Volkswirtschaft / Wirtschaftswachstum

Guten Tag zusammen,
Ich wollte mal Euch fragen, warum jedes Land immer nach Wirtschaftswachstum aus ist und wachsen will. Was ist denn die Triebfeder dafür ? Für mich bedeutet das auch immer mehr Umweltbelastungen, mehr Autos, mehr Abfall, etc.
Aber gesättigte Märkte werden irgendwann einmal erreicht und der Umsatz steigt dann nicht mehr.
Die Umweltbestrebungen sind doch da eigentlich kontraproduktiv, wenn man das genauer betrachtet. Ich bin kein Volkswirtschafter, aber ich begreife das ungehemmte Wachstumsstreben nun wirklich nicht.
Für Eure geschätzten Antworten danke ich Euch im schon voraus

Werner

Drehe es doch mal um.
Woher kommen die Arbeitsplätze mit denen die Menschen Geld verdienen und das wieder ausgeben und damit andere finanzieren die etwas als Ware oder Dienstleistung anbieten ?

Diese Firmen müssen doch was herstellen, was nachgefragt und/oder auch gebraucht wird.

Das Produktion auch Probleme (Müll, Umweltbelastung Verbrauch von endlichen Rohstoffen…) bringen kann ist unstrittig.

es gibt in dem Sinn keine „gesättigten Märkte“, durch Innovation oder schlicht geschicktes Marketing kann man Bedarf auch anregen vor allem im privaten Bereich.

mfG
duck313

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Hallo,
da bin ich ganz bei euch beiden. Aber kann man denn eine Maschine, wenn sie reibungslos läuft nicht einfach laufen lassen? Warum Wachstum?
Gruß

Vielen Dank für Deine Bemerkungen. Aber eine Antwort auf meine Frage habe ich nicht bemerkt. Und zu Deinen Bemerkungen wegen den gesättigten Märkten kann ich nur sagen, dass es bestehende gesättigte Märkte (z.B. Automobilindustrie) sehr wohl gibt. Und das immer mehr, wenn alles ausgelagert und billiger wird.

Die sog. Volkswirtschaftler sehen das anders. Für sie gibt es nichts anderes als das unbegrenzte Wachstum, weil sonst ihr schönes Wirtschaftsmodell nicht mehr funktioniert.
Zum nachlesen „Wachstumskritik“ bei Wikipedia.

Das stimmt schlicht und ergreifend so nicht. Die VWL beschreibt wirtschaftliche Vorgänge. Sie fordert sie nicht, sie begrüßt sie nicht und sie kennt auch keine Dogmen. Sie beschäftigt sich aber u.a. mit menschlichen Entscheidungen und Entscheidungsparametern und wenn man da ein bisschen herumforscht, kommt man schnell dahinter, dass es der Mensch ist, der immer mehr will. Mehr Geld als letztes Jahr, mehr Geld als der Nachbar und immer wieder neue Autos, neue Smartphones und größere Wohnungen - und genau das löst Wachstum aus bzw. den Wunsch nach Wachstum.

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Vielen Dank für Deinen Beitrag zu diesem Thema. Es ist mir schon klar, dass das Wachstum auch von unseren Bedürfnissen angekurbelt wird. Ja wir wollen ja auch immer eine kleine Lohnerhöhung am Ende des Jahres, ich kenne das aus meinem Berufsleben. Aber ich bin zufrieden und muss keine Oligarchen-Yacht oder eine Luxus-Karosse haben. Also ist der Mensch auch genügsam, kommt darauf an, auf welchem Niveau man sich bewegt. Der Spruch kommt nicht von ungefähr : Von den Reichen lernt man das Sparen. Aber mir gehts eigentlich um die Probleme die mit diesem ungehemmtem Wachstum mit sich bringen. Müll (Plastik), Luftverschmutzung, erhöhter Ressourcenverbrauch, usw. Die Verlagerung von Produktionen nach China und andere Niedriglohnländer, ohne Rücksicht auf die Folgen, nur kurzfristiges Gewinnstreben.
Im Marketing lernt man, dass die ungelenkte Marktwirtschaft ruinöse Tendenzen hat. Preisspiralen etc.
Gruss
Werner

„Der Mensch“ eben nicht. Einzelne Menschen. Der Mensch an sich will mehr. Siehe oben. Der Kapitalismus ist keine Erfindung, er ist das Ergebnis der menschlichen Bedürfnisse. Global betrachtet, dürfen wir nach vielen Jahrzehnten des Wachstums des an sich schon im Vergleich erheblichen Wohlstandes nicht erwarten, dass sich die Menschen auf dem Rest der Welt mit dem Hinweis zufrieden geben, dass wir die Ressourcen des Planeten leider schon über Gebühr ausgenutzt haben und sie leider mit ihrem aktuellen Wohlstandsniveau zufrieden sein müssen.

