Ich möchte meine ca. 320 mini-dv-Bänder archivieren. Eine Festplatte wird dazu wohl nicht ausreichen, deshalb denke ich daran, von jedem Band eine DVD zu brennen. Ich würde das auch gerne aus Gründen der Übersichtlichkeit machen.
Womit macht man das am besten? Soll ich dazu mein MAGIX Video delux 2006 nehmen? Oder gibt es eine einfachere andere Möglichkeit?
Soweit ich bereits mit MAGIX Versuche gemacht habe, legt das Programm an verschiedenen Stellen des PCs seine Daten ab. Welche Dateien gehen davon eigentlich auf die DVD?
Kann ich nach der Speicherung auf DVD das Video auf den PC zurückholen, um dann einen Film genauso wie vom mini-DV-Band zu bearbeiten / schneiden / vertonen etc.? Erfolgt beim Brennen auf eine DVD eine nichtumkehrbare Komprimierung der Daten?
Kann mir bitte jemand diese grundsätzlichen Fragen beantworten?
Hallo Mocky,
das Überspielen Deiner mini-DV-Bänder auf den PC klappt eigentlich mit allen gängigen Videoschnittprogrammen, also auch mit dem schon etwas in die Jahre gekommenen Magix Video deluxe 2006 (im Fenster ‚Aufnahme‘ die zutreffende Kamera-Kategorie aussuchen). In der Regel kannst Du dabei auch festlegen, in welchem Format die Dateien (avi, mpeg) auf der Festplatte abgelegt werden sollen.
Zum Überspielen nach Möglichkeit den IEEE-Eingang des PC benutzen, es geht aber auch über den USB-Eingang.
Die Daten sind bereits auf dem mini-DV-Band digital gespeichert, sodaß eine zusätzliche Digitalisierung nicht nötig ist.
Vorher im Programm Magix VdL 2006 im Menü ‚Datei‘ bei ‚Einstellungen/Aufnahmen‘ festlegen, auf welcher Festplatte bzw. in welcher Partition bzw. in welchem Ordner die überspielten Daten gespeichert werden sollen.
Nach der Überspielung der Bänder kannst Du dann mit dem Programm Magix VdL 2006, nachdem Du den jeweiligen Film in den Arbeitsbereich geholt (und eventuell noch bearbeitest) hast, im Bereich ‚Brennen‘ festlegen, in welchem Format Du den Film brennen willst (DvD, VCD …) und ihn dann auf eine DvD’s brennen.
Dabei wandelt das Programm Deine Daten automatisch in das für die DvD erforderliche Dateiformat (.VOB) um.
Umgekehrt kannst Du theoretisch auch einen auf DvD befindlichen Film (VOB-Datei) mit dem Magix-Programm auf die Festplatte zurück holen und dann dort beliebig bearbeiten und erneut auf eine DvD brennen oder auch in einem anderen Format auf der Festplatte oder anderweitig speichern. Dazu ist die Import-Funktion zu nutzen und etwas Zeit mitzubringen.
Dieser Import ist aber bei Video deluxe nach meiner Erfahrung nicht immer so einfach möglich (man muß es probieren). Manchmal ist es besser, die DvD mit einem anderen Programm zu rippen und - wenn gewünscht - die dann entstehenden mpeg- oder avi-Dateien mit Magix VdL zu bearbeiten und zu brennen bzw. zu speichern.
Der ganze geschilderte Vorgang kann ananlog mit anderen Videoschnitt-Programmen durchgeführt werden (z.B. Pinnacle …), da ich aber immer mit Magix arbeite, kann ich nicht mit Details dienen.
Zum unkomplizierten Rippen und Speichern als avi- oder mpeg-Datei einer nicht kopiergeschützten DvD kann ich allerdings Nero Vision Essentials empfehlen; das geht wesentlich einfacher und schneller als mit Magix VdL.
Mit freundlichen Grüßen
Manfred
Hallo Manfred, bzw. sehr geehrter Herr Bittner !
Zunächst ganz herzlichen Dank für Ihre ausführliche Antwort vom 25.2.2010.
Ich habe zuerst viel mit Ihren Anregungen herumexperimentiert, bevor ich jetzt damit angefangen habe, meinen umfangreichen mini-DV-Vorrat auf eine große Festplatte zu kopieren. Gemäß Ihrer Anleitung klappt das auch sehr gut, ich kann die jeweiligen Kopien gezielt ablegen und auch gut wiederfinden. Bei über 300 Bändern muss ich mir eine übersichtliche Bezeichnungsweise ausdenken, ich mache das mit der Datumangabe der Aufnahme von/bis je Band. Auf diese Weise bekomme ich die Ablage auch reihenfolgerichtig auf die Festplatte.
