Vorbereitung auf's Physikstudium

Vorbereitung auf’s Physikerdasein
Hi

Was das „verhandlungssicher“ betrifft, bin ich mir nicht ganz
klar, worauf mein Kollege da hinaus will - schließlich
studierst Du ja nicht BWL :wink:

Wenn man nach dem Studium als Physiker nicht einfach in einer Sachbearbeiterposition bleiben will, sieht der Arbeitsalltag so aus:
Verfassen von Forschungsanträgen
Begutachten von Forschungsanträgen
In D bei Anträgen an DFG, BMBF u.a. nationale Einrichtungen auf Deutsch, ansonsten (z.B. EU) auf Englisch. Hier in der Schweiz werden auch Anträge an nationale Fonds meist auf Englisch verfasst. Der Grund: die Gutachter sind oft „Nichtschweizer“, ausserdem ist Deutsch nur eine von vier Landessprachen.

Schreiben und Begutachten wissenschaftlicher Arbeiten, entsprechendes Diskutieren mit den Gutachtern/Autoren. Hier muss man Englisch so weit beherrschen, dass Lob und Kritik sehr differenziert ausgedrückt werden können.

Verhandeln mit Kooperationspartnern in Uni und Industrie.
(hier geht es um „Kleinigkeiten“, wie Messzeiten bzw. Geld)
Das ist - wenn du so willst - der BWL-Teil der Forschungsarbeit. Hier kommt es sehr wohl auf Subtilitäten an. Und ich habe hier noch keinen Briten, Franzosen oder Amerikaner erlebt, der hier einen Vertrag auf Deutsch fixieren wollte …

Vorträge auf internationalen Tagungen halten
Herumstreiten mit mehr oder weniger kompetenten Kollegen. (Und das ausschliesslich auf Englisch)

Schulenglisch reicht da nicht mehr. Wer auf der Karriereleiter als Physiker weiter kommen will, muss bereit sein, sich fortzubilden. Und lasst Euch nicht von den schlecht Englisch sprechenden Professoren der „alten“ Generation täuschen. Die Zeiten haben sich grundlegend geändert. Wer heute zu lange braucht, um ein Paper oder einen Antrag zu verfassen, weil es beim Englisch klemmt, kommt heute nicht mehr weit. Ich habe einige Kollegen mit guten Ergebnissen letztlich an sprachlichen Problemen scheitern sehen. Die Konkurrenz hat schneller publiziert …

Ciao Rossi

Hallo Andre,

wir reden wohl wirklich aneinander vorbei. Es ist nunmal so, dass viele von dem Niveau der Mathe-Vorlesung erstmal geschockt sind. Ich habe gerade eine Erstsemester-Klausur korrigiert, das war durchaus unerfreulich, was da an falschen Rechnungen kam, und das bei einfachen Sachen wie Rechnen mit rationalen Zahlen, Rechnen mit Betraegen, komplexen Zahlen und Ungleichungen. Fuer diese kommt der Schock eben jetzt mit den Klausurergebnissen.

Es gibt einige wenige, vielleicht 10-15 von den 110 eingeschriebenen bei mir, die wie Du einfach am Abitur anknuepfen und denen es evtl. in der Vorlesung sogar zu langsam vorwaerts geht. Es gibt aber auch viele, die den Stoff erstmal so wenig verstehen, dass sie nicht mal sich trauen, Fragen zu stellen. Fuer solche Leute macht auch ein Brueckenkurs Sinn.

Nochmal: Der Vorkurs soll nicht die Vorlesung ersetzen. Es besteht einfach das Dilemma, dass vieles gleichzeitig oder total durcheinander gemacht werden muss. In den Physikkursen wird von Anfang an fleissig mit Integralen und Ableitungen hantiert, was im Mathekurs Ende des ersten, Anfang des zweiten Semesters vorkommt. Lineare Algebra als Kurs findet meist erst im 2. Semester statt, in den Physikkursen wird schon im ersten Semester mit Matrizen gerechnet, im Analysiskurs kommen mehrdimensionale Raeume auch schon im ersten Semester vor, spaetestens Anfang des zweiten bei partiellen Ableitungen, usw.

