Vogeldreck im Neubaugebiet

Guten Tag,

ich bin beim surfen auf Eurer HP gelandet, vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.

Bekannte von mir haben vor vier Jahren gebaut. Es handelte sich dabei um ein kleines Neubaugebiet, das auf einer ehemaligen Kuhweide entstanden ist. Und genau hier liegt das Problem: ein alt ansässiger Nachbar, der jahrelang nur diese Weide vor sich gehabt hat, ist ein ausgesprochener Vogelliebhaber. In den 8-10 mittlerweile um die 15 Meter hohen Bäumen wimmelte es nur so von Brutkästen für Vögel (Stare). Das hat zur Folge, dass im Frühjahr sich eine große Anzahl von Vögeln (Stare) in den Bäumen niederlässt, um zu nisten und zu brüten. Da hinter dem neu entstandenen Baugebiet immer noch eine große Weide vorhanden ist, herrscht großer Flugverkehr von den Bäumen zur Weide und zurück, natürlich genau über die neu erschlossenen Grundstücke dieser Leute. Das hat wiederum zur Folge, dass jeglicher Vogeldreck beim Verlassen der Nester über den Grundstücken abgeworfen wird! Auffahrten, Terrassen, Gartenhäuschen und Wege sind so im Frühjahr von Vogelscheiße übersäät, von den frei herumstehenden Autos ganz zu schweigen. Das ganze erreicht dann in der Brutzeit seinen Höhehpunkt, wenn die kleinen Vögel geschlüpft sind und die Eltern dann nicht nur ihren eigenen Dreck über den Grundstücken abwerfen, sondern auch die Vogelscheiße ihrer Brut! Die Eltern sammeln den Dreck ihrer Brut, entfernen es dann aus dem Nest und lassen den Dreck dann im Flug fallen. Man kann sich kaum ein Bild davon machen, wie schlimm die Auffahrten, Häuser und Wege aussehen, mal abgesehen davon, daß man bei schönem Wetter zu diesem Zeitpunkt partout nicht draußen sitzen kann, da man Gefahr läuft, vollgeschissen zu werden.

Da meine Bekannten und die anderen neu Hinzugezogenen es sich nicht gleich mit dem Nachbarn verscherzen wollten, haben sie in den letzten drei Jahren immer das Gespräch mit dem Nachbarn gesucht und darum gebeten, diese Brutkästen doch bitte nicht mehr aufzuhängen, da die Belästigung schon ein hohes Ausmaß angenommen habe. Das Ergebnis ist aber wenig befriedigend, er hat zwar eine ganze Reihe von Kästen abgenommen, aber um die 20 sind immer noch in den Bäumen. Jetzt ist wieder Brutzeit und sämtliche Wege sind wieder übersäät mit Vogeldreck. Die Geduld unserer Bekannten ist mittlerweile am Ende und man überlegt, rechtlich dagegen vorzugehen. Frage: Hat man überhaupt eine rechtliche Handhabe gegen so etwas? Kann man den Nachbarn per Gerichtsbeschluss dazu verdonnern, diese Kästen im Herbst abzunehmen und nicht mehr aufzuhängen?

Gruß

Holger

Hallo Holger,
da du Dich mit der Brettstruktur noch nicht so auskennst, erlaube mir ein paar einleitende Worte. Deine Frage hat nichts mit Mietrecht zu tun. Hier geht es um Nachbarschaftsrecht und Naturschutzrecht (Brett allgemeine Rechtsfragen). Beides ist zum großen Teil Landesgesetzgebung. In Deiner Visitenkarte solltest Du zumindest Dein Bundesland angeben. Eventuell stammst Du aber auch aus Österreich oder aus der Schweiz?

Du schreibst von gegenwärtig etwa 20 Starenkästen. Das die Insassen ein ganzes Wohngebiet in der beschriebenen Form zuscheißen, halte ich für unmöglich. Wahrscheinlich gibt es bei Euch auch jüngere Stare. Diese Nichtbrüter ziehen in größeren Trupps umher und halten sich natürlich bevorzugt auf, wo es ausreichend Nahrung und Deckung gibt. Die Nistkästen stehen damit überhaupt nicht im Zusammenhang. Bei mir gibt es keine Starenkästen, aber bis zu 200 herumvagabundierende Teenager.
Eventuell wäre es sinnvoll, am Randes des Wohngebietes Turmfalkennistkästen und Sitzkrücken für Greifvögel anzubringen. Im Brett Umwelt und Naturschutz können wir das mit weiteren Fachleuten dann noch vertiefen.

Mit freundlichen Grüßen
Ulf

Hallo Ulf,

stimmt, bin ganz neu hier. Habe meine Vistienkarte geändert und den Eintrag unter Umwelt und Naturschutz eingestellt. Danke

Holger

Hallo Ulf,

leider leide ich zur Zeit auch unter den Folgen von „nur“ 3 Starenkästen. Unser Auto und unsere Sitzgruppe liegen in der Ausflugsschneise und die Kotbomben sind nicht nur vereinzelt auf ihnen zu finden. Daher kann ich mir schon vorstellen, daß wenn 20 Kästen vorhanden sind, eine ziemliche Sauerei entsteht. Zumal Vogelkot ja auch ätzend sein soll.
Unser Nachbar wollte letztes Jahr noch einen Kasten mit Flugschneise über unser Grundstück aufbauen und war mit einer Verschiebung nicht einverstanden. Ich habe dann zur Selbsthilfe gegriffen und den Kasten, der direkt auf der Grundstücksgrenze stand, so gedreht, daß die Flugroute auf sein Haus gerichtet war. Prompt hatte er dann auch die Knödel an seiner Hausmauer und der Kasten wurde verlegt. :smile:) Tja, wie sich plötzlich die Sichtweise verändert, wenn es einen selber betrifft !
Rechtlich habe ich keine Ahnung, könnte mir aber vorstellen, daß man diesen Nachbar an den Reinigungskosten beteiligen könnte.

Liebe Grüße von

Sabine, wo bei den Staren in die zweite Brutrunde geht

Hallo Sabine,
ich habe Holger schon erklärt, dass er mit seiner Frage im falschen Brett gelandet ist. Im Brett Umwelt- und Naturschutz hat sich zum Thema schon ein längerer Thread gebildet. Schau mal dort vorbei.
Mit freundlichen Grüßen
Ulf