Vorgesetzten-Anarchie

Hallo liebes Team,
weiß im Moment nicht weiter. Bin Beamtin im öffentl. Dienst und es kann sein, dass eine Beförderung ansteht. Es ist immer am Ende eines Jahres, dass mich meine Chefin schikaniert. Die hat in 5 Jahren 5 Leute rausschikaniert. Jetzt kommt es mir vor, als wenn ich an der Reihe bin oder sie versucht bei mir eine Krankschreibung zu nötigen, damit ich nicht befördert werden kann. Als Mobbing im direkten Sinne kann man es lt. Gesetz nicht nennen. Sie stellt mir nach, lässt mir keine Zeit für die Bearbeitung und redet mit mir auf Clientenebene, wie einer der von nichts eine Ahnung hat. Nach Clientenbeschwerden beim Vorgesetzten werden in der Regel Stellungnahmen vom Bearbeiter angefordert. Nun legte sie mir einen Zettel mit der Beschwerde auf den Tisch. AUf dem Zettel fragte sie den 5.Folgeschritt ab, stellte mir also die Frage des Clienten. Bei mir steigt schon der Puls, wenn ich lese"bitte Rücksprache". Es wäre ein leichtes gewesen diese Mail mit 1 Satz zum Sachstand zu beantworten. 1 Blick auf den Monitor hätte vollkommen gereicht. Denn die Antwort muss sie ja sowieso schreiben. Eine Rücksprache hätte sich erübrigt. Nochzumal eine mündliche, die ja die Unwichtigkeit schon bestätigt- gefordert war.
Sie tritt in mein Zimmer und fragte nach einer 1/2 Std. warum ich nicht zu ihr käme. Ich fragte, was das denn solle. Plötzlich flippt sie aus und sagt "du musst hier nicht meine Arbeit machen, sie könne das auch dem Amtsleiter melden. Als ich sie aufforderte, dass wir sofort dort hingehen können, wingte sie feige ab, das wäre ihr zu lächerlich. Daraufhin bekam ich eine Mail von ihr -ich könne mich nicht sachlich verhalten und solle eine schriftliche Stellungnahme abgeben mit Kopie an den Amtsleiter. Im gleichen Zug sandte ich dem Amtsleiter auch eine Email zu mit meinen ganzen Beschwerden und obigem Punkt, das sie mir nachstellt, Denunziation anordnet (sie möchte über alles informiert werden was die Mitarbeiter sagen und schreiben), Eingriff in die Privatsphäre. So nun sprach ich mit dem Amtsleiter und er nahme Stellung zu dem allgemeinen Verfahren mit der Stellungnahme. Als ich ihm den Zettel zeigte wurde er ignoriert. Danach bekam ich eine Mail von ihm, das dieser Punkt nun geklärt sei und wir nach Rückkehr der Vorgesetzten aus dem Urlaub ein 3er Gespräch hätten. Hier wird ihr auch noch Zeit eingeräumt. Konnte am nächsten Tag nicht ins Büto gehen und ließ mich jetzt erstmal krankschreiben. Wird wohl als Schwäche angesehen. Mir hatte jemand dazu geraten, weil alles Andere im Streitverfahren nachteilig angelastet werden kann. Zu dem Gespräch wird es wohl kommen, aber ich werde wohl nach wie vor keine Antwort auf meine Frage bekommen, was das irrationale Verhalten meiner Chefin soll. Die werden mich stehen lassen.
Wie wäre jetzt das richtige Verhalten. Der Personalrat macht auch nichts und der Landrat könne auch nichts tuhen wurde mir schon gesagt.
Wisst ihr weiter?

Die Sache ist sehr schwierig. Es handelt sich ziemlich eindeutig um Mobbing. Hauptmerkmal sind widersprüchliche Angaben und Anordnungen. Es scheint hier, daß der Amtsleiter lieber Mobbing duldet, als daß er die Vorgesetzte zur Ordnung ruft. Auch der Personalrat scheint sich nicht rühren zu wollen. Es kommt jetzt auf die Beweislage an. Jeder Zettel, jede Notiz, jede Mail ist wichtig. Im Notfall streiten die Vorgesetzten alles ab. Gibt es eine Unterlage über die Aufforderung zur Denunziation? Das wäre der Blattschuß für die Vorgesetzte. Ansonsten hilft wohl nur ein Gang zu einem Anwalt für öffentliches Arbeitsrecht. Alle Punkte müssen gut dokumentiert und belegt werden. Eine Vor-Beratung kostet nicht die Welt. Aber immer nach den Kosten jedes Schrittes fragen!

Hallo,

also ich würde zum ersten einmal das Gespräch mit dem Vorgesetzen der Dame führen. Das ist Beamtenrecht und da bin ich nicht besonders fit drin.

Beamte muss man ja Ihrer Qualifikation entsprechend einsetzen und das würde ich bemängeln.

