Verzweifelter Erstklässler

Hallo

Weiter verstehe ich dich so, dass er weiter zur Schule gehen
sollte, damit er dabei wenigstens ein bisschen gebremst wird.
Meinst du das so?

ja, so meine ich das. (Bitte nicht falsch verstehen, man soll
ja kein Kind dumm halten) …
Denn wenn er in den Kiga käme, Zuhause wieder weiter
lernen würde, mit welchem Schuljahr sollte dann seine
Schulzeit beginnen? Er kann doch nicht irgendwann bei der
Einschulung ins dritte kommen, da bekäm er doch bei den
Kindern garkeinen Fuss mehr auf dem Boden.

Eigentlich ist es doch sehr schlimm, dass es für solche Kinder in den Schulen überhaupt keinen richtigen Plan gibt, was man mit ihnen machen kann.

Du hast wahrscheinlich recht, was du vorschlägst, ist vielleicht der einzig mögliche Weg für ihn - jedenfalls an einer normalen Grundschule. Eigentlich sollten Kinder aber gerade in den ersten Schuljahren nicht nur Lesen und Schreiben, sondern auch das Lernen lernen, d. h. wie man sich Fähigkeiten aneignet, die einem nicht so ganz von alleine zufliegen.

Wenn einer so stark unterfordert ist, lernt er doch in erster Linie nur, wie man es aushalten kann, gar nichts zu machen, und evtl. noch sinnlose Routinearbeiten zu erledigen. Ich fände es da fast noch besser, wenn die anstatt dessen am Fließband arbeiten würden, denn das hätte wenigstens einen Sinn.

Mehr kann sie eigentlich nicht
machen.

Sie könnte wenigstens einzelnen Kindern, die den Stoff schon beherrschen, andere Aufgaben zum Knobeln geben, die sie sich dann zu Hause anschaut.

Viele Grüße
Simsy

Hallo!

Ganz im Gegensatz zu den anderen, weder ein Sternchen noch
irgendwelche Zustimmung, die eigene Nase anpacken.

Du beschreibst das dein Kind nicht mehr gerne in die Schule geht
und auch die Lehrerin nicht die nötige Unterstützung gibt.
Leider scheinst du es versäumt zu haben mal mit der Lehrerin zu
sprechen.

Nun liegt das ganz sicher nicht an seinen „Leistungen“ an
sich, denn bereits mit vier Jahren lernte er flüssig lesen und
schreiben, interessierte sich mit Fünf für Geografie und
Dinge, von denen die wenigsten Erwachsenen auch nur
ansatzweise Anhnung haben.

Du meinst er hatte keine Spielkameraden und weil es gerade so
praktisch war haben wir ihm schon mal lesen beigebracht.
Kann er schwimmen und hat das Seepferdchen?
Kann er sich selbst anziehen in angemessener Zeit (nach dem Turnen)?
Kann er Schuhe binden?
Kann er mit der Schere umgehen?

Zwischen hoch begabt und wir haben dem Kind schon mal den Schulstoff
der ersten und/oder zwieten Klasse beigebracht liegen Welten.

Vielmehr ist es das
Unterichtsgeschehen, welches ihn überfordert (Die Lehrerinnen
meckern permanent über seine „Träumereien“, auch in seiner
Anwesenheit, und setzen ihn damit-in meinen Augen- sehr unter
Druck, sodass er richtige Versagensängste hat: Beispielsweise
bricht er in der Klasse in Tränen aus, wenn ihm etwas nicht
gelingt und wird -natürlcih!- zum Gespött der Mitschüler!). So
kenne ich mein Kind nicht: So unsicher und unter Druck stehend
habe ich noch nie erlebt! Er ist regelrecht verzweifelt!

Aber mit der Lehrerin hast du nicht geredet oder?

Hinzu kommt, dass er nicht richtig Kontakt zu Mitschülern
findet (auch das ist neu für mich, denn im Kindergarten hatte
er keine Probleme im Umgang mit anderen Kindern).

Das kann ja gar nicht sein!
Was ist mit den Kindern im Kindergarten die nun mit ihm in die
Schule gekommen sind?
Sind das auf einmal keine Freunde mehr?
Was ist mit den Kindern mit denen er sich privat getroffen hat
sind das jetzt auch keine Freunde mehr?
Was ist mit den Kinder aus den Vereinen (Sportverein, Schwimmverein,
Karneval-, Turnen-, Fußball-) alles auf einmal keine Freunde mehr???
Kann es sein er hatte gar keine gleichaltrigen Freunde?
Kann es sein ihr habt lange Zeit nicht geschnallt das das Kind
Probleme mit gleichaltrigen hat?

Er steht
grundsätzlich abseits, traut sich NICHTS zu, bekommt den Mund
nicht auf und lässt sich alles wegnehmen. Es bricht mir das
Herz!!! Das Egebnis ist, dass die kleinen Kröten von
Schulkameraden auf mich zukommen und mir sagen „Er sagt ja nie
was!“ oder „Er weint, wenn ihm irgendwas nicht gelingt. Das
darf er nicht, er sit doch schon groß!“ . Wie soll ich das
bloß kommentieren???

Was sagen die Freunde von ihm?

Ich bereue es richtig, ihn eingeschult zu haben. Aufgrund
seiner „Besonderheit“ stand die Überlegung im Raum, ihn ein
Jahr später einschulen zu lassen, bis ein Platz in einer
adäquaten Schule, auf die ich gehofft hatte, frei geworden
ist. Ich hatte sogar schon die Gutachten vom
Jungendpsychiatrischen Dienst in der Tasche, aber die Umgebung
(Oma, Opa, Freunde) haben mich bequatscht und mir suggeriert,
dass ich übervorsichtig sei und das Kind eigentlich ÜBER-REIF
für die Schule.

Ja, ja man hat den Kindern den Schulstoff beigebracht aber sozial
sind sie noch lange nicht schulreif. Wir erleben dies hier leider
immer öfter, das Opa/Oma/WerAuchImmer glauben das Kind gut
vorzubereiten wenn sie dem Schulstoff vorgreifen und alles andere
vernachlässigen. Mit dem Ergebnis, das Kind langweilt sich und beim
ersten mal Sport wird es ausgelacht, weil es die Strumpfhose nicht
alleine anbekommt.

