Vom Kfz-Mechatroniker zum Berufsschullehrer

Hallihallo.
Mein Name ist Sascha. Ich bin 18 Jahre alt und habe mich durch 2 Praktika nach meinem Realschulabschluss entschieden, eine Lehre als Kfz-Mechatroniker zu beginnen. Nun muss ich mittlerweile nach einem halben Jahr circa feststellen, dass mir die Lehre absolut nicht gefällt. Ich habe wirklich gerne mit Autos zu tun, jedoch gefällt mir das Arbeitsklima in der Werkstatt und die schwer-körperliche Arbeit nicht. Ich werde die Lehre auf jeden Fall durchziehen, komme was wolle, jedoch möchte ich nicht mein Leben lang als Kfz-Mechatroniker arbeiten. Desshalb möchte ich auf diesem Weg fragen, ob es möglich ist, ein Fachabitur nach der Ausbildung innerhalb einem Jahres zu machen und anschließend Studieren zu gehen, um Berufsschullehrer zu werden.

Ist dies in Hessen möglich? Dh.Ich habe einen Realschulabschluss mit besser als 3 jedoch aber nur eine Fremdsprache.(Englisch)

Wenn es möglich ist, mit einer Fachhochschulreife(Fachabi) Lehramt für Berufsschullehrer zu Studieren, wieviele Semester stehen dann vor mir?

Dazu habe ich erst etwas gefunden:
http://tinyurl.com/yulfnl

Hallo Monk,

Desshalb möchte ich auf diesem Weg fragen, ob es
möglich ist, ein Fachabitur nach der Ausbildung innerhalb
einem Jahres zu machen

Obs in Hessen geht, kann ich nicht sagen, aber in NW ist es so, daß man mit Realschulabschluß und einer bestandenen Berufausbildung innerhalb eines Jahres die Klasse 12 absolvieren kann und somit auf einer Fachhochschule studieren kanst.

und anschließend Studieren zu gehen, um
Berufsschullehrer zu werden.

Das wiederum kann ich Dir nicht sagen, aber ein Mensch, der an einem pädagogischen Fachbereich im Prüfungsamt arbeitet, sollte es können.

Gandalf

Zulassungsvoraussetzungen, Zugangsvoraussetzungen

Die Zulassungsvoraussetzungen sind länderrechtlich geregelt und unterscheiden sich daher etwas.

Im Allgemeinen wird aber

  • ein mittlerer Bildungsabschluss,
  • eine abgeschlossene Berufsausbildung,
  • eine mehrjährige Berufspraxis,
  • eine Aufstiegsfortbildungsprüfung z. B. zum Meister bzw. zur Meisterin oder Techniker bzw. Technikerin,

alternativ auch

  • eine bestandene Ingenieurprüfung oder ein Abschluss als Diplom-Ingenieurin bzw. Diplom-Ingenieur, jeweils in der einschlägigen Fachrichtung (inzwischen dürften auch einschlägige Bachelorabschlüsse akzeptiert werden), und anschließende Berufspraxis

für den Vorbereitungsdienst zur Fachlehrerin bzw. zum Fachlehrerin an beruflichen Schulen vorausgesetzt.

Zusätzlich werden meistens Einstellungsprüfungen eingesetzt.
Es sind die üblichen beamtenrechtlichen Voraussetzungen zu erfüllen und ein polizeiliches Führungszeugnis und Gesundheitszeugnis vorzulegen.

In einigen Bundesländern gibt es Höchstaltersgrenzen. Das Höchstalter liegt je nach Bundesland zwischen 30 und 45 Jahren.

Also, wenn unter mehrjährige Berufspraxis auch schon die Zeit der Ausbildung fällt, habe ich nurnoch das Problem mit Techniker/Meister.
Aber ich glaube mitbekommen zu haben, dass mein Berufsschullehrer weder Meister noch Techniker ist… Ich frage am besten mal ihn am Mittwoch.

Hallo!