Die legt es ja richtig auf krach an. Und hat dann eventuell die Chance wegen Verlust des Vertrauensverhältnis selbst gegen Sie vorzugehen. Und am besten alles schriftlich aufheben, ein sogenanntes Mobbing-Tagebuch führen.

Der Personalrat, vermutlich größenteils Beamte, macht meistens nur für den höheren Dienst etwas.

Wie gesagt, sorry, im BEamtenrecht bin ich nicht fit.

Sascha Simon

Hallo S.U.

Das ist bestimmt sehr aufreibend und frustrierend für Sie.

Leider bin ich kein Experte auf diesem Gebiet und würde Ihnen deshalb raten, sich professionell beraten zu lassen. Das der Personalrat Ihnen hier nicht weiterhilft kann ich am wenigsten verstehen. Vielleicht sind sie hier nur an den falschen Vertreter geraten und sie können es bei einem anderen Vertreter Ihres Vertrauens noch einmal versuchen.
Ich war auch einmal in einer arbeitsrechtlich mißlichen Situation und habe eine Erstberatung beim Rechtsanwalt wahrgenommen - hat damals 150 EURO gekostet.
Vielleicht können Sie auch bei einer caritativen Einrichtung fragen, ob es eine (meist kostenlose) Beratung gibt. Denn auch psychisch kann so eine Situation Auswirkungen haben. Aber das muss ich Ihnen bestimmt nicht sagen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Kraft dabei!

Viele Grüße,

Anthony Goeman

Hallo S.U.

Das ist bestimmt sehr aufreibend und frustrierend für Sie.

Leider bin ich kein Experte auf diesem Gebiet und würde Ihnen deshalb raten, sich professionell beraten zu lassen. Dass der Personalrat Ihnen hier nicht weiterhilft, kann ich am wenigsten verstehen. Vielleicht sind sie hier nur an den falschen Vertreter geraten und sie können es bei einem anderen Vertreter Ihres Vertrauens noch einmal versuchen.
Ich war auch einmal in einer arbeitsrechtlich mißlichen Situation und habe eine Erstberatung beim Rechtsanwalt wahrgenommen - hat damals 150 EURO gekostet.
Vielleicht können Sie auch bei einer caritativen Einrichtung fragen, ob es eine (meist kostenlose) Beratung gibt. Denn auch psychisch kann so eine Situation Auswirkungen haben. Aber das muss ich Ihnen bestimmt nicht sagen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg und Kraft dabei!

Viele Grüße,

Anthony Goeman

Liebe S. U.,

für Deine Schwierigkeiten bin ich leider kein Experte, ich habe da keine Erfahrung. Aber grds. bin ich der Ansicht, dass Du Dir keine großen Sorgen machen solltest. Natürlich ist eine solche Situation belastend. Aber: Rein rechtlich scheint das alles gar keine Bedeutung zu haben. Du hast jedenfalls nicht geschrieben, dass das „Gespräch“ irgendwie eine Anhörung z. B. nach dem Beamten-Disziplinarrecht sein soll. Falls doch, müssten aber von der Diensstelle erst mal die Voraussetzungen dafür geschaffen werden (Einleitung eines Verfahrens). Aber das scheint mir hier gar nicht im Raum zu stehen.

Ich würde an Deiner Stelle versuchen zu ergründen, was man Dir konkret vorwerfen will. Danach würde ich eine Verteidigung aufbauen. M. E. hat es keinen Sinn, mit Gegenvorwürfen zu reagieren. Falls doch, sollte das Substanz haben und mit Beispielen belegt werden können. Ggf. solltest Du aufzeigen, dass in dem Verhalten ein Verstoß liegt, z. B. gegen Eure Geschäftsordnung.

Hinsichtlich der Beförderung wirst Du schlechte Karten haben. Wenn Du „nicht gewollt“ bist, bekommst Du sie auch nicht. Dienststellen sind da sehr findig. Sie begründen dann einfach, dass jemand anders besser geeignet, befähigt ist und bessere fachliche Leistungen zeigt. Da bleibt Dir dann nur eine Konkurrentenklage. Aber wenn Deine Beurteilung schlechter ist, hast Du kaum eine Chance. Dann musst Du beweisen, dass sie unzutrefend ist.

Kurzum: Sieh zu, dass Du Dich nach einer anderen Stelle in der Verwaltung umsiehst.

Tut mir leid, mehr kann ich nicht sagen.

Viel Erfolg,
Gruß
Dirk

Mobbing innerhalb von Beamten
Hallo,

Hier erkenne ich eine enorme Verzweiflung der Emotionen, man erkennt schwer den Sachgehalt in der Beschreibung.

Das ist Mobbing der Willkür gegen Untergebene und bedroht unsere Staatsorsnung!!!

Die Staatsverwaltung unterliegt zwar der Menschenrechtscarta aber nicht den Menschenrechte. Ohne eine Institution wie Gewerkschaft haben Emotionen wenig Platz in der Amtsstube. Gemeint die die Trennung der Persönlichkeit von den Verwaltungsakt oder Verfahren. Dies erlaubt aber keine Diskriminierung.