Rauhe Sitten, 92% Ausländeranteil

Soll heißen es sind bei 30 Kinder nur 3 (drei) deutsche Kinder in der
Klasse? Das wußtest du nicht vorher? Völliges Unverständnis!

große Klassen, cool ist hier, was
draufgängerisch Bälle gegen Fenster schießen kann. Ein
Albtraum für mich,

Das ist eins der Probleme. Du hast einen sechs jährigen Sohn und
da wird Fußball gespielt und auch schon mal blödsinn gemacht nur
wenn die Mutter schon immer rumläuft „wie kann man nur“ hat dein
Sohn es schwer. Wann darf er dann mal Kind sein?

geschweige denn für meinen Sohn, der sich
da mit seinem „Streber-Charme“ jeden Tag behaupten muss.

Es gibt keinen Streber-Charme, frag doch mal ein Kind was das sein
soll? Dein Kind soll nicht den Erwachsenen gefallen sondern muß
mit gleichaltrigen zurecht kommen.

Ich frage mich: Kann ich die Einschulung wieder rückgängig
machen? Ich gehe davon aus, dass im nächsten Schuljar die
„gute“ Schule via Nachrückverfahren einen Platz rausrücken
kann, wenn nicht, müsste ich eigentlich umziehen (wurde mir
vom zuständigen Amtspsychologen sogar geraten, denn ein eher
sensibles mit leicht „abgehobenen“ Interessen sollte man
tatsächlich nicht unbedingt in eine Schule gehen lassen, wo
der Slang „Ey, Alder“ vorherrscht).

Ob er wirklich hoch begabt ist kann ich natürlich nicht beurteilen,
nur die hoch begabeten Kinder die ich kenne sind auch alle sportlich
Fit und können durchaus einen Fußball vor eine Fensterscheibe
donnern, kann dein Sohn das auch?

Als Notfallösung hab ich mir überlegt: Ausgekügelte
Männer-Wochenenden mit seinem Papa, an denen ich nicht
teilnehme und er seine kleine Männlichkeit jenseits der
Beobachtung der Mitschüler erproben kann und mehr
Selbstvertrauen schöpft.

Nicht mit dem Papa, mit Kumpels das würde helfen!

Habe ihn zum Judo für kleine
Anfänger angemeldet, auch wenn es mich finanziell zur Strecke
bringt. Judo stärkt ja bekanntlich das Selbst- und
Körperbewusstsein.

Sag, war dein Kind nicht in irgendeinem Verein. Keinen weiteren
Kontakt zu Gleichaltrigen?
Was machen denn die Kinder bei euch so? Machen die Judo oder ist er
da wieder alleine? Wieso steckst du ihn in einen Verein, hat er
keine Meinung was er möchte?

Vergess allerdings die Idee das Selbst- und Körperbewußtsein würde
gestärkt mit einmal 60 Minuten pro Woche.

Kommilitonen raten mir, ihn unbedingt auf eine sehr gute
Schule zu schicken und ihn nicht in diesem Hummelhaufen in
Hamburg Süd zu belassen.

Ein gutes Internat, das wäre es…
Immerhin können die Kommilitonen da auf große Erfahrungsschätze mit
Kinder zurückgreifen.

Fang mal an und laß deinen Sohn mit anderen gleichaltrigen Kinder
spielen, kümmere dich um einen Sportverein in den etwa 30% der
Klasse geht (ja das gibt es überall).

Die Kröten von Schulkameraden, die böse Lehrerin, die vielen Ausländer
und das sensible Söhnchen die anderen sind halt Schuld nur nicht
der Erzieher.

Mit Erzieher meine ich die Person die maßgeblich die Erziehung des
Kindes übernomen hat (da schreibst du auch nichts von), Tagesstätte,
Opa, Oma, Tagesmutter, …

An die eigene Nase packen würde schon mal helfen und dann gemeinsam
mit den Erziehern, Betreuern versuchen dem Kind zu helfen.

Gruß
Stefan

Moin,

Das Problem scheint doch eher zu sein, dass es dem Jungen noch
an Schulreife mangelt (und damit meine ich insbesonderen den
sozial-/emotionalen Bereich).

Diese Probleme sind typisch für stark unterforderte Kinder.

Ahja? Stark überforderte Kinder haben also solche Problem nicht? In ihren sozialen Verhaltensweisen gestörte Kinder auch nicht?

Das ist nicht mangelnde Schulreife, er tickt völlig anders als
seine Klassenkameraden, spricht eine andere Sprache, findet
andere Sachen wichtig als sie.

Nur daran ist sicher nicht seine Intelligenz schuld. Es gibt jede Menge intelligenter und hochbegabter Kinder, die trotzdem nicht verhaltensauffällig sind.

Dieser Bereich wird auch nicht
dadurch gestärkt, indem man ihn in eine höhere Klasse versetzt…

Optimal ist das nicht. Ein deutscher Hochbegabtenverein setzt
sich deshalb auch dafür ein, dass es extra Schulen für
Hochbegabte gibt, damit diese Kinder nicht ständig dieses
Problem haben.

Kinder an Schulen für Auffällige zu isolieren mag für Kinder richtig sein, die sich gar nicht mehr sozial integrieren lassen können (wobei ich der Meinung bin, dass sich hier bei etwas gutem Willen immer möglichkeiten finden lassen), allerdings diesbezüglich bereits in der ersten Klasse das Handtuch zu werfen, halte ich für unverantwortlich.

Aber mit seinen Klassenkameraden kann er ja offensichtlich so
oder so nichts anfangen. Wenn er wenigstens mit dem Unterricht
etwas anfangen kann, dann ist es schon mal besser als gar
nichts.

Ein Kind in dem Alter will Freude, will Gemeinschaft, will dazugehören. Für ein Kind in dem Alter ist der Unterricht nebensächlich, und ein Kind in dem Alter will sicher kein Freak auf einer Schule für Freaks sein, auf die sonst kein Kind in seiner Umgebung geht.

Gruß
Marion

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Einspruch!
Hallo Stefan!

Du schreibst u.a.:

Ja, ja man hat den Kindern den Schulstoff beigebracht aber sozial
sind sie noch lange nicht schulreif. Wir erleben dies hier leider
immer öfter, das Opa/Oma/WerAuchImmer glauben das Kind gut
vorzubereiten wenn sie dem Schulstoff vorgreifen und alles andere
vernachlässigen…

Wie kommst Du darauf, dass Eltern ihren Kindergartenkindern den Schulstoff einpauken??

In wiefern Du persönlich etwas über Hochbegabung weißt, bzw. wie diese Kinder „ticken“, kann ich nicht beurteilen.

