Viel zu hohe Luftfeuchtigkeit in Zimmern

Hallo zusammen, ich wohne in einem Energiesparhaus, wo Fenster und türen Vakuumdicht sind, die Wärmedämmung extrem gut. Ich habe neben dem üblichen kondenswasser im Herbst/winter an den Fensterscheiben das Problem, dass in der Wohung aktuell die letzten tage ca 75-80% Luftfeuchtigkeit im Raum sind. es ist ein Neubau (wohne jetzt ca 1 jahr drin) und es kommt sicher noch feuchtigkeit aus den Wänden. auch müssen wir bei Regen draussen natürlich auch noch Wäsche waschen, was natürlich auch noch feuchte in die wohnung bringt, im Winter, wenn es drausse nur noch 40% Luftfeucthe hat trocknen wir draussen und im Sommer sowieso. Aquarium. Pflanzen etc habe ich nicht.
Ich versuche auch das übliche Lüften regelmässig zu machen, was auch meistens hilft.
nun habe auch schon fleissig die vorhandenen Forumsbeiträge gelesen und habe aber noch ein paar zusätzlcihe fragen:

  1. Habe gelesen, hohe Raumtemperatur innen (habe Zimmertemperatur jetzt mal von 20 auf 25 Grad erhöht) ist gut zum Lüften, wenn es draussen kühler ist. Was ist aber, wenn es draussen regnet und dort 85% Luftfeuchtigkeit ist? Macht es sinn zu lüften oder bringen ich mir dann noch mehr feuchtigkeit rein? Ich will ja von 75% auf 60% und nicht auf 80% hoch.

  2. ich bin voll berufstätig, kann also nur morgens oder abends lüften. ist tageszeit egal? denn tagsüber ist draussen ja auch trockenere Luft, da die luft dort auch wärmer wird.

  3. macht es wirklcih sinn dieses Granulat zum entfeuchten zu verwenden?

noch ein hinweis. Im sommer habe ich immer ca 55-60% luftfeuchtigkeit, was aber auch in Ordnung ist. Schimmel hatte ich bis jetzt zum Glück nicht, nur bei der hohen Luftfeuchte beginn die Wäsche im Kleiderschrank zu muffeln.

Freue mich über kompetente Antworten auf die Fragen oder wenn jemand sonst noch gute andere Hinweise hat…immer her damit :smile:

Gruss, Kai

Hallo Kai,

um es kurz zu machen: Ohne regelmässigs Lüften über eine automatische Wärmerückgewinnungsanlage funktioniert das nicht. Leider.

Gruß Wolfgang

Hallo Wolfgang. danke für die Rückmeldung. Habe inzwischen auch ein paar Fachleute gefragt, die mir das gleiche geantwortet haben. Habe mir von daher gestern abend im Baumarkt mal nen Luftentfeuchter gekauft. Funktioniert bestens und das ist speziell für kalte regnerische Herbsttage vermutlich die einzig richtige dauerhafte Lösung. gruss, Kai

Hallo!

Hat das Haus keine kontrollierte Be- und Entlüftungsanlage?

Gruß
Falke

Hallo !

Ich schließe mich den bisherigen Antworten an.

Ein „Energiesparhaus“,sogar Neubau und dann hat es bauseits keine Be-und Entlüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ?
Man muß Lüften wie zu Großmutters Zeiten ?
Nur das bei Großmutter,die Fenster und Wände nicht so dicht waren und es ständig zog,also es gab einen ständigen Zwangsluftaustausch.

In einem so dichten Haus,wie heute üblich(„Nullenergiehaus“, KFW 70 oder besser),wirkt sich die natürlich entstehende Feuchtigkeit aus der Nutzung(Menschen,Küche,Waschen,Baden usw.) fatal aus,wenn nicht für ausreichenden Luftaustausch gesorgt wird.
Mit einmaligem oder zweimaligem Stoßlüften über ca. 10 Minuten,bei geöffneten Fenstern,möglichst Gegenzug,durch Fensteröffnung an anderer Hausseite,ist das m.E. nicht(kaum) zu schaffen.
Lüften kann und soll man auch bei Regen,denn es sind keine 85 % Luftfeuchtigkeit draussen(sollte mich sehr wundern,wenn doch(Tropen).

Das Problem bei Regen ist nur,daß man dann womöglich das Fenster nicht voll öffnen kann,in der beliebten Kippstellung findet so gut wie kein Luftaustausch statt.
Der muß nämlich schnell gehen,damit die Wände keine Zeit haben auszukühlen.
All diese Probleme hätte man mit einer Be-und Entlüftungsanlage nicht.
Die arbeitet still und leise im Verborgenen und sorgt stets für saubere,frische Luft.
Entgegen Gerüchten kann und darf man in so einem Haus selbstverständlich jederzeit die Fenster öffnen,man braucht es nur nicht,weil der Luftaustausch auch so stattfindet.

