Vielleicht .... ?

Ich würde diese Worte nicht so einfach in den Wind schreiben. Brauchte es nicht, manchmal, wirklich, einen kräftigen Tritt um uns bestimmte Dinge wirklich bewusst zu machen ?
Ich seh vor meinen Augen den Bürger, welcher an seinem Schnitzel sitzt, den Fernseher sieht, und sagt : Oh wie schrecklich !
Dann geht er wieder zurück zu seinem Schnitzel und schwengt das Programm über zum Moser oder Theo Ling. Dann lacht er wieder und all die Schrecken sind vergessen.
Was kurzfristig ist, ist doch nur ein Augenblick in unserem Geist - wenig Wert erinnert zu werden.
Ja, sollte der Krieg nicht ein wenig länger dauern ? Sollte uns fesseln, nicht weil er blutig ist wie der letzte Horrorfilm ? Sondern weil er uns selber Schmerzen und Ungemach bringt ?
Dieser Gedanke ist nur ein Anfang - der Beginn eines schmerzlichen und dunklen Gedankens, den nicht einmal ich folgen will.
Ihn als dumm und wiedersinnig, geistlos und taub, einzuschätzen kann doch nur ein Vergessen und Verdrängen meinen.
Ja, was ist, wenn er doch nicht so schnell aus den Medien, unserem Leben, verschwindet ?

Inuxina

Trägheit als Schutzmechanismus
Hallo Inuxina,

nach meiner Einschätzung sind nicht viele träge Schnitzelesser unter dem interessierten Publikum des Kriegsgeschehens - nur ein Gefühl von mir.
Ich erlebe täglich spontane Gespräche über diesen Krieg. Und je länger die Unterhaltung dauert, desto aufdringlicher wird für jeden die Betroffenheit und die Machtloskeit spürbar - wie ein Schock für den es keinen Trost gibt. So kommt dann auch gleich der abschließende Satz „wir können da eh nichts tun“ oder „es sind immer die Kleinen, die für den Mist der Großen zahlen müssen“…usw. Es sind Leute dabei, die im Angestelltenverhältnis sind, sich mit Chefs oder Behörden herumschlagen müssen, die froh sind, wenn sie ihre Familie ernähren und ihre Gesundheit aufrecht erhalten können. Klar, das tägliche Einerlei steht nicht im Verhältnis zu den Ereignissen im Irak, aber es langt so manchen, die mit Mühe ihren Kopf über Wasser halten können.
Da könnte man sich doch vorstellen, dass sie nicht nur den besagten Kopf frei für ihre eigenen Belange brauchen, und somit für das Kriegsgeschehen nur bedingt zugänglich sind, sondern auch die Distanz pflegen, um ihre Betroffenheiten relativieren zu können: das im Irak ist schlimm, viel schlimmer als bei mir. Wie gut, dass unser Land nicht im Krieg ist, wie gut geht es uns eigentlich!?

Ich hoffe, dass es unter den Politikern nicht all zu viele träge Schnitzelesser gibt, weil Betroffenheitsgefühle zu ihrem Berufsbild gehören sollte. (klingt jetzt ein bisschen pathetisch, nicht wahr? Aber irgendwie gefällt mir diese Überlegung :wink:))

viele Grüße
grilla

blitz
und was, wenn der krieg aus dir heraus entstanden ist? was wenn vernetzung von gedanken zwangsläufig zum supergau führt? was wenn der verlust an entropie der auslöser ist, konvulsiv wie das aberjetzt nach gratifikationsaufschub, der amoklauf, der plötzlich lawinenpinkler zur chorusline formiert?

Hi Biggi!

und was, wenn der krieg aus dir heraus entstanden ist? was
wenn vernetzung von gedanken zwangsläufig zum supergau führt?
was wenn der verlust an entropie der auslöser ist, konvulsiv
wie das aberjetzt nach gratifikationsaufschub, der amoklauf,
der plötzlich lawinenpinkler zur chorusline formiert?

Ist es nicht eher so, dass Dissoziation von Gedankengut und natürlich ethischem Empfinden zum Supergau führt? Der Verlust von Entropie oder konkreter formuliert, das sich einstellen von Gewißheit führt doch i.d.R. zur Selbstaufgabe und individuellem
Neuerleben, aber doch nicht zu Destruktivität. Der Thanatos als „scheinbarer“ Widerpart und scheinbare Endlösung unterliegt immer noch dem Gesetz des Seins und Werdens. Der Eros hingegen scheint suszeptibel für Formen höherer Komplexität. Ein Ablösen von diesen bis zum Erbrechen anachronistischen Kriegs- und Hassverbreitern, diesen dümmlich-ignoranten an geistiger Aphasie leidender „Führer“ scheint mir überfällig. Selbstlähmendes mea culpa führt zwangsläufig zur Herrschaft dieser inquisitorischen selbstherrlichen Macht.

Gruss
HC

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und was, wenn der krieg aus dir heraus entstanden ist? was
wenn vernetzung von gedanken zwangsläufig zum supergau führt?
was wenn der verlust an entropie der auslöser ist, konvulsiv
wie das aberjetzt nach gratifikationsaufschub, der amoklauf,
der plötzlich lawinenpinkler zur chorusline formiert?

Hallo Biggi !

Ja, dieser Krieg ist auch aus mir heraus entstanden. Weil mein Verhalten, mein Nichts tun oder Zu-wenig-getan diesen Krieg erst ermöglicht hat.
Und ich zeige nicht, mit dem Finger, um mich und rufe : Ich war es nicht alleine - Du und Du und Du auch… ! Eigenverantwortung erkennen.
Es ist immer die Vernetzung von Gedanken und Handlungen (aller) welche zu einem Resultat führen. Nicht immer was der Einzelne beabsichtigte, aber sagt nicht auch jede einzelne Schneefocke, in der Lawine : Das war nicht ich !!
Ich glaube an den Supergau, der vielleicht nicht in meiner Lebenszeit kommt, doch auch das wenige was ich dazu beitrage kann ihn nicht stoppen. Aber da ist es wie mit den Kakerlacken : Die Masse machts !! :smile:

Inuxina

Konflikt
Hi Humancrossing!

Selbstaufgabe und Neuerleben im Sein und Werden.

Wie legitimiert Interesse Hilfe?

Gruss

HC

Biggi

Hi Biggi!

Wie legitimiert Interesse Hilfe?

Braucht Hilfe legitimiert zu werden?
Wie legitimiert ein Arzt der einen Patienten heilt sein Interesse? Wie legitimiert das Immunsystem des Körpers
die Vernichtung von Viren, Keimen oder Bazillen?
Es geht weder ums Legitimieren, noch um Hilfe, das scheint mir eine sekundäre Frage. Primär geht es immer ums Wachstum. Jeder Konflikt und jede Krankheit trägt auch den Keim von Wachstum in sich.
Wo kein Kläger ist, ist auch kein Richter.

Gruss
HC