VGWort-Tantiemen und Verlagswahl

Kultur & Gesellschaft Literatur
#1

Schönen guten Abend,

da ich hier leider kein passenderes Forum gefunden habe,
versuche ich es mit meiner Thematik mal in diesem:

Ich stehe kurz vor der Veröffentlichung meines
ersten Fachbuches. Autorenverträge wurden mir
hinsichtlich meines Ansinnens von einer Handvoll
Verlagen angeboten - darunter der „Tectum Verlag“,
„Der andere Verlag“ und „VDM Verlag Dr. Müller“.

Meine erste Frage: hat jemand Erfahrungen mit
einem der genannten Verlagen? Ich tendiere aufgrund
der guten Konditionen momentan zum „Der andere
Verlag“. Beim VDM-Verlag wäre das ganze zwar
zwar kostenlos, der Buchhandelspreis läge aber
bei 50-60Euro, was ich nicht vertretbar finde.

Meine zweite Frage: hat jemand Erfahrungen mit
der VGWort? Für die Ausschüttung entsprechender
Tantiemen müssen ja eine Mindestverkaufsauflage
von 100 Stück oder eine „angemessene Verbreitung“
nachgewiesen werden. Lässt sich auf Letzteres
Einfluss nehmen? Meines Erachtens schicken die
Verlage zwei Pflichtexemplare an die Deutsche
Bibliothek in Frankfurt und an die zuständige
Landesbibliothek. Wäre hiermit eine entsprechende
Verbreitung automatisch gewährleistet?

Vielen Dank für Eure Antworten.
*Sebastian

#2

Hallo paradosis,

da ich hier leider kein passenderes Forum gefunden habe,
versuche ich es mit meiner Thematik mal in diesem:

Ich stehe kurz vor der Veröffentlichung meines
ersten Fachbuches.

A - Glückwunsch
B - Thema?

Autorenverträge wurden mir
hinsichtlich meines Ansinnens von einer Handvoll
Verlagen angeboten - darunter der „Tectum Verlag“,
„Der andere Verlag“ und „VDM Verlag Dr. Müller“.

Meine erste Frage: hat jemand Erfahrungen mit
einem der genannten Verlagen?

von der „anderen“ Seite her - ich arbeite in einer wissenschaftlichen Bibliothek. Wir kaufen durchaus auch Bücher aus den genannten Verlagen - wenn sie fachlich in den Bestand passen. Nur sind „unsere“ Kunden Spezialisten …
Wenn Du Wert darauf legst, dass Dein Buch ein breites Publikum erreicht, was ich von hier aus nicht wissen kann, bietet sich auf alle Fälle ein Verlag an, der zum Beispiel auf buchhandel.de auftaucht.

Ich tendiere aufgrund
der guten Konditionen momentan zum „Der andere
Verlag“. Beim VDM-Verlag wäre das ganze zwar
zwar kostenlos, der Buchhandelspreis läge aber
bei 50-60Euro, was ich nicht vertretbar finde.

Da kenne ich für Fachbücher aber noch ganz andere Preise! 50-60€ sind ein Schnäppchen!

Meine zweite Frage: hat jemand Erfahrungen mit
der VGWort? Für die Ausschüttung entsprechender
Tantiemen müssen ja eine Mindestverkaufsauflage
von 100 Stück oder eine „angemessene Verbreitung“
nachgewiesen werden.

Du kannst direkt dort anrufen. Die werden Dir genau sagen, wie der Nachweis aussehen muss.

Lässt sich auf Letzteres
Einfluss nehmen?

klar. Durch Werbung, Werbung, Werbung für Dein Buch. Es gibt mittlerweile Agenturen, die sich auf Medienwirksamkeit spezialisiert haben. Wer das Geld nicht investieren kann oder will, muss nach seinen Möglichkeiten den Verlag überzeugen, dass der es tut - oder selbst aktiv werden.

Meines Erachtens schicken die
Verlage zwei Pflichtexemplare an die Deutsche
Bibliothek in Frankfurt und an die zuständige
Landesbibliothek. Wäre hiermit eine entsprechende
Verbreitung automatisch gewährleistet?

