Im Ersten Weltkrieg versinkt das alte Europa. Die großen Monarchien in Russland, Deutschland und Österreich danken ab.
Die Vielvölkerstaaten Österreich und Osmanisches Reich brechen zusammen, aus ihrer Konkursmasse entstehen (überwiegend) neue Nationalstaaten bzw. die in den Grundzügen noch heute gültige Landkarte des Nahen Ostens und die moderne Türkei unter Atatürk. Russland muss vorübergehend herbe Gebietsverluste hinnehmen und zählt ebenfalls zu den Verlierern. Die Kommunisten errichten eine Schreckensherrschaft.
Deutschland erleidet im Versailler Vertrag territoriale Verluste, verliert sein Kolonialreich und ist nicht länger Großmacht. Die Reparationen lasten schwer, die Weimarer Republik ist politisch instabil, der Nationalismus tobt.
Italien ist trotz Gebietsgewinnen (Südtirol) unzufrieden. Nach längeren Wirren ergreift Benito Mussolinis faschistische Bewegung 1922 die Macht.
England und Frankreich bleiben trotz des Sieges geschwächt und haben ihren Höhepunkt überschritten, der Krieg legt die Grundlage für den Niedergang Europas im 20. Jahrhundert. Die USA sind zunächst v.a. als Zentrum des internationalen Finanzkreislaufs wichtig.
Mit dem Völkerbund entsteht der Vorläufer der heutigen UNO.
Der Völkerbund war eine Idee des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson, die er in seinen 14 Punkten verkündete, die ein Friedensangebot an das Deutsche Kaiserreich sein sollten. Der Völkerbund hatte u.a. die Aufgabe, Städte wie z.B. Danzig unter ihre Verwaltung zu stellen, da nach dem Krieg noch nicht feststand, ob es weiterhin zum Deutschen Kaiserreich oder zu Polen gehören sollte.