unausgereifte Videofunkübertragungstechnik
Hallo,
Ist jemandem bekannt, wo es preisgünstige Systeme zur
Videoübertragung über mehrere Kilometer geben könnte?
Was verstehst Du unter preisgünstig, wenn Du das Telefonnetz
als sehr teuer ansiehst?
Ich meine hiermit das mobile Telefonieren, dass in der Tat bei Dauerbetrieb nicht tragbare Kosten verursacht. Auch für den Festnetzbereich könnte es bei kurzen Distanzen preiswertere private Alternativen geben, ohne dass eine Firma hier abkassieren muss.
Wie schon gesagt, verlangt Bildübertragung auch mit modernster
Onlinekompression Bandbreite.
Billigste Funkübertagung ist aber nur auf den paar freien
Bändern möglich, die für funk-Amateure, Modellsportler
und 0815-Anwendungen frei gegeben sind.
Da sind die Bandbreiten aber auf wenige KHz festgelegt
und die Leistung wird auch begrenzt.
Aber es gibt immerhin auch Videofunkübertragungen, die auf sehr kurze Strecken ohne Hindernisse ordentlich funktionieren, die bis vor kurzem sehr teuer waren und noch auch zu kundenfreundlichen Preisen zu haben sind wie etwa 50-60 EUR. Nur ist man hier in fast jeder Hinsicht extrem eingeschränkt und kann diese Systeme nicht je nach Situation auf die richtigen Qualitätsanforderungen einstellen. Damit ist praktisch keine vernünftige Automationslösung möglich wie etwa in einem größeren Betriebsgebäude oder in der Landwirtschaft mit zu kontrollierendem Außengelände. Statt einem hier bessere Lösungen zur Verfügung zu stellen und die Technik zu perfektionieren, hat die stattliche Bürokratie einschließlich sonstigem parasitärem Firmenfilz hier heute nach wie vor nicht viel mehr zu tun, als über die Einführung von Rundfunkgebühren für solche Anlagen zu diskutieren und sich an der Diskriminierung und Entmündigung einzelner kreativer Bürger auf deren Kosten zu bereichern.
Wer kennt solche Systeme mit zuverlässigerem Senden auch bei
größeren Entfernungen oder suboptimalen Sichtverhältnissen?
Was verwenden hier Rundfunksender bei live-Übertragungen?
Satelitentechnik oder früher auch Richtfunk. Beides aber nicht
in Verbindung mit fahrenden Fahrzeugen und ohne optische
Sicht.
Dies müsste aber technisch möglich sein, auch wenn solche technischen Systeme mit erforderlicher Signalentzerrung sehr aufwendig sind und zu voller Optimierung Computerchips benötigen. Leider wurde in diese Richtung noch nicht viel getan oder nur für teure Spezialprodukte mit exzessiv geheimgehaltener Forschung und Systementwicklung wie etwa bei Siemens.
Das liegt an der für Videoübertragungen erforderlichen
Bandbreite. Die Datenmengen, die für Video übertragen werden
müssen sind recht hoch. Daher werden als Trägerfrequenzen
meist höhere Frequenzen (VHF/UHF und höher) eingesetzt, die
allerdings wieder den Nachteil haben sich quasioptisch
auszubreiten.
Es werden hiermit aber immerhin noch dünnere Wände
durchdrungen.
Warum gibt es hier im Handel keine Systeme mit deutlich
höherer Leistung?
Weil dies vom Gesetz nicht erlaubt wird.
Für entsprechende Systeme mit hoher Bandbreite und Reichweite
sind vor dem Betrieb Zulassungen zu beantragen.
Eine solche Zulassung könnte man ja beantragen und erteilen. Auch gibt es Systeme mit etwas höherer Leistung bei etwa bei Ebay, nur ist die Technik hier nach wie vor so primitiv und unflexibel, dass sie zu einem professionellen Einsatz etwa auf Fahrzeugen gar nicht taugt, etwa wenn der Sender fest mit einer minderwertigen Kamera verbunden ist, die zu nicht viel mehr als Überwachungszwecken taugt. Von einer Optimierung, Erweiterung oder Vervollkommnung solcher Systeme ist nicht zu hören. Ebenso ist das Angebot auf dem Markt extrem rar und mies mit nur wenigen dubiosen Importartikeln. Weiter ist der Preis für einfachste Videofernübertragungssysteme schon bei mehreren Tausend EUR, ohne dass gesichert ist, dass so ein System höheren Qualitätsanforderungen standhalten könnte. Ähnliches gilt für professionelle Übertragungssysteme von Sony, wo einem übermäßigen Aufwand an Material und Kosten auch nur ein fraglicher Nutzen entgegen steht.
