Hab mal eine Frage. Gibt es eine möglichkeit oder einen
Adapter das ich mit zwei 32A Kabeln auf einen 63A CEE Anschluss
komme?
NEIN.
Wenn ich z.B. einen Kasten habe mit einem 63A Eingang,
aber vorort nur zwei 32A CEE Steckdosen vorfinde. Benötigt man
wahrscheinlich einen Zauberkasten mit LS Schaltern oder?
Die Paralellschaltung von Zuleitungen ist eine ganz heikle Geschichte.
Zuerst hast du ein ganz praktisches Problem:
Wenn der erste Stecker eingesteckt wird, dann hat der zweite Stecker 5 offene Steckkontakte, von denen bei dreien eine Berührung zum Stromschlag führt.
(Das wäre eine Variante des bei Elektrikern bekannten „Selbstmordkabels“)
Wenn man diese Lebensgefahr ignoriert und einsteckt, dann hat man bei 5 von 6 Konstellationen das nächste Erlebnis: BUMM! Denn nur wenn beide Steckdosen phasengleich angeschlossen sind, verbindet man L1 auf L1, L2 auf L2, L3 auf L3.
Es gibt aber 6 Varianten (1,2,3 - 1,3,2 - 2,1,3 - 2,3,1 - 3,2,1 - 3,1,2). Selbst wenn das Drehfeld bei beiden Dosen identisch ist (was eigentlich so sein sollte, aber selten wirklich der Fall ist) hast du die Varianten 1,2,3 - 2,3,1 - 3,1,2, von denen wieder 2 von 3 BUMM machen.
Man würde nun eine Schaltung ersinnen, wo zuerst ein Stecker einzustecken ist.
Dann der zweite. Die Schaltung erkennt nun, das die Phasen identisch sind und schaltet das Lastschütz, welches die zweite Dose zur ersten paralell schaltet.
Alles gut?
Mitnichten!
Denn beim Abziehen des Steckers kann die Schaltung dies nicht erkennen. Das Schütz hat ja L1, L2, L3 auf den zweiten Stecker geschaltet, das Abziehen kann sie also nicht erkennen - außer, sie würde den Stromfluss überwachen und daran merken, dass ein Stecker abgezogen wird. Das funktioniert aber nur, wenn dauerhaft Strom fließt. Wenn nicht, kann die Schaltung wieder nicht erkennen, ob der Stecker lose baumelt oder nicht. Idealerweise würde die Schaltung also selber einen Stromfluss generieren und prüfen, ob der halbwegs gleichmäßig über beide Stecker läuft.
Und nun das nächste Problem: Was, wenn die Dosen auf Grund unterschiedlicher Leitungslängen oder unterschiedlicher Kontaktwiderstände nicht gleichmäßig belastet werden?
Eine Leitung habe 30mOhm, die andere wegen eines minimal korrodierten Kontaks 120mOhm. Dann fließen von 60A 48A auf der ersten, 12A auf der zweiten.
Also:
Man konstruiere eine Schaltung, die in Echtzeit die Stromstärken auf allen 6 Phasen und den Neutralleitern überwacht, dabei prüft, ob die Stromstärken gleich sind und bei Ungleichgewicht sofort abschaltet. Zudem prüfe diese Schaltung vor dem Zuschalten des zweiten Steckers die Phasenlage. Und die Schaltung schalte bei geringer Last einen Verbraucher (würde da einen Kondensator empfehlen) dazu, damit die Detektierung erfolgen kann.
Jaaaa, dann wäre sowas sicher zu betreiben!
Zwei Lastschütze, acht Stromwandler, ein Leistungskondensator, eine integrierte Schaltung mit Analogwertverarbeitung und acht Spannungsteiler (Phasen gegen Phasen, dazu je einer für Neutralleitererkennung).
(Und wenn du bis hier gelesen hast - ALLE ACHTUNG! - dann solltest du spätestens jetzt erkennen: Das wird sauteuer und am Ende wird es doch kaum den Segen des VDE finden. Wenn doch, wird regelmäßig in der Realität wegen Widerstandsunterschieden die Symmetrie-Überwachung auslösen und du stehst ohne Strom da.)