Vorbereitung Spachteln von Wänden und Decken

Ich bin etwas verunsichert:
Manch einer sagt, dass vor dem Spachteln der Untergrund gut abgeschliffen und/oder abgekratzt gehört.
Andere wiederum behaupten, dass man den Untergrund nur grundieren und direkt mit dem Auftragen der ersten Spachtelschicht beginnen könne.

Wer hat nun recht für ein optimales und langanhaltendes Spachtelergebnis?

Hallo,
wenn der Untergrund broeselig ist oder anderswie zerbroeckeln / abplatzen kann, muss erst mal fester haltbarer Untergrund geschaffen werden. Mancher Untergrund muss vorher rostfrei gemacht werden.

Ich habe schon tonnenweise Spachtelmasse verwendet und darf daher mit dem Brustton der Überzeugung behaupten: es gibt einen ganzen Haufen völlig verschiedener Spachtelmassen für völlig unterschiedliche Zwecke mit völlig unterschiedlichen Anforderungen für die Vorbereitung.

Kannst du dir vorstellen, dass es für die Antwortenden deshalb ein interessantes Detail sein könnte, mal so am Rand zu erwähnen, wovon du hier eigenlich redest?

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Puh, mit Spachtelmassen kenne ich mich nicht aus, ich kann nur sagen, dass es sich hier um Betondecken und -wände handelt.
Wände waren vorher tapeziert oder mit Filz beklebt, die Decke hat einen Farbanstrich im Rauhfaserlook

also nicht ums Make up

Dann wäre es interessant zu wissen, warum du überhaupt spachteln willst. Was wikkst du denn erreichen?

Ein Bunker?

So einer wahrscheinlich - in dem hab ich mal gewohnt. Alles tadellos (damals), aber man sollte nicht versuchen, ohne Hilti einen Dübel in die Wand oder in die Decke zu kriegen…

Schöne Grüße

MM

alles was die Haftung vermindert, kommt vorher runter.

Es kommt als direkt und unmittelbar darauf an, was auf der Wand/Decke drauf ist und wie es haftet, ob es eventuell wasserlöslich ist.
Unter Umständen auch, ob es weich/elastisch ist, je nach dem was drauf kommen soll.

grüße
lipi

Vorher auf die sauberen Flächen einen mit der Spachtelmasse verträglichen Haftgrund auftragen und auf den Spachtel nach Austrocknung einen Tiefgrund.

Selbst wenn das nicht in allen Fällen zwingend erforderlich ist, bewahrt das im Zeifelsfall vor unliebsamen Überraschungen.

So Blöd es immer ist, aber die Antwort lautet:
Es kommt darauf an.

Da wir hauptsächlich Altbauten sanieren, bin ich eigentlich ganz fit in der Praktischen Anwendung. Nicht unbedingt in den Herstellervorgaben.

Grundsätzlich gilt: Entferne alles was nicht auf den Wänden hält. Alte Tapeten oder ähnliches. Wenn du dir unsicher bist was es ist, dann streich es 2-3 mal mit warmen Wasser ein. Lässt es sich lösen, dann runter damit. Haftet es immernoch, lass es drauf.

Bei der Decke mit Rauhfaseranstrich versuch mal mit einem scharfen spachtel etwas runter zu holen. Wenn es nicht klappt, dann lass es rauf. Ansonsten runter damit.

Am besten ist es eigentlich immer einen Haft- oder Tiefengrund zu streichen oder zu spritzen. So wird der Untergrund fest und tragfähig.

Nun kommt es auf die Spachtelmasse an, die du verwenden möchtest. Große Löcher / tiefe Stellen am besten einmal vorspachteln und trocknen lassen.
Danach vollflächig spachteln. Meine Empfehlung an der Stelle: Ardex 828 comfort. Kannst du eigentlich überall aufbringen ohne zu grundieren und es hält. 1 Stunde verarbeitbar und perfekt schleifbar.

Bei allen Altbelägen die noch da sind am besten einfach mal eine Probe machen und ein bisschen spachel aufbringen in deiner Ecke. Wirft es Blasen, dann muss der Altbelag runter.

Viel Erfolg!

