Vorgehen, einem Unternehmen eine Idee vorzustellen

Hallo,

wie geht man vor, einem Unternehmen eine Idee vorzustellen?
Um die Idee umzusetzen benötigt man sehr sehr viel technische, finanzielle und personelle Unterstützung, also bleibt einem nur
die Übergabe an ein geeignetes Unternehmen.
Die für das Projekt in Frage kommenden Unternehmen würden sehr vom Vorschlag profitieren und könnten auch die benötigte Unterstützung
bieten.
Zu so einer Präsentation gehört viel Plaung, daher habe ich noch einige Fragen:
Wie sollte man beim präsentieren der Idee vorgehen?
Was muss alles beachtet werden?
An welche Personen im Unternehmen muss sollte man sich wenden?
Wie schützt man seine Idee (Patente, Gebrauchsmusterschutz)?
Sind Unternehmen überhaupt an Ideen Externer interessiert?
Welche Konditionen lassen sich verhandeln?
Sollte man bei einer Absage der Konkurrenz die Idee vorstellen?

Mit freundlichen Grüßen

Thomas

Hallo Thomas!

Wie sollte man beim präsentieren der Idee vorgehen?

Schriftlicher Erstkontakt, aber keine seitenlangen Abhandlungen. Kurz und knackig.

An welche Personen im Unternehmen muss sollte man sich wenden?

An den Geschäftsführer/Vorstand (namentlich!)

Wie schützt man seine Idee (Patente, Gebrauchsmusterschutz)?

Sofern die Idee einem gewerblichen Schutzrecht zugänglich ist, muss die Anmeldung beim Patentamt die erste Tat sein. Das muss unbedingt geschehen, bevor (!) man die Idee irgendwo offenbart.

Sind Unternehmen überhaupt an Ideen Externer interessiert?

Ja!

Welche Konditionen lassen sich verhandeln?

Ist abhängig vom Nutzen für das Unternehmen.

Sollte man bei einer Absage der Konkurrenz die Idee
vorstellen?

Nicht erst dann. Mit nur einem einzigen Interessenten kann man nicht sinnvoll verhandeln. Man braucht parallel mehrere Interessenten.

Gruß
Wolfgang

Hallo Thomas,

je nach Themenbereich, Produkt oder … kommen verschiedene Möglichkeiten in Frage.

U.U. gibt es kostengünstige oder gar kostenlose Erfinderberatung an einer Uni oder FH in der Nähe. Ein Patentanwalt an meinem alten Wohnsitz bietet eine erste Beratung (max. 1/2 Std. ?) kostenlos an.

Wichtig ist der Schutz vor der Veröffentlichung, dann ist die Idee „verbrannt“, also nicht mehr schutzwürdig.

Gruß Volker

Hallo Wolfgang,
vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Hallo Thomas!

Wie sollte man beim präsentieren der Idee vorgehen?

Schriftlicher Erstkontakt, aber keine seitenlangen
Abhandlungen. Kurz und knackig.

Sprich eine kleine Einleitung für die Idee, eine Textausschnitt vom Patent/Gebrauchsmuster und die Frage ob Interesse für ein Gespräch besteht?

An welche Personen im Unternehmen muss sollte man sich wenden?

An den Geschäftsführer/Vorstand (namentlich!)

Es kommen nur sehr große Unternehmen in Frage. Viele haben in Deutschland eine oder mehrere Firmensitze, sollte das nicht fürs erste auch reichen? Die dürfen meistens auch schon sehr viel entscheiden, und bei Interesse reichen die einen auch weiter. Oder nicht?

Wie schützt man seine Idee (Patente, Gebrauchsmusterschutz)?

Sofern die Idee einem gewerblichen Schutzrecht zugänglich ist,
muss die Anmeldung beim Patentamt die erste Tat sein. Das muss
unbedingt geschehen, bevor (!) man die Idee irgendwo
offenbart.

Sind Unternehmen überhaupt an Ideen Externer interessiert?

Ja!

Welche Konditionen lassen sich verhandeln?

Ist abhängig vom Nutzen für das Unternehmen.

Sollte man bei einer Absage der Konkurrenz die Idee
vorstellen?

Nicht erst dann. Mit nur einem einzigen Interessenten kann man
nicht sinnvoll verhandeln. Man braucht parallel mehrere
Interessenten.

Also auch erwähnen, dass es mehrere Interessenten gibt?

Gruß
Wolfgang

Hallo Volker,

vielen Dank für deine schnelle Antwort.

Hallo Thomas,

je nach Themenbereich, Produkt oder … kommen verschiedene
Möglichkeiten in Frage.

U.U. gibt es kostengünstige oder gar kostenlose
Erfinderberatung an einer Uni oder FH in der Nähe. Ein
Patentanwalt an meinem alten Wohnsitz bietet eine erste
Beratung (max. 1/2 Std. ?) kostenlos an.

Also offenbart man seine Idee schon der Beratung in der Uni/FH bzw. dem Patentanwalt.
Es muss sicherlich auch geprüft werden ob es das bzw. ein ähnliches Patent schon gibt.
Kostengünstig ist immer gut, sonst stürzt man sich in Unkosten und das Patent ist bereits vorhanden oder die Unternehmen nicht interessiert.

Wichtig ist der Schutz vor der Veröffentlichung, dann ist die
Idee „verbrannt“, also nicht mehr schutzwürdig.