Wenn die Videoübertragung mit UMTS-Handys
möglich sein soll,
Naja, Videoüberrtagung ist möglich, aber nicht in der üblichen
Fernsehqualität (niedrige Auflösung, niedrigere Bildraten,
starke
Komprimierung).
Das richtige Verhältnis dieser Parameter müsste einstellbar und situativ optimierbar sein. Aber die Entwicklung ist hier ähnlich wie bei digitalen Videorekordern erst noch in den Anfängen, wo gerade erst über den üblichen Videostandard hinaus einzelne Geräte mit einer wählbaren Auflösung im Megapixelbereich auf den Markt kommen.
warum werden dann nicht schon längst
einfachere Systeme bereit gestellt, die nicht das sehr teure
Telefonnetz beanspruchen müssen?
Gibt’s doch, sind bloß nicht billig!
Und was ist den einfach??? Für die Überrtagung vom Wohnzimmer
auf’n Balkon gibt’s einfache Systeme!
Das ist richtig. Aber schon für so wichtige Aufgaben wie die Übertragung ins Nachbargebäude oder das freie Feld 50 m vor dem Garten versagen diese alle, so dass ihr Einsatz zu Automatisierungszwecken zur Farce gerät und nur mit Ärger verbunden ist. Leider versagen solche aber auch schon gerne bei keinen 10 m vor dem Fenster, wenn keine Sichtverbindung mehr besteht. Deshalb wäre wichtig, ob es wenigstens für diese Zwecke auch Systeme mit maßvollen Kosten gäbe. Eine interessante Erweiterung wäre aber auch eine Übertragung vom einen Ortsende zum anderen vom Betriebshauptsitz zu einem wichtigen Nebenstandort oder gar bis zu 2 km, da in diesem Umkreis sich die wesentlichen Außenstandorte meiner Landwirtschaft befinden. Hierzu fehlt es anscheindend noch an ausgereiften Standardlösungen zur Ermöglichung hochentwickelter Automation und Zustandkontrolle.
Dies ist leider zu langsam, um die Bewegung eines Fahrzeuges
bis ins Detail zu verfolgen und ständig analysieren zu können,
wie ich mir es wünschen würde.
Warum schreibst Du nicht lieber genauer was Du eigentlich
machen
willst, anstatt hier an physikalischen Gesetzmäßigkeiten
zu mäkeln.
Mir geht es um größtmögliche Automation in Betrieben und insbesondere in meiner Landwirtschaft mit lokalen Handlungsplätzen und Geländeteilen in einer Umgebung, die über ein beengtes Büro deutlich hinaus geht. Zu fehlen scheint es hier weniger an den physikalischen Gesetzmäßigkeiten, sondern vielmehr an einer umfassend einsetzbaren voll entwickelten Technik, die nicht nur niederen Standards eines passiven TV-Konsumenten genügt. Leider fehlt es in diesen Bereichen fast überall auch nur am nötigsten und die Entwicklung flexibler Technik nach Maß wird anscheinend nur hintertrieben statt voll optimiert. Dies gilt auch für den Bereich der Fernsteuerung von Geräten durch Computer, wo lieben endlos über Sicherheitsstandards sinnlos herumdiskutiert wird und Beamtenbürokratien sich daran dummverdienen, formalistische Fachliteratur in Serie zu produzieren und jeden Nichtinsider nur zu desinformieren statt überzeugende Lösungen zu erarbeiten und zum Nutzen aller auf den Markt zu bringen.
Warum wird dies nicht durch
mehrere Kanäle oder leistungsstärkere oder breitbandigere
Übertragung verbessert?
Sowas gibt es auch. Telemetriesender mit Kanalbündelung sind
käuflich zu erwerben. Allerdings auch hier nicht mit
unbegrenzter
Sendeleistung und bandbreite. Kosten tut das aber auch
einiges.
Dies kann stimmen. Aber von solchen mit Bildverarbeitung habe ich bisher noch nicht gehört, ebenso nicht von solchen, die als beliebig nutzbares Modul zur Signalübertragung mit vielen Kanälen eingesetzt werden können. Auch hier ist der Anwendungsbereich in der Regel übermäßig eingschränkt, so dass hohen Kosten nur ein zweifelhafter Nutzen entgegensetzt wie etwa die Übertragung stumpfsinniger Temperaturmesswerte statt einer detaillierten Bildauswertung des Witterungszustandes.
Die Übertragung von „Real time“ Videos der Fernsehsender und
Nachrichtendienste erfolgt entweder über Breitbandkabel oder
Satellitenverbindung (Da sind dann wieder hochfrequente
Trägerfrequenzen im Spiel).