Ok, vielen Dank.
Leider habe ich an der Decke noch ein paar Schlagdübel, wo vermutlich nur eine Flex helfen kann.
Besteht die Gefahr, dass diese sich dann im Laufe der Zeit durch die Spachtelmasse rosten?

Deckennagel ist glaube ich, die richtige Bezeichnung, da ohne Dübel

Ich habe bisher alle Löcher, die ich in Stahlbetonwände und -decken gebohrt habe (und das waren einige…) vollkommen problemlos ohne Verwendung einer Hilti sauber ausgeführt. Warum also rätst du davon ab, das ohne Hilti zu versuchen?

Hier liegt wohl ein Missverständnis vor:
Ich habe als „Überbleibsel“ Deckennägel an der Decke, die nicht vollständig entfernt werden können.
Deshalb muss man diese vermutlich mit einer Flex „köpfen“, um überhaupt spachteln zu können.
Daher meine Sorge, ob sich Rost entwickeln könnte…

Ich rate nicht davon ab - jeder mag das versuchen, wie es ihm gefällt oder nützlich scheint.

Ich hab halt in dem gezeigten Objekt bei entsprechenden Versuchen öfter mal glühende HSS-Bohrer in der Hand bzw. im Bohrfutter gehabt, ohne dass das Loch, das ich gerne bohren wollte, eine nennenswerte Tiefe erreicht hätte.

Schätzungsweise ist am für solche Bauten verwendeten Beton seit den 1970er Jahren auch allerhand „optimiert“ worden. In den Objekten Stettiner Str. 17 und 19 in Hochheim ist der Beton jedenfalls so definiert, dass er vermutlich auch einem nuklearen Erstschlag standgehalten hätte. Wenn Du in dem Exposé weiter blätterst, wirst Du sehen, dass dort (vermutlich wegen eines Fehlers bei der Planung) überall an den Türen innerhalb der Wohnungen die Lichtschalter in etwa 50 cm Höhe angebracht sind. Es gibt keine Wohnung dort, wo das korrigiert worden wäre. Kannsch ja mal überlegen, warum das so ist.

Schöne Grüße

MM

Ich rate nicht davon ab

Danke für die Klarstellung! Ich hatte deine vorige Aussage

nämlich so verstanden, als würdest du davon abraten. Aber gut, das ist ja jetzt geklärt.

Ich halte all deine weiteren Ausführungen für absolut nachvollziehbar und glaubwürdig, ich habe selber schon entsprechende Erfahrungen gemacht. Bis ich mir einen vernünftigen Bohrhammer zugelegt habe. Nur ist dieser nicht von HILTI. Daher meine Verwunderung über deinen vermeintlichen Ratschlag. Aber wie gesagt, du hast ja jetzt klargestellt, dass man deine Aussage
„aber man sollte nicht versuchen, ohne Hilti einen Dübel in die Wand oder in die Decke zu kriegen…“
NICHT so verstehen soll:
„aber ich rate davon ab, zu versuchen, ohne Hilti einen Dübel in die Wand oder in die Decke zu kriegen…“
Damit hat sich das ja dann erledigt…

Vermutlich wurde „Hilti“ hier als Gattungsname für „Bohrhammer“ benutzt.
Ohne Bohrhammer würde ich in Beton keine Löcher bohren wollen.

Je nach Betonsorte geht es halbwegs mit einer Schlagbohrmaschine, aber quälend laut und langsam.

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Vermutlich wurde „Hilti“ hier als Gattungsname für „Bohrhammer“ benutzt.

Das kann sein. Kann aber auch nicht sein.

Ohne Bohrhammer würde ich in Beton keine Löcher bohren wollen.

Geht mir genau so.

Je nach Betonsorte geht es halbwegs mit einer Schlagbohrmaschine, aber quälend laut und langsam.

Ja, diese Erfahrung habe ich auch gemacht.

Noch eine Frage zum Vlies:
Wann sollte dieses zur Anwendung kommen?
Vor/nach der ersten Spachtelschicht oder vor/nach der zweiten Spachtelschicht?

Nach der Grundierung erkennt man ja Schadstellen und spachtelt diese.
Wird dann anschließend noch einmal vollflächig abgeschliffen?