Vorausschauende Planung

Hallo, Freunde,
ich weiß, dass vielen das Thema unangenehm ist, aber ich denke, man sollte es sich dennoch in einer ruhigen Stunde einmal durch den Kopf gehen lassen.

Irgendwann ist es mal so weit, es klappt einfach nicht mehr mit der Selbstversorgung und man muß in ein Pflegeheim.
Wohl dem, der da vorgesorgt und ein wenig vorausgeschaut hat.
Scheuklappen können da schnell recht teuer werden und sogar richtig weh tun.

Als warnendes Beispiel hier ein Fall aus meiner Verwandschaft:
http://www.wer-weiss-was.de/cgi-bin/forum/showarchiv…
Sowie Günthers Antwort und mein anschließendes Fazit.

Der betreffenden Person hatte ich vor etwa anderthalb Jahren (da war sie 88 und mußte ins Krankenhaus) vorgeschlagen, sich einen gemütlichen Heimplatz zu suchen. Entrüstet lehnte sie ab (ich ertrug den Vorwurf, sie „ins Heim abschieben“ zu wollen). Damals wäre Zeit gewesen, sich einen hübschen Heimplatz zu suchen und die lange Kündigungsfrist dazu zu nutzen, in aller Ruhe sich auf diesen Wechsel vorzubereiten.

Nun, Knall auf Fall war es so weit: Der Arzt lehnte es ab, sie nach Hause zu entlassen, sie mußte den ersten besten sich bietenden freien Heimplatz nehmen. Kündigungszeit der Wohnung 12 Monate, in denen die volle Miete neben den Kosten für den Heim-Platz parallel zu zahlen sind.

Ich will die Größenordnung nicht verschweigen und rechne mal die runden Zahlen vor: 2500 Euro Heimplatz, 500 Euro Miete. Selbst wenn bei Pflegestufe I aus der Pflegeversicherung 1000 Euro hinzugezahlt werden - wer hat schon 2000 Euro Rente im Monat?

Ich kann also nur dringend zu vorausschauendem Handeln raten. Wer davor die Augen verschließt, ist selbst schuld.

So gehet den hin und lernet daraus!

Grüße
Eckard

I

Guten Abend, Eckard!

… 2500 Euro Heimplatz…

Trotzdem planen die Menschen bis heute oft Häuser mit engen Treppen, für Rollstühle um wenige Zentimeter zu schmalen Türen, vielen kleinen Barrieren, Stufen, Stolperfallen, Gedankenlosigkeiten und Badezimmern für Schlangenmenschen im Obergeschoß und zahlen dafür ein halbes Leben lang.
Wohnungen und Häuser vermitteln durchgängig den Eindruck, als kämen Behinderung eines Kindes, Unfallfolgen oder Gebrechlichkeit in unserem Leben nicht vor.

Ohne nennenswerte Mehrkosten, nur mit ein bißchen Planung, läßt sich die heimische Umgebung alten- und behindertengerecht bauen. Solche Gedanken kommen allerdings arg spät, wenn der Fall der Behinderung oder Gebrechlichkeit bereits eingetreten ist, denn nachträglich ist ein Umbau entweder nur mit sehr viel Geld, Zeit und Dreck oder überhaupt nicht möglich. Wer in seinen 4 Wänden alt werden will oder nach einem Unfall mit Dauerfolgen in seiner Umgebung bleiben möchte, muß diese vorhersehbar eintretende Phase des Lebens schon bei der Planung der Behausung berücksichtigen.

Die Kosten eines Heimplatzes sind so hoch, daß man sich dafür ohne weiteres eigenes Personal einstellen kann, sofern die Einschränkungen körperlicher Natur sind und keine durchgängige rund-um-die-Uhr-Pflege erforderlich wird. Essen auf Rädern, ein oder zweimal täglich eine Pflegekraft, einmal pro Woche jemand zum Saubermachen und ein am Körper getragener Notrufsender - das würde in behinderten- und altengerechter Umgebung schon reichen, damit die meisten Menschen zu Hause leben könnten.

