Vormieter hat Steckdosen und Lichtschalter mitgestrichen

Hallo,
als wir heute in unserer neuen Wohnung, in die einzuziehen wir grade im Begriff sind, einen Techniker der Telekom hatten, der uns das Internet freischaltete, wies uns dieser darauf hin, dass unser Vormieter beim Streichen der Wände ordentlich über die Steckdosen und Lichtschalter drüber gemalt hat. Die Abdeckungen hatte er allesamt entfernt und nicht wieder angebracht, so dass das dem Techniker sofort auffiel. Er meinte, das wäre super übel, weil da Kurzschlüsse und Brände und sonstwas entstehen könnten, und man müsste jetzt alle Steckdosen und Lichtschalter austauschen, große Katastrophe, sehr teuer.
Bevor ich einen Elektriker hole, wollte ich mich kundig machen, ob das wirklich so furchtbar ist und ob die Steckdosen und Lichtschalter nicht gereinigt werden können, denn Wandfarbe geht ja an sich fast überall ganz gut ab? :flushed:

Hallo,

ist die Wohnung Eigentum, oder seid ihr Mieter? Wenn ihr Mieter seid, würde ich erstmal den Vermieter informieren und fragen, was er dazu meint.

Du kannst den auch erstmal nur holen, um ihn um seine Meinung zu bitten, aber das, was der Telekomiker von sich gegeben hat, erscheint mir zumindest so, als hätte er sich sehr weit aus dem Fenster gelehnt.

Gruß
Christa

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Hi!

Ein Kurzschluss könnte höchstens während des Streichens entstehen, wenn die nasse Farbe irgendwo rein läuft.

Wenn der Übergang zwischen zwei Kontaktflächen mit Farbe verdreckt ist, dann ist der Kontakt nicht mehr so gut, und die Stelle wird heiß, wenn über die Leitung viel Strom gezogen wird.

Das ist bei Schaltern eher nicht der Fall. Erstens muß man sich schon sehr anstrengen, die Farbe dort hin zu bekommen, wo die Leitungen sitzen, zweitens sind die Schaltkontakte selbst gekapselt, da kommt keine Farbe hin. Und die Kabel wurden angeschlossen, bevor die Farbe drüber kam, das ist recht unkritisch.
Bei Steckdosen ist das etwas anders, wenn da Farbe in die „Löcher“ gelangt, führt das zu nem schlechten Kontakt. Aber: Oft wird das Steckdoseninnere beim Streichen abgedeckt, und die Löcher liegen auch so tief, dass da nicht ganz so leicht Farbe hin kommt.

Wirklich fies ist, wenn die Schutzkontakte mit Farbe überzogen sind. Das sind die beiden freiliegenden Metallkontakte, die nach dem Entfernen der Abdeckung richtig schön aus der Wand hervorstehen, und daher mehr Farbe als die Wand abbekommen.
Diese Kontakte werden normalerweise nicht benötigt. Erst, wenn man ein Gerät mit einem internen Defekt anschließt, durch den sein Gehäuse unter Spannung stehen würde, wird diese Spannung über die Schutzkontakte abgeführt. Ist da Farbe drauf, wird sie nicht abgeführt, das Gehäuse steht unter Spannung, und man kann sich nen bösen Schlag holen.
Wie gesagt, das ist fies, weil man die Schutzkontakte „nur“ in gefährlichen Situationen braucht, und weil die praktisch immer Farbe abbekommen.

Wenn das so ist, kann man die Kontakte mit nem trockenen(!) Scheuerschwamm von der Farbe befreien.

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Hallo,
ich würde da keine faulen Kompromisse eingehen.
Da gibt es zu viele „wenns“. Auch ein Schalter kann durch Farbe geschädigt werden. Es genügt wenn das Innere was abbekommen hat und der Schalter nicht mehr richtig „schnappt“.
Wer so dämlich ist und die Steckdosen und Schalter absichtlich ruiniert muss bestraft werden. Der Vermieter lässt das hoffentlich alles austauschen und bittet den Idioten zur Kasse.
Maler und Fliesenleger die solchen Mist verzapfen gibt es immer wieder.
Da wird auch gern mal um eine Steckdosenabdeckung eine Mosaikarbeit drumherum gebastelt statt die Abdeckung zu entfernen und das ganze ordentlich zu machen.

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Was sind denn Abdeckungen? Zum Suchbegriff Steckdosen-Abdeckung finde ich sowas:

abdeckung

Da wären die Steckdosen nicht brauchbar.

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Hallo,
anders formuliert, der Vormieter hat an der Wohnung Schaeden verursacht oder nicht behoben. Unter anderem dafuer gibt es die Miet-Kaution. Deshalb muss der Vermieter von dem Problem wissen.

