Vorbild GB?

Hi!

Als Folge des Anschlages in London haben die führenden muslimischen Geistlichen in GB in Abstimmung mit Premier Blair eine Fatwa (eine für muslimische Gläubige verbindliche Vorschrift) erlassen, in der Selbstmordanschläge und Angriffe auf menschliches Leben verboten sind.

Frage:
Gibt es ähnliche Bestrebungen seitens der muslimischen Geistlichen auch in Deutschland?

Wenn nein, warum nicht?

Gibt es unter den Muslimen in D eine Bereitschaft, bei Predigten in den Moscheen, wo eindeutig gegen die hiesige Gesellschaft gepredigt wird oder zur Gewalt oder zur Auslöschung der europäischen Kultur aufrufen wird, diese Vorbeter/Prediger den Behörden namentlich bekannt zu geben?

Wenn nein, warum nicht?

Grüße
Heinrich

Hallo Heinrich,

das Vorbild Grossbritannien sollten wir uns wirklich vor Augen halten. Aus verschiedenen Gründen!

Als Folge des Anschlages in London haben die führenden
muslimischen Geistlichen in GB in Abstimmung mit Premier Blair
eine Fatwa (eine für muslimische Gläubige verbindliche
Vorschrift) erlassen, in der Selbstmordanschläge und Angriffe
auf menschliches Leben verboten sind.

Frage:
Gibt es ähnliche Bestrebungen seitens der muslimischen
Geistlichen auch in Deutschland?

Leider gibt es bis jetzt keine Vereinigung der muslimischen Geistlichen in Deutschland. Natürlich bezeichnen viele Prediger die Attentäter als Nichtmuslime (auch in Anlehnung an die Fatwa aus Grossbritannien). Übrigens: eine Fatwa braucht nicht unbedingt an einen Ort gebunden zu sein. Sie kann zwar, aber es ist nicht Sinn der Sache, dass nun in jedem Land die Geistlichen eine neue Fatwa herausgeben, die nur dasselbe bezeugt. Sie können diese Fatwa aber unterstützen. Nun sind aber von muslimischen Verbänden in Deutschland Stellungnahmen geäussert worden, die teilweise sogar darüber hinausgehen.

Gibt es unter den Muslimen in D eine Bereitschaft, bei
Predigten in den Moscheen, wo eindeutig gegen die hiesige
Gesellschaft gepredigt wird oder zur Gewalt oder zur
Auslöschung der europäischen Kultur aufrufen wird, diese
Vorbeter/Prediger den Behörden namentlich bekannt zu geben?

Jein. Ein Ausliefern ist meist nicht nötig. Der Hassprediger von Berlin beispielsweise (der in der zdf-Sendung) hat ausgesagt, dass Deutsche „schmutzig“ sind und man u.a. deshalb ihnen nicht trauen sollte und in dem Tenor ist er über die Deutschen hergezogen. Er wurde abgeschoben, aber gleichzeitig muss man festhalten: es ist nicht unbedingt Hass, der einen dazu bringt, so etwas zu sagen, sondern vor allem Unwissen! Ich persönlich würde zunächst einmal einem solchen Prediger seine Fehler zeigen. Denn ich glaube, dass er mich genauso beleidigt, wenn er vom „Westen“ spricht. Eine Abschiebung (oder ein Gerichtsgang) sollte in zwei Fällen angegangen werden (m.M.):

  1. Der Prediger lässt sich nicht belehren. Zur Belehrung gehört dazu, dass man ihm einen Integrationskurs anbietet. Dazu gehört Deutschunterricht genauso wie politische Bildung und einen Kurs, der gesellschaftliche Strukturen in Deutschland zeigt. Wenn er kein Interesse zeigt, ist der Kurs gescheitert und er gehört nicht hierher!
  2. Die Predigt, enthält den Aufruf zu Gewalt! Denn an der Stelle kann er sich nicht darauf berufen, dass er keine Ahnung hat (was immer noch schlimm genug ist)!