Gruß
Wolfgang

Lieber Eckard,
mir ist das Thema keinesfalls „unangenehm“.
Meine einzige „Vorsorge“ besteht darin, dass ich meine Söhne inständigst darum gebeten habe, mich niemals in ein Heim zu verfrachten. Ich bin „Kasernenflüchter“, jede Gemeinschaftsunterbringung ist mir ein Gräuel! Schon in Krankenhäusern lasse ich mich regelmäßig vorzeitig und auf eigene Verantwortung entlassen. Ich brauch’ meine vier Wände, meine Dinge um mich herum. Dass ich meinen Söhnen damit eine ziemliche Last auferlegt habe, ist mir klar - und das passt mir auch nicht. Wie Wolfgang schrieb, die Heime sind sauteuer und auch damit möchte ich meine Söhne nicht belasten, also eine Minimalpflege zu Hause würde mir reichen, ich bin kein Jammertyp und habe alle Dinge im Leben selbst gehandled. Meine einzige Sorge wäre die Erkrankung an Alzheimer, wo ich ja nicht mehr entscheidungs- und handlungsfähig bin. Dieses Dahinwegitieren im Nirvana zwischen Leben und Tod, meine dann sinn- und nutzlose Anwesenheit auf dieser Erde, die noch dazu eine Reihe von Menschen stark belastet, würde ich gerne (ggf. durch Suizid) vermeiden wollen. Also wenn Ihr hier erste Anzeichen bemerkt, bin ich für einen kleinen Hinweis dankbar. *lächel
Euch einen schönen Sonntag,
Anja

Hallo Anja,
bisher scheinen mir Deine Beiträge noch ausgesprochen „von dieser Welt“ zu sein.
Mach weiter so…
Gruß
Ricarda

Lieber Eckhard,

Solche Begebenheiten sind in meiner Umgebung völlig normal.
Das hat aber auch seine Ursachen,… aber niemand will die Tatsachen wahrnehmen.
Die althergebrachten Familienstrukturen wurden zerstört.
Aus Profitgründen wurden nach 1930 mehrheitlich Drei-und Vierzimmerwohnungen gebaut.Schön und gut man musste sich, (aus Platzgründen) nicht mehr mit den „bösen Schwiegereltern“ ,wie in einer Grossfamilie üblich,herumplagen.
Man hat den Kinder die Grosseltern gestohlen,… man schreit nach Kinderkrippen und Pflegeheimen.
Da Hauspflege nicht mehr geübt wird, geht man einiges früher in Spitalpflege.

So gehet den hin und lernet daraus!

richtig aber sag das mal alten Leuten.

Das gleiche Problem haben wir in unserem Alter mit dem Verzicht auf Auto.
Da wurden die Quartier- und Dorflädeli durch Einkaufszentren verdrängt. Wie soll man heute zum Einkaufen gehen ?
Auch Einfamilienhausbesitzer sind im Alter beschissen.Wer soll dann noch Rasenmähen und Treppensteigen bei Behinderung?
Da hatte ich eigentlich grosses Glück, wohne in Mehrfamilienhaus, Parterre mit eigenem Eingang und Gartensitzplatz.Mit Fahrrad in 5 Min im Schrebergarten.

Denke auch gleich wie Anja betreff Einweisung in Pflegeheim.
Dieses Prob ist bei mir sehr einfach vorbestimmt und geübt:
Im Spital wird nicht`s gegessen ,nur Tee ohne Zucker getrunken, schriftlicher Verzicht auf künstliche Ernährung.
Dies habe ich bereits 10 mal durchgezogen, Gewichtabnahme:300 Gramm/Tag.
Nach ca. 2 Monaten kann die letzte Feier starten „grins“
Nur die ersten Tage sind hart, anschliessend folgt ein sanftes dahinschlummern.

Wir hatten hier in Zürich einmal einen Stadtarzt Prof.Dr.Hämmerli, der hat diese einfache Methode einführen wollen, wurde leider zusammen mit dem zuständigen Stadtrat nach grossem Klamauk entlassen.

Uebrigens bei uns kostet ein Pflegeplatz nur ca.Fr.7500.-noch was: ein ganzes Quartier mit 3-und 4 Zimmerwohnungen Baujahr 1959 wird durch grössere Wohnungen ersetzt.

