Vorderlader

Liebe/-r Experte/-in,

Ich habe ein Anliegen bezüglich Vorderladerwaffen.
Leider findet man im Netz zu meinen Fragen nur Leute, die sich wahrscheinlich selbst sprengen wollen oder solcherlei Anfragen werden gleich erstickt, so auf die Art, ich weiß alles besser.

Aber gut damit.

Da ich mein Fachabi aufgrund eine Unfalles zum zweiten mal mache, habe ich dort sehr viel Zeit. Besonders im Fachpraktischen Teil. Deshalb kamen wir auf die Idee, eine kleine Kanone zu bauen.
(Ich bin übrigens auch im Schützenverein und habe vor, den Vorderladerschein zu machen, sobald ich ausreichende Mittel dafür habe)

Geplant war ein nach vor konisch Abgestufter gedrehter Stahlkörper, etwa 300mm lang, hinten Durchmesser 60mm vorne Durchmesser 50mm, Kaliber 10mm. Ladung Schwarzpulver (Menge weiß ich noch nicht) Auflafettiert auf auf einen gefrästen, Rückschlaggedämpften Unterbau. Höhenverstellung soll über eine Gewindestange erfolgen. Die Zündung soll über einen Zündhütchenzünder (http://www.waffen-schlottmann.de/url.php?s=2101001.htm) über ein Zündloch von oben mit Gewinde M8 erfolgen. Ich habe mir bereits ein Modell davon mit Autocad Inventor gezeichnet.

So, meine Frage dazu wäre, habe ich mit dieser Eigenkonstruktion überhaupt Chancen auf einen positiven Beschuss? (Das Beschussamt (Suhl) schweigt sich über meine Anfrage bisher leider aus)

was wäre sonst noch zu beachten?
(konkret im Bezug auf die Zündung, dort verstehe ich die Regelung mit dem Durchmesser des Zündloches nicht so ganz…)

Und zu guter letzt: Auf welche kosten muss ich mich einstellen?

viele Grüße, Wolf

Hallo Wolf,
ich habe mal vor ca. 20 Jahren einen Böller beschießen lassen. Das hat so um die 100 DM gekostet. Beim Gewinde sollte der Sockel mindestens 7 Gewindegänge greifen, das ist mehr wie genug. Halte Dich an Vorgaben
im Internet. Wenn Du das Teil ohne durchgebohrtes Zündloch baust kann Die aber auch keiner was wollen, dann ist das einfach nur ein Stück Eisen mit einem Loch drin das wie eine Kanone aussieht.

Gruß

Klaus

hallo wolf,
mein wissen reicht zur beantwortung der frage nicht aus, aber: ein bekannter bekam als geschenk eine modell-bürgerkriegskanone usa. im maßstab xxx. aus diesem maßstab errechnete er die 1 zu 1 daten und baute eine kanone auf lafette absolut originalgetreu. dann durchlief die waffe die vorgeschriebenen prüfungen, bekam eine abnahme und wird seitdem geschossen. mein bekannter erreichte sogar einen titel bei den europameisterschaften. vor einigen jahren feuerte er im vorabendprogramm des br einen salutschuss auf dem sendergelände ab - wurde im fs gezeigt. ich kann dir anbieten, den kontakt zu vermitteln, wenn du das möchtest. mein bekannter ist werkzeugmachermeister und inhaber eines motorradgeschäfts. bei interesse bitte kurzen text, wird an mich ja weitergeleitet. gruß, ze.

Du hast im Prinzip alles richtig gemacht! Jede selbstgebaute Waffe muß aus Sicherheitsgründen von einem der Deutschen Beschußämter beschossen,bzw. abgenommen werden. Zur Bestätigung über den erfolgten Beschuß bekommst Du ein schriftliches Prüfzeugnis,gleichzeitig werden auf allen sicherheitsrelevanten Teilen die sog. „Beschußstempel“ (Metallschlagstempel) eingeschlagen.Wenn Du diese Prüfung erfolgreich bestanden hast benötigst Du noch den „Sprengstofferlaubnisschein“,der Dich zum Kauf der erforderlichen Schwarzpulversorte (möglichst grobkörniges Böllerpulver ) berechtigt.Hierzu wendest Du Dich an den Sportleiter Deines Schützenvereines,der die Sachkundelehrgänge des Deutschen Schützenbundes nachfragt.Dann läßt Du Dir in Deiner Kommunalverwaltung ein „Polizeiliches Führungszeugnis“ ausstellen (Kosten knapp 10.- EURO),mit dem Du Dich bei dem entsprechenden Sachkundelehrgang des Schützenbundes anmeldest.Sobald Du die Prüfung bestanden hast beantragst Du den Srengstofferlaubnisschein.Ein Vertreter der zuständigen Behörde wird Dich daheim aufsuchen & überprüfen,daß ein nur Dir zugänglicher Sicherheitsschrank oder ein Safe für die Aufbewahrung von „Restpulver“ vorhanden ist.Sollte diese Abnahme mit positivem Ergebnis enden bekommst Du Deinen zeitlich befristeten Sprengstofferlaubnisschein mit Gebührenrechnung zugesandt.Kurz vor Ablauf der Gültigkeitsdauer mußt Du dann nur noch jeweils rechtzeitig eine Verlängerung beantragen.Ist zwar ein wenig Aufwand,lohnt sich aber in jedem Fall! Mit altem Vorderladergruß „Mit Pulver und Blei!“,Red Baron Fritz Obermeier