Vitamin- und sonstige Gehalte

Hallo,

der kleine Souci ist zwar ein guter Ratgeber, aber werden die Zahlen aktualisiert? Oder gibt es andere aktuelle (regelmäßige) Untersuchungen, die verschiedene Lebensmittel, auch in Bezug auf ökologischem oder Treibhausanbau, auf Vitamin- und sonstige Gehalte prüfen?

Franz

Hi,

warum sollte man das aktualisieren? Die Evolution arbeitet wesentlich langsamer als ein Mensch lebt. Für den Vitamingehalt einer Tomate ist es egal, ob sie auf „richtigem“ Boden oder auf Substrat gepflanzt wird, und es ist auch egal, ob Bio oder nicht. Das gleiche gilt für den Kaloriengehalt.

die Franzi

Hallo,

warum sollte man das aktualisieren? Die Evolution arbeitet
wesentlich langsamer als ein Mensch lebt. Für den
Vitamingehalt einer Tomate ist es egal, ob sie auf „richtigem“
Boden oder auf Substrat gepflanzt wird, und es ist auch egal,
ob Bio oder nicht. Das gleiche gilt für den Kaloriengehalt.

Bist Du Dir da sicher?
Woher kommt der Geschmack?
Verschiedene Böden enthalten verschiedene Nährstoffe, die dann also auch unterschiedlich von den Pflanzen aufgenommen werden. Warum sollte das gar keinen Einfluss auf den Vitamingehalt haben?
Außerdem werden immer neue Sorten gezüchtet und mittels der neuen Gen-Technologie „erschaffen“, da weiß man doch gar nicht, welche Auswirkungen im Detail das haben kann. Oder gibt es da Studien dazu?
Beatrix

2 Like

Was den Vitamingehalt angeht, bin ich mir grad ehrlich gesagt auch nicht so sicher? Bei den Kalorien finde ich es aber einleuchtend, dass der sich nicht (bis kaum) verändert.

Hi,

natürlich beeinflussen böden den Geschmack. Aber die menschliche Zunge ist dann doch ungeeignet, den Stickstoff (wichtigster Nährstoff der Pflanzen) im Gemüse hinsichtlich seiner Herkunft aus Gülle oder der Chemiefabrik zu unterscheiden. Weil die beiden chemisch gleich sind.
Unser Geschmacksempfinden wird von vielen Dingen beeinflusst, auch wir wir uns persönlich fühlen. Die Tomate aus dem Garten schmeckt auch deswegen besser, weil man lange auf sie warten musste - aber sobald sie die Sonnenwärme verloren hat, schmeckt sie sehr „normal“. Hauptunterschied zwischen der Hollandtomate und der Gartentomate ist, dass die Gartentomate vollreif geerntet wird. Würde man die Hollandtomate vollreif ernten, käme sie verschimmelt bei uns an. Und transportfähiges Obst und Gemüse muss af andere Eigenschaften hin gezüchtet werden, und der Geschmack wird dabei oft geopfter. Weil wir auch im September noch Erdbeeren essen wollen, die bis übermorgen halten und aus der Region kommen, schmecken die dinger halt nach Plastik. Wiederum habe ich im November (!!!) Erdbeeren aus dem Gewächshaus aus Belgien bekommen, die nach Erdbeere schmeckten… ich war neugierig.

Siehe auch http://www.zeit.de/2012/15/Bio-Geschmack und außerdem http://www.zeit.de/2012/13/Bio-Frage-5-Gesundheit

Interessant ist auch hin und wieder die Vorabendunterhaltung der Privaten. Da wurden normale leute von Profiköchen bekocht. Gleiches Gericht, gleicher Koch, einmal mit Bio und einmal konventionell. Publikum Vegetarier und Veganer (durchaus auch die Kategorie „Das schmeckt man BESTIMMT!! Ich WEISS das!!!“) sowie „Allesfresser“. Keiner hat den Unterschied herausgeschmeckt.

