Ich kann Dir versichern, im Deutschen Mineralölmarkt wird es
in Zukunft kein Monopol geben
. Die Verkäufe von Dea und
Aral sind einfach nur logische Folgen der entwicklungen am
Ölmarkt in den lezten Jahren. Das Problem ist, im
Upstreamgeschäft (Exploration von Erdöl,Umwandlung in Benzin)
wird das Geld verdient im Downstremgeschäft (Verkauf von
Benzin an den Kunden) werden Verluste gemacht. Die Big Player
im Öl Business wie ExxonMobil, Royal Dutch Shell, BPAmoco und
Total Fina Elf können die Verluste im Downstreamgeschäft durch
die massiven Gewinne im Upstreamgeschäft mehr als ausgleichen.
Aber Aral und Dea haben kein Upstreamgeschäft, dass heißt sie
machen Verlust. Dies wird zwar teilweise wieder durch die
Shops, Waschanlagen etc. (die 60 % des Umsatzes einer
Tankstelle ausmachen) ausgeglichen, aber eben nicht ganz. Aral
z.B. hat letztes Jahr mehrer 100 Mio. Mark Verlust
eingefahren. Desweiteren gehören weder bei RWE noch bei E.On
die Tankstellen mehr zum Core Business. RWE konzentriert sich
auf Energie und Wasserver/entsorgung, dass wird nun unter
anderem aus dem Verkauf von Dea finanziert. E.On möchte zum
großen Player auf dem Gas Markt werden, deshalb haben sie Aral
für eine 100%ige Beteiligung an Gelsenberg, welcher wiederum
25,1 % an Europa´s größtem Gaskonzern und 5%igen
Gazpromanteilehalter Ruhrgas gehört, an BP getauscht. Der
Wettbewerb wird davon nicht beeinträchtigt, denn der härteste
Preiskampf wird zwischen den Big PLayern und den unabhängigen
Tankstellen ausgetragen, dieser Bereich wird davon nicht
tangiert, denn ob es nun 5 oder 4 Big Player gibt ist relativ
unerheblich.
Schöner Beitrag! Ich stimme Dir auch zu, habe aber eine wichtige Ergänzung:
Shell und BP haben 50% Marktanteil am deutschen Tankstellennetz. Allerdings ist das nur die halbe Wahrheit, denn niemand fährt von Berlin nach Hannover (z.B.) nur um zu tanken. Der Tankstellenmarkt ist also ein regionaler oder sogar lokaler Markt. Daher ist der Preisunterschied bundesweit beim Benzin laut ADAC bei 16 Pfennig.
Nun ist der Marktanteil von Shell und BP nicht überall in Deutschland gleich. Es mag Gegenden geben, da haben Shell und BP einen Marktanteil von 30% und andere da haben sie vielleicht einen Marktanteil von 70 oder 80%. Sind die wenigen Konkurrenten Freie, dann könnten in den letzteren Märkten BP und Shell ein stillschweigendes Abkommen (muß ja nicht wirklich ein Kartell sein) zur Zerstörung des Konkurrenten (also Kampfpreise) bilden, um bei einem sich dann ergebenden regionalen oder lokalen Duopol die Preise anheben zu können.
Fazit:
Es kann bald durchaus lokale Duopole im Tankstellenbereich geben.