Ein nachträglicher Einbau der Lüftung ist möglich und ratsam.
Laßt Euch da beraten.
Ein ständiger Einsatz von Entfeuchtern(elektrisch) ist ein Notbehelf.
Prüft mal,ob sich die Raum-Luftfeuchte dadurch wesentlich dem Normalwert von 50-60 % annähert.

MfG
duck313

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Ergänzend muss man ganz klar konstatieren, dass ein hochgedämmter und luftdichter Neubau ohne Belüftungsanlage schlicht und einfach mangelhaft geplant - und dann natürlich auch gebaut - ist. Beides gehört zusammen, das ist Strand der Technik.

Gruß
smalbop

Hallo ,ein wenig Grundsätzliches und ein paar Tipps

Im allg. wird die rel. Luftfeuchte gemessen, relativ zur Temperatur der Luft.
Also 80% Feuchte bei 25 C° und 80% Feucht bei 5C° ist nicht die „gleiche Feuchtigkeit“.

Du kannst natürlich lüften wann du willst – wenn du aber Feuchtigkeit „rauslüften“ willst so empfiehlt es sich dann zu lüften wenn die Luft draussen kälter ist als drinnen und es darf dann ruhig sein, daß die rel. Feuchte draussen höher ist als drinnen ( mit etwas Surfen im Netz findet man auch eine Tabelle „absolute und rel. Luftfeuchte“)

Generell gilt:

Sehr spät abends und sehr früh morgens ist die Luft am kältesten und absolut gesehen i.d.R. am trockensten. Wenn du barfuß rausgehst und den Tau am Gras an den Zehen spürst weiß du auch wo das Wasser geblieben ist. Also dann lüften.

Wäsche trocknen:
Entweder draussen oder im Trockner, am besten mit Ablufttrockner der die warme feuchte Luft nach draussen bläst. So mit Trocknergestell in Flur, Schlafzimmer etc. ist Quatsch. Um einen Liter Wasser zu verdampfen braucht man immer die gleiche Energie. Es mag zwar sein, daß die kWh Strom teurer ist als die z.B. aus einer Gasheizung. Dafür verbrätst du dann, um all die Luftfeuchtigkeit wieder rauszulüften noch ein paar m³ Gas extra.

Lüften:
Immer Fenster ganz auf und immer in jedem Zimmer min. 1 Fenster auf und die Türen auf Durchzug und das nicht länger als so 5 min. Dafür aber öfter wenn nötig Also für dich vielleicht gleich wenn du nach hause kommst, nach dem Essen und noch mal vor dem Zubettgehen, und dann morgens wenn du aufstehst und noch mal bevor du das Haus verlässt.

Das Kondenswasser an deinen Fenstern ist der Tau den du siehst. In den Mauern, im Holz in den Gipswänden und auch im Schrank in der Wäsche sammelt sich Feuchtigkeit die du in der Regel nicht siehst. Und wenn du sie siehst ist es schon 5 vor 12 (Wäsche muffelt und Putz schimmelt)

Bedenke: mit 1 Woche ernsthaft lüften ist nicht wirklich was gewonnen. Das muss wie das Zahneputzen regelmäßig passieren und ist ja auch Hygiene! Und hält dich und dein Haus gesund. Schimmelpilzsporen hingegen sind Krankmacher.

Sommer und Kellerwand
Auch im Sommer lüften, und auch zu o.g. Zeiten, da du sonst deinen Keller zu einem muffeligen Loch verkommen läßt. Warum? Aussentemp. ca. 25 C und 60 -80% Luftfeuchtigkeit ist da ja tagsüber keine Seltenheit. Wenn du da deine Kühlschranktür mal kurz offenläßt kannst du nachher die Eisschicht an der Rückwand sehen. Deine kühle Kellerwand saugt das Wasser aus der Luft wie ein Schwamm!

Bedarfslüften im Bad nach dem Duschen und in der Küche nach dem Kochen.

Zimmertüren außer beim Lüften geschlossen halten, v.a. wenn es auch noch unterschiedlich beheizte Räume gibt. Der kältere Raum ist dann wie der Kühlschrank bei dem die Tür offensteht, und hier reicht auch schon ein Spalt.

