Richtig gemacht…
Hallöchen,
wichtig für Dich ist, dass Du es richtig anstellst, dann ist alles in Butter.
Du weißt ja scheinbar, wo die Reise hingehen soll.
Natürlich gibt es an der Uni Informatik mit Spezialisierung Angewandte Informatik. Das Studiums-Schwerpunktgebiet sagt allerdings wenig bis gar nichts darüber, wohin die Reise später wirklich geht.
Ich selbst war in der Angewandten Informatik, bin aber schon 1 Jahr nach dem Abschluß langsam vom Fach abgewandert und habe jetzt nur noch in Randbereichen überhaupt mit IT zu tun. Ich kenne viele Software-Entwickler, die Physik, Mathematik oder sogar Medizin studiert haben!
Aus dieser Sicht: Es ist egal, wo Du studierst, denn das Studium hat ohnehin nur bedingt Einfluß auf Deine Zukunft.
Ich wollte Richtung Informatik studieren (Angewandte Informatik --> Software-Entwicklung bevorzugt)
Mit einem großen Vorurteil muß ich noch aufräumen, und das wäre, daß man an der Uni Programmieren lernt. Das muß man entweder schon können oder sich selbst beibringen. An der Uni lernt man Konzepte und betreibt Grundlagenforschung. Gerade letzteres ist für reine Entwickler absolut vergeudete Liebesmüh.
Soweit ich informiert bin (bitte korrigiert mich wenn ich falsch liege) kann man an der FH nur so Kombi-Sachen wie Wirtschaftsinformatik, Medieninformatik o.ä. studieren.
Ohehmhallo? Im Gegensatz zum Uni-Studium, welches sehr abstrakt ist und wo teilweise selbst Hauptstudiums-Praktika reine Simulation für hypothetische Szenarien sind, bieten diese Studiengänge einen Praxisbezug und vermitteln Dir zu einem speziellen Interessensgebiet praxisrelevante Informationen.
Aufgrund der Spezialisierung kannst Du im notwendigen Praktikum direkt in einem Betrieb bei Aufgaben einsteigen, mit denen Du später beim Bewerben richtig gut punkten kannst. Diese Spezialisierung fehlt dem Uni-Studenten und führt im Berufsleben oft zu dem Schock, daß man aus der Theorie in die Praxis kommen muß, während für den FH’ler der Übergang da ein ganzes Stück flüssiger ist!
FH’ler hat, wenn das Studium gut koordiniert war und auch mit Eifer verfolgt wurde, ein paar ziemlich gute Vorteile.
Nun habe ich mehrmals gehört und gelesen das ein Studium an der FH nicht so viel „Wert“ hat, wie ein Studium an einer Uni.
Der FH’ler muss ein paar Dinge beweisen, welche man dem Uni-Absolventen glaubt (aber auch umgekehrt). Für akademische Tätigkeiten sind FH Absolventen meist eher wenig geeignet, für praxisnahe Themenstellungen tut sich das nicht viel.
FH’ler, die allerdings glauben, ohne Berufserfahrung in Führungspositionen einsteigen zu können, holen sich schnell eine blutige Nase, da man an der FH wenig Abstraktionsvermögen und strategisches Denken beweisen muss. Allerdings kann auch der FH Absolvent problemlos Führungskraft werden.
Deshalb würde ich schon gerne an der Uni, statt FH, studieren.
Die Argumente, die Du genannt hast, kann ich guten Gewissens als ungültig abtun. Wenn das alles ist, rate ich wirklich eher zur FH.
Meine Frage im Klartext ist: Welche Wege bieten sich mir an?
An Deiner Stelle würde ich mal einen Karriereplan machen, auf dem einerseits das Langfristziel (da will ich mit 50 Jahren sein), andererseits ein Mittel/Langziel (mit 5 Jahren Berufserfahrung), ein Mittelziel (Berufseinstieg) und kurzfristige Ziele (Das will ich nach dem Grundstudium können, in dieser Branche will ich als das arbeiten, dieses Praktikum möchte ich machen…) klar ausgelegt sind.
Anhand der Zielplanung solltest Du dann zu einem Studienberater von FH und Uni gehen und nachbohren, wie Du das hinkriegst.
Ich bin aber ziemlich sicher, Du wirst mit der FH glücklicher. Schon allein, weil Du nochmal mindestens 1 Jahr verlierst, bevor Du die Allgemeine Hochschulreife hast.
Gruß,
Michael