Hallo ,ein wenig Grundsätzliches und ein paar Tipps
Im allg. wird die rel. Luftfeuchte gemessen, relativ zur Temperatur der Luft.
Also 80% Feuchte bei 25 C° und 80% Feucht bei 5C° ist nicht die „gleiche Feuchtigkeit“.
Du kannst natürlich lüften wann du willst – wenn du aber Feuchtigkeit „rauslüften“ willst so empfiehlt es sich dann zu lüften wenn die Luft draussen kälter ist als drinnen und es darf dann ruhig sein, daß die rel. Feuchte draussen höher ist als drinnen ( mit etwas Surfen im Netz findet man auch eine Tabelle „absolute und rel. Luftfeuchte“)
Generell gilt:
Sehr spät abends und sehr früh morgens ist die Luft am kältesten und absolut gesehen i.d.R. am trockensten. Wenn du barfuß rausgehst und den Tau am Gras an den Zehen spürst weiß du auch wo das Wasser geblieben ist. Also dann lüften.
Wäsche trocknen:
Entweder draussen oder im Trockner, am besten mit Ablufttrockner der die warme feuchte Luft nach draussen bläst. So mit Trocknergestell in Flur, Schlafzimmer etc. ist Quatsch. Um einen Liter Wasser zu verdampfen braucht man immer die gleiche Energie. Es mag zwar sein, daß die kWh Strom teurer ist als die z.B. aus einer Gasheizung. Dafür verbrätst du dann, um all die Luftfeuchtigkeit wieder rauszulüften noch ein paar m³ Gas extra.
Lüften:
Immer Fenster ganz auf und immer in jedem Zimmer min. 1 Fenster auf und die Türen auf Durchzug und das nicht länger als so 5 min. Dafür aber öfter wenn nötig Also für dich vielleicht gleich wenn du nach hause kommst, nach dem Essen und noch mal vor dem Zubettgehen, und dann morgens wenn du aufstehst und noch mal bevor du das Haus verlässt.
Das Kondenswasser an deinen Fenstern ist der Tau den du siehst. In den Mauern, im Holz in den Gipswänden und auch im Schrank in der Wäsche sammelt sich Feuchtigkeit die du in der Regel nicht siehst. Und wenn du sie siehst ist es schon 5 vor 12 (Wäsche muffelt und Putz schimmelt)
Bedenke: mit 1 Woche ernsthaft lüften ist nicht wirklich was gewonnen. Das muss wie das Zahneputzen regelmäßig passieren und ist ja auch Hygiene! Und hält dich und dein Haus gesund. Schimmelpilzsporen hingegen sind Krankmacher.
Sommer und Kellerwand
Auch im Sommer lüften, und auch zu o.g. Zeiten, da du sonst deinen Keller zu einem muffeligen Loch verkommen läßt. Warum? Aussentemp. ca. 25 C und 60 -80% Luftfeuchtigkeit ist da ja tagsüber keine Seltenheit. Wenn du da deine Kühlschranktür mal kurz offenläßt kannst du nachher die Eisschicht an der Rückwand sehen. Deine kühle Kellerwand saugt das Wasser aus der Luft wie ein Schwamm!
Bedarfslüften im Bad nach dem Duschen und in der Küche nach dem Kochen.
Zimmertüren außer beim Lüften geschlossen halten, v.a. wenn es auch noch unterschiedlich beheizte Räume gibt. Der kältere Raum ist dann wie der Kühlschrank bei dem die Tür offensteht, und hier reicht auch schon ein Spalt.
Wichtig:
Man verliert zwar etwas Energie wenn man die mit der Feuchtigkeit zum Fenster „rauslüftet“.
Man verliert aber auch Energie wenn man nicht lüftet, denn die feuchteren Außenwände sind dann wärmeleitender, und das 24 h am Tag. Wer’s nicht glaubt fasst mal den heißen Kochtopf mit einem feuchten Küchentuch an.
Weil das zum einen alles etwas kompliziert ist, man selbstdiscipliniert sein muß, und zum anderen weil man mit der feuchten warmen Luft natürlich auch Energie „rauslüftet“ macht es ab einem bestimmten Grad von Energiehaus Sinn, eine Zwangsbelüftung mit Energierückgewinnung einzubauen, die dann auch feuchteregulierend wirkt.
Und zum guten Schluß noch 2 Sprüche von meinem damaligen Bauphysikprofessor:
„Erklären sie einmal einer Hausfrau, daß sie falsch lüftet.“
„Schimmel an der Schlafzimmerwand zeugt von einem erfüllten Liebesleben.“