Wer also dafuer kein „intuitives“ Verstaendnis hat, kann sich (evtl. sogar erfolgreich) den noetigen Stand im Vorkurs aneignen.
Die Bedingungen, die Du geschildert hast, entsprechen dem natuerlich nicht. Aber was ist schon ideal in dieser Welt.

Und der Fragesteller wollte ja was tun (wobei die Frage schon wahrscheinlich macht, dass er keinen Vorkurs braucht). Wenn man am Thema interessiert ist, sollte man auch dran bleiben. Zum Lesen „ohne Verstehen“:
Insbesondere Walter stellt die Geschichte der Analysis in seinem Buch gut dar, so dass man es einfach als ein Geschichtsbuch lesen kann, die Formeln und theoretischen Abschnitte weitgehend ignorierend. Jaenisch schreibt einfach cool. Mal eine Stunde in eine Bibliothek setzen und drinne blaettern. Ueber Arnol’d kann man geteilter Meinung sein, ich fand die Anhaenge schon faszinierend, als ich die Mathematik dazu noch nicht verstand.

Wenn man etwas Motivation hat, geht das Lernen auch einfacher. Wenn man Einstein, Feynman, Hawking verstehen und darueber hinaus gehen will, dann braucht es eine sehr steile Lernkurve zum Modernsten an Mathematik, was am Anfang des Studiums so nicht erkennbar ist.

Bei den Uebungsaufgaben (Hausaufgaben) meinen wir das gleiche, d.h. ich meinte nicht, dass diese trivial waeren. Sondern dass wer diese nur von anderen abschreibt, um auf seine Punktzahl zu kommen (und dabei Fehler bis aufs letzte Komma uebertraegt), riskiert, am Ende gar nichts zu verstehen. Die Uebungszettel sind also (im Idealfall) nicht nur Schikane fuer den Studenten, sondern auch eine Messlatte, die nicht unterschritten werden sollte.

Ciao Lutz
Schoenes Wochenende

Das sind paar der wenigen Dinge dich mich beruhigen: Mein
Mathe LK, mein Physik LK und mein Chemie LK.

Ich weiss ja nicht so genau aber irgendwie habe ich nur zwei LKs . Wie kommst du auf drei? Ist das in Hessen irgendwie anders ?

SAN
„der nachdem er durch die LKs Mathe und Physik vorbelastet ist nach dem Zivildienst dann wohl auch das studieren wird“

OK, einverstanden…
Hallo!
Dann lassen wir´s jetzt mit dem „Aneinandervorbeireden“, wünschen dem neuen Erstsemester einen guten Start ins Studium und dass er die verbleibenden 3-4 Monate nach dem Abi für sich sinnvoll nutzt… OK?! :smile:)

Dir auch´n schönes Wochenende
Gruß
Andre

Hallo,

Spätestens zu Studienabschluss solltest du Englisch
verhandlungssicher in Wort und Schrift beherrschen. Und zwar
deutlich besser als nur auf Schulniveau.

so wie die meisten profs/doktoranden, oda wie?! :wink:
Ich weiss ja nicht, wie bei euch Schulniveau so aussieht, aber ich würde es wohl als mehr als aussreichend bezeichnen. Fachwörter sind etwas anderes. Aber die kommen auch kaum bei einer normalen Sprachreise.

ciao
ralf

Ich weiss ja nicht so genau aber irgendwie habe ich nur zwei
LKs . Wie kommst du auf drei? Ist das in Hessen irgendwie
anders ?

Hi San

Ich wußte zu Beginn der Oberstufe noch nicht welche 2 LKs ich im ABI machen würde und habe mich in alle drei gesetzt. Mein eigentliches ABI machen ich nur in Chemie und Mathe, aber das nur aus rein notentechnischen Gründen.

Gruß
MAx

Ich wußte zu Beginn der Oberstufe noch nicht welche 2 LKs ich
im ABI machen würde und habe mich in alle drei gesetzt. Mein
eigentliches ABI machen ich nur in Chemie und Mathe, aber das
nur aus rein notentechnischen Gründen.

Hätt ich auch gerne gemacht ging an unserer Winzlingsschule nicht da der Stundenplan sonst noch weiter auseinandergezogen worden wäre.
Letztendlich kam dann auch noch gar kein LK Chemie zusammen

SAN