Gruss
Fritz
a.d.Uw.
(dergegendenstromschwimmende)

Danke, Ricarda :smile: owT

Hallo Eckard,
damit hast Du ja ein sehr aktuelles Thema angesprochen.
Auch Fritz und Anja haben Recht.
Leider ist das Leben nicht programmierbar. Auch ich hatte mir Überlegungen für mein Alter gemacht(ähnlich wie Anja), obwohl wir lt. Statistik dafür noch viel Zeit haben. Nur haben sich meine Lebensumstände total gewandelt, das alles hinfällig geworden ist.
„Wie“ man sich in einem Altersheim fühlt, kommt meiner Ansicht nach darauf an, ob man 1. aus eigener Überzeugung dort einzieht und ob man 2. total auf Hilfe angewiesen ist. Trifft 2. zu, bist Du total am A…! Habe es erleben müssen und könnte unglaubliche menschenunwürdige Dinge erzählen. Das in einem sehr modernen, schönen, „gut organisiertem“ Heim(wo z.B. H. Junke ist).Gedacht ist alles sehr prima…aber…es fehlt Personal!!!
Es gibt doch so viele Sozialhilfeempfänger, die dort eingesetzt werden könnten.
Das ist ein Thema, das mein Blut in Wallung bringt.
Könnte mich schon wieder am frühen Morgen aufregen.
Einen schönen Tag allen
wünscht Marlis

Hallo Marlis,
das mit den Sozialhilfeempfängern ist ja schön und gut
aber ich denke, wir benötigen qualifiziertes Personal.
Das sind für mich auch lebenserfahrene Schwesternhelferinnen.Leider gibt es wenig Ehrenamtliche,
junge Leute schon gar nicht.Aber wer will mit der alten
Generation schon wirklich etwas zu tun haben?
Gruß Christina

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Hallo,

das mit den Sozialhilfeempfängern ist ja schön und gut
aber ich denke, wir benötigen qualifiziertes Personal.
Das sind für mich auch lebenserfahrene
Schwesternhelferinnen.Leider gibt es wenig Ehrenamtliche,
junge Leute schon gar nicht.Aber wer will mit der alten
Generation schon wirklich etwas zu tun haben?

Hallo,

nicht nur junge Leute können ehrenamtlich tätig sein…wie wär’s mit den ganzen Frührentner (z.B. unter 65-jährige)?
Sie haben jede Menge Zeit und könnten auch der Gesellschaft etwas zurückgeben. Die heutigen Frührentner haben im Vergleich zu den heutigen 20-jährigen eine vergleichsweise „sicheres“ Auskommen und v i e l Zeit. Und bei der 55J.+ Generation ist es so, daß sie in den nächsten 20-30 Jahren Hilfe benötigen werden - da ist es auf jeden Fall zumutbar z.B. ca. 5-10 Stunden wöchentlich (unentgeltlich) etwas für die Gesellschaft zu tun (Beschäftigung mit Behinderten und Altersheimbewohnern, usw) und nicht nur die eigene Interessen (Reisen, Vereinsleben, usw) nachzugehen. Das ganze sollte - idealerweise - ein Geben und ein Nehmen sein.

Meiner Meinung nach sollte sich die jüngere Generation auf eine gute Ausbildung und das Familienleben (inkl. für die eigenen Eltern und Angehörige zu sorgen, wenn notwendig) konzentrieren.

Wenn mehr Leute (die Zeit im Überfluß haben) sich ehrenamtlich engagieren würden, würde es der gesamten Gesellschaft besser gehen. Leider hat der Sozialstaat (seit den 70er Jahren) das „Soziale“ in den Menschen mit der ‚Rund-um-Versorgung‘ durch den Staat fast vollständig kaputt gemacht. Das war auf jeden Fall ein s e h r großer Fehler.

Gruß
Sarah

2 Like

Nun, Knall auf Fall war es so weit: Der Arzt lehnte es ab, sie
nach Hause zu entlassen, sie mußte den ersten besten sich
bietenden freien Heimplatz nehmen. Kündigungszeit der Wohnung
12 Monate, in denen die volle Miete neben den Kosten für den
Heim-Platz parallel zu zahlen sind.

Hallo Eckard,

meines Wissens gibt es für die Wohnung in diesem Fall (Umzug in ein Heim wg. Betreuung) ein Sonderkündigungsrecht! Ich meine, das erst kürzlich mal in einem Fernsehreport gesehen zu haben. Da würde ich an deiner Stelle mal genauer beim Mieterverein oder bei einem Anwalt nachfragen.

Gruß
Michael

Hallo Sarah,

woher nimmst Du den Schluss, dass:

werden - da ist es auf jeden Fall zumutbar z.B. ca. 5-10
Stunden wöchentlich (unentgeltlich) etwas für die Gesellschaft
zu tun (Beschäftigung mit Behinderten und Altersheimbewohnern,
usw) und nicht nur die eigene Interessen (Reisen,
Vereinsleben, usw) nachzugehen.