Was mich hier gerade ein wenig ins Zweifeln bringt: Normalweise braucht man zum Berufsschullehrer die Allgemeine Hochschulreife und eben einen Hochschulabschluss, nämlich das Staatsexamen. Ich weiß ja nicht, ob es überall gleich geregelt ist, aber ich habe mich damals in vier Bundesländern informiert und überall studierte man ein allgemeinbildendes Fach (z.B. Deutsch) sowe ein berufsbildendes Fach. Vorraussetzung ist immer eine abgeschlossene Lehre sowie das Abitur. Deshalb habe ich das auch nicht gemacht, weil mir das viel zu zeitaufwendig war. Kann es also sein, dass man nach dem Verfahren, das du dir gerade anschaust, kein Berufsschullehrer ist, sondern wirklich ein Fachlehrer für ein bestimmtes Fach - was vielleicht gar keinen so großen Unterschied macht, aber nur mal der Form halber erwähnt werden soll!? Ich kann mir nur sehr, sehr schwer vorstellen, dass eine Ausbildung allein als Berufserfahrung gelten soll, um direkt den Vorbereitungsdienst anzuschließen. Dann würde man eine duale Ausbildung immerhin mit einem Ingenieur gleichsetzen - und das wäre, naja, seltsam.
Eine Bekannte von mir hat 10 Semester Berufsschullehramt in Osnabrück studiert, und zwar Deutsch und Kosmöse (keine Ahnung, wie das richtig heißt, sie nennt sich selbst so) und hat nebenher eine Ausbildung zur Kosmetikerin mit IHK-Abschluss und ein halbes Jahr Betriebspraktikum gemacht. Da hätte sie aber gehörig was falsch gemacht, wenn man das alles auch mit 20 schon gehabt haben könnte…

LG
Sonne

PS. Da ja aber ein gehöriger Mangel an Berufsschullehrern in den berufsbildende Fächern besteht, ist sicherlich einiges möglich. Mich würde aber nicht wundern, wenn da ohne Studium (oder eben Meister/Techniker) gar nichts geht.

Es geht wohl um den Fachlehrer für Berufspraxis.

http://berufenet.arbeitsagentur.de/berufe/start?dest…

Theorie dürfen natürlich nur die Lehrer mit Hochschulbildung vermitteln. Dafür gibt es bestimmte Studiengänge.

PS. Da ja aber ein gehöriger Mangel an Berufsschullehrern in
den berufsbildende Fächern besteht, ist sicherlich einiges
möglich. Mich würde aber nicht wundern, wenn da ohne Studium
(oder eben Meister/Techniker) gar nichts geht.

Hallo Sonne :smile:

ich muss vorausschicken, dass ich (wie immer) nur konkret für Bayern sprechen kann, erfahrungsgemäß aber sich die Regelungen der Bundesländer ähneln.

Was mich hier gerade ein wenig ins Zweifeln bringt:
Normalweise braucht man zum Berufsschullehrer die Allgemeine
Hochschulreife und eben einen Hochschulabschluss, nämlich das
Staatsexamen.

Nicht ganz richtig. Sh weiter unten.

Ich weiß ja nicht, ob es überall gleich geregelt
ist, aber ich habe mich damals in vier Bundesländern
informiert und überall studierte man ein allgemeinbildendes
Fach (z.B. Deutsch) sowe ein berufsbildendes Fach.

Das trifft für nur die Theorielehrer zu, für die Praxislehrer (= Fachlehrer) gilt das nicht.

Vorraussetzung ist immer eine abgeschlossene Lehre sowie das
Abitur.

Nein. Abgeschlossene Lehre brauchen definitiv nur die Praxislehrer, die Theorielehrer können eine einschlägige Ausbildung i.d.R. auch durch 12 Monate Berufspraktikum ersetzen.

Kann es also sein, dass man nach
dem Verfahren, das du dir gerade anschaust, kein
Berufsschullehrer ist, sondern wirklich ein Fachlehrer für ein
bestimmtes Fach

Sorry, aber auch Fachlehrer sind Berufsschullehrer. Der Unterschied besteht nur in den Laufbahnrechtlichen Dingen. Fachlehrer sind i.d.R. dem gehobenen Dienst zugeordnet, Theorielehrer dem höheren Dienst.

Ich kann mir nur sehr, sehr schwer vorstellen, dass
eine Ausbildung allein als Berufserfahrung gelten soll, um
direkt den Vorbereitungsdienst anzuschließen.

Stimmt. In Bayern ist für die meisten Fachlehrer eine abgeschlossene Ausbildung sowie der Techniker/Meister vorgeschrieben. Es gibt einige wenige Fachrichtungen (Sport, Werken, Kunsterziehung, Technisches Zeichnen, Informations- u. Kommunikationstechnik) in der nur der mittlere Abschluss reicht, die restlichen Kenntnisse dann in einer 3-jährigen Ausbildung erworben werden, danach folgt 1 Jahr Vorbereitungsdienst.