Warum lassen sich solche hochfrequente Trägersysteme nicht
auch einfacher am Boden realisieren?
Bandbreite steht nur begrenzt zur Verfügung. Deshalb kann man
nicht einfach mal eben billige Systeme mit
großer Bandbreite und hoher Rundum-Sendeleistung
mal eben so unters Volk werfen.
Wäre ja auch zu schön. Dann könnte jeder Depp mal eben einen
Fernsehsender aufmachen und vom Balkon die Gegend mit heftigen
Elektrosmog verseuchen.
Es wäre schon gut, wenn man hier Lösungen nach Maß erstellen könnte. Nur leider fehlt es hier ganz und gar an flexibel einsetzbarer und individuell optimierbarer Technik mit Schadensminimierung und Nutzenoptimierung in jeder Hinsicht in alle Richtungen, wo eine Einstellung vorherrscht wie in den 70er Jahren zum PC, der für den Normalbürger unnötig sein sollte und ihn nur nicht von der Arbeit abhalten dürfte.
Für die paar UMTS-Frequenzen hat der Bund mal eben 100 Mdr.
D-Mark eingenommen (sollte das nicht evtl. zu denken geben).
Dies gibt natürlich zu denken. Und ich habe auch erlebt, wie ganze Lehrstühle und Forschungsabteilungen von Firmen wie Siemens dafür finanziert werden, nur um viel trockene formalistische Literatur zu Codierungsverfahren und Nonsense zu UMTS zu erforschen, während das Wissen zu leistungsfähigen Funkanwendungen marginalisiert oder geheimgehalten wird und auch keine leistungsfähigen Computercodes und Systemmodellierungen zu Signalverarbeitungsaufgaben und Funkanlagen veröffentlicht werden.
PS: Entschuldige bitte einen kleinen Seitenhieb, aber
nach Deiner ViKa hast Du mind. 200 Jahre Ing.-Erfahrung,
bei 31 Lebensjahren und das mit dem Anspruch Perfektionist zu
sein.
Die 200 Jahre Erfahrung habe ich leider nicht, aber ich hätte so viel interessante Dinge zu tun, dass man damit ohne weiteres 200 Jahre verbringen könnte. Sich große Ziele zu setzen halte ich nicht für falsch, auch wenn man letztlich nicht alles glatt und perfekt realisieren kann. Aber wenn überall große Fortschritte möglich sein könnten, darf man sich schon große Ansprüche stellen und starke Ziele, dies es sich lohnt sehr massiv zu verfolgen und ihre Erfüllung zu forcieren. Die Erfahrung ist natürlich nicht immer perfekt, schon gar nicht aufgrund einer üblichen Studien- und Fachbürokratenlaufbahn. Andererseits kann man sich schon sehr massiv nützliche Erfahrung in konzentrierter Form anhäufen, wenn man ganz gezielt über viele Widerstände hinweg darauf hinarbeitet. Perfektionist zu sein, dürfte im Grunde genommen niemandem schaden und es gibt zu wenige, die systematisch an der bestmöglichen Lösung aller möglichen Probleme und Aufgaben arbeiten, was für mich sehr wichtig ist. Dies ist nicht zu verwechseln mit perfekter Unauffälligkeit, Linientreue und Fehlerfreiheit.
Die Diskusion hier zeigt ein geringfügig anderes Bild 
Hier gilt, wer viel tut, kann nicht alles immer gleich perfekt abschließen. Die Perfektion gilt hier für die Systematik und Vollständigkeit aller Ansätze und technischen Zielsetzungen, die sehr wohl durchdacht sein müssen und dafür sehr viel Engagement erfordern, wobei sehr schwere Hürden zu nehmen sind.
Ich meine, Selbstbewußtsein ist ja ganz nützlich, aber wenn
man zu dick aufträgt …
Ich meine hier, konstruktives Engagement kann nie massiv genug sein, wenn dem keine schwerwiegenden Einschränkungen entgegenstehen. Und es gibt Aufgaben, die man mit großer Euphorie voranbringen kann und auch sollte. Die Visitenkarte war zuletzt etwas chaotisch und ich danke Ihnen für den Hinweis, so dass ich sie inzwischen etwas überarbeiten konnte hin zu einem geschlosseneren und saubereren Darstellungsbild. Manche Formulierungen sind aber weiter etwas grob und könnten ggf. nochmals etwas profilierter und den Sachverhalt noch schärfer und optimierter darstellend ausgearbeitet werden.
Gruß
Gerald