Gruß Volker

Hallo Thomas!

Schriftlicher Erstkontakt, aber keine seitenlangen
Abhandlungen. Kurz und knackig.

Sprich eine kleine Einleitung für die Idee, eine Textausschnitt vom Patent/Gebrauchsmuster und die Frage ob ::Interesse für ein Gespräch besteht?

Führe Dir vor Augen, dass der Geschäftsführer/Vorstand eines größeren Unternehmen gar nicht mit technischen Details befasst ist, u. U. davon nur wenig versteht. Außerdem wird es ihn nicht interessieren. Er ist am Unternehmenserfolg interessiert und hat keine Zeit für das Studium feinsinniger Details. Der Mensch wird mit 1.000 € pro Stunde bezahlt und hat bestimmt keine Lust, sich dafür mit einleitenden Freundlichkeiten abzugeben. Deshalb verkneife Dir Textausschnitte aus dem Patent. Da stehen nämlich nur kompliziert formulierte Dinge, durch die sich zunächst niemand durchbeißt. Du kannst die Tür nur kaufmännisch öffnen und nur, indem Du sofort zur Sache kommst.
Etwa so:

Sehr geehrter xy … für ihre Geschäftssparte Präservative erarbeitete ich eine Innovation, die das lästige rollende Überziehen ersetzt und auch dem Ungeübten Einhandbedienung ermöglicht. Sie erhalten damit gegenüber Wettbewerbern ein deutliches Alleinstellungsmerkmal, das Ihrem Unternehmen ein Marktvolumen mit einem Umsatz im hohen 7stelligen Bereich eröffnet. Die Rechte aus dem angemeldeten Patent biete ich Ihrem Unternehmen zum Erwerb an. Ihr Interesse vorausgesetzt, sollten wir Details im Rahmen einer Vorführung am lebenden Objekt besprechen. Bitte übermitteln Sie einen Ihnen genehmen Terminvorschlag.

Das wird Text aus 3 kurzen Absätzen auf einer einzigen, übersichtlichen Seite und reicht für die Kontaktaufnahme. Mehr wäre von Übel, liest kein Mensch.

An welche Personen im Unternehmen muss sollte man sich wenden?
An den Geschäftsführer/Vorstand (namentlich!)

Es kommen nur sehr große Unternehmen in Frage. Viele haben in :smiley:eutschland eine oder mehrere Firmensitze, sollte das nicht fürs :erste auch reichen?

Herr, dunkel war der Rede Sinn. Was willst Du zum Ausdruck bringen? Du musst an den Entscheidungsträger, nicht etwa an den Chef einer Vertriebs- oder Serviceniederlassung. Das sind für Dein Anliegen die ungeeigneten Leute. Du musst verhindern, dass Deine Offerte durch zu viele Hände und Filter geht und deshalb womöglich nur zufällig oder gar nicht beim Richtigen ankommt. Rechteankauf ist Chefsache. Der Gf/Vorstand wird die weitere Bearbeitung vermutlich nicht eigenhändig durchführen, aber er wird den passenden Mitarbeiter damit betrauen und wird sich Bericht erstatten lassen. Bei anderen Methoden der Kontaktaufnahme wirst Du in einem großen Unternehmen von außen nicht an die richtige Stelle kommen, sondern nur an Leute, die es weiterleiten – das wird nie was.

Mit nur einem einzigen Interessenten kann man nicht sinnvoll verhandeln. Man braucht parallel mehrere
Interessenten.

Also auch erwähnen, dass es mehrere Interessenten gibt?

Nicht bei der ersten Kontaktaufnahme. Es werden sich Gelegenheiten bieten, wo Du durchblicken lässt, zunächst andere Gespräche abwarten zu wollen. Aber sei vorsichtig! Indiskretionen und Ausplaudern von Gesprächsdetails mit anderen Interessenten oder auch nur deren Namen kommen gar nicht gut an. Es geht nur darum, überhaupt verhandeln zu können. Wenn es nur einen Interessenten gibt, hat man dessen Bedingungen zu akzeptieren oder muss mit leeren Händen nach Hause gehen.

Gruß
Wolfgang

1 Like

Hallo Thomas,
die Frage zu beantworten, ist ein bißchen wie Schweine stechen im Nebel, da so viele Unbekannte dabei sind.
Wenn es um eine „Erfindung“ im weitesten Sinne geht, läßt sich das Vorgehen in diesem Rahmen überhaupt nicht klären. Im Prinzip braucht es für ein strukturiertes Vorgehen professionelle Unterstützung. Womöglich bei jemandem mit Branchenkenntnissen über die Unternehmen, an die verkauft werden soll. Es gibt dafür auch Netzwerke (Business Angels, Senior Experts o.ä.), die beim Einfädeln und der Strukturierung helfen können. An Hochschulen oder bei der IHK anfragen. Gegebenenfalls gibt es auch Förderung dafür (Innovationsförderung o.ä. - Infos in der Förderdatenbank des Bundeswirtschaftsministeriums).
Viel Erfolg
Birgitt Torbrügge

Hallo,

Sind Unternehmen überhaupt an Ideen Externer interessiert?

tja, in der Regel sind sie das eher nicht.
Du dürftest daher unvermeidlich das hier kennen lernen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Not-Invented-Here-Syndrom

Um Erfolg zu haben suchst Du also die Ausnahme von der Regel.
Grüße
Christian