Vielleicht nicht ganz Brett-passend:

aber, und Hallo, ich hab einen für mich lieben Freund verloren,
weil er nimmer philosophieren will…:frowning:
Es macht mich traurig, weil ich glaube, er denkt, ich lasse mich
von Meinungen einfach „verrücken“. Stimmt nicht! Ich nehme nur
an und „siebe sie durch“, um rauszufiltern, was mir wichtig und
denkenswert erscheint.

Kann man zuviel denken? Nein, Moment, zuviel Nachdenken?
Das wäre/ist die eigentliche Frage.

Wäre es besser, einfach mal n i c h t weiterzudenken, oder
besser noch, sich, weil man es ja dennoch tut, besser
n i c h t zu äußern?

Oder gibt es andere Möglichkeiten, die mir verborgen blieben, bisher?

Bissl hilflose Grüsse

D.

Ich denke, daß man durchaus zu weit denken kann.

Ein Leben in dem man alles immer bis auf die letzte Tiefsinnigkeit seiner Bedeutung verstehen will ist nun wirklich nicht einfach und auch nicht glücklich. Aber es gibt Menschen denen ihr Verstand und ihr Verständnis ein wichtigeres Gut ist als die Gesellschaft oder ihre Mitgliedschaft in dieser.

Ich weiß nur eines - einen Menschen kann man nicht ändern - Du weißt ja auch selbst sehr wahrscheinlich bereits wie schwer es ist, sich selbst zu ändern, obwohl man es wirklich will.

Ich denke der Preis der geistigen Freiheit ist in unserer heutigen Welt tiefstes Seelenleid.

Ist aber nur meine persönliche Erfahrung damit, ich weiß nicht, wie andere dazu stehen und will hier auch nichts vorschreiben.


ein kleiner Widerspruch
Liebe Dilarah,

verstehe mich bitte nicht falsch, aber ich bin Deinem leider verloren gegangenem Freund nicht unähnlich und versuche ohne Euch beide zu kennen Partei zu ergreifen.

Einen Freund wie Du Dich beschreibst habe ich auch, (ich würde ihn nur nie wegen seinem Denken verlassen)

Mein Problem mit dem „zuviel Denken“ ist nur das es manchmal nirgendwo hin führt und das aus den Gedanken nichts folgt. Wenn ich eine Frage habe hat er 1000 Antworten und keine Hilft, wenn ich will das er anpackt „denkt“ er „was wird passieren“ (ganz abgesehen von der Unmöglichkeit ein strategisches Spiel zu spielen weil er für jeden Spielzug eine Stunde braucht.

Auch ich liebe Diskussionen um den Sinn des Lebens, aber für mich hat jede Philosophie eine praktische Aussage. Wenn jemand NUR Philosophiert, ohne das aus diesem tun Verhalten sichtbar wird macht mich das auch wütend!

Wenn Dir was am Freund liegt, versuch ihn zurück zu bekommen und gehe mit ihm ein wenig mehr praktisch an die Themen heran. Dann lernt auch er das Philosophie ein Handlungsleitendes Instrument des Lebens sein kann.

Ohne diesen philosophierenden Freund wäre ich allerdings nie zur Philosophie gekommen, deshalb werde ich ihn auch nicht verlorengehen lassen!

Ich hoffe nur ich bin dir nicht auf die Füsse getreten, wenn doch habe ich mich Falsch ausgedrückt und entschuldige mich vielmals!!!

Gruß

Norbert

gesagt hast. Deine Worte sind hier gut angekommen.
Vielen Dank
d.

Liebe Dilarah,

man kann nicht zu weit, zu tief, zu irgendwas
denken!
Von diversen Geistesgrößen ist überliefert, daß
sie dem Eigenlauf ihres Denkens nicht gewachsen
waren und diverse Psychosen erlitten. Die Lite-
raten beflügelte solche ERSCHÖPFUNG, die Phi-
losophen nicht (mir fällt grad Sartre ein, des-
sen Spinnenerfahrung ich genauso teile wie des-
sen Antioriginalität).

Am besten läßt sich die Grenze des Denkens an
Schachspielern studieren: Es ist anmaßend zu
glauben, daß die Problematik freien Gedanken-
austauschs zwischen zwei freien Menschen im
Diskurs je zu definieren wäre und ein Schach-
spiel größere Probleme bereitete.

meursault

p.s.: Das Wort „philosophieren“ hat eine
lustige Konjunktur: Sich nur darüber klar
zu werden, was man will - gilt als tiefes
Denken. Gott und die Welt zu kritisieren
gilt als „philosophieren“. Quark, klar.
(Du trägst dem ja mit Deiner rhetorischen
Behauptung - falsches Brett - Rechnung…)

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Hallo meursault,

man kann nicht zu weit, zu tief, zu irgendwas
denken!

Wie verdammt beruhigend…:smile:

Von diversen Geistesgrößen ist überliefert, daß
sie dem Eigenlauf ihres Denkens nicht gewachsen
waren und diverse Psychosen erlitten. Die Lite-
raten beflügelte solche ERSCHÖPFUNG, die Phi-
losophen nicht (mir fällt grad Sartre ein, des-
sen Spinnenerfahrung ich genauso teile wie des-
sen Antioriginalität).

Ich muß dabei immer an Nietzsches Genialitätsanspruch denken.
Poet war ihm nicht genug…
Antioriginalität ist für wahr eine Ansicht, die für viele
dieser Leute schlicht nicht zu begreifen war und ist.

Am besten läßt sich die Grenze des Denkens an
Schachspielern studieren: Es ist anmaßend zu
glauben, daß die Problematik freien Gedanken-
austauschs zwischen zwei freien Menschen im
Diskurs je zu definieren wäre und ein Schach-
spiel größere Probleme bereitete.

Ein wunderbar anschauliches Beispiel, selbst ich versteh dies.
Es ist eine Kunst, Menschen etwas zu vermitteln an Hand von
Bildern, Worten etc. Dankeschön.

p.s.: Das Wort „philosophieren“ hat eine
lustige Konjunktur: Sich nur darüber klar
zu werden, was man will - gilt als tiefes
Denken. Gott und die Welt zu kritisieren
gilt als „philosophieren“.

Aber ein wenig stimmts schon…:smile:

Quark, klar.
(Du trägst dem ja mit Deiner rhetorischen
Behauptung - falsches Brett - Rechnung…)

Allerdings…nochmal : -)

Hab vielen Dank für dieses Posting.

Herzliche Grüße
d.