Vollkommen elastische Nachfrage

Wie ist es bei einer vollkommen elastischen Nachfrage, bzw. Preiselastizität gegen unendlich? Z.B. kauft man für 5 Euro jede Menge und für weniger als 5 Euro unendlich viel. Woran unterscheiden sich aber „Jede Menge“ und „unendlich viel“ ? Meint man damit, dass man für z.B. 4 Euro unendlich viel kauft, obwohl man es nicht benötigt und für 5 Euro z.B. auch unendlich viel, aber nur, wenn man es benötigt? Die Nachfragekurve verläuft nämlich so, dass man für 5 Euro eben von 0 bis unendlich kaufen würde.

Hi,

niemand kauf unendlich viel, schon allein, weil es gar nicht möglich ist, unendlich viel zu kaufen.

Das mit der Preiselastizität ist doch nur ein Modell und jedes Modell hat seine Grenzen.

Grüße

powerblue

Hallo,

Wie ist es bei einer vollkommen elastischen Nachfrage, bzw. Preiselastizität gegen unendlich? Z.B. kauft man für 5 Euro jede Menge und für weniger als 5 Euro unendlich viel. Woran unterscheiden sich aber „Jede Menge“ und „unendlich viel“ ?
Meint man damit, dass man für z.B. 4 Euro unendlich viel kauft, obwohl man es nicht benötigt

Nein, wenn man etwas nicht benötigt besteht auch keine Nachfrage.

und für 5 Euro z.B. auch unendlich viel, aber nur, wenn man es benötigt? Die
Nachfragekurve verläuft nämlich so, dass man für 5 Euro eben von 0 bis unendlich kaufen würde.

Nein, da verstehst Du etwas an dem Kurvenverlauf, bzw. in diesem theoretischen Modell eben waagerechten Verlauf des Graphen, falsch.
Der bedeutet nicht, dass hier „jemand“ irgendeine Menge kauft, sondern zunächst geht es darum, welche Auswirkung hier eine Preisänderung hätte (es hat dabei nicht die Froschperspektive des Einzelnen sondern die Sicht auf das gesamte Marktgeschehen). Die Linie bedeutet daher weniger, wieviel zu diesem Preis tatsächlich abgesetzt werden könnte, sondern dass eine Abweichung nach ob sofort zu einem Absatz von Null und jede nach unten sofort zu einem unendlichen Absatz führen würde. Bei Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Nachfrageelastizität) ist das sehr anschaulich am Preis einer 5€-Banknote beschrieben und mit dem Hinweis versehen, dass dieser Fall ansonsten in der Realwirtschaft kaum anzutreffen wäre.
Aber in Modellen kann eben alles durchgekaspert werden. Dabei sollte man auch nicht unbedingt versuchen die Modellerkenntnisse am eigenen Verhalten oder dem anderer Leute zu messen, sondern sich zunächst in Erinnerung rufen, was die Modellannahmen sind. Dann wird man feststellen, dass diese in der Realität mehr oder weniger stark verletzt sind, was meist bereits beim homo oeconomicus beginnt. Jeder wird in der Praxis schon mal festgestellt haben, dass je nach Alter, Geschlecht oder Prägung eines Menschen etwa die Eigenschaften Rationalität oder Konsistenz starken Abweichungen unterliegen können.

Grüße