Wer kann mir mal sowohl die Vor- als auch die Nachteile eines schwachen Euro erklären ?
Außerdem würd mich noch interessieren, wie es dazu eigentl. kommt, dass der Euro so schwach ist !
Vorteil/Nachteil/Gründe
Vorteile:
Deutsche Exporteure, z.B. BMW können ihre Produkte im Ausland billiger anbieten, da der $ jetzt mehr wert ist.
Wer $ vor 3 Jahren gakauft hat, freut sich.
Nachteile: Der Kauf von Waren aus dem nicht EU Ausland wird ungünstiger für Europäer. Inflation…Hohe Zinsen…Konjunktur geht runter…
Gründe: Angst vor dem Projekt Euro, vielversprechendere Aussichten für Investoren an der US BondMärkten und US Aktien, da US Wirtschaft z.Z. kräftiger läuft als die europäische.
Ciao
Sebastian
Heißt das, dass der Euro also gar nich so schlecht ist, nur der Dollar so ungemein hoch ist ?
Geht es anderen Ländern also auch so wie uns im Euroland ?
Heißt das, dass der Euro also gar nich so
schlecht ist, nur der Dollar so ungemein
hoch ist ?
Geht es anderen Ländern also auch so wie
uns im Euroland ?
ja und nein!
ja, weil der Dollar weltweit für die Anleger interessant ist!
nein bzw. nicht so stark, weil zu vermuten ist, dass die potentesten Anlegen aus dem Euro, Pfund oder Yen kommen.
Es wird vielleicht verständlicher, wenn man sich vor Augen führt, dass die Kurse der Währungen von Angebot und Nachfrage auf dem Weltmark bestimmt sind. Würden alle die Euro besitzen US-Dollar nachfragen und damit natürlich Euro anbieten würde der Euro sinken und der Dollar steigen.
Die Frage, die sich jetzt stellt, ist wann und warum wechselt ein „Vermögensbesitzer“ in eine andere Währung?
Gruß Rainer
Nicht der EURO ist schlecht, Europa ist schlecht…
Europa ist z.Z. schlcht, und es lässt sich einfach ganz simpel woanders mehr geld verdienen…also tauschen die Leute das Geld wie wild, und der Kurs geht hoch
Wenn bei uns die Zinsen bei 6% liegen
und der Wachstum 3% im Jahr erreicht, dann dreht der Euro Richtung 1,10$
Kurzfristig gesehen scheint ein schwacher Euro von Vorteil zu sein - die Exporte aus Euroland werden dadurch gefördert -, mittel- bis langfristig (d.h. mehr als 12 Monate) wird der schwache Euro böse auf uns zurückschlagen.
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Die Importpreise steigen. Das betrifft u.a. Rohstoffe wie Erdöl bzw. Erdgas, oder auch Waren, wo das Dollar-orientierte Ausland marktbeherrschend ist (z.B. Technologie). Die Folge ist eine „importierte Inflation“
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Unternehmen in Euroland, die auf dem Binnenmarkt gegen ausländische (Dollarorientierte) Produkte antreten, sehen durch den Euroverfall plötzlich Möglichkeiten zu eigenen Preissteigerungen, z.B. das Auto X aus Japan kostet 15.000 Dollar (d.h. vormals 30.000 DM). Der Euro verfällt, das Auto X kostet jetzt 36.000 DM. Die deutsche Konkurrenz war ebenfalls mit 30.000 DM am Markt und kann nun auf 33.000 DM preislich anziehen und ist damit noch immer günstiger als der Konkurrenzimport.
Folge: die Binneninflation zieht an - die Gewerkschaften fordern Inflationsausgleich - die Gehälter steigen stärker - den Einkommenszuwachs will die Wirtschaft abschöpfen und erhöht die Preise - die Inflation kommt ins Laufen - die EZB muß drastisch mit den Zinsen rauf! -
der kurzfristige Exportboom weckt Erwartungen bei den Unternehmen für die Zukunft (BMW soll z.Zt angeblich 16% mehr exportieren). Nun dreht der Euro plötzlich (weil z.B. die EZB höhere Zinsen festsetzt als Greenspan in den USA) und zieht von 90 Cents auf 100 Cents oder 110 Cents an. Die Folge: die Exportmärkte brechen weg und die Umästze ein. Und das erste, was ein Unternehmer macht, ist: Leute entlassen.
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in absehbarer Zeit drängen drei oder vier Staaten in den Euroverbund, die weiß Gott keine konsolidierte Wirtschaft haben: Griechenland, Polen, Türkei und offenbar auch Tschechien. Die Folge: das Vertrauen (Psychologie bestimmt an der Börse nun mal die Kurse) ist endgültig dahin.
Der Euro steht auf wackeligen Beinen. Warte zwölf Monate ab, und wir werden wieder hübsche Inflationsraten sehen.