Alle anderen Fachrichtungen setzen wie gesagt eine einschlägiege Ausbildung sowie Abschluss einer Meister- oder Technikerschule bzw. einer Fachakademie voraus.

Viele Grüße

Wawi

Hallo!

Das trifft für nur die Theorielehrer zu,
für die Praxislehrer (= Fachlehrer) gilt das nicht.

Ach so, das wusste ich nicht, dass das unterschieden wird. Ich studiere für Gymnasien und mit meinen Fächern (so wurde mir gesagt) könne ich dann auch Berufsschule unterrichten (Deutsch & Sozialkunde). Dann wäre ich also ein Theorielehrer und der Herr Monk würde quasi Praxisanteile übernehmen, die Theorie von KFZ und all dem Zeug würde dann wiederum ein studierter Theorielehrer machen!?

Nein. Abgeschlossene Lehre brauchen definitiv nur die
Praxislehrer, die Theorielehrer können eine einschlägige
Ausbildung i.d.R. auch durch 12 Monate Berufspraktikum
ersetzen.

Okay, wieder was gelernt :wink:

Kann es also sein, dass man nach
dem Verfahren, das du dir gerade anschaust, kein
Berufsschullehrer ist, sondern wirklich ein Fachlehrer für ein
bestimmtes Fach

Sorry, aber auch Fachlehrer sind Berufsschullehrer.

Ich unterscheide hier nur sprachlich, weil, so wie das nach den paar Jahren Studium und all dem drum und dran zu mir gedrungen ist, ein ‚Lehrer‘ IMMER ein Hochschulstudium mit bestandenem Staatsexamen bzw. ein dem gleichgestellten und staatlich anerkannten Hochschulabschluss haben muss, um überhaupt in den Vorbereitungsdienst gehen zu dürfen (der ja dann auch zwei Jahre dauert).

Der
Unterschied besteht nur in den Laufbahnrechtlichen Dingen.
Fachlehrer sind i.d.R. dem gehobenen Dienst zugeordnet,
Theorielehrer dem höheren Dienst.

Das habe ich mit dem Unterschied gemeint, der vielleicht am Ende nicht so groß ist, aber erwähnt werden sollte. Es geht also ums Geld :wink:)

Stimmt. In Bayern ist für die meisten Fachlehrer eine
abgeschlossene Ausbildung sowie der Techniker/Meister
vorgeschrieben. Es gibt einige wenige Fachrichtungen (Sport,
Werken, Kunsterziehung, Technisches Zeichnen, Informations- u.
Kommunikationstechnik) in der nur der mittlere Abschluss
reicht, die restlichen Kenntnisse dann in einer 3-jährigen
Ausbildung erworben werden, danach folgt 1 Jahr
Vorbereitungsdienst.

Nur der Interesse halber: Ist das dann auch so etwas wie das Referendariat, auf das ich mich jetzt schon so sehr freue?! Wieviele Fächer unterrichtet ein Berufsschullehrer, wenn er den von dir beschriebenen Weg gegangen ist?

Grüße in die Fränkische (ich studiere in Erlangen),

Sonne

Hallo nochmal,

Ich studiere für Gymnasien und mit meinen Fächern (so wurde mir
gesagt) könne ich dann auch Berufsschule unterrichten (Deutsch
& Sozialkunde).

Naja, das stimmt im weitesten Sinne schon. Die besten Chancen an beruflichen Schulen hättest du bei FOS/BOS. Für alles andere fehlt dir eigentlich eine berufliche Fachrichtung.

Dann wäre ich also ein Theorielehrer und der
Herr Monk würde quasi Praxisanteile übernehmen, die Theorie
von KFZ und all dem Zeug würde dann wiederum ein studierter
Theorielehrer machen!?

Perfekt, du hasts erfasst :smile:

Sorry, aber auch Fachlehrer sind Berufsschullehrer.

Ich unterscheide hier nur sprachlich, weil, so wie das nach
den paar Jahren Studium und all dem drum und dran zu mir
gedrungen ist, ein ‚Lehrer‘ IMMER ein Hochschulstudium mit
bestandenem Staatsexamen bzw. ein dem gleichgestellten und
staatlich anerkannten Hochschulabschluss haben muss, um
überhaupt in den Vorbereitungsdienst gehen zu dürfen (der ja
dann auch zwei Jahre dauert).