Deine Aussagen jedenfalls zeugen in meinen Augen lediglich von den gängigen Klischees, nämlich, dass Eltern ihre Kinder im Sinne von Eislaufmüttern mit Wissen und Lernen quälen.

Angelika

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Hallo

Diese Probleme sind typisch für stark unterforderte Kinder.

Ahja? Stark überforderte Kinder haben also solche Problem nicht?
In ihren sozialen Verhaltensweisen gestörte Kinder auch nicht?

Ja und?

Es kann aber sein, dass dieses Problem mit der Unterforderung zusammenhängt. Insofern hatte ich das Thema nicht verfehlt, sondern auf eine Möglichkeit aufmerksam gemacht.

Das ist nicht mangelnde Schulreife, er tickt völlig anders als
seine Klassenkameraden, spricht eine andere Sprache, findet
andere Sachen wichtig als sie.

Nur daran ist sicher nicht seine Intelligenz schuld. Es gibt
jede Menge intelligenter und hochbegabter Kinder, die trotzdem
nicht verhaltensauffällig sind.

Doch, da kann durchaus seine Intelligenz dran schuld sein.

Meinst du denn, dass ein normaler 6jähriger in der Lage ist, sich in jemanden hineinzuversetzen, der völlig andere Denkstrukturen hat als er selbst? Ich meine nicht. Gemeinsamkeiten ergeben sich in dem Alter (und meistens ja auch noch später) hauptsächlich daraus, dass die Kinder in manchen Dingen gleich sind. Die Kinder, die anders sind, werden oft erbarmungslos ausgegrenzt.

Nun ist es aber so, dass ein Hochbegabter oft an anderen Dingen Spaß hat als ein durchschnittlich Begabter. Was zum Beispiel sehr häufig vorkommt, dass hochbegabte Kinder merkwürdige veschrobene Witzchen machen, die sonst kein Mensch versteht, in der Regel auch nicht die Lehrer. Das ist aber nicht als Verhaltensstörung des Kindes zu werten. Durch dieses ständige Nicht-Verstanden-Werden können sich aber durchaus Verhaltsstörungen ergeben.

Ein deutscher Hochbegabtenverein setzt
sich deshalb auch dafür ein, dass es extra Schulen für
Hochbegabte gibt, damit diese Kinder nicht ständig dieses
Problem haben.

Kinder an Schulen für Auffällige zu isolieren …

Du wärst dann also dafür, alle Kinder in eine einzige Schule zu schicken, also auch geistig Behinderte? Dafür wäre ich auch, jedoch müssten die Klassen da wesentlich kleiner sein, und die Lehrer müssten eine wesentlich bessere pädagogische Ausbildung haben, so dass auf jedes Kind einzeln eingegangen werden kann. Das fände ich optimal. Aber das haben wir nun mal nicht und werden wir auch nicht bekommen in absehbarer Zeit.

Ein Kind in dem Alter will Freude, will Gemeinschaft, will
dazugehören.

Eben deshalb.
Die Hochbegabten werden in normalen Klassen einfach sehr häufig Außenseiter. In einer Klasse mit lauter Hochbegabten denke ich, gäbe es dieses Problem nicht. Allerdings gäbe es da natürlich das Problem mit weiten Schulwegen.

Für ein Kind in dem Alter ist der Unterricht
nebensächlich, …

Da bin ich aber anderer Meinung. Entspricht auch nicht meiner Erfahrung. Die Kinder sind immer sehr stolz darauf, wenn sie irgendwas können. Schlimm, wenn das, was sie können, gar nicht gefragt ist.

Ich habe das erlebt, dass ein Kind, das noch im Kindergarten extrem lernmotiviert war, nach 2 Monaten Grundschule noch mit viel Spaß Mathe-Aufgaben der 3. Klasse gemacht hat (hat das Kind von einem anderen Kind abgeguckt! Eltern waren daran unbeteiligt!), jedoch nach 3 Monaten Grundschule sagte, dass es gar nicht mehr Rechnen lernen möchte, denn dann würde der Unterricht ja noch langweiliger. Das ist doch traurig sowas.

und ein Kind in dem Alter will sicher kein
Freak auf einer Schule für Freaks sein, auf die sonst kein
Kind in seiner Umgebung geht.

Aber immer noch besser, als der einzige Freak in der Schule zu sein.

Viele Grüße
Simsy

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Morgen Angelika!

Wie kommst Du darauf, dass Eltern ihren Kindergartenkindern
den Schulstoff einpauken??

Weil ich das immer wieder erlebe, weil du es hier im wewewa erlebst.
Wobei ich nicht von einpaucken sprach sondern von vorgreifen!!
Wer erzählt denn bitte davon das sein Kind toll malen kann oder
ein Rad rechts/links mit einer Hand? Niemand, alle sind nur super
stolz darauf das die Kleinen zur Einschulung schon lesen, schreiben
und rechnen können.
Es ist schon klar, das normale Kinder vor der Einschulung
wissensbegierig sind aber erstmal sollte man denen malen, basteln
einen Stift halten, mit einem Pinsel umgehen, usw beibringen.
Viele Kinder in der 1. Klasse sind feinmotorische Katastrophen,
zumindest die ich kennenlernen durfte.

Ein recht lustiger Test, zumindest bei Mädchen, laß sie ihre
Strumpfhose ausziehen (Sportstunde halt) und dann sollen sie das
verknuddelte Ding selber wieder anziehen ohne das Mama die Beine auf
rechts macht. Im letzten Jahrgang war es so, das die Hälfte der
Mädchen das nicht in 5 Minuten schafften (nur die Strumpfhose).

Deine Aussagen jedenfalls zeugen in meinen Augen lediglich von
den gängigen Klischees, nämlich, dass Eltern ihre Kinder im
Sinne von Eislaufmüttern mit Wissen und Lernen quälen.

Wie du aus „vorgreifen“ pauken und quälen herauslesen kannst ist schon
beeindruckend.

Liest du das was du lesen möchtest?

Gruß
Stefan

Hallo

Wer erzählt denn bitte davon das sein Kind toll malen kann oder
ein Rad rechts/links mit einer Hand? Niemand, alle sind nur super
stolz darauf das die Kleinen zur Einschulung schon lesen, schreiben
und rechnen können.

