Von Fachhochschulreife zur Fachgebundenen Hochsch

Hallo
als erstes hoffe ich, dass ich hier richtig bin :smile:

Nun ich komme aus NRW und werde an einem Berufskolleg meine Fachhochschulreife erlangen (Staatlich geprüfte/r Assistentin/Assistent
für Betriebsinformatik). Damit habe ich ja die berechtigung an einer FH zu studieren. Ich wollte Richtung Informatik studieren (Angewandte Informatik --> Software-Entwicklung bevorzugt) Soweit ich informiert bin (bitte korrigiert mich wenn ich falsch liege) kann man an der FH nur so Kombi-Sachen wie Wirtschaftsinformatik, Medieninformatik o.ä. studieren. Nun habe ich mehrmals gehört und gelesen das ein Studium an der FH nicht so viel „Wert“ hat, wie ein Studium an einer Uni. Deshalb würde ich schon gerne an der Uni, statt FH, studieren. Da brauch ich aber das Vollabitur bzw. die Fachgebundene Hochschulreife. Leider weiß ich nicht wie ich von der Fachhochschulreife zur Fachgebundenen Hochschulreife komme, falls das überhaupt möglich ist.

Meine Frage im Klartext ist: Welche Wege bieten sich mir an?

Freue mich auf Antworten und falls ich mich bei bestimmten Dingen irren sollte, hoffe ich auf Korrektur :smile:

NeoX

Damit habe ich ja die berechtigung an
einer FH zu studieren. Ich wollte Richtung Informatik
studieren (Angewandte Informatik --> Software-Entwicklung
bevorzugt) Soweit ich informiert bin (bitte korrigiert mich
wenn ich falsch liege) kann man an der FH nur so Kombi-Sachen
wie Wirtschaftsinformatik, Medieninformatik o.ä. studieren.

Es gibt auch den FH-Studiengang „Informatik“ ohne Bindestrich :smile:.

Nun habe ich mehrmals gehört und gelesen das ein Studium an
der FH nicht so viel „Wert“ hat, wie ein Studium an einer Uni.

Seit es Bachelor und Master gibt, hat sich das in meinen Augen ein wenig relativiert. Wenn man auf seinen Bachelor noch einen Master setzt (kann man soweit ich weiss mit dem FH-Bachelor dann auch an der Uni), steht man in jedem Fall gut da. Wenn nicht, in jedem Fall nicht so gut :smile:.

Deshalb würde ich schon gerne an der Uni, statt FH, studieren.
Da brauch ich aber das Vollabitur bzw. die Fachgebundene
Hochschulreife. Leider weiß ich nicht wie ich von der
Fachhochschulreife zur Fachgebundenen Hochschulreife komme,
falls das überhaupt möglich ist.

Früher konnte man nach ca. 2 erfolgreichen Semestern FH-Studium (mit dem Vordiplom) den gleichen oder einen verwandten Studiengang an der Uni aufnehmen. Ich weiss nicht wie es jetzt mit dem Bachelor ist. Aber nach dem FH-Bachelor geht jedenfalls auch der Uni-Master.

Grüße,
Sebastian

Nun habe ich mehrmals gehört und gelesen das ein Studium an
der FH nicht so viel „Wert“ hat, wie ein Studium an einer Uni.

Hallo,

ich will mal nur auf diese Aussage eingehen. Viele Unistudenten (wohl gemerkt nicht Absolventen) behaupten das. In der Praxis muss ich sagen: Schwachsinn!

Die Ausbildung ist in der Tat unterschiedlich und für den einen oder anderen Werdegang ist sicher die Uni die bessere Wahl. Doch pauschalisieren sollte man das nicht. Auch die pauschale Ausage, dass man mit einem UNI Abschluss mehr verdient ist meiner Meinung nach Falsch.

Vieles hängt von dem persönlichen Erfolg und der eigenen Leistung ab (Referenzen, Praktika, Ergebnisse, Motivation).

Enaja… teils genau.

ich will mal nur auf diese Aussage eingehen. Viele Unistudenten (wohl gemerkt nicht Absolventen) behaupten das. In der Praxis muss ich sagen: Schwachsinn!

In welcher Praxis?
Auch wenn ich persönlich a priori nicht weniger Respekt für einen FH Absolventen als für einen Uni Absolventen habe, ist leider meine Erfahrung, dass es möglich ist, ein FH Studium im Bereich der Informatik im guten 2er Bereich mit einem Wissensstand abschließen, mit dem man an der Uni nichtmal das Grundstudium überstehen würde.

Wer natürlich was lernt, der hat als FH-Absolvent genauso was in der Tasche und die wirkliche Praxis kommt ohnehin erst „on the job“, aber die Minimalanforderung an Absolventen ist halt niedriger.

Problematisch wird’s dann, wenn sich solche Leute, da sie ja _Wirtschafts-_Informatik studiert haben, mal gleich als Projektmanager bewerben und dann gleich mit €75000 im 1. Jahr einsteigen möchten und schon gleich im Vorstellungsgespräch am Lebendobjekt klarstellen, daß sie weder von Koordination noch von Personalführung Ahnung haben und Projektsteuerung… ja das hat man doch im 6. Semester gelernt drum ist man qualifiziert.
Nachdem man das ein paar Mal gesehen hat, nimmt man sich dann doch eher einen Uni Absolventen, der als kleiner Entwickler anfangen will und sich dann in 5 Jahren hocharbeitet.

für den einen oder anderen Werdegang ist sicher die Uni die bessere Wahl.

