Vorgehensweise Kriminologen bei Abgängigen Person

Hallo allerseits,

meine Frage mag merkwürdig klingen, aber als Hobbyschriftsteller muss ich Recherche für Texte wohl erst richtig lernen. Vorläufig versuch ichs mal hier:

Wenn die Polizei eine Abgängigkeitsanzeige bekommt (Verwandte, Eltern, wer auch immer meldet Person X für abgängig), wie weit geht die Polizei im Regelfall bei der Untersuchung? Ist es beispielsweise realistisch, dass der PC der abgängigen Person beschlagnahmt und auf Daten untersucht wird? Auch auf gelöschte Daten? Meine im Roman vermisste Person hat nämlich gelöschte E-Mails auf seiner Festplatte, die bei der ersten „normalen“ Untersuchung nicht entdeckt wurden. Als Hauptkommissar Y aber dann 10 Jahre später eine Leiche findet und sie als Person X identifiziert, wird der beschlagnahmte PC erneut durchleuchtet: und siehe da, die gelöschten E-Mails werden von einem Spezialteam (jetzt ist es ja Mord) rekonstruiert.

Ist so ein Szenario denkbar? Ist jemand zufällig hier vom BKA oder einer ähnlichen Behörde? Wäre mir sehr wichtig.

Und vielleicht noch eine zweite Frage: Kann man anhand der Knochen bei der Autopsie erkennen, dass das Opfer lange Zeit in feuchten Räumen gelebt haben muss?

Danke für die Aufmerksamkeit

P.S.: Nein, ich hab weder vor jemanden zu entführen :wink:, noch selbst zu verschwinden :wink:, es geht wirklich nur um einen Roman (für die Schublade, Schriftsteller als Ziel ist ja utopisch)

  1. Es gibt im Bereich „Sozialwissenschaften“ ein ausgezeichnet geeignetes Brett „Polizei und Kriminalistik“
  2. Daß die Polizei wegen eines schlichten Vermißtenfalls einen PC beschlagnahmt und ihn jahrzehntelang in der Asservatenkammer aufbewahrt ist schon extrem unwahrscheinlich…

oh…sorry, aber vielen Dank für den Hinweis!

Gut, hm…blöde Sache, Person X ist alleinstehender Student, der PC kann also schwer wieder zurück in seine Wohnung gestellt werden…egal, das Problem muss ich noch lösen :wink:

Eltern, Geschwister, Schwippschwager gibt es keine, die nach seinem Verschwinden seine Sachen an sich nehmen, die Katze füttern und den Kühlschrank ausmisten? Realistisch gesehen landen die Sachen bei irgendwelchen Verwandten auf dem Dachboden oder bei ebay…

Hallo,

zunächst einmal: Die Kriminologie ist eine Wissenschaft, die sich mit Grundlagne befasst; eine einzelne vermisste Person dürft nicht in deren Spektrum sein.
Zur Antwort:

Es kommt darauf an, warum eine Person vermisst wird und wer es ist. Grundsätzlich hat jede volljährige Person ein eigenständiges Aufenthaltsbestimmungsrecht. Bei einer Vermisstenanzeige - selbst vom Ehemann/Ehefrau - wird die Polizei dem Ehepartner nicht gegen den Willen der vermissten Person deren Aufenthaltsort mitteilen (dürfen!). Anders ist es, wenn ein Verbrechen vermutet wird, dann werden alle Register gezogen bis hin zu Durchsuchungen und auch großflächigen Suchaktionen. Dann wäre auch eine Durchsuchung des Computers möglich.

Gruss

Iru

Guten Morgen,

dem bis jetzt Geschriebenen stimme ich zu. Die Habe des Vermissten wird zu den Verwandten gebracht bzw. denen überlassen. Ob diese das Zeug volle 10 Jahre verwahren, käme auf den speziellen Fall an. Das müssten schon die Eltern sein, die einen großen, leeren Dachboden haben.

Der Leichenfund ist eine andere Sache. Wie lange ist der Vermisste tot? Die vollen 10 Jahre? Wenn er lange in feuchten Räumen gelebt hat, wohl kaum. Dann stellt sich die Frage nach Geweberesten, die vielleicht Aufschluss geben könnten. Hier kommt es auf die Details an. An welche Skelett- oder Gewebeveränderungen denkst du? Rheuma? Käsebleiche Haut? Rachitische Veränderungen infolge Lichtmangel, wie sonst nur bei Kindern mit Vitamin-D-Mangel? Gibt es noch Gewebereste, könnte man diese eventuell noch auf Medikamente untersuchen.
Hier müsstest du den Tathergang bzw. die Vorgeschichte genau ausarbeiten und danach einen Mediziner fragen, wie es da mit eventuellen Spuren ausschaut. Das kann dir nur ein Fachmann beantworten.

Liebe Grüße
Hagazussa

Hallo taleront,

zwei dinge: imho müsste es kriminalist heißen, der kriminologe erforscht die ursachen und wirkungsweisen der kriminalität. aber das weißt du ja sicher.
frag mal in einem computerbrett, wie realistisch es ist, nach 10 jahren noch emails auf einem rechner zu rekonstruieren. sicher kannst du das spannend schildern, wie spezialisten sich mühen.

Strubbel
K:open_mouth:)

Danke allen.

Ich weiß zwar immer noch nicht, wer Person X als abgängig gemeldet haben könnte, immerhin ist er ohne Familie (also nur Exfreundin, Arbeitgeber oder Vermieter merken sein Verschwinden).

Und sein PC ist auch noch ein ungelöstes Problem, denn der kommt eben nicht zurück zur nicht vorhandenen Familie. Ich will den in der Asservatenkammer halten, anders kommt Hauptkommissar Y nie an den ran, 10 Jahre später beim Fund der Leiche. Blöde Sache. Naja, dann muss ich mir da noch was einfallen lassen :wink:

Well, back to the old drawing board