Vielleicht wird von Malen und Radfahren deshalb nichts erzählt, weil diese Fähigkeiten für die Schule nicht sehr wichtig sind, und weil das deshalb nichts mit der Fragestellung bezüglich Schule zu tun hat. Vielleicht erzählen die Fragesteller es gar nicht, weil sie so stolz darauf sind, sondern weil es für die Fragestellung wichtig sein könnte.

… aber erstmal sollte man denen malen, basteln
einen Stift halten, mit einem Pinsel umgehen, usw beibringen.

Ich habe mal gehört, dass es am besten ist, auf die Fragen des Kindes einfach einzugehen. Wenn es also nach Buchstaben oder Zahlen fragt, sollte man diese Frage auch nicht abblocken.

Viele Grüße
Simsy

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Hallo Stefan!

Leider gehen die motorische Entwicklung und die der Intelligenz nicht (immer) Hand in Hand.
Da hilft es auch nicht, mit den Kindern zu basteln oder zu malen, weil es - so erlebt nicht nur bei unserem Sohn - diese Kinder nicht besonders interessiert.

Es gibt halt Kinder, die mit 5 ein Buch lesen können, aber keinen Purzelbaum hinbekommen oder eine Schleife.
Üben bringt wenig bis gar nichts, sondern baut Frust auf.
Sie lesen halt lieber, als dass sie das tun, was „man“ in ihrem Alter sonst tut.

Sehr wohl aber zeigen sie Interesse an Buchstaben, Zahlen, naturwissenschaftlichen Zusammenhängen, oder aber sie philosophieren über Gott und die Welt.
Alles Sachen, die man bei Knirpsen nicht erwartet.
Schade, dass viel zu häufig der Schluss daraus gezogen wird, die Eltern würden ihre Kinder dahingehend trainieren.

Was Du als „Vorgreifen“ bezeichnest sind nach meinen Erfahrungen schlichtweg die Ergebnisse der vielen Fragen von Kindern, die sich nicht nach Schema F entwickeln.

Angelika

Moin,

Ahja? Stark überforderte Kinder haben also solche Problem nicht?
In ihren sozialen Verhaltensweisen gestörte Kinder auch nicht?

Ja und?

Es kann aber sein, dass dieses Problem mit der Unterforderung
zusammenhängt. Insofern hatte ich das Thema nicht verfehlt,
sondern auf eine Möglichkeit aufmerksam gemacht.

Es nutzt nichts, endlose Möglichkeiten aufzuzeigen, solange man nicht weiß, welche zutreffend ist. Durch eine Fixierung auf „Hochbegabung“ kann man sich auch dermaßen verrennen, dass man die tatsächlichen Ursachen gar nicht mehr wahrnimmt.

Nur daran ist sicher nicht seine Intelligenz schuld. Es gibt
jede Menge intelligenter und hochbegabter Kinder, die trotzdem
nicht verhaltensauffällig sind.

Doch, da kann durchaus seine Intelligenz dran schuld sein.

Zu Intelligenz zählt mehr, als Lesen und Schreiben zu können. Intelligenz zeichnet sich u.A. auch dadurch aus, dass der Mensch sich in seiner Umgebung zurecht findet.

Meinst du denn, dass ein normaler 6jähriger in der Lage ist,
sich in jemanden hineinzuversetzen, der völlig andere
Denkstrukturen hat als er selbst? Ich meine nicht.

Das trifft wohl für fast jedes Kind in einer Grundschule zu. Nirgendwo dürften die „Strukturen“ heterogener sein, als in einer ersten Klasse Grundschule. Dort treffen Kinder aus ganz unterschiedlichen sozialen Millieus mit ganz unterschiedlichen Fähigkeiten und Angewohnheiten aufeinander. In diesem Stadium muss jedes Kind eine gewisse Anpassungsleistung erbringen, nicht nur intelligente Kinder.

Gemeinsamkeiten ergeben sich in dem Alter (und meistens ja
auch noch später) hauptsächlich daraus, dass die Kinder in
manchen Dingen gleich sind. Die Kinder, die anders
sind, werden oft erbarmungslos ausgegrenzt.

Dann geht doch mal in eine Grundschulklasse und pick die Kinder raus, die deiner Meinung nach irgendwie „gleich“ sind. Viel Spaß.

Nun ist es aber so, dass ein Hochbegabter oft an anderen
Dingen Spaß hat als ein durchschnittlich Begabter. Was zum
Beispiel sehr häufig vorkommt, dass hochbegabte Kinder
merkwürdige veschrobene Witzchen machen, die sonst kein Mensch
versteht, in der Regel auch nicht die Lehrer.

Auch minder begabte Kinder machen Witze, die sonst keiner Versteht oder dämlich findet. Und?

Das ist aber
nicht als Verhaltensstörung des Kindes zu werten. Durch dieses
ständige Nicht-Verstanden-Werden können sich aber durchaus
Verhaltsstörungen ergeben.

Das gilt grundsätzlich für jedes Kind.

Dafür wäre ich
auch, jedoch müssten die Klassen da wesentlich kleiner sein,
und die Lehrer müssten eine wesentlich bessere pädagogische
Ausbildung haben, so dass auf jedes Kind einzeln eingegangen
werden kann. Das fände ich optimal.

Das fände ich alles andere als optimal. Kinder müssen auch lernen, in einer Gemeinschaft mit anderen und andersartigen zurechtzukommen. Durch Isolierung schwächst du soziale Intelligenz.

Die Hochbegabten werden in normalen Klassen einfach sehr
häufig Außenseiter.

Das halte ich für einen Trugschluss. Richtig ist wohl eher, dass bei einigen verhaltensauffälligen Kindern irgendwann Hochbegabung festgestellt wird. Andere hochbegabte und intelligente Kinder, welche die Schule ohne besondere Probleme hinter sich bringen, werden da gar nicht erfasst (und das sind meiner Erfahrung nach sehr viele). Hochbegabung scheint also nicht die Ursache für Verhaltensauffälligkeit zu sein. Dann müssten nämlich alle Hochbegabten verhaltensauffällig sein. Das ist aber nicht der Fall. Allerdings weiß ich, dass Eltern Verhaltensauffälligkeit gerne auf Hochbegabung schieben, das lenkt nämlich prima von eigenen Erziehungsfehlern ab.