Wichtig:
Man verliert zwar etwas Energie wenn man die mit der Feuchtigkeit zum Fenster „rauslüftet“.
Man verliert aber auch Energie wenn man nicht lüftet, denn die feuchteren Außenwände sind dann wärmeleitender, und das 24 h am Tag. Wer’s nicht glaubt fasst mal den heißen Kochtopf mit einem feuchten Küchentuch an.

Weil das zum einen alles etwas kompliziert ist, man selbstdiscipliniert sein muß, und zum anderen weil man mit der feuchten warmen Luft natürlich auch Energie „rauslüftet“ macht es ab einem bestimmten Grad von Energiehaus Sinn, eine Zwangsbelüftung mit Energierückgewinnung einzubauen, die dann auch feuchteregulierend wirkt.

Und zum guten Schluß noch 2 Sprüche von meinem damaligen Bauphysikprofessor:

„Erklären sie einmal einer Hausfrau, daß sie falsch lüftet.“

„Schimmel an der Schlafzimmerwand zeugt von einem erfüllten Liebesleben.“

Hallo zusammen. Also erstmal vielen dank für die ganzen antworten. In einem Punkt habt ihr mich aber vermutlich falsch verstanden. ich wohne nicht in einem Einzelhaus, sondern in einer Wohnung die mit 24 anderen parteien in einem Energiesparhaus KfW70 wohnt. Das Haus selbst hat natürlcih in den Kellern, in der Tiefgarage und auch Grundsätzlich eine Belüftung, die mir aber natürlich in meiner wohnung herzlich wenig hilft. Im Badezimmer und toilette gibt es natürlich diese Entlüftungsventilatoren, aber in den anderen Zimmern gibt es nichts. Grundsätzlich ist unsere Luftfeuchtigkeitn (nachdem ich mir mal ein paar mehr Hydrometer gekauft habe) in den Zimmern ca 60% was ja noch ok sein sollte und auch angenehmt für die Haut. Schimmelgefahr meines wissens ist erst ab ca 75% oder mehr gegeben. die 60-63% habe ich in allen Zimmern, da ich alles gleich beheize. Die Luftfeuchte steigt bei mir nur so massiv an, wenn wir eben mal 4 maschinen Wäsche machen, dann noch kochen…und vermutlcih rettet mich da eine bessere entlüftung auch nicht, oder? Mir wurde immer gesagt: wäsche nciht in der wohnung trocknen, aber ehrlich gesagt bin ich echt zu faul die Wäsche in den Trockenraum im Keller zu tragen, also entweder drinnen bei Regen oder auf der Terrasse bei trockenem Wetter. VOn meienm Grundverständnis klingt es für mich jetzt auch nicht gerade nach der traumlösung immer lüften zu müssen. Frage ist nur, ob hier wirklich ein baumangel vorliegt oder nicht? wenn ja, habe ich ja noch 4 jahre Gewährleistung und müsste dies dann mal von einem Gutachter anschauen lassen. Das gebäude ist aber grundsätzlich vom TÜV SÜD abgenommen worden, weshalb es mich wundern würde. Diese Entlüftungsanlagen baut man aber ja auch nciht in jedes Zimmer, oder? Müsste mich da maql schlau machen. Das aktuelle Stosslüften mit durchzug durch alles Zimmer bringt auf jeden Fall immer viel, aber ist natürlich mühselig. Vielen dank für die ganzen Tipps, gerne noch weitere erwünscht :smile: gruss Kai

Guten Tag lieber Wohnungsbesitzer

Jetzt mal ehrlich:

Du bist zu faul in den Keller zu gehen und die Wäsche dort in den Trockner zu tun.

„aber ehrlich gesagt bin ich echt zu faul die Wäsche in den Trockenraum im Keller zu tragen“

Du bist zu faul die Fenster aufzumachen und zu lüften.

„VOn meienm Grundverständnis klingt es für mich jetzt auch nicht gerade nach der traumlösung immer lüften zu müssen.“

Du vermutest sofort (bei noch 4 Jahren Gewährleistung von 5) einen Baumangel, mit anderen Worten du suchst einen der für dich was tut was du selbst tun solltest,lüften oder auf eig. Kosten eine Lüftungsanlage einbauen.

Ehrlich gesagt deine Grundhaltung finde ich etwas problematisch.

Oder anders ausgedrückt ich wünsche dir 23 Miteigentümer bzw Mieter die genauso denken und handeln wie du. Dann wird eure Wohnanlage bald die „Schimmelburg“ heißen.

Ach so „Ich find das auch keine Traumlösung mein Auto immer betanken zu müssen, weiß jemand ob das ein Mangel ist?“

Grüße Lüftikus