Aber viel wichtiger ist: wir haben heute so guten und leichten Zugang zu vitaminreicher Kost, selbst als HartzIV-Empfänger, dass wir uns keine Sorgen um unsere angemessene vitaminversorgung machen müssen. Generationen um Generationen von Menschen haben mit Lageräpfel und -wurzelgemüse überlebt, ohne Mangelerscheinungen. Wenn ich mir schon Sorgen machen will, dann darum, wie lange mein Gemüse oder Obst vom Feld / Baum / Strauch bis in meinen Magen braucht: je länger, je weniger ist drin. Aber trotzdem, siehe voriger Satz.

die Franzi

1 Like

Ahoi!

Verschiedene Böden enthalten verschiedene Nährstoffe, die dann also auch unterschiedlich von den Pflanzen aufgenommen werden. Warum sollte das gar keinen Einfluss auf den Vitamingehalt haben?

Weil Vitamine nicht aus dem Boden kommen, sondern über komplexe Reaktionen in der Frucht gebildet werden.

Da hat’s ganz andere Einflußfaktoren, speziell Sonnenlicht.
Aus eigener Erfahrung: eine sonnegereifte Tomate aus Italien hat eingedost, sterilisiert und mehrere Monate alt immer noch mehr Vitamin C als eine „frische“ holländische Gewächshaus-Tomate.

Außerdem werden immer neue Sorten gezüchtet und mittels der neuen Gen-Technologie „erschaffen“, da weiß man doch gar nicht, welche Auswirkungen im Detail das haben kann. Oder gibt es da Studien dazu?

1.) Nein (oder zumindest derzeit nicht zu Nahrungszwecken). Gentechnisch veränderte Lebensmittel bedürften in der EU einer ausdrücklichen Zualssung. Und diese Liste ist verdammt kurz. Raps, Soja, Mais, Ende.
Außerdem muss es draufstehen! Weshalb es in D so gut wie nichts davon gibt (oder würdest du was kaufen, wo auf der Packung „aus gentechnisch verändertem Mais“ steht? In anderen Ländern sind die Verbraucher da deutlisch entspannter.

2.) Wenn man sich mit der Technik der Gentechnik beschäftigt, weiß man, das da kaum was passieren kann (sofern nicht geplant). Man kann (derzeit noch) keine Gene am Reißbrett planen. Man kann nur bestimmte Gensequenzen von einem Organismus auf einen anderen übertragen, beispielsweise irgeneine Schädlings- oder Pestizid-Resistenz. Letztlich nichts anderes, was auch bei konventionellen Züchtungen/Kreuzungen geschieht - halt nur gezielt und mit der Möglichkeit auch Kreuzungen, die in der Natur nicht möglich wären, durchzuführen - beispielsweise Erdbeeren und Fische.
Die Gensquenzen, die für das eine oder andere Vitamin zuständig sind, werden davon normalerweise nicht betroffen.

Die ganzen tabelierten Nährwerte sind nur ganz grobe Mittelwerte, die ihr mit großem Mißtrauen betrachten solltet!
Wenn man eine Frucht pflückt, tickt die Uhr, die meisten Vitamine bauen sich ab dann mit beängstigender Geschwindigkeit ab! „Frisch“ auf dem Wochenmarkt oder im Supermatrkt heißt je nach Frucht mindestens ein Tag, meist zwei oder drei Tage nach der Ernte. Ja nach Vitamin sind das 10% bis 90% Verlust. Dazu kommen noch die Unterschiede durch verschiedene Sonnenmengen, von mir aus auch Boden, und selbst bei den Pflanzen sind nicht alle gleich. Zwei Früchte von zwei Pflanzen nebeneinander auf dem gleichen Acker können durchaus um 20 oder 30% unterschiedliche Vitamin-Mengen enthalten. Naturprodukte halten sich nun mal nicht an DIN-Normen.

Und um die Sache abzurunden:
Ihr solltet euch klarmachen, das Vitamin-Analytik mit zu den anspruchsvollsten gehört - und damit zu den teuersten. Eine umfassende Analyse aller Vitamine kommt locker in den vierstelligen Bereich, und für vernünftige Aussagen (Mittelwerte) muss man das ja einige Dutzend Male machen - für jedes Produkt! Wer soll das bezahlen?

Das einizge, was erschwinglich ist, ist Vitamin C, da gibt’s ne einfache Enzymatik für, kostet 40 - 50 €. Weshalb C in der Literatur immer wieder geritten wird.

lg, mabuse

4 Like