Ich habe das erlebt, dass ein Kind, das noch im Kindergarten
extrem lernmotiviert war,

Im Kindergarten wird bewusst kein Schulstoff behandelt. Dort stehen andere Fähigkeiten im Vordergrund. Sicher gibt es Kinder, die mit 4 schon Dinge können, die andere erst mit 6 oder 8 können. Ein Kind, das diese Fähigkeiten hingegen in schulischen Bereichen oder auch Sport oder Musik hat, kann einem schon fast leid tun, denn die lieben ehrgeizigen Eltern setzten dann alles daran, diese Stärken zu fördern, statt die Schwächen (die das Kind mit Sicherheit auch hat), weil sie schon insgeheim ihren kleinen Einstein, Tennisstar oder Musikwunderkind zu Hause sitzen sehen. Hier werden Fehler von Eltern gemacht, die Kinder später ausbaden müssen.

und ein Kind in dem Alter will sicher kein
Freak auf einer Schule für Freaks sein, auf die sonst kein
Kind in seiner Umgebung geht.

Aber immer noch besser, als der einzige Freak in der Schule zu
sein.

Du meinst, auf deiner Grundschule früher gab es nur einen Freak, und das war ein Hochbegabtes Kind? Sorry, da hab ich andere Erinnerungen.

Gruß
Marion

Hallo zusammen!

Eine ideale Schule würde Binnendifferenzierung praktizieren, das heißt die Schwachen UND Begabten nach ihren ureigenen Möglichkeiten fordern und fördern.

Leider ist das in unseren Klassen, wo meistens 30 Kinder sitzen, nicht wirklich umsetzbar.

Dass HBs *immer* nur Probleme haben/machen, nein, das behaupte ich nicht.

Aber, dass viele HBs Schwierigkeiten haben oder bekommen.
Wie sonst ist es erklärbar, dass bei den Treffen der DGhK immer wieder die schulischen Probleme an erster Stelle stehen?

Die folgende Seite zeigt sehr schön, welche Möglichkeiten es gibt:

http://www.familienhandbuch.de/cmain/f_Aktuelles/a_K…

Angelika

Morgen Angelika!

Leider gehen die motorische Entwicklung und die der
Intelligenz nicht (immer) Hand in Hand.
Da hilft es auch nicht, mit den Kindern zu basteln oder zu
malen, weil es - so erlebt nicht nur bei unserem Sohn - diese
Kinder nicht besonders interessiert.

Da gehen unsere Meinungen eben grundlegend auseinander.

Es gibt halt Kinder, die mit 5 ein Buch lesen können, aber
keinen Purzelbaum hinbekommen oder eine Schleife.

Leider ja.

Üben bringt wenig bis gar nichts, sondern baut Frust auf.
Sie lesen halt lieber, als dass sie das tun, was „man“ in
ihrem Alter sonst tut.

Das glaube ich dir ganz und gar nicht. Lesen lernen kann man
so nebenbei für den Erwachsenen. Da kann man bei bügeln, kochen
was auch immer und hin und wieder beantwortet man eine Frage. Mit
einem Kind basteln oder malen heißt sich mit ihm zu beschäftigen,
das hat mit üben überhaupt nichts zu tun. Zusammen einen Pappschuh
basteln an dem man Schleife üben kann, durch den Wald toben um
Kastanien, Bucheckern, Eicheln etc zu sammeln und hinterher das
Diddlland oder eine schröckliche Burg zu bauen.

Mir ist noch kein Kind untergekommen, was da keinen Spaß dran hatte.
Man kann so viel mit den Kindern machen ohne irgend etwas direkt
zu üben.

Sehr wohl aber zeigen sie Interesse an Buchstaben, Zahlen,
naturwissenschaftlichen Zusammenhängen, oder aber sie
philosophieren über Gott und die Welt.

Das tun sie aber, wie du schon sagtest, von ganz alleine.
Bei den wenigsten Kindern muß man dies extra fördern.

Alles Sachen, die man bei Knirpsen nicht erwartet.
Schade, dass viel zu häufig der Schluss daraus gezogen wird,
die Eltern würden ihre Kinder dahingehend trainieren.

OK, dann sagen wir sie haben sich nicht genug mit den Knirpsen
beschäftigt oder sind einfallslos oder haben einfach keine Zeit.

Was Du als „Vorgreifen“ bezeichnest sind nach meinen
Erfahrungen schlichtweg die Ergebnisse der vielen Fragen von
Kindern, die sich nicht nach Schema F entwickeln.

Da es so viele Kinder sind die genau dieses Problem haben,
Langeweile in der Schule und feinmotorische Katastrophen, legt
es eher den Schluß nahe das sie gar nichts besonderes sind.

Gruß
Stefan

Hallo

Es nutzt nichts, endlose Möglichkeiten aufzuzeigen, solange
man nicht weiß, welche zutreffend ist.

Da hier seit Tagen keine Rückmeldung gekommen ist, interessiert es mich auch nicht mehr besonders, ob es hier zutrifft. Im übrigen habe ich nicht „endlose“ Möglichkeiten aufgezeigt, sondern nur eine, die ich mir vorstellen kann. Was soll man hier denn sonst tun als Möglichkeiten aufzeigen?

Das ist es auch, was mich stört an deinen Beiträgen: Dass du nämlich nicht eine weitere Möglichkeit aufzeigst, sondern behauptest, meine Vorstellung könne unmöglich zutreffen.

Zu Intelligenz zählt mehr, als Lesen und Schreiben zu können.
Intelligenz zeichnet sich u.A. auch dadurch aus, dass der
Mensch sich in seiner Umgebung zurecht findet.

Definitionssache. Es gibt Kinder, die sehr schnell denken können und ein Wahnsinnsgedächtnis haben, aber mit Gleichaltrigen nicht so richtig klarkommen.

In diesem Stadium
muss jedes Kind eine gewisse Anpassungsleistung
erbringen, nicht nur intelligente Kinder.

Ich meinte damit nicht nur, dass die betroffenen Kinder sich nicht unbedingt auf die anderen Kinder einstellen können, sondern auch, dass man nicht erwarten kann, dass die anderen Kinder sich auf sie einstellen werden.

Dann geht doch mal in eine Grundschulklasse und pick die
Kinder raus, die deiner Meinung nach irgendwie „gleich“ sind.

Das kann ich natürlich nicht, das tun die Schüler selbst, und ich glaube, dass sie es weitgehend danach tun, ob sie die gleiche Sprache sprechen. Mit ’Sprache’ meine ich hier nicht Deutsch oder Türkisch, sondern ob sie unter den gleichen Begriffen die gleichen Vorstellungen und weitgehend die gleichen Werte haben.