Pflichtexemplar heißt nur, dass diese Stücke archiviert werden. Nicht mehr und nicht weniger.
Der Weg bis zur Veröffentlichung ist ein steiniger; der Weg bis zur Verbreitung des fertigen Buchs ist es nicht weniger. Immerhin solltest Du von Deiner Verlag aber Rückmeldung über die Zahlen bekommen, wenn auch nicht zwingend automatisch.

viele grüße
Geli

#3

VDM hat einen ganz schlechten Ruf, dazu gibt es auch grade eine Diskussion in inetbib
http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg3608…
(und folgende)

#4

um zwei Kollegen aus dem Thread zu zitieren:
„Liebe alle,
dieser Verlag ist schlicht unseriös. Man bietet fast allen Verfassern von
Masterthesen unreflektiert die Publikation ihrer Arbeiten an. Diese
erscheinen dann in schlechter Qualität, unlektoriert und zu überhöhtem Preis
in schlechter Druckqualität und beschädigen letztlich die Reputation des
Verfassers. Und mag die Publikation selbst auch noch so qualitätsvoll sein,
durch ihr Erscheinen im VDM Verlag ist sie in der Reputation beschädigt.
Finger weg.“
http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg4286…

„Liebe Alle,
die Einschätzung von Isabella kann ich nur bestätigen. Ich hab im Laufe der
Jahre in angesehenen Verlagen diverse Fachbücher veröffentlicht, und werde nach
dem Erscheinen eines jeden dieser Bücher vom VDM-Verlag mit dem Angebot
erfreut, mein nächstes Buch in diesem Haus erscheinen zu lassen, nicht ohne
Druckkostenzuschuß, selbstverständlich. Ich ziehe es vor, mit Büchern Geld zu
verdienen, statt dafür Geld zahlen zu müssen, daß irgendwer meine Worte liest
oder meine Bilder betrachtet; die Höhe des Druckkostenzuschusses, den VDM
verlangt, erscheint mir mehr als ausreichend, die gesamten Druckkosten der dort
verlegten Publikationen zu decken. Im Grunde ist dieser sogenannte Verlag
nichts anderes als eine Druckerei. Mit lieblichen Grüssen an Alle, ausser dem
VDM-Verlag“
http://www.ub.uni-dortmund.de/listen/inetbib/msg4286…

#5

Schönen guten Abend,

vielen Dank für Eure Antworten und die Warnung
vor dem VDM-Verlag. Ich habe mich nun für
„Anderen Verlag“ entschieden, der mich
bislang wunderbar ‚supportet‘. Für mein ca.
150-seitiges ‚Büchlein‘ wird der Buchhandels-
preis nun bei ca 25€ liegen - das finde ich
in Ordnung.

A - Glückwunsch
B - Thema?

A - Dankeschön :smile:
B - Das Thema ist „Ingame-Advertising“, also die
Nutzung von Video- und Computerspielen als Werbeträger.
Eine Grundlagenarbeit über den Status Quo, die
Besonderheiten und das Potential dieser Werbeform.

Wenn Du Wert darauf legst, dass Dein Buch ein breites Publikum
erreicht, was ich von hier aus nicht wissen kann, bietet sich
auf alle Fälle ein Verlag an, der zum Beispiel auf
buchhandel.de auftaucht.

Die Zielgruppegröße ist sicherlich moderat.
Der „Andere Verlag“ meldet Titel in der Tat
bei buchhandel.de, jedoch auch bei libreka.de,
amazon.de, ABCatalog.de und DeutschesFachbuch.de.

Du kannst direkt dort anrufen. Die werden Dir
genau sagen, wie der Nachweis aussehen muss.

Das werde ich nächste Woche mal tun.

Euch eine gute Nacht!
*Sebastian

#6

Ich würde nicht allzu große Hoffnung darauf setzen, dass du in kurzer Zeit dicke Schecks (sie schicken wirklich Schecks, ich wusste gar nicht mehr, wie man so etwas einlöst *g*) von der VG Wort erhältst.

Ich bin dort seit Jahren gemeldet, aber viel ist bisher nicht dabei herausgekommen. Sich dort registrieren zu lassen kostet jedoch nichts und deshalb sollte man es unbedingt tun. Auch Kleinvieh …

Sieh beim Besuch der Website doch gleich mal nach, ob du dich als Fachbuchautor auch für die Sonderausschüttungen qualifizierst. Die gibt es alle paar Jahre und berücksichtigen gemeldeten Autoren, die nicht über die Stichproben in den Bibliotheken bedacht wurden.

Viele Erfolg
Yo