Ein Vorbild sollten wir uns an Grossbritannien auch in anderen Themen nehmen: z.B. haben die englischen Medien den Muslimen auch nach den Anschlägen genug Aufmerksamkeit gewidmet. Die klaren Stellungnahmen sind medial angekommen. Muslime wurden in den meisten Medien nicht als Gefahr dagestellt, sondern als Teil der Gesellschaft Londons. Politiker und Kirchenvertreter haben klargestellt, dass es nicht in Frage kommt, auf Kosten von Minderheiten (egal welchen) Politik zu betreiben.

Übrigens auch in der Kopftuchfrage können wir uns ein Beispiel an GB nehmen, in dem das Kopftuch bspw. in die Uniform von Polizistinnen eingeflochten wurde. Natürlich fehlt uns in Deutschland auch die Bereitschaft den Islam als Religion offiziell anzuerkennen und ihm endlich den Platz zu geben, der gesamtgesellschaftlich inzwischen mehr als nur sinnvoll ist!

mit optimistischen Grüssen,

Omar Abo-Namous

Hallom Heinrich,

Als Folge des Anschlages in London haben die führenden
muslimischen Geistlichen in GB in Abstimmung mit Premier Blair
eine Fatwa (eine für muslimische Gläubige verbindliche
Vorschrift) erlassen, in der Selbstmordanschläge und Angriffe
auf menschliches Leben verboten sind.

Frage:
Gibt es ähnliche Bestrebungen seitens der muslimischen
Geistlichen auch in Deutschland?

Mein Vorposter hat schon was zur Ortsgebundenheit gesagt. Ausserdem gab es nach 9/11 schon äöhnliche Fatwen aus dem arab. Raum.

Ich glaube, dass du die Verfasstheit des Islam am Christentum misst. Es ist aber m.W. so, dass es kaum festgelegte Hierachien gibt, sondern sich jeder Gläubige sich einer Schule anschliesst indem er in eine bestimmte Moschee geht, wo der Prediger sich auf den Lehrer X beruft, welche die Autoritäten der ‚universität‘ Y als gültig anerkennt.
Daher sind die Fatwen jeweils nur für einen bestimmten Personenkreis bindend, der andere Personenkreis hört von seinen Lehrern nix, somit ist es für ihn nicht so dringlich sich daran zu halten.

CIao maxet.

Gibt es ähnliche Bestrebungen seitens der muslimischen
Geistlichen auch in Deutschland?

Leider gibt es bis jetzt keine Vereinigung der muslimischen
Geistlichen in Deutschland.

Was ist mit dem Zentralrat der Muslime?
Die Frage bitte auch als solche und nicht als Widerspruch verstehen.

mfg
Simon

Gibt es ähnliche Bestrebungen seitens der muslimischen
Geistlichen auch in Deutschland?

Leider gibt es bis jetzt keine Vereinigung der muslimischen
Geistlichen in Deutschland.

Was ist mit dem Zentralrat der Muslime?
Die Frage bitte auch als solche und nicht als Widerspruch
verstehen.

Hallo,

Der Zentralrat der Muslime ist ein Dachverband von Moscheevereinen und allgemeinen islamischen Organisationen. Er stellt keine theologische Einrichtung oder Instanz dar. Was er machen kann wäre, ein Treffen von muslimischen Imamen in Deutschland zu initiieren, um eine solche Fatwa zu besprechen / besprechen zu lassen… Das kann / sollte durchaus geschehen.

Auf der anderen Seite: Die Erklärung, dass sich diese Attentate keiner islamischen Rechtfertigung bedienen können, fand bereits mehrmals statt, da man dazu nicht unbedingt einer fatwa bedarf… Vergleiche hierzu:
http://www.muslime-gegen-terror.de/erklaerungen_orga…

Ich glaube, es müssen (sobald die „Medien“ ein nüchternes Arbeiten ermöglichen) Pläne ausgearbeitet werden (in Zusammenarbeit mit der lokalen Polizei), wie man Extremismus am besten entgegentreten kann. Das fehlt tatsächlich heute noch.

Gruss, Omar Abo-Namous

Vielen Dank.

mfg
Simon

SUPER
Hallo Omar,

auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind :wink:

das war echt spitze, was du uns hier für Informationen geliefert hast

Danke

tkdmatze

Hallo Mathias,

auch wenn wir nicht immer einer Meinung sind :wink:

welche zwei Menschen sind das schon?

Gruss, Omar Abo-Namous