Viel Wasser trinken, um gut zu lernen?

Hallo an Alle!

Dass wir Menschen sehr viel trinken sollen, ist ein alter Hut.
Dass das Trinken nach Möglichkeit zu einem großen Teil aus Mineralwasser bestehen sollte, liest man auch des Öfteren in der einen oder anderen Regenbogenpublikation.
Nun habe ich vor kurzem gelesen, dass man auch beim Lernen viel Wasser trinken sollte, während man auf gar keinen Fall zuckerhaltige Getränke zu sich nehmen sollte, weil diese die Lernleistung rapide herunterschrauben (Hinweis: Nur gelesen, keine empirischen Beweise vorhanden).

Was mich interessiert: wenn diese Behauptung zutrifft, warum ist dies denn so? Warum ist zuckerfreies Mineralwasser gut für geistige Arbeit, während zuckerhaltige Getränke kontraproduktiv sind (sein sollen)?
Und: sind dann in einem solchen Fall die „Wasser mit Geschmack“ (z.B. mit Apfel/Kirsche etc) ebenfalls „bäh“, weil sie ja Zuckerersatz haben?

Neugierige Grüße und Dankeschön im Voraus.
Michael Vogl

Dass wir Menschen sehr viel trinken sollen, ist ein alter Hut.

Alt muss er sein, dieser Hut, denn er ist ziemlich verbeult und schäbig. Menschen sollten bedarfsdeckend trinken. Nicht ‚sehr‘ viel, sondern so viel, wie sie verbrauchen. Das ist laut DGE im Schnitt täglich ca. 1,5 l.

Nun habe ich vor kurzem gelesen, dass man auch beim Lernen
viel Wasser trinken sollte, während man auf gar keinen Fall
zuckerhaltige Getränke zu sich nehmen sollte, weil diese die
Lernleistung rapide herunterschrauben (Hinweis: Nur gelesen,
keine empirischen Beweise vorhanden).

Um den Blutzuckerspiegel auf einem konstanten Niveau halten zu können, wird bei Zuckeraufnahme Insulin ausgeschüttet. Das sorgt dafür, dass die Glucose aus dem Blutplasma ins Zellinnere durchtreten und so besonders von Leber- und Muskelzellen gespeichert werden kann.

Das Gehirn andererseits ist auf eine kontinuierliche Glucoseversorgung angewiesen, regelt seinen Bedarf aber nicht über Insulin. So kann die Insulinausschüttung zu der paradoxen Situation führen, dass zwar insgesamt ein Glucoseüberschuss vorhanden ist, das Gehirn aber (kurzzeitig) unterversorgt wird, weil Leber und Muskeln vorher schon abgreifen, was da ist.

HTH

Nachtrag

So kann die Insulinausschüttung zu der paradoxen
Situation führen, dass zwar insgesamt ein Glucoseüberschuss
vorhanden ist, das Gehirn aber (kurzzeitig) unterversorgt
wird, weil Leber und Muskeln vorher schon abgreifen, was da
ist.

Ich bezweifle allerdings, dass dieser Effekt eine vollständige Verbannung zuckerhaltiger Getränke vom Studierpult rechtfertigt. Jedoch sollten hypotonische Getränke mit geringem Zuckeranteil hypertonischen Getränken wie Limos, ‚Energydrinks‘ und unverdünnten Fruchtsäften vorgezogen werden, da diese zudem unmittelbar negative Effekte auf den Flüssigkeitshaushalt haben.

Gruß

Hallo herrmann!

Vielen lieben Dank für Ihre Antwort :smile:

Lieben Gruß
Michael Vogl