgelegt. Nun könnte man allerdings behaupten, das sich die Totenruhe auch auf so banale Dinge gründet, wie Bodenbeschaffenheit und Platzgründe. Ich sag ja immer, nix ist so heilig, wie man uns glauben machen will.

Liebe Grüße von der Ex-Bestatterin

Angelika