Da hat an dir wohl ein wenig Schmarrn erzählt, denn so ist es definitiv nicht. Diese Trennung kann auch „sprachlich“ so nicht vorgenommen, weil sie faktisch falsch ist. Der Begriff „Lehrer“ ist als Berufsbezeichnung nicht geschützt, jeder der mal an einer Baumschule unterrichtet hat kann sich so nennen. Ebenso verhält es sich mit dem Begriff „Dozent“. Eindeutig sind nur Begriffe wie zB Studienrat oder Lehramtsassessor. Dies sind geschützte Amts- bzw. Berufsbezeichnungen.
Beide setzen voraus, dass ein Studium sowie Vorbereitungsdienst mit abschließender Staatsprüfung absolviert wurde.

Unterschied in den Laufbahnrechtlichen Dingen.
Fachlehrer sind i.d.R. dem gehobenen Dienst zugeordnet,
Theorielehrer dem höheren Dienst.

Das habe ich mit dem Unterschied gemeint, der vielleicht am
Ende nicht so groß ist, aber erwähnt werden sollte.

Naja, der Unterschied zwischen Besoldungsgruppe A10 und A13 ist schon seeeehr erwähnenswert :smile:

Es gibt einige wenige Fachrichtungen (Sport,
Werken, Kunsterziehung, Technisches Zeichnen, Informations- u.
Kommunikationstechnik) in der nur der mittlere Abschluss
reicht, die restlichen Kenntnisse dann in einer 3-jährigen
Ausbildung erworben werden, danach folgt 1 Jahr
Vorbereitungsdienst.

Ergänzung hierzu: diese Fachlehrer unterrichten idR nicht an beruflichen Schulen, sondern an Grund-/Haupt-/Realschulen

Nur der Interesse halber: Ist das dann auch so etwas wie das
Referendariat, auf das ich mich jetzt schon so sehr freue?!

Der Vorbereitungsdienst ist quasi das Referendariat, genau. Ohne deine Freude dämpfen zu wollen: Das Ref ist nicht wirklich lustig

Wieviele Fächer unterrichtet ein Berufsschullehrer, wenn er
den von dir beschriebenen Weg gegangen ist?

Ich denke du meinst Theorielehrer. Die Theorielehrer an beruflichen Schulen sind wohl die einzige Spezies, die maximal flexibel einsetzbar sind. Neben ihrer beruflichen Fachrichtung und dem gewählten Zweitfach können/müssen sie noch Deutsch und Ethik unterrichten, darüberhinaus können sie in bestimmten Fällen auch fachfremd eingesetzt werden.
D.h. konkret an meinem Beispiel: Berufliche Fachrichtung ist Sozialpädagogik, Zweitfach Gesundheitspädagogik, d.h. Zielgruppe sind künftige Kinderpfleger, Sozialpfleger, Erzieher, Alten-/Krankenpfleger usw. also alle Berufe im sozialen Sektor.
Mittlerweile unterrichte ich im Textilbereich Deutsch, Ethik, Sozialkunde und Fachrechnen. Wenn mir das zu Studienbeginn jemand gesagt hätte …

Grüße in die Fränkische (ich studiere in Erlangen),

Dann könnten wir das Problem ja mal persönlich diskutieren :wink: ich hab nur 25 min nach ER :smile:

Grüße

Wawi

Hallo!

Naja, der Unterschied zwischen Besoldungsgruppe A10 und A13
ist schon seeeehr erwähnenswert :smile:

Finde ich auch :wink:

Nur der Interesse halber: Ist das dann auch so etwas wie das
Referendariat, auf das ich mich jetzt schon so sehr freue?!

Der Vorbereitungsdienst ist quasi das Referendariat, genau.
Ohne deine Freude dämpfen zu wollen: Das Ref ist nicht
wirklich lustig

Ich hätte wohl besser die Ironie kennzeichnen sollen?! Das Referendariat ist das letzte, worauf ich unmittelbar nach dem Examen Lust habe. Ich wünsche mir jeden Tag, der September möge noch gaaanz weit weg sein (was er ja im Moment zum Glück noch ist) :wink:)

Dann könnten wir das Problem ja mal persönlich diskutieren :wink:
ich hab nur 25 min nach ER :smile:

Na vielleicht nach dem Examen, du weißt ja: Stress… :wink:

LG