Vereinsleben keine ehrenamtliche Tätigkeit beinhalten kann?

Gruß,
Karin, die selber ganz schön viel Freizeit in ihr verkehrspolitisches Engagement steckt.

Hallo Karin,

woher nimmst Du den Schluss, dass:

werden - da ist es auf jeden Fall zumutbar z.B. ca. 5-10
Stunden wöchentlich (unentgeltlich) etwas für die Gesellschaft
zu tun (Beschäftigung mit Behinderten und Altersheimbewohnern,
usw) und nicht nur die eigene Interessen (Reisen,
Vereinsleben, usw) nachzugehen.

Vereinsleben keine ehrenamtliche Tätigkeit beinhalten kann?

vielleicht ist mein Bild vom Vereinsleben ein bißchen einseitig. Bei mir im Dorf, sind die meisten Vereine Sport-Vereine (und ein Schäferhund-Verein) und haben nichts mit Hilfe für Bedürftige, Behinderte oder alte Menschen zu tun (wo die Hilfe am dringendsten gebraucht wird - aber vielleicht auch nicht so viel Spaß macht). Eher die nächste Vereins-Feier planen, usw. Ausnahme: die Jugendarbeit (aber auch nur im Bereich Sport - viel Bewegung ist aber natürlich gut für die Kinder!). Und 1-2x im Jahr ein Altenheim zu besuchen (um z.B. Weihnachtslieder zu singen) ist wirklich nicht das gleiche wie monatlich 10-20 Stunden zu investieren.

Wenn jeder, der nicht berufstätig ist (über 40% der Erwachsenen), 5 Stunden seiner Zeit wöchentlich mit der Hilfe von echten Bedürftigen verbringen würde, hätten wir weit weniger Probleme im sozialen Bereich.

Gruß
Sarah

Hallo Sarah,

vielleicht ist mein Bild vom Vereinsleben ein bißchen
einseitig. Bei mir im Dorf, sind die meisten Vereine
Sport-Vereine (und ein Schäferhund-Verein) und haben nichts
mit Hilfe für Bedürftige, Behinderte oder alte Menschen zu tun
(wo die Hilfe am dringendsten gebraucht wird - aber vielleicht
auch nicht so viel Spaß macht).

ich sehe das noch ein wenig differenzierter: In der Verkehrspolitik ist das ehrenamtliche Engagement auch ziemlich wichtig, sonst gehen die nicht-motorisierten Verkehrsteilnehmer ganz im Straßenverkehr unter.

Hauptamtlich passiert wenig, und wenn was passiert, dann erst mal auf ehrenamtliche Arbeiten in den einschlägigen Vereinen (z.B. ADFC für Radfahrer) hin.

Aus der Tatsache, dass Du nur „Hobby-Vereine“ kennst, solltest Du nicht schließen, dass alle Vereine solche sind. Schließlich ist ein eingetragener Verein die Lösung der Wahl, wenn Provatleute sich engagieren möchten, ohne das eigene Vermögen gleich vollständig zu riskieren.

Auch Pflegevereine sollen schon gesichtet worden sein…

Gruß, Karin

Sozialhilfeempfänger = Altenpfleger?
Hallo Marlis,

Es gibt doch so viele Sozialhilfeempfänger, die dort eingesetzt werden könnten.

Hat den jemand, der Sozialhilfeempfänger ist, deswegen die Ausbildung als Altenpflegerin? Z. B. eine alleinstehende Frau mit kleinen Kind. Ich für mich, wäre nicht begeistert, von jemanden gepflegt zu werden, der dazu verurteilt wurde. Denn diese Personen lassen ihren Frust dann an mir aus.
Ich habe schon mitbekommen (Bekannte von mir), wie Altenplfegerinnen ihren Job aufgegeben haben, weil sie es psychisch nicht mehr durchstanden.

Nachdenkliche Grüße
Monika

Liebe Monika,

Es gibt doch so viele Sozialhilfeempfänger, die dort eingesetzt werden könnten.

Hat den jemand, der Sozialhilfeempfänger ist, deswegen die
Ausbildung als Altenpflegerin? (…)Ich für mich, wäre nicht begeistert, von jemanden gepflegt zu werden, der dazu verurteilt wurde.