Durch dieses ständige Nicht-Verstanden-Werden können
sich aber durchaus Verhaltsstörungen ergeben.

Das gilt grundsätzlich für jedes Kind.

Natürlich, aber manche Kinder werden häufiger missverstanden als andere. Das betrifft nicht nur die Kinder, von denen hier die Rede ist, aber ich rede im Moment halt nur von den Kindern, von denen hier die Rede ist.

…jedoch müssten die Klassen da wesentlich kleiner sein,
und die Lehrer müssten eine wesentlich bessere pädagogische
Ausbildung haben, so dass auf jedes Kind einzeln eingegangen
werden kann. Das fände ich optimal.

Das fände ich alles andere als optimal. Kinder müssen auch
lernen, in einer Gemeinschaft mit anderen und andersartigen
zurechtzukommen. Durch Isolierung schwächst du soziale
Intelligenz…

Isolierung? Wie kommst du denn darauf? Lies doch den Absatz oben noch mal durch. Da ist von kleineren Klassen die Rede, und von Lehrern, die die Kinder individuell fördern. Es ist nicht die Rede davon, dass die Kinder voneinander isoliert werden sollen.

Richtig ist wohl eher, dass bei einigen verhaltensauffälligen
Kindern irgendwann Hochbegabung festgestellt wird.

Hochbegabung gilt in der Psychologie als Risikofaktor für psychische Störungen. Natürlich muss das nicht sein.

Andere hochbegabte und intelligente Kinder, welche die Schule ohne
besondere Probleme hinter sich bringen, werden da gar nicht erfasst
(und das sind meiner Erfahrung nach sehr viele).

Ich rede hier ausschießlich von ‚hochbegabten‘ Kindern und nicht von ‚besonders intelligenten‘, also nur von Kindern, bei denen sich die Denkgeschwindigkeit sich so stark von der der meisten anderen Kinder unterscheidet, dass da oft kein richtiges Verständnis mehr füreinander da ist. Hochbegabte werden von übrigens (auch von Lehrern) sehr oft für nicht hochbegabt eingeschätzt. Kinder, die zwar sehr intelligent, aber nicht hochbegabt sind, werden oft als intelligenter als erstere eingeschätzt.

Die Tatsache, dass sie gar nicht erfasst sind, sagt mir eigentlich nur, dass nicht wirklich bekannt ist, ob sie hochgegabt oder überdurchschnittlich intelligent oder was auch immer sind. (Diese Begriffe sind übrigens in der Psychologie eindeutig definiert, wobei auch da natürlich keine 100ig zutreffende Untersuchung möglich ist.) Das kann man nicht so ohne weiteres merken. Gerade nichterkannte Hochbegabte zeigen oft nur mäßige Leistungen in der Schule.

Hochbegabung scheint also
nicht die Ursache für Verhaltensauffälligkeit zu sein.
Dann müssten nämlich alle Hochbegabten verhaltensauffällig
sein.

Blödsinn. Es muss sich auch nicht jeder Skifahrer die Knochen brechen, aber die Wahrscheinlichkeit ist schon höher als bei Nicht-Skifahrern.

Das ist aber nicht der Fall. Allerdings weiß ich, dass
Eltern Verhaltensauffälligkeit gerne auf Hochbegabung
schieben, das lenkt nämlich prima von eigenen
Erziehungsfehlern ab.

Das kann sein; aber ich habe auch das Gefühl, dass Hochbegabung bei Kindern und deren damit verbundenen Probleme von anderen Eltern (und Lehrern) gerne auf Erziehungsprobleme geschoben werden, insbesondere darauf, dass die Eltern die armen Kinder trimmen wie verrückt. Warum auch immer.

Ich habe das erlebt, dass ein Kind, das noch im Kindergarten
extrem lernmotiviert war,

Im Kindergarten wird bewusst kein Schulstoff behandelt. Dort
stehen andere Fähigkeiten im Vordergrund. Sicher gibt es
Kinder, die mit 4 schon Dinge können, die andere erst mit 6
oder 8 können. Ein Kind, das diese Fähigkeiten hingegen in
schulischen Bereichen oder auch Sport oder Musik hat, kann
einem schon fast leid tun, denn die lieben ehrgeizigen Eltern
setzten dann alles daran, diese Stärken zu fördern, statt die
Schwächen (die das Kind mit Sicherheit auch hat), weil sie
schon insgeheim ihren kleinen Einstein, Tennisstar oder
Musikwunderkind zu Hause sitzen sehen. Hier werden Fehler von
Eltern gemacht, die Kinder später ausbaden müssen.

Ich weiß nicht, ob dieser ganze Absatz sich genau auf den von mir erwähnten Fall beziehen soll.
Falls ja: Es trifft nichts davon zu, was du hier schreibst. Ich hab doch extra geschrieben, dass das Kind sich was von älteren Kindern abgeguckt hat, das hast du aber weggelöscht. Es ist niemals von den Eltern besonders beim Lesen, Rechnen oder Schreiben gefördert worden, sondern eher beim Klettern, Fahrradfahren, Schwimmen usw. Und mit dem Kindergarten hat das eigentlich gar nichts zu tun. Den Kindergarten habe ich nur erwähnt um deutlich zu machen, dass das Kind noch nicht in der Schule war.

Du meinst, auf deiner Grundschule früher gab es nur einen
Freak, und das war ein Hochbegabtes Kind? Sorry, da hab ich
andere Erinnerungen.

Du hast Erinnerungen an meine Grundschule?

Viele Grüße
Simsy

Hallo

Ansonsten bin ich nicht unbedingt einverstanden damit, was du schreibst. Das hier muss ich allerdings ganz stark bestätigen:

Lesen lernen kann man so nebenbei für den Erwachsenen. Da kann man
bei bügeln, kochen was auch immer und hin und wieder beantwortet man
eine Frage.
Mit einem Kind basteln oder malen heißt sich mit ihm zu beschäftigen,
das hat mit üben überhaupt nichts zu tun. Zusammen einen Pappschuh
basteln an dem man Schleife üben kann, durch den Wald toben um
Kastanien, Bucheckern, Eicheln etc zu sammeln und hinterher das
Diddlland oder eine schröckliche Burg zu bauen.

Mir ist noch kein Kind untergekommen, was da keinen Spaß dran hatte.
Man kann so viel mit den Kindern machen ohne irgend etwas direkt
zu üben.

Buchstaben und Zahlen beibringen ist für Eltern wirklich wesentlich bequemer.

