Kommt darauf an
Bisher habe ich gelesen, dass die Septakkorde, wie C7,G7
usw., mit drei Fingern gegriffen werden, auch wenn eigentlich
4 Töne zu diesen Akkorden gehören. Die Quinte wird beim Spiel
fortgelassen.
Wenn es einen guten Grund dafür gibt, sicher. Die Quinte ist nicht tongeschlechtbestimment und evtl. nicht wichtig oder soll absichtlich von einem anderen Instrument gestaltet werden. Evlt. in gleicher Lage und da können gleiche Töne evtl. sonderbare Klänge produzieren.
Nun sagte man mir, dass es fingertechnisch sinnvoll sein
kann, die Septakkorde mit allen vier Tönen zu spielen.
Wenn dies klanglich sinnvoll ist, oder satztechnisch, oder fingertechnisch …
Frage:
- Sollte ich also das Spielen dieser Akkorde mit drei
Fingern/Tönen mir unbedingt abgewöhnen und Septakkorde
generell mit vier Fingern spielen, damit ich später nicht
umlernen muss?
Du solltes von ALLEN Akkorden das System der Umkehrungen und warum man z.B. versuchen kann/sollte Sekunden im Griffbild zu vermeiden (muss aber nicht immer sein) zu lernen und dann ist es eine Frage des Klangbildes (Voicing) welche Umkehrung du in der Abfolge von Akkorden nutzt um
- einen möglichst gleichmäßigen Sound zu erreichen
- leichter umgreifen zu können
- ein bestimmtes Intervall zwischen oberstem Ton und Melodie erreichen möchtest
- einen Ton absichtlich drinhaben/raushaben, weil … z.B. die Bassbewegung damit unterstützt werden soll oder sich eben beisst
- Ist es möglich, auch das Warum einfach zu erklären?
Nein, aber wenn du die diversen Möglichkeiten der Umkehrungen im Zusammenhang durchgehst, wirst du die Klangunterschiede schon hören und vielleicht fällt dir auch auf, das manche Abfolgen in bestimmten Umkehrungen den immer gleichen obersten Ton ergeben, oder nur eine ganz kleine Bewegung produzieren. Und dann kannst du mal versuchen diesen immer gleichen Ton tatächlich mal durchzuhalten. Also z.B. auch mal eine 4 oder 9 zu addieren.
Wichtig ist, was hinten dabei herauskommt.
Gruß
Stefan