Hallo,
Jeder, der das in Frage stellt läuft schon fast Risiko, sich als minderbemittelt zu outen?!
Ne, finde ich nicht. Immerhin fragt man sich oder andere.
Ich habe aber schon den Eindruck, dass es ziemlich unkritisch nachgeplappert wird, davon wird es aber mir zumindest nicht klarer?!
Das kann in der Tat sein.
Wer ist denn „Deutschland“?
Naturgemäß alle Einwohner. Deswegen wird sich die Frage für den Einzelnen anhand solcher Angaben nicht pauschal beantworten lassen.
Ich sehe da schon 20 Millionen Rentner vor mir, die sagen: Export? Arbeitsplätze? Mir doch egal, ich bekomme Rente (und die fällt schließlich vom Himmel) und umsonst krankensversichert bin ich auch noch.
Natürlich kann man nicht alles auf den Export beschränken, da nicht alle Exporte in die Euro-Zone gehen und diese Überschüsse, die uns einen relativ höheren Wohlstand ermöglichen, irgendwie auch nicht von Dauer sein können. Aber immerhin erleichtern sie den Waren- und Leistungsausstausch und man spart sich die andauernden Entgelte fürs Umrechnen und die Absicherung gegen Währungsschwankungen. Das mag in einem Land mit wenig Außenhandel wenig sein, in Deutschland ist es wahrscheinlich mehr. Schließlich importieren wir auch fast alles, was irgendwie von uns weiterver- und -bearbeitet wieder exportiert wird.
Das Problem ist wahrscheilich gegenwärtig, dass Deutschland hier in den letzten Jahren ganz besonders von Exporten in die Eurozone profitiert hat, die jedoch nur auf Pump finanziert worden waren. Jetzt fallen wir von diesen Zusatzgewinnen wieder auf Normalniveau zurück. Auch wenn diese über dem Normalniveau aus DM-Zeiten liegen, sieht jetzt jeder nur den Rückgang.
Ansonsten ist es mit den „Vorteilen“ des € wahrscheinlich so, wie mit den Vorteilen der Rechtssicherheit, Sicherheit im Allgemeinen oder der Freiheit, die wir hier genießen. Niemand nimmt sie als solche wahr und es ist schwierig sich die Unfreiheit, Rechtsunsicherheit etc. und deren Folgen vorzustellen.
Allerdings gibt es immerhin die Möglichkeit, in die Vergangenheit zu schauen. Es gab mal Zeiten ohne Geld. Da wurde Ware gegen Ware getauscht. Das war sehr umständlich und wäre es heute erst recht. Was sollte der Zahnarzt mit 300 Zentnern Kartoffeln und 40 Schweniehälften, die ihm die Bauern aus seinem Dorf im Monat für Zahnbehandlungen bezahlen? Er müsste das erstmal lagern, wofür entsprechende Räumlichkeiten vorhanden sein müssten. Dann müsste er einen Haufen Zeit investieren, damit auf den nächsten Markt zu fahren, um das dann gegen andere Waren einzutauschen. Wenn er gerade keinen findet, der etwa gegen Kartoffel oder Schweinehälften tauschen will, fährt er damit wieder heim. Iregdnwann verdirbt der Mist. Alles Kosten, die man sich heutzutage erspart und so selbstverständlich erscheinen, dass sie eben gar nicht mehr wahrgenommen werden.
Letztlich war damals jede Ware eine eigene Währung. Mit der Einführung von Geld wurde der Warenaustausch erheblich erleichtert. Insofern ist eine Währungsunion nur eine konsequente Fortführung der Einführung von Geld, soswie ja auch früher wesentlich mehr Währungen existierten (gerade in Deutschland).
Natürlich mag es auch Nachteile und Auswüchse geben, aber wo gibt es die nicht und überwiegen sie die Vorteile?
Grüße