Hallo Sebastian,
locker bleiben! Ich wollte doch der lieben Linux-Fraktion nur mal vor Augen halten, dass man auch ihr gegenüber mal etwas polemisch schreiben kann. Die Reaktion zeigt allerdings, dass man dort damit erheblich weniger cool umzugehen vermag. Aber sei es drum.
Das ist offensichtlich ein total unsinniges Argument. Apache
hat einen Marktanteil von gut 65%, der MS IIS einen von knapp
25% (Quelle:
http://news.netcraft.com/archives/web_server_survey…)
Dennoch haben Web-Server Würmer für den IIS Teile des
Internet zum Erliegen gebracht und nicht etwa welche für
Apache/Linux. Offensichtlich treten die Sicherheitsprobleme
eher herstellerbezogen denn mehrheitsbezogen auf, was Deine
Argumentationskette etwas anämisch wirken läßt.
Also ohne hier jetzt tatsächlich in den OS-Krieg einsteigen zu wollen, was mir nicht liegt, da ich mit allen Betriebssystemen gleich wenig verheiratet bin und schon alle möglichen mit Erfolg eingesetzt habe: Es wäre allerdings mal zu fragen, welche Funktion diese Server jeweils inne haben und wie diese verwaltet werden. Bei den Massenhoster stehen zig tausend Linux-Server deren Nutzer überhaupt nicht wissen, dass ihre private oder kleine gewerbliche Webseite auf einem Linux-Server läuft, weil sie selbst überhaupt nicht mehr davon als eine Klickibunti-Web-Konfigurationsseite sehen, auf der sie auch nichts am Server selbst kaputt machen können. Die Wartung liegt bei Rechenzentrumsspezialisten, die den ganzen Tag nichts anderes machen. D.h. da hast Du schon mal einen hübsch großen Teil von Linux-Servern die unter anständiger Betreuung stehen. Zudem gibt es massenhaft Leute die ganz privat Linux-Server betreiben, die aber niemanden interessieren, da kein Hahn danach kräht, wenn die mal ausfallen. Interessant für den Vergleich wäre also insbesondere die dritte Gruppe der Server die bei gewerblichen Anwendern zu eigenen Zwecken betrieben wird, also bei Leuten die einerseits nur teilweise größere Rechenzentren betreiben und dementsprechend auf hochspezialisiertes Personal zurückgreifen können und auf deren Servern andererseits wirklich für das Internet bedeutende Inhalte und Dienste bereit gehalten werden. Und wenn ich mir da z.B. ansehen, dass in den letzten Monaten durchaus regelmäßig Meldungen bei Heise durchliefen, dass der ein oder andere Server des ein oder anderen Open-Source-Projekts mal wieder gehackt wurde, dann sollte man sich nicht hinstellen und behaupten, dass einem mit einem Linux-Server nichts passieren könnte. Und auch Meldungen, dass man mal wieder die ein oder andere kritische Lücke in einem der unter Linux laufenden Server gefunden hat, sind so selten nun auch wieder nicht. Nur während man bei den Lücken unter Windows dann gleich wieder davon liest, dass es auch schon den 1. Exploit gibt, scheint die Begeisterung hierfür unter Linux bislang noch zu fehlen.
Aber ich will da jetzt gar nicht tiefer einsteigen. Mir saß da gestern einfach mal der Schalck im Nacken, es auch mal anders herum mit der Polemik zu versuchen. Ich selbst werde ganz sicher nicht anfangen Viren zu programmieren, weder unter Windows noch unter Linux, … Von daher kann ich auch nicht auf dein freundliches Angebot zurück kommen, dein Postfach mit Viren zu überschwemmen. Ich bleibe aber dabei, dass das Hauptproblem unsicherer Rechner immer noch vor dem Bildschirm sitzt und jemand der seine sieben Sinne beisammen hat und seinen Rechner pfleglich behandelt auch unter Windows (ab 2000) ziemlich unbesorgt leben kann. Insoweit macht Windows auch nicht blöd, sondern es sitzen einfach mehr Dummköpfe vor Windows-PCs.
Gruß vom Wiz