Viskosität von Motorenöl?

Hallo,

mich interessiert, was man genau unter der Viskosität von Motoerenöl versteht, welche speziellen Eigenschaften z.B. ein Motorenöl der Viskosität SAE 20W-50 oder 10W-60 besitzt, also welchen Temperaturbereich diese Öle abdecken und ob ein 10W-60 bei z.B. 100 Grad Öltemperatur einen höheren Öldruck erwarten lässt als ein 20W-50 bei gleicher Temperatur.

Danke für Eure Infos

Herbert

Die Kennzeichnung nach SAE - Viskositätsklassen erfolgt:

bei Winterölen (durch „W“ gekennzeichnet) nach der maximalen Tieftemperaturviskosität, der maximalen Grenzpumptemperatur und der Mindestviskosität bei 100 °C
bei Nichtwinterölen (ohne „W“) nur nach der Mindestviskosität bei 100 °C

Die Mindestpumptemperatur sollte tunlichst nict unterschritten werden. Meistens wird es also ein 10W … - Öl tun.

Mehrbereichsöle erfüllen mehrere SAE - Viskositätsklassen

z.B. SAE 20W-50:
20W heißt:
maximale Viskosität 4500 mPa.s bei -10°C
maximale Grenzpumptemperatur - 15 °C
mindeste kinematische Viskosität 5,6 mm^2/s bei 100 °C
50 heißt
kinematische Viskosität 16,3 … 21,9 mm^2/s bei 100 °C

z.B. SAE 10W-60:
10W heißt:
maximale Viskosität 3500 mPa.s bei -20°C
maximale Grenzpumptemperatur - 25 °C
mindeste kinematische Viskosität 4,1 mm^2/s bei 100 °C
60 heißt
kinematische Viskosität 21,9 … 26,1 mm^2/s bei 100 °C

Ein Mehrbereichsöl unterscheidet sich vom reinen Winteröl also durchb einen geringeren Viskositätsabfall bei höherer Temperatur, daher eine bessere Schmierfähigkeit.

Da die Viskosität eines 10W-60 bei 100 °C höher ist als eines 20W-50, ist auch der Öldruck höher, da die Ölpumpe bei gegebener Drehzahl einen definierten Volumenstrom pumpt.

Achtung: Je höher die Spreizung der Viskosiät ist, desto mehr Additive etc… sind im Öl notwendig, und detso geringer ist die Lebensdauer des Öles.

Gruß

Harald

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]