Hast du sowas mit deinen Kindern gemacht? Das finde ich toll. Ich finde es sehr schlimm, wenn solche Dinge offensichtlich zunehmend für nicht so wichtig betrachtet werden. Das ist jedenfalls mein Eindruck, dass es immer mehr zur Ausnahme wird, wenn Eltern sowas tun.

Viele Grüße
Simsy

Hallo Stefan!

Es gibt halt Kinder, die mit 5 ein Buch lesen können, aber
keinen Purzelbaum hinbekommen oder eine Schleife.
Üben bringt wenig bis gar nichts, sondern baut Frust auf.
Sie lesen halt lieber, als dass sie das tun, was „man“ in
ihrem Alter sonst tut.

Sehr wohl aber zeigen sie Interesse an Buchstaben, Zahlen,
naturwissenschaftlichen Zusammenhängen, oder aber sie
philosophieren über Gott und die Welt.
Alles Sachen, die man bei Knirpsen nicht erwartet.
Schade, dass viel zu häufig der Schluss daraus gezogen wird,
die Eltern würden ihre Kinder dahingehend trainieren.

Was Du als „Vorgreifen“ bezeichnest sind nach meinen
Erfahrungen schlichtweg die Ergebnisse der vielen Fragen von
Kindern, die sich nicht nach Schema F entwickeln.

Angelika

Hallo Angelika!

Ein Kind, welches Interesse an kindlichen Sachen hat, erlebt evtl. auch Misserfolge z.B. beim Lesenlernen, da es daran kein Interesse hat. Mit diesem Frust muss es doch auch lernen umzugehen und trotzdem Lesen lernen. Und es ist doch auch sehr wichtig, frühzeitig zu lernen, wie man mit seinem Frust umgehen muss, damit solche Probleme, wie sie hier beschrieben werden erst garnicht auftreten.

Ich finde es schon erschütternd, wenn man sieht wie wenige Erstklässler eine Schleife binden können, sich sportlich betätigen können, gelernt haben sich in einer Gemeinschaft zu behaupten oder ggf. auch mal unterzuordnen, ein kindgerechtes Bild zu malen, zu basteln etc. Hier sollte man seine Kinder fördern, das andere (wie Lesen, Schreiben etc.) kann man eher beiläufig betrachten bis es in die Schule kommt, dann entstehen doch garnicht so viele Probleme nach der Einschulung.

Es kommt halt oft so rüber, daß viele Eltern das viel zu frühe Lesen und Schreiben mit ihren Kleinen pauken, da sie es ja auch gern betonen, wenn andere Eltern sich über das altersgerechte Können ihrer Kinder unterhalten.
Erst hört man am Kiga laufend von solchen Eltern „ich weiss ja nicht, wo er/sie es her hat aber er/sie kann schon super Schreiben, hat bereits schon ein Kinderbuch gelesen…“ So, dann kommt das Kind in die Schule "Hier fällt es aber nicht positiv auf durch sein achso tolles Können, hier wird es von Mitschülern ausgelacht weil es evtl. nicht richtig Springen kann, nicht ausgelassen Toben kann, beim Fangenspiel immer das langsamste ist etc.
Und nun sind die Eltern und auch die Kleinen ganz verzweifelt. Der kleine Primus muss doch mega beliebt sein, kann er doch schon alles!? Und nun…die bösen Mitschüler, die böse Lehrerin, die sich bei 30 Kinder garnicht so um die Befürnisse dieses Wunderkindes kümmern kann…Das finde ich halt immer so unfair!!! Nein, die Mitschüler sind nicht böse, sie sind richtige Kinder und durften das auch ausleben. Nein, die Lehrerin ist auch nicht böse, sie unterrichtet ein erstes Schuljahr!

Bitte nicht falsch verstehen, geschrieben hört sich das immer so hart an, gesprochen könnte man sich da anders ausdrücken. Es kommt mir nur halt immer öfter so vor, daß manche Eltern die Augen vor der Realität verschliessen und nur die Schuld bei den Anderen suchen.

Hallo

Es gibt halt Kinder, die mit 5 ein Buch lesen können, aber
keinen Purzelbaum hinbekommen oder eine Schleife.
Üben bringt wenig bis gar nichts, sondern baut Frust auf.

Hier sollte man seine Kinder
fördern, das andere (wie Lesen, Schreiben etc.) kann man eher
beiläufig betrachten bis es in die Schule kommt, dann
entstehen doch garnicht so viele Probleme nach der
Einschulung.

Wieso kann man nicht anerkennen, dass es auch solche Kinder geben kann wie oben beschrieben?

Ich selber denke eigentlich nicht, dass hohe Intelligenz mit mangelndem Körpergefühl einhergehen muss, eher im Gegenteil. Aber es kann doch auch Kinder geben, die einfach keine Lust haben zu toben? Und dass gerade die Feinmotorik bei Hochbegabten oft nicht gut entwickelt ist, habe ich schon gelesen. Das soll mit den hohen Ansprüchen zusammenhängen, die diese sehr früh (selbst!) an ihre eigenen Basteleien stellen, denen sie oft nicht genügen können.

Übrigens müsste man (teilweise) seine Kinder gezielt auf den Schulsport vorbereiten, wenn sie später dort in diesen Fächern glänzen sollen. An der Schule meiner Kinder wird z. B. der Ballsport ganz groß geschrieben. Gerade da sind sie aber nicht so toll. Sie können in sportlicher Hinsicht eher solche Dinge, die in der Schule nur selten gefragt werden (insbesondere Sachen, die mit dem Gleichgewichtsgefühl zu tun haben), weil ich damals an die Schule einfach nicht gedacht hatte, sondern eher an Freizeitvergnügungen. Sie hatten auch kein Seepferdchen usw. gemacht, weil sie keine Lust dazu hatten, sondern sind einfach so geschwommen. Ist das jetzt ein Erziehungsfehler von mir?

Viele Grüße
Simsy

leicht o.T.
Hallo Simsy!

Hast du sowas mit deinen Kindern gemacht?

Nicht nur mit meiner Tochter sondern auch mit fast allen
Nachbarskindern, Freundeskindern, etc, das macht nämlich Spaß!