Dann denke doch mal an die zahllosen Zivis, junge, völlig lebensunerfahrene Männer, die für die Krankenpflege und die von Behinderten eingesetzt werden. Die habe alle „keine Ausbildung“… sind aber oft sehr engagiert, weil sie menschennah und interessiert sind. Also so etwas wie eine „Tauglichkeitsprüfung“ fände ich schon wünschenswert…
Gruß,
Anja

1 Like

Hallo Anja,

Zwischen Zivis und Sozialhilfeempfängern besteht ein gewisser Unterschied. Nämlich der, daß die Zivis den Dienst am Menschen wählen, statt die Ausbildung zum Töten (Soldaten).
Den Sozialhilfeempfänger gibt es nicht.
Sondern verschiedene Gruppen von Sozialhilfeempfängern:
Da wären erstmal die, die so wenig Rente erhalten, daß sie auf Sozialhilfe angewiesen sind.
Dann die alleinstehenden Frauen mit Kindern, deren Kinder entweder noch zu klein sind, das sie arbeiten gehen können, bzw. wenn die Kinder größer sind, keine Arbeit finden, da sie Kinder haben und ausfallen könnten.
Dann die, deren Gehalt vorher so niedrig war, daß sie gerade davon leben konnten und dann als Arbeitslose auf Sozialhilfe angewiesen sind.
Dann kommen noch die Arbeitslosen dazu, deren ALH so sehr gekürzt wurde, daß sie in die Sozialhilfe fielen. Da sie meist ältere Leute (über 40) sind, und auf dem Arbeitsmarkt meist nur Leute unter 40 gesucht werden, haben sie sehr große Schwierigkeiten eine Arbeit zu finden. Da jedes Jahr, das sie arbeitslos sind, die ALH um 3% gekürzt wird, landen sie früher oder später in der Sozialhilfe.
Dann gibt es noch die Obdachlosen.
Die Sozialschmarotzer darf ich natürlich nicht vergessen. Aber diese gibt es auch in anderen Lebenslagen. Politiker zum Beispiel, siehe mehrere Artikel in der Zeitung und Fernsehen, Anfang des Jahres.
Das sind die, die mir gerade einfallen.
Das heißt, du kannst nicht hergehen und JEDEN Sozialhilfeempfänger dazu verpflichten.
Nicht jeder Sozialhilfeempfänger hat eine große Kinderschar, daß die Sozialhilfe so riesig (die Kinder brauchen schließlich auch Nahrung und Kleidung) ausfällt, wie in den Stammtischen immer gesprochen wird.
Die meisten Leute, die wegen Arbeitslosigkeit in der Sozialhilfe gelandet sind, wollen einen Job, um da wieder rauszukommen. Wenn du mal das Stammtischgerede ignorierst und beim Sozialamt nachfragst, was ein Sozialhilfeempfänger WIRKLICH ERHÄLT, wirst du staunen. Die Leute vom Sozialamt haben auch noch die Order, möglichst wenig auszugeben. Das heißt, im ungünstigsten Fall erhältst du nicht einmal daß, worauf du Anrecht hast. Das heißt du solltest möglichst eine Ausbildung als Sozialarbeiterin haben, um zu wissen, was dir wirklich zusteht.
Mein Tip, versuche doch für einige Monate, sonst merkt man es nicht so deutlich, einmal davon zu leben, was einem Sozialhilfeempfänger wirklich zu Verfügung steht. Das eingesparte Geld kannst du ja dann für einen Erholungsurlaub davon benutzen.
Ich habe festgestellt, daß gerade die Menschen, die KEINE Erfahrung dieser Art haben, auf die Sozialhilfeempfänger schimpfen.
Ich habe bei einem unfreiwilligen Krankenhausaufenthalt Ärger mit einer Krankenschwester (also ausgebildet), die mich, als keine Zeugen in der Nähe waren und ich Hilfe (eine Schmerztablette) brauchte, als STÜCK DRECK bezeichnet. Daß ich vorher erst ca. eine halbe Stunde immer wieder den Klingelknopf am Bett benutzte und sie überhaupt nicht reagierte. Ich bin bei ihr in Ungnade gefallen, als ich den Arzt darauf aufmerksam machte, daß ich eine bestimmte Infusion nicht vertrug und dazu noch Recht hatte, da ich mich nicht mehr erbrach, als auf die Infusion verzichtet wurde. Was glaubst du, wie jemand, der zu diesem Dienst verpflichtet wird, mit seinen ihm anvertrauten Personen umspringt.