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Soso, wer macht denn ein riesen Bohei wenn irgendwo das Wachstum einer Volkswirtschaft statt um 10% nur noch um 8% steigt?
Dann wird schon vom Zusammenbruch geredet.

A) Das sagt kein Volkswirtschaftler, sondern allenfalls ein Politiker.
B) Welche Volkswirtschaft wächst denn mit 10% p.a.?
C) Welche Regierungsform herrscht in diesem Land und
D) siehe A.

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Darauf hätte ich jetzt alle meine Hosenknöpfe verwettet, dass so eine doofe Frage kommt.
Du weißt doch sicher was ein Beispiel ist, oder nicht?
Hätte ich 3,85% und 2,97% schreiben sollen?
Und zu A): Da machst du feine Unterschiede. Das ist allgemeiner Sprachgebrauch.
Den Rest spare ich mir.

Ja Danke für Deinen Beitrag zu dem Thema. Ich verstehe Dein Beispiel sehr gut.
Aber die Medien berichten über die Wortschaftssituation immer wieder. Man könnte meinen es ist der heilige Gral oder so was ähnliches. Dabei hat die ungelenkte Marktwirtschaft doch ruinöse Tenenzen, wie doch alle wissen sollten. Das sehen wie ja jetzt, dass wir ins eigene Bein geschossen haben, mit all den Auslagerungen in Billig-Lohn-Länder. Verlust eigener Arbeitsplätze, Ungebremster und unkontrollierter Know-How-Transfer.

Was kann ich dafür, dass Du so einen Stuss schreibst. Und nein:

Kein Volkswirtschaftler macht „Bohai“ oder spricht von „Zusammenbruch“, wenn das Wirtschaftswachstum zurückgeht. Volkswirtschaftler schreiben: „sofern dies und jenes so bleibt und nicht Maßnahmen durchgeführt werden, um dies und jenes zu bewirken, wird sich das Wirtschaftswachstum von x auf y% reduzieren. Sofern dieser und jener Trend weiter anhält, kann die Wirtschaft in Szenario XY um c% schrumpfen.“

Diejenigen, die daraus „Hilfe, Katastrophe“ machen, sind Politik und Medien, die dann einzelnen VWL-Exemplaren ein Mikro unter die Nase halten, die dann „Hilfe, Katastrophe, Arbeitslosigkeit“ zetern, um sich besser zu vermarkten. Das ist aber nicht, was Volkswirtschaft macht.

Volkswirtschaft erklärt aber auch gerne, warum die Menschen mehr Geld wollen, warum das zu höheren Preisen führt und die dann wieder dazu, dass ein gewisses Wirtschaftswachstum notwendig ist, um das wieder auszugleichen. Ganz sicher nicht fordert die Volkswirtschaftslehre Wirtschaftswachstum.

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Weil sich mit diesem Thema fast so gut Schlagzeilen (sowohl positiv als auch negativ) erzeugen lassen wie mit Sex. Das machen sie auch wieder nur, weil wir als Menschheit so gestrickt sind auf jede negative Schlagzeile besonders stark zu reagieren.

Ups, dann habe ich ja diese Leute bisher immer falsch eingeschätzt.

Wirtschaftswachstum bedeutet in vielen Fällen einfach, dass es keinen Wohlstandsverzicht gibt. Erklärung dazu: Die Weltbevölkerung wächst, damit einher geht wirtschaftliche Aktivität. Eine Volkswirtschaft mit einem Bevölkerungswachstum von 10 % und einem Wirtschaftswachstum von 10 % hat also ihren Wohlstand genau gehalten, ohne dass es den Menschen dort wirtschaftlich besser oder schlechter gehen würde.

Zum Streben der meisten Menschen nach mehr Wohlstand wurde bereits einiges geschrieben.

Wenn Du das weltweite Wachstum betrachtest (unabhängig davon, ob eine so hohe Aggregierung sinnvoll ist), findest Du seit 1990 insgesamt drei Jahre, in denen das Wirtschaftswachstum nicht höher war als das der Bevölkerung.

Schöne Grüße

MM

Schau Dir mal den Anteil der Hungerleidenden an, dieser ging in den letzten Jahrzehnten zurück.

In vielen Ländern bedeutet Wirtschaftswachstum einfach, dass weniger Menschen hungern müssen. Wer nun Wirtschaftswachstum kritisiert sollte sich mal mit 828 Millionen Menschen darüber unterhalten die an Unterernährung leiden.