Hallo!
Ganz im Gegensatz zu den anderen, weder ein Sternchen noch
irgendwelche Zustimmung, die eigene Nase anpacken.
Du beschreibst das dein Kind nicht mehr gerne in die Schule geht
und auch die Lehrerin nicht die nötige Unterstützung gibt.
Leider scheinst du es versäumt zu haben mal mit der Lehrerin zu
sprechen.
Nun liegt das ganz sicher nicht an seinen „Leistungen“ an
sich, denn bereits mit vier Jahren lernte er flüssig lesen und
schreiben, interessierte sich mit Fünf für Geografie und
Dinge, von denen die wenigsten Erwachsenen auch nur
ansatzweise Anhnung haben.
Du meinst er hatte keine Spielkameraden und weil es gerade so
praktisch war haben wir ihm schon mal lesen beigebracht.
Kann er schwimmen und hat das Seepferdchen?
Kann er sich selbst anziehen in angemessener Zeit (nach dem Turnen)?
Kann er Schuhe binden?
Kann er mit der Schere umgehen?
Zwischen hoch begabt und wir haben dem Kind schon mal den Schulstoff
der ersten und/oder zwieten Klasse beigebracht liegen Welten.
Vielmehr ist es das
Unterichtsgeschehen, welches ihn überfordert (Die Lehrerinnen
meckern permanent über seine „Träumereien“, auch in seiner
Anwesenheit, und setzen ihn damit-in meinen Augen- sehr unter
Druck, sodass er richtige Versagensängste hat: Beispielsweise
bricht er in der Klasse in Tränen aus, wenn ihm etwas nicht
gelingt und wird -natürlcih!- zum Gespött der Mitschüler!). So
kenne ich mein Kind nicht: So unsicher und unter Druck stehend
habe ich noch nie erlebt! Er ist regelrecht verzweifelt!
Aber mit der Lehrerin hast du nicht geredet oder?
Hinzu kommt, dass er nicht richtig Kontakt zu Mitschülern
findet (auch das ist neu für mich, denn im Kindergarten hatte
er keine Probleme im Umgang mit anderen Kindern).
Das kann ja gar nicht sein!
Was ist mit den Kindern im Kindergarten die nun mit ihm in die
Schule gekommen sind?
Sind das auf einmal keine Freunde mehr?
Was ist mit den Kindern mit denen er sich privat getroffen hat
sind das jetzt auch keine Freunde mehr?
Was ist mit den Kinder aus den Vereinen (Sportverein, Schwimmverein,
Karneval-, Turnen-, Fußball-) alles auf einmal keine Freunde mehr???
Kann es sein er hatte gar keine gleichaltrigen Freunde?
Kann es sein ihr habt lange Zeit nicht geschnallt das das Kind
Probleme mit gleichaltrigen hat?
Er steht
grundsätzlich abseits, traut sich NICHTS zu, bekommt den Mund
nicht auf und lässt sich alles wegnehmen. Es bricht mir das
Herz!!! Das Egebnis ist, dass die kleinen Kröten von
Schulkameraden auf mich zukommen und mir sagen „Er sagt ja nie
was!“ oder „Er weint, wenn ihm irgendwas nicht gelingt. Das
darf er nicht, er sit doch schon groß!“ . Wie soll ich das
bloß kommentieren???
Was sagen die Freunde von ihm?
Ich bereue es richtig, ihn eingeschult zu haben. Aufgrund
seiner „Besonderheit“ stand die Überlegung im Raum, ihn ein
Jahr später einschulen zu lassen, bis ein Platz in einer
adäquaten Schule, auf die ich gehofft hatte, frei geworden
ist. Ich hatte sogar schon die Gutachten vom
Jungendpsychiatrischen Dienst in der Tasche, aber die Umgebung
(Oma, Opa, Freunde) haben mich bequatscht und mir suggeriert,
dass ich übervorsichtig sei und das Kind eigentlich ÜBER-REIF
für die Schule.
Ja, ja man hat den Kindern den Schulstoff beigebracht aber sozial
sind sie noch lange nicht schulreif. Wir erleben dies hier leider
immer öfter, das Opa/Oma/WerAuchImmer glauben das Kind gut
vorzubereiten wenn sie dem Schulstoff vorgreifen und alles andere
vernachlässigen. Mit dem Ergebnis, das Kind langweilt sich und beim
ersten mal Sport wird es ausgelacht, weil es die Strumpfhose nicht
alleine anbekommt.
