mich beschäftigt schon länger die Frage, wer als erstes die Redewendung „Menschen guten Willens“ geprägt hat. Oder anders formuliert, wer hat sich zuerst an die „Menschen guten Willens“ mit der Bezeichnung als solche gewendet?
Überall kann man davon lesen und hören: Politik, Religion, Ethik… aber nirgends ein Quellennachweis. Ich habe mal geschaut und gesucht. Der älteste Nachweis, den ich gefunden habe geht auf František Křižík zurück, der am 24.12.1937 in einem Radiointerview im tschechoslowakischen Rundfunk mit folgenden Worten an Albert Einstein wendete: „Doktor Einstein; ein frohes neues Jahr für Sie und alle Menschen guten Willens“
Wer kennt einen früheren Nachweis oder weis sicher, dass Křižík „der erste“ war, der die Floskel verwendete.
„Et in terra pax hominibus bonae voluntate.“ - Und Friede auf Erden den Menschen guten Willens. So singen die Engel in der Weihnachtsgeschichte und so hat es die Kirche ins Gloria übernommen.
Du beziehst Dich auf Lk 2,14 oder? Dort heißt es zwar „et in terra pax in hominibus bonæ voluntatis“ (zumindest in der Vulgata, dem traditionellen Bibeltext des Abendlands). Aber das müsste doch die Stelle sein, die Du meinst - sind ja nur minimale Abweichungen.
Reformierte haben übersetzt „den Menschen Seines Guten Willens“ bzw. (häufiger und bekannter) „den Menschen Seiner Gnade“. Katholiken haben aus der Vulgata, also „Menschen guten Willens“. Wörtlich dürfte diese Übersetzung auf deutsch aus dem Hochmittelalter stammen (weiss nicht wo zum ersten Mal - müsstest die alten deutschen Bibelübersetzungen aus dem MA konsultieren).