Jedes Staatsorgan ist gesetzlich verpflichtet den kürzesten Weg zu gehen, sprich Email reicht aus für einfache Angelegenheiten. Die persönliche Strategie der Vorgesetzten brauchen halt eine gesetzliche Grundlage und kann abgemahnt sein im juristischen Verfahren. Natürlich übergibt man die Angelegenheit später an höchster Stelle. Gesetze stehen über Bestimmungen und Anordnungen und Sie dürfen auch Vorgesetzte zur Verantwortung ziehen bei unklare Abläufe, das Volk bestimmt die Demokratie und nicht der Chef. Gerade bei Behörden ist die Arbeit fest geregelt mit Abstimmungen in Sitzungen und darüber brauchen Sie eine Übersicht, deshalb gibt es auch ein Informationsrecht. Chefs nutzen immer fehlende Bildung aus und deshalb sollen Sie mal Bildungsurlaub beantragen für die Probleme.

Verschiedene Personen dienen den Schutz der Mitarbeiter wie der Betriebsrat, Ombudsmann, Beauftragte, Mediator und Mitarbeitersprecher. Natürlich helfen diese wenig beim Diktat durch Klüngel.

Nach dem Bürgerliche Gesetzbuch ( BGB ) können Sie sich auf Verkehrsfunktion, Darstellungsfunktion und Individualfunktion berufen und verteidigen für Mitarbeiter. Gebe aus diesen Grund keine Auskunft über Kollegen ohne genehmigtes Formular durch die Gesetzgebung, fordere so ein Protokoll.

Heute warnen Psychologen vor unzumutbaren Arbeitsverhältnissen. Der Besuch einer Psychotherapie oder Betreuung darf laut Gesetz nicht die Verantwortung entziehen in der Amtsverwaltung.

http://www.berufsinformation.org/mobbing-beratungsst…
http://behoerdenmobbing.blogspot.de/
http://behoerdenmobbing.blogspot.de/2008/05/staatsmo…
http://www.whistleblower-netzwerk.de/whistleblowing/…
http://wiki.mobbing-gegner.de/EuroAntiMobbing/Mobbin…
http://www.mobbing-help.de/PC/alt/intro_3.htm
http://www.mobbingberatung.info/
http://www.mobbing-net.de/
http://www.fuehrungskraefte-forum.de/?page_id=1319

Hallo S.U.,

ja, so ist das im Beamtenstatus (ich war ja nur Angestellte) – da musst du mit den Wölfen heulen. Und wenn du befördert werden willst, musst du die Klappe halten, denn die Beurteilung schreibt ja dein/e Vorgesetzte/r. Die Frage ist jetzt nur, bist du kreisliche oder staatliche Beamtin? Als kreisliche hast du natürlich die A-Karte. Wie du siehst, will dir keiner helfen: Personalrat, Amtsleiter, Landrat. Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.

An deiner Stelle würde ich mich in psychotherapeutische Behandlung begeben, damit du deiner Vorgesetzten gegenüber ein L.m.a.A.-Gefühl kriegst.
Wie schaut’s mit einem Versetzungsantrag aus? Zur Not wartest du eben ein Jahr länger auf die Beförderung. Apropos, die Frage ist auch, gibt der Stellenplan eine Beförderung her. Die höheren Stellen sind ja bei den Landratsämtern dünn gesät.
Andererseits habe ich mit einem Kollegen die Erfahrung gemacht, man muss kurz vorm 1. Eines Monats (zu dem ja die Beförderungen erfolgen) bereit sein. Bei meinem Kollegen war es total unschädlich, dass er mind. 5 Wochen wegen einer Daumenverletzung krankgeschrieben war (das Telefon hätte er so auch bedienen können).

Wie wär’s mit einem Wechsel zu einer anderen Körperschaft durch sog. „Raubernennung“?
Du kannst natürlich auch vor dem VG streiten, aber willst du unter diesen Umständen arbeiten?

Sonst fällt mir nix mehr zu dem Thema ein.

Viele Grüße aus Oberbayern

Johanna Karkosch

Tut mir leid, aber dazu kann ich so wirklich keine objektive Stellung nehmen. Ein Dreiergespräch zur Problemlösung erscheint mir in diesem Fall schon der richtige Weg zu sein.

Gruß Bernst

Der Personalrat MUSS für dich tätig werden, wenn du das beantragst. Auch wenn du nicht in der Gewerkschaft bist.

Hallo,

es ist schwierig eine Beurteilung oder einen Tipp in dieser Sache abzugeben, da nur ein kleiner Einblick in den Sachverhalt gegeben wird.

Ich würde auf jeden Fall alles schriftlich dokumentieren bzw. mir alles schriftlich geben lassen. Des Weiteren ist zu überlegen, wenn dieses Verhalten die Gesundheit beeinträchtigt, die Stelle zu wechseln.

Gruß
Dirk