Gruß
Monika,
die seit über 30 Jahren lieber zum Militär gehen würde, statt als Zivi zu arbeiten.
PS. Ach ja, ich bin sogar ehrenamtlich tätig, aber in einem Bereich, der mir Spaß macht. Da es mit der Berechung des ALG, bzw. ALH einige Monate dauerte, habe ich persönliche Erfahrungen mit Sachbearbeitern/innen des Sozialamtes.

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Liebe Monika,

Das heißt, du kannst nicht hergehen und JEDEN
Sozialhilfeempfänger dazu verpflichten.

Deshalb schrieb ich ja auch etwas von Eignungsprüfung…

Die meisten Leute, die wegen Arbeitslosigkeit in der
Sozialhilfe gelandet sind, wollen einen Job, um da wieder
rauszukommen.

Ich wollte um Himmels Willen nichts gegen Sozialhilfeempfänger sagen, das denke ich nicht und das steht mir schon gar nicht nicht zu, vor allem, weil ich selbst über kurz oder lang selbst bei denen auf der Matte stehen werde.
Aber bin auch schon bei einer Freundin, die Pflegedienstleiterin in einem Altersheim ist, bei Engpässen kurzfristig eingesprungen (ohne Bezahlung) und meine, dass gerade im sozialen Bereich viel Hilfe von Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern geleistet werden kann.
Ich werde doch auch dieses Jahr 50 - für den Arbeitsmarkt bin ich doch eine „alte Frau“, da kann ich nur lachen. In mageren Zeiten wie diesen gibt kein Mensch Geld für Kunst aus, also kann ich davon nicht leben, für den Arbeitsmarkt bin ich zu alt und schon fast ein Jahr arbeitslos, ich hab’ doch selbst keine Ahnung, was daraus werden soll…
Liebe Grüße,
Anja

Wenn du mal das Stammtischgerede ignorierst und

beim Sozialamt nachfragst, was ein Sozialhilfeempfänger
WIRKLICH ERHÄLT, wirst du staunen. Die Leute vom Sozialamt
haben auch noch die Order, möglichst wenig auszugeben. Das
heißt, im ungünstigsten Fall erhältst du nicht einmal daß,
worauf du Anrecht hast. Das heißt du solltest möglichst eine
Ausbildung als Sozialarbeiterin haben, um zu wissen, was dir
wirklich zusteht.
Mein Tip, versuche doch für einige Monate, sonst merkt man es
nicht so deutlich, einmal davon zu leben, was einem
Sozialhilfeempfänger wirklich zu Verfügung steht. Das
eingesparte Geld kannst du ja dann für einen Erholungsurlaub
davon benutzen.
Ich habe festgestellt, daß gerade die Menschen, die KEINE
Erfahrung dieser Art haben, auf die Sozialhilfeempfänger
schimpfen.
Ich habe bei einem unfreiwilligen Krankenhausaufenthalt Ärger
mit einer Krankenschwester (also ausgebildet), die mich, als
keine Zeugen in der Nähe waren und ich Hilfe (eine
Schmerztablette) brauchte, als STÜCK DRECK bezeichnet. Daß ich
vorher erst ca. eine halbe Stunde immer wieder den
Klingelknopf am Bett benutzte und sie überhaupt nicht
reagierte. Ich bin bei ihr in Ungnade gefallen, als ich den
Arzt darauf aufmerksam machte, daß ich eine bestimmte Infusion
nicht vertrug und dazu noch Recht hatte, da ich mich nicht
mehr erbrach, als auf die Infusion verzichtet wurde. Was
glaubst du, wie jemand, der zu diesem Dienst verpflichtet
wird, mit seinen ihm anvertrauten Personen umspringt.

Gruß
Monika,
die seit über 30 Jahren lieber zum Militär gehen würde, statt
als Zivi zu arbeiten.
PS. Ach ja, ich bin sogar ehrenamtlich tätig, aber in einem
Bereich, der mir Spaß macht. Da es mit der Berechung des ALG,
bzw. ALH einige Monate dauerte, habe ich persönliche
Erfahrungen mit Sachbearbeitern/innen des Sozialamtes.