Bezüglich der Formatwahl bei der Überspielung habe ich folgendes gesehen: 1 Stunde Band kostet bei avi etwa 13 GB Festplatte, bei mpeg dagegen nur etwa 3,5 GB.
Ich glaube, das ist mpeg 2. (Wo liegt eigentlich der Unterschied zwischen mpeg2 und mpeg4?)
Bei meinem hier benutzten Magix Video deluxe 2006 ergab sich dabei, dass die Aufnahme mit mpeg keine Unterteilung der Aufnahme in einzelne Szenen vollzieht. Außerdem bin ich der Meinung, dass die Qualität sehr viel schlechter sein muss, zum einen der geringere Datenumfang, zum anderen habe ich gesehen, dass in dem Mitguck-Monitor während der Überspielung das Bild ziemlich unscharf und ruckelig war. Wie dann einmal, nach weiterer Bearbeitung, das fertige Projekt aussehen wird, weiß ich nicht.
Vorsichtshalber habe ich also die ersten Bänder im avi-Format überspielt. Das kostet insgesamt ziemlich viel Festplatte, ich habe einmal hochgerechnet, dass ich für alle meine Bänder sicherlich 5 TB Plattenkapazität brauche. Man hat mir übrigens gesagt, dass die Ablage auf Festplatte die sicherste Methode der Ablage sei, besser als die Bänder selbst und auch besser als DVD. Stimmt das, bei einem Platten-Crash ist dann aber alles hin? Deshalb habe ich mir eine teure und angeblich sehr zuverlässige Platte empfehlen lassen, SATA-II 1000GB Seagate 24x, hoffentlich passiert da nichts!
Den Rückimport von einer DVD oder CD habe ich noch nicht ausprobiert. Geht dabei nicht sehr viel Qualität verloren? Zum Brennen auf DVD oder CD wird m.E. sehr stark komprimiert, wobei ich nicht verstehe, wie die Kompression wieder auseinandergerechnet wird, so dass man die Datei danach wieder ungehindert bearbeiten kann.
Ich bleibe zunächst dabei, nach und nach die Bänder in avi auf Festplatten zu kopieren, um dann bei Bedarf, Lust und Zeit hieraus einzelne Filmchen zu erstellen, die bestimmten Themen, Anlässen oder Ausschnitten entsprechen. Ich denke, diese Filmchen sollte ich am besten auf DVDs brennen, das ist zum Ansehen auf dem TV am bequemsten. Ob ich jemals damit halbwegs fertig werde, weiß ich nicht. Haupsache, es macht Spaß, daran herumzuwerkeln.
Zu MAGIX hätte ich auch noch eine Frage: Ich finde es nicht schön, dass MAGIX bei der Bearbeitung eines Arrangements oder Projekts nur die Ablage-Daten der importierten Medien aufnimmt. Wenn ich z.B. irgendetwas in meinen Fotodateien oder Musikdateien verändere (umspeichern, umbenennen o.ä.), dann findet MAGIX das dann natürlich nicht mehr wieder. Gibt es vielleicht eine Möglichkeit, dass dort wo das Projekt abgelegt wird, auch die importierten weiteren Medien mit abgespeichert werden? Diese weiteren Medien sind m.E. jeweils nicht sehr umfangreich, jpeg-Fotos oder MP3-Musik. Ich empfände es als sehr viel übersichtlicher und insgesamt leichter handhabbar, wenn die einzelnen Dateien damit entkoppelt würden.
Zum Schluss vielleicht noch eine Frage: Macht es für mich Sinn, die neueste MAGIX-Version anzuschaffen, bevor ich alle die vielen Bänder mit der alten Version 2006 überspiele, oder ist das egal? Ist das evtl. erst dann interessant, wenn ich einmal anfange, die sog. Filmchen zu erzeugen? Ein wenig habe ich mit 2006 schon herumprobiert, noch geht es mir zugegebenermaßen nicht leicht von der Hand. Ich habe übrigens einmal ein Probe-Download von MAGIXeasy ausprobiert. Eigentlich geht das Bearbeiten damit recht schön einfach, aber mir hat dann doch gefehlt, dass z.B. für eine Vertonung so wenig Möglichkeiten geboten werden. Spurenmix oder Ein-/Ausblendungen scheinen nicht machbar zu sein -soweit ich das richtig gesehen habe-.
Ich hoffe, ich beanspruche Sie mit meinen Ausführungen und Fragen nicht zu stark und würde mich freuen, wenn Sie sich einmal wieder bei mir meldeten. Gerne auch direkt an meine Emailadresse: [email protected].
Im voraus schon einmal herzlichen Dank für Ihre Mühe, übrigens auch in Zukunft gerne „per Du“,
viele Grüße, Wolfgang Bartscher