Bei uns tummeln sich irgendwie immer so 2-5 Kinder obwohl ich nur
eine Tochter habe, vieleicht gerade deshalb, wer weiß. :smile:

Gruß
Stefan

Hallo Simsy,

ersteinmal gaaaanz wichtig: Nein, meiner Meinung nach hast du absolut keinen Fehler in deiner Erziehung gemacht!!! Denn das ist doch genau das, was ich meine! Du warst mit deinen Kindern Schwimmen, sie haben dann auch das Schwimmen erlernt, weil sie Spass daran hatten und mussten nicht ihr Seepferdchen machen, damit sie und du damit vor Anderen glänzen konnten. Genau das ist doch der Punkt, deine Kinder hatten Spass!!! Es gibt aber leider Gottes soviel arme Kinder, die niemals Kind sein dürfen, weil Mama sie gern achso schlau haben möchte. Und wo es ganz wichtig ist, das es unter Erwachsenen glänzen kann mit seinem tollen Wissen. Diese Kinder haben aber leider fast nie einen guten Stand bei anderen Kindern und es wird sich ganz bestimmt nicht eine Gruppe von 29 Kinder auf dieses eine einstellen. Und wenn schon solche Sachen, wie zB einen Ball in eine Scheibe zu schiessen (hat doch fast jeder kleine Junge mal gemacht) ein Staatsverbrechen ist, was sollen diese Kinder erst für einen Schock erleiden, wenn sie mal auf die Weiterführende Schule gehen?

Man darf doch bitte auch bei diesem Ganzen hier nicht vergessen, daß es sich wie in diesem Fall z.B. auch bei den Mitschülern um kleine Kinder handelt. Meine Tochter hatte eine Klassenkameradin, diese stand in allen Fächern eins, dieses wurde auch von der Mutter jedem stets und ständig auf die Nase gebunden. Das Mädchen brach ständig im Unterricht in Tränen aus , sobald es mal ein Wort nicht schön genug geschrieben hatte, eine Rechenaufgabe versehentlich falsch gelöst hatte…etc. Sie war das „Weichei“ in Person, trat aber sobald die Mama in der Nähe war und es um Schulisches Wissen ging sehr großkotzig ihren Mitschülern gegenüber auf. Das Mädel hatte nie Freundinnen während ihrer Grundschulzeit und die Mama konnte das garnicht verstehen, hätten die anderen doch so viel von ihr lernen können. Als wir dann eines Tages Sportfest hatten (Beide Elternteile der Kleinen waren mit 1000 Fotoapparaten da), musste sie urplötzlich beim Klassenstaffellauf einspringen. Alle Kinder buhten schon, da sie wie bekannt wie eine Schnecke laufen konnte. Die Eltern haben sich tierisch über die nichterzogenen Mitschüler aufgeregt. Vorher allerdings, als Töchterlein hochtrabende Äußerungen über alle gemacht hatte, die nicht in eine Balettschule gingen, da war es vollkommen o.k., sie kann doch auch nichts dafür, daß sie so begabt ist. So, die Grundschulzeit hatte nun ein Ende und die Kleine kam, wie auch anders…aufs Gymnasium. Überall wurde rumgeprahlt. Jetzt hat doch tatsächlich diese Musterschülerin mal objektive Lehrer, denen es egal ist, ob sie in Tränen ausbricht und die sie dann auch noch anmotzen, da sie ja mit der Heulerei den Unterricht stört. Für die Familien und das Mädchen ist eine Welt zusammengebrochen und sie überlegen ihre Tochter auf eine Privatschule zu geben.
Nun frage ich mich doch, was sie später mal machen wenn die Kleine anfängt zu arbeiten…ihr eine Firma kaufen, damit sie kein Arbeitskollege böse ansprechen kann?

Wann soll man anfangen sein Kind auf das Reale Leben vorzubereiten und es aus seiner bisdahin heilen Wattewelt holen? Mit 35???

LG Tanne34

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Hallo

Sie hatten auch kein
Seepferdchen usw. gemacht, weil sie keine Lust dazu hatten,
sondern sind einfach so geschwommen.

Weder in Deutschland noch in Holland sind mir Schwimmbäder bekannt in
denen ein Kind (auch in begleitung Erwachsener) ohne Seepferdchen
schwimmen darf.
Und das rumgepaddel mit den Schwimmflügeln bezeichnest du doch nicht
als schwimmen oder.

Hatten sie auch keine Lust zu lernen wie man über die Straße geht
und sie haben es dann einfach so gemacht?

Gruß
Stefan

Hallo

Weder in Deutschland noch in Holland sind mir Schwimmbäder
bekannt in denen ein Kind (auch in begleitung Erwachsener) ohne
Seepferdchen schwimmen darf.

Ist mir nicht bekannt. Meine Kinder schwimmen ständig ohne Begleitung (in Deutschland), ohne dass jemand danach fragt.

Und das rumgepaddel mit den Schwimmflügeln bezeichnest du doch
nicht als schwimmen oder.

Nein.

Hatten sie auch keine Lust zu lernen wie man über die Straße
geht und sie haben es dann einfach so gemacht?

Nein, sie haben aber keine Prüfung dafür abgelegt.

Seepferdchen ist eine Prüfung, die man ablegt, meistens im Anschluss an einen Lehrgang. Wenn man diesen Lehrgang nicht macht und diese Prüfung nicht ablegt, ist das noch kein Beweis dafür, dass man nicht schwimmen kann.

Viele Grüße
Simsy

Hallo Stefan!

Nach dem Lesen Deiner Beiträge vermute ich, dass Du keinerlei Erfahrung mit HBs hast.

Du schreibst, Du könnest Dir dieses oder jenes nicht vorstellen…
Eben!!!
Es können durchaus Dinge sein, die *DU* Dir nicht vorstellen kannst!

Ebensowenig, wie man das Größenwachstum eines Kindes durch einen Brockhaus auf dem Kopf stoppen kann, kann man ein HB-Kind mit dem Üben ungeliebter Bastelarbeiten zum Bastelfreak machen.

Zudem schrieb ich oben, dass HBs sich gern anderweitig beschäftigen, als man es von ihren Altersgenossen gewohnt ist. Das heißt nicht, dass sie das nur allein tun!
Im Gegenteil. Philosophieren, Fragen, Zusammenhänge herstellen, all das klappt nur mit einem Gegenüber.
Meistens sind das aber keine Kinder im gleichen Alter.

Und bevor wir uns jetzt missverstehen.
Ich habe viel und häufig Umgang mit HBs, und zwar solchen, bei denen wegen verschiedener Gründe immer IQ-Tests gemacht wurden, und somit das HB nicht eine falsche Vermutung, sondern Fakt ist.

Angelika