Sonderkündigungsrecht
Hallo,

mir kam ein Zeitungsbericht zu diesem Thema in Erinnerung. Darum hab ich mal gegoogelt: „Mietvertrag kündigen+Seniorenheim“ und siehe da, ich wurde fündig. Das Amtsgericht Osnabrück hat damals zugunsten einer 91jährigen Frau entschieden, die auch plötzlich ins Heim mußte. Nach 3 Monaten durfte sie die Mietzahlung einstellen.

Aber ich versteh auch Dein eigentliches Anliegen: wir sollen uns mit dem Alter, dem Seniorenheim auseinandersetzen. Da pflichte ich Dir bei, denn je mehr man sich mit dem Unausweichlichen auseinandersetzt, umsomehr verliert es seinen Schrecken. Wieviele Menschen gibt es, die sagen: nein, ich besuche niemand im Altersheim, das kann ich nicht sehen …

Dabei bringt es einem einen großen ideellen Gewinn, sich alten Leutchen zu widmen. Sie sind so dankbar für einen kleinen Plausch, eine Handreichung, eine Hilfestellung, eine dezente Berührung. Man merkt sehr bald, wie „nahe“ man dem einen oder anderen treten darf. Manche mögen es nicht, in den Arm genommen zu werden - weil sie es nicht gewohnt sind, das muß man eben dann akzeptieren. Aber mal dazusetzen - das geht immer. Manche sind auch grantig und unleidlich - das darf man nicht persönlich nehmen, man kennt ja nicht deren Geschichte. Was für ein Erfolgserlebnis ist es aber, wenn man so einen Menschen mit viel Geduld und vorsichtigem Annähern doch mal zu einem Lächeln bringt.

Meine Mutter war eine sehr fromme Frau, ist viel in die Kirche und wallfahrten gegangen. Es gelang mir leider nicht ihr klarzumachen, daß der Dienst an einem alten Menschen (oder anderen der Hilfe bedürftigen)auch ein Gottesdienst ist, der, meiner Meinung nach, genausoviel wert ist wie Rosenkranzbeten.

Ich denke, das was ich mir selber fürs Alter wünsche, tut auch den Leuten gut, die ich jetzt auf diese oder jene Art ein wenig „betreue“.

In der Regel sind wir Rentner doch noch recht gut drauf. Machen wir es uns doch zu einer neuen Aufgabe, neben Wandern, Kegeln, Kaffeekränzchen usw. uns auch ehrenamtlich in der Altenarbeit zu betätigen - die Leute sind so dankbar.

Gruß
Rosi

Lieber Eckard,

das mit der Vorausschau im Alter ist doch wirklich schwierig. Mit meinen Eltern habe ich es ähnlich erlebt wie Du es beschrieben hast. Als die richtige Zeit für Entscheidungen waren, waren sie noch zu fit für ein Heim. Sie sagten „Wir kommen gut klar und wollen zu Hause bleiben solange es irgendwie geht“. Das ist Menschenrecht. Und so muckeln die Alten weiter über die Jahre und irgendwann fährt die Karre gegen den Baum - mit Krankenhausaufenthalt und Pflegebedürftigkeit. Ich kenne das Problem, auf die Schnelle ein gutes Heim zu finden, das auch noch bezahlbar ist. Die Alten sind von dem plötzlichen Umbruch überfordert und wir Junge müssen uns mit einer hochgradig komplexen Bürokratie auseinandersetzen und Expertentum im Sozialrecht im Schnellstverfahren erwerben. Mir ist es ein Rätzel wie ich das später selber mal für mich geregelt kriegen soll (hoffentlich springen dann meine Töchter ein). So führt das Alter an irgendeinen Punkt unvermeidlich zur Eskalation und Abhängigkeit. Welche Alternative sollte es geben? Früher ins Heim gehen? Schaut Euch mal in einem typischen Altenheim um, ich habe bei meiner Suche, mir ja einiges angeschaut. Die Leute sind dort fast alle (!) pflegebedürftig, die meisten haben eine Demenz. Wollt Ihr Euch damit vor Eurer Zeit auseinandersetzen? Auseinandersetzen heißt: gemeinsam Essen, Freizeit gestalten usw. Ich nicht! Mir käme nur das betreute Wohnen mit gleitender Überwechselmöglichkeit an ein angeschlossenes Altenheim als gute Alternative in den Sinn.

Vorausschauende Planung halte ich theoretisch für optimal, aber praktisch als unrealistisch.

Mani