Hallo Petra,
vorab: Zur Qualität der VHS-Kurse in München kann ich Dir nichts sagen. Ich könnte Dir aber ein paar Anhaltspunkte geben, was die Frage „Hebraicum und Neuhebräisch“ bzw. die Stufen der Kurse angeht.
Ein Freund von mir kam seinerzeit mit Hebraicum nach Jerusalem und wurde im Ulpan (aufgrund seiner Grammatikkenntnisse) gleich in Ramat Gimel (oder sogar Dalet) eingestuft. Diese Levels lassen sich zwar (soweit ich weiß) nicht eindeutig den GER-Stufen zuordnen. Aber da sie an der VHS München dasselbe Buch benutzen, das auch wir damals im Ulpan hatten, dürfte deren A-Kurs in etwa Ramat Alef, B Ramat Bet und C Ramat Gimel entsprechen. (Wobei ich die Aussage, man bräuchte ca. sechs Jahre Erfahrung für den B-Kurs nicht so ganz nachvollziehen kann…) Von Deinen Grammatikkenntnissen würdest Du vermutlich also im C-Kurs zurecht kommen. Nur bringen verständlicherweise die besten Grammatikkenntnisse nichts, wenn einem die (Alltags-)Vokabeln fehlen. (Der erwähnte Freund hatte damals natürlich den Vorteil, dass er im Land gelebt hat und dadurch viele Vokabeln einfach im Alltag gelernt hat.)
Ergo: Was Grammatik angeht, würdest Du Dich vermutlich in den A- und B-Kursen langweilen. Im C-Kurs hingegen würdest Du ins Schwitzen kommen, weil Dir wiederum die Vokabeln fehlen. (Ähnlich ging es den allermeisten Deutsch-Polen in unseren Polnischkursen, für die eigentlich kein Niveau passend war und die meisten deswegen eigentlich ständig deprimiert waren.)
Deswegen wäre mein Tipp folgender: Bevor Du Dich für einen der Kurse anmeldest, versuch vielleicht erst einmal auf eigene Faust Dir Vokabeln anzueignen. Zum einen gibt es ja den hier schon das ein oder andere Mal zitierten Hebräisch-Podcast (leider mittlerweile nicht mehr kostenlos; aber ich glaube, ich habe praktisch alle Teile runtergeladen, als sie noch kostenlos waren). Dann durch israelische Musik, (Online-)Zeitungen, Filme mit Untertiteln. Durch diese Hilfsmittelchen halte ich zumindest meinen Wortschatz halbwegs aufrecht bzw. baue ihn aus. Eine Möglichkeit wäre ggf. auch, mal an der VHS, der Uni oder bei der jüdischen Gemeinde zu fragen, ob es anderweitig ungezwungene Konversationskurse o.ä. gibt.
Gruß,
Stefan