Rauhe Sitten, 92% Ausländeranteil
Soll heißen es sind bei 30 Kinder nur 3 (drei) deutsche Kinder in der
Klasse? Das wußtest du nicht vorher? Völliges Unverständnis!
große Klassen, cool ist hier, was
draufgängerisch Bälle gegen Fenster schießen kann. Ein
Albtraum für mich,
Das ist eins der Probleme. Du hast einen sechs jährigen Sohn und
da wird Fußball gespielt und auch schon mal blödsinn gemacht nur
wenn die Mutter schon immer rumläuft „wie kann man nur“ hat dein
Sohn es schwer. Wann darf er dann mal Kind sein?
geschweige denn für meinen Sohn, der sich
da mit seinem „Streber-Charme“ jeden Tag behaupten muss.
Es gibt keinen Streber-Charme, frag doch mal ein Kind was das sein
soll? Dein Kind soll nicht den Erwachsenen gefallen sondern muß
mit gleichaltrigen zurecht kommen.
Ich frage mich: Kann ich die Einschulung wieder rückgängig
machen? Ich gehe davon aus, dass im nächsten Schuljar die
„gute“ Schule via Nachrückverfahren einen Platz rausrücken
kann, wenn nicht, müsste ich eigentlich umziehen (wurde mir
vom zuständigen Amtspsychologen sogar geraten, denn ein eher
sensibles mit leicht „abgehobenen“ Interessen sollte man
tatsächlich nicht unbedingt in eine Schule gehen lassen, wo
der Slang „Ey, Alder“ vorherrscht).
Ob er wirklich hoch begabt ist kann ich natürlich nicht beurteilen,
nur die hoch begabeten Kinder die ich kenne sind auch alle sportlich
Fit und können durchaus einen Fußball vor eine Fensterscheibe
donnern, kann dein Sohn das auch?
Als Notfallösung hab ich mir überlegt: Ausgekügelte
Männer-Wochenenden mit seinem Papa, an denen ich nicht
teilnehme und er seine kleine Männlichkeit jenseits der
Beobachtung der Mitschüler erproben kann und mehr
Selbstvertrauen schöpft.
Nicht mit dem Papa, mit Kumpels das würde helfen!
Habe ihn zum Judo für kleine
Anfänger angemeldet, auch wenn es mich finanziell zur Strecke
bringt. Judo stärkt ja bekanntlich das Selbst- und
Körperbewusstsein.
Sag, war dein Kind nicht in irgendeinem Verein. Keinen weiteren
Kontakt zu Gleichaltrigen?
Was machen denn die Kinder bei euch so? Machen die Judo oder ist er
da wieder alleine? Wieso steckst du ihn in einen Verein, hat er
keine Meinung was er möchte?
Vergess allerdings die Idee das Selbst- und Körperbewußtsein würde
gestärkt mit einmal 60 Minuten pro Woche.
Kommilitonen raten mir, ihn unbedingt auf eine sehr gute
Schule zu schicken und ihn nicht in diesem Hummelhaufen in
Hamburg Süd zu belassen.
Ein gutes Internat, das wäre es…
Immerhin können die Kommilitonen da auf große Erfahrungsschätze mit
Kinder zurückgreifen.
Fang mal an und laß deinen Sohn mit anderen gleichaltrigen Kinder
spielen, kümmere dich um einen Sportverein in den etwa 30% der
Klasse geht (ja das gibt es überall).
Die Kröten von Schulkameraden, die böse Lehrerin, die vielen Ausländer
und das sensible Söhnchen die anderen sind halt Schuld nur nicht
der Erzieher.
Mit Erzieher meine ich die Person die maßgeblich die Erziehung des
Kindes übernomen hat (da schreibst du auch nichts von), Tagesstätte,
Opa, Oma, Tagesmutter, …
An die eigene Nase packen würde schon mal helfen und dann gemeinsam
mit den Erziehern, Betreuern versuchen dem Kind zu helfen.
Gruß
Stefan