Hi Ivo,
Aber nur letzteres rechtfertigt den Führerscheinentzug.
Werde ich heute mit einer Waffe angetroffen, so wird mit auch
wenn ich zurecht betraft werde nicht der Führerschein
abgenommen.
Es wäre vermessen von uns beiden entscheiden zu wollen, was einen Führerscheinentzug rechtfertigt oder nicht, darüber entscheiden andere. Natürlich weiß ich, wie Du das meinst, ich sehe oft auch keine Zusammenhänge. Aber in der Regel weiß man vorher, was auf einen zukommt. Wenn man sich dann auf den Deal einläßt und erwischt wird, hat man den Salat.
Aber was das mit den Sanktionen gegen Kleinkriminelle
betrifft: Das ist so eine Sache wo völlig der Bezug zur
Straftat fehlt.
Stimmt. Allerding der Aspekt, daß diese Art von Bestrafung die Täter entsprechend trifft, ist einleuchtend. Lange hieß es man bekommt die Leute nur da zu fassen wo es weh tut: im Portemonai.
Führerscheinentzug schmerzt fast jeden noch mehr. Physisch, finanziell und psychisch.
Ich bin da generell der Ansicht, dass das so
Unsinn ist. Auch wenn ich freiere Straßen vor mir hätte.
Der Gesetzgeber offensichtlich nicht. Und paß mal auf, der Erfolg wird ihm Recht geben. Ich weiß z.B. auch von Führerscheinentzügen und Beschlagnahmung von Fahrzeugen, wenn beides z.B. bei einem Raub benutzt wurde. Die Täter waren nüchtern. Führerschein und Auto ist weg.
Es geht nicht um akute Fahruntüchtigkeit wie z.B bei einem
Volltrunkenen. Man unterstellt Dir in dem Fall generelle
Fahruntüchtigkeit mit der Begründung, daß Du charakterlich
nicht geeignet bist (auch nüchtern) ein Kraftfahrzeug zu
führen.
A ja… das macht Sinn. Ist aber eine Unterstellung.
Bei Alkohol unterstellt man es hinterher.
Hinterher kann man nicht mehr unterstellen, nur feststellen.
Bei Alkohol ist auch das Problem, daß es sich um eine legale Droge handelt. Der Besitz allein ist ja nicht strafbar, nicht einmal der Genuß. Nur wenn Du Dich damit in einen Zustand versetzt, der Deine Reaktionsfähigkeit soweit heruntersetzt, daß Du nicht mehr in der Lage bist ein Kraftfahrzeug zu führen, bist Du fällig. Und erst hier setzt überhaupt die Unterstellung ein: nämlich daß man ab 0,5 Promille nicht mehr fahrtüchtig sein soll. Ich kenne noch die Grenze von 1,3 Promille. Ja was den nun, fahrtüchtig oder nicht bei z.B. 1 Promille?
Heute wäre der Lappen weg, vor 20 Jahren wär nichts los gewesen.
Ich unterstelle darüber hinaus, daß ein 2-Zentner Mann mit 1 Promille, der vielleicht auch durch Gewohnheitstrinken trainiert ist, u. U. bei einem Vergleich fahrtüchtiger sein kann, als die 18jährige 40 Kilofrau, die erst zum dritten Mal im Leben Alkohol getrunken hat und 0,4 Promille hat. Nur wie soll sich ein Gericht auf derartige Spekulationen einlassen.
Bei anderen Drogen vorher.
Letztendlich ists mir ja egal.
Offensichtlich nicht so ganz, denn dann hättest Du diesen Thread ja nicht gepostet.
Und es gibt nichtabhängige Extasy-Konsumenten.
Da liegst Du definitiv falsch. Bereits nach der Einmalgabe der
Normaldosis entsteht im Gehirn ein irreparabler Schaden. Die
Sucht ist unwiederruflich geweckt. Du brauchst nicht diesen
langen Gewöhnungsprozess wie z.B bei Alkohol. Es gibt keinen
schleichendem Übergang. Die Abhängigkeit ist sofort geweckt.
Für den Konsumenten noch nicht spürbar, aber vorhanden.
So so… warum haben dann bekannte von mir von heute auf
morgen aufgehört so was zu nehmen. (Ist in der Tat schon ein
paar Jahre her… da wo man es noch legal kaufen konnte.)
Ich hab doch nicht behauptet, daß man nie und nimmer wieder aufhören kann. Nur, wenn die mal wieder loslegen, geht es gleich mit Phase 2 weiter, der Grundstein ist gelegt, den brauchen sie nicht noch einmal legen. Es geht an der Stelle weiter, an der sie vorher aufgehört hatten. Unwiderruflich. Ganz davon abgesehen, daß die Jungs richtig Glück hatten, nicht an die falsch gemixte Droge geraten zu sein. Nicht überall wo Extacy draufsteht ist auch Extacy drin, zumindest nicht ausschließlich.
Die sofortige Sucht mag bei PCP oder Crack dasein. Bei Rest
geht es wesentlich länger.
Das ist ja das fiese an den designten Drogen, Du weißt nicht was alles drin ist. Der heute erworbene „Elefant“ oder „Donald Duck“ kann ganz andere Inhalte haben, als der, den Du gestern geschmissen hast. Amphetamin-Zusätze sind da noch das harmloseste. Die Heroindealer sind nicht böse auf diesem Weg neue Kunden zu bekommen.
Nun, ich hab das ein bischen verfolgt, was du dazu so von dir
gibtst. Du warst ja ein kreuz-und-quer Konsument diverser
Drogen.
Das dies so sein kann und meist tragisch endet ist wohl war.
Aber das ist definitiv kein muss.
Stimmt, ich bin Politoxikomane und somit nicht die Norm und schon gar kein Maßstab, falls es so etwas für diesen Bereich überhaupt geben kann.
Aha, also waren diejenigen noch nicht süchtig, was wiederum
deiner sofort süchtig Aussage entgegenläuft.
Ich will keine Drogen verharmlosen, aber dermaßen den Teufel
an die Wand malen eben auch nicht.
Ich denke wir sind da noch nicht ganz auf einem Nenner, Ivo. Ich will weder Teufel an die Wand malen, habe keine Mission zu erüllen und auch keine Botschaft zu verkünden.
Wenn mein Versuch der Darstellung, meines Weges in die Abhängigkeit, bei nur einen einzigen Konsumenten verhindert, den gleichen Weg wie ich zu gehen, ist das für mich schon OK. Ich verteufel auch die Drogen schon aus dem Grunde nicht, da ich auch viele schöne Stunden mit Ihnen verbracht habe, denen ich z.T. noch heute hinterherjankere. Nur es ist nicht möglich die angenehmen Seiten des Konsumes zu genießen, ohne die erbärmlichen Begleiterscheinungen auch in Kauf zu nehmen. Hier gilt wirklich: wer A sagt, muß auch B sagen. Und dieses B steht für beschi…en.
Gruß Easy