Prinzipiell stehen auch mit dem FH Abschluß alle Türen offen. Die Gretchenfrage ist, ob man nur ein Examen gemacht hat oder wirklich was gelernt hat. Aber das ist an der Uni genau so.

Auch die pauschale Ausage, dass man mit einem UNI Abschluss mehr verdient ist meiner Meinung nach Falsch.

Branchenspezifisch ist es korrekt, denn wenn der Arbeitnehmer wirklich einen Uni Absolventen sucht und sich mit einem FH’ler „zufrieden geben“ muss, zahlt er dem weniger oder wartet bis er den Uniler kriegt.
Pauschal ist es falsch, denn wenn man zB. einen Netzwerk-Admin für ein mittelständisches Logistik-Unternehmen braucht, der lernt an der Uni eine Menge Stuss und wenig Sinnvolles. An der FH sieht es eher umgekehrt aus.

Vieles hängt von dem persönlichen Erfolg und der eigenen Leistung ab (Referenzen, Praktika, Ergebnisse, Motivation).

Ich habe seit einigen Jahren mein Diplom von der Uni. Das registriere ich gar nicht mehr, und meine Kunden und Mitarbeiter auch nicht.
Man tut was man kann, und wenn man’s nicht kann, lernt man’s. Fertig.

Gruß,
Michael

Richtig gemacht…
Hallöchen,

wichtig für Dich ist, dass Du es richtig anstellst, dann ist alles in Butter.
Du weißt ja scheinbar, wo die Reise hingehen soll.
Natürlich gibt es an der Uni Informatik mit Spezialisierung Angewandte Informatik. Das Studiums-Schwerpunktgebiet sagt allerdings wenig bis gar nichts darüber, wohin die Reise später wirklich geht.
Ich selbst war in der Angewandten Informatik, bin aber schon 1 Jahr nach dem Abschluß langsam vom Fach abgewandert und habe jetzt nur noch in Randbereichen überhaupt mit IT zu tun. Ich kenne viele Software-Entwickler, die Physik, Mathematik oder sogar Medizin studiert haben!
Aus dieser Sicht: Es ist egal, wo Du studierst, denn das Studium hat ohnehin nur bedingt Einfluß auf Deine Zukunft.

Ich wollte Richtung Informatik studieren (Angewandte Informatik --> Software-Entwicklung bevorzugt)

Mit einem großen Vorurteil muß ich noch aufräumen, und das wäre, daß man an der Uni Programmieren lernt. Das muß man entweder schon können oder sich selbst beibringen. An der Uni lernt man Konzepte und betreibt Grundlagenforschung. Gerade letzteres ist für reine Entwickler absolut vergeudete Liebesmüh.

Soweit ich informiert bin (bitte korrigiert mich wenn ich falsch liege) kann man an der FH nur so Kombi-Sachen wie Wirtschaftsinformatik, Medieninformatik o.ä. studieren.

Ohehmhallo? Im Gegensatz zum Uni-Studium, welches sehr abstrakt ist und wo teilweise selbst Hauptstudiums-Praktika reine Simulation für hypothetische Szenarien sind, bieten diese Studiengänge einen Praxisbezug und vermitteln Dir zu einem speziellen Interessensgebiet praxisrelevante Informationen.
Aufgrund der Spezialisierung kannst Du im notwendigen Praktikum direkt in einem Betrieb bei Aufgaben einsteigen, mit denen Du später beim Bewerben richtig gut punkten kannst. Diese Spezialisierung fehlt dem Uni-Studenten und führt im Berufsleben oft zu dem Schock, daß man aus der Theorie in die Praxis kommen muß, während für den FH’ler der Übergang da ein ganzes Stück flüssiger ist!
FH’ler hat, wenn das Studium gut koordiniert war und auch mit Eifer verfolgt wurde, ein paar ziemlich gute Vorteile.

Nun habe ich mehrmals gehört und gelesen das ein Studium an der FH nicht so viel „Wert“ hat, wie ein Studium an einer Uni.

Der FH’ler muss ein paar Dinge beweisen, welche man dem Uni-Absolventen glaubt (aber auch umgekehrt). Für akademische Tätigkeiten sind FH Absolventen meist eher wenig geeignet, für praxisnahe Themenstellungen tut sich das nicht viel.
FH’ler, die allerdings glauben, ohne Berufserfahrung in Führungspositionen einsteigen zu können, holen sich schnell eine blutige Nase, da man an der FH wenig Abstraktionsvermögen und strategisches Denken beweisen muss. Allerdings kann auch der FH Absolvent problemlos Führungskraft werden.

Deshalb würde ich schon gerne an der Uni, statt FH, studieren.

Die Argumente, die Du genannt hast, kann ich guten Gewissens als ungültig abtun. Wenn das alles ist, rate ich wirklich eher zur FH.

Meine Frage im Klartext ist: Welche Wege bieten sich mir an?

An Deiner Stelle würde ich mal einen Karriereplan machen, auf dem einerseits das Langfristziel (da will ich mit 50 Jahren sein), andererseits ein Mittel/Langziel (mit 5 Jahren Berufserfahrung), ein Mittelziel (Berufseinstieg) und kurzfristige Ziele (Das will ich nach dem Grundstudium können, in dieser Branche will ich als das arbeiten, dieses Praktikum möchte ich machen…) klar ausgelegt sind.
Anhand der Zielplanung solltest Du dann zu einem Studienberater von FH und Uni gehen und nachbohren, wie Du das hinkriegst.
Ich bin aber ziemlich sicher, Du wirst mit der FH glücklicher. Schon allein, weil Du nochmal mindestens 1 Jahr verlierst, bevor Du die Allgemeine Hochschulreife hast.

Gruß,
Michael