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Ich sehe es wie @sweber: Ein echtes Risiko besteht eigentlich nur beim Schutzkontakt der Steckdosen. Und dieses ist recht problemlos in den Griff zu bekommen, in dem man diesen einer Sichtkontrolle unterzieht und ggf. vorhandene Farbreste entfernt. Insoweit übertreibt der Telekomiker da maßlos, wenn er von der Notwendigkeit eines kompletten Austauschs spricht. Ich achte selbst beim Streichen immer darauf, Abdeckungen und Rahmen abzubauen und die Einsätze abzukleben/beim Streichen auszusparen. Aber ich habe auch schon x-fach überpinselte Einsätze erlebt, die zwar mit etwas Aufwand, aber immer letztendlich problemlos wieder nutzbar waren.

Es kommt aber noch ein weiterer Aspekt dazu: Je nachdem wie viel Farbe auf den Einsätzen drauf ist und was für eine Schalterserie verbaut ist, kann die Farbe dazu führen, dass man die Abdeckungen und Rahmen nicht mehr ordentlich montiert bekommt bzw. Schalter dann schwergängig sind, …, ohne zuvor in recht aufwändiger und fummeliger Art und Weise störende Farbe zu entfernen. Das ist eine Arbeit, die keinen Spaß macht, und die derjenige erledigen/bezahlen sollte, der sie verursacht hat. Als Mieter ist dein Ansprechpartner der Vermieter, der sich dann überlegen muss, wie er die Sache mit dem Vormieter regelt.

BTW: Ich würde als Mieter keine Wohnung übernehmen, in der die Abdeckungen und Rahmen der Schalter nicht anständig montiert sind.

Hi,

ein wichtiger Beitrag! Es wird aus dem UP nicht ganz klar, ob der Vormieter diese Plastrikdinger auf deinem Bild entfern und dann drübergestrichen hat, also über das Loch und die blanken Kontakte, oder ob er über die Plastrikdinger drübergestrichen hat. Ich vermute, du hast Löcher in deiner Wohnung, wo keine sein sollten.

@Elke0810 - auf jeden Fall: egal was Du tust, zuerst den Vermieter informieren und ihn am besten bitten, vorbeizukommen und sich das anzuschauen. Denn auf jeden Fall ist das etwas, was an der Wohnung selbst verändert wurde und damit nicht von Dir zu zahlen ist, und erst recht nicht weiter verändert werden sollte.

die Franzi

Genauso ist es und als Mieter würde ich darauf bestehen, dass der gesamte Pfusch gegen neue Steckdosen und Schalter vor meinem Einzug ersezt wird.!
Vom verursachten Schaden mal abgesehen, allein der Anblick der überstrichenen Schalter und Steckdosen, läßt sich einem ja die Zehennägel hochbiegen!
ramses90

Genau diese Kontakte sinds… bevor ich da mit dem trockenen Scheuerschwamm dran gehe, drehe ich natürlich die Sicherung raus. Ich hab große Angst vor Strom, deswegen meine bange Frage, könnte da dann noch ein Reststrom drauf sein oder kann da definitiv nichts passieren, sobald die Sicherung raus ist?

Hi!

Mach die Sicherungen raus, damit bist du auf der ganz sicheren Seite.

Grundsätzlich sollte das ungefährlich sein, denn sonst würden die Kontakte ja nicht offen liegen.

Besorge dir einen Spannungsprüfer(Schraubenzieher mit Lämpchen) und prüfe das.

Vor vielen Jahren in einem Altbau habe ich erlebt, dass die betr. Sicherung zwar rausgedreht, aber auf dem Nulleiter (Neutralleiter = Strom-Rücklauf, seit Jahren in der Farbe blau) Spannung war.

Das kann passieren, wenn andere Stromkreise aktiv sind und der gemeinsame Nulleiter aller Stromkreise schlechte Verbindung zur Erde hat.

Niemals sollte man sich auf einen solchen Lügenstift verlassen, wenn es darum geht, Spannungsfreiheit für Arbeiten am Netz festzustellen!!!

Auf dem Schutzkontakt darf auch bei eingeschalteter Sicherung niemals Spannung sein, und wie @sweber schon schrieb, darf er daher eben auch ohne Berührungsschutz offen in der Steckdose für jedes Kinderfingerchen liegen (denn selbst viele Schutzeinrichtungen für Kleinkinder decken diesen nicht mit ab).

Insoweit ist es durchaus möglich, zulässig und ungefährlich, die Schutzkontakte jederzeit anzufassen, und da ggf. mal mit dem Fingernagel etwas Farbe abzukratzen oder mit einem ** absolut trockenen** Scheuerschwamm da ran zu gehen. Verwendet man Werkzeuge, die klein genug sind, um in die Öffnungen zu den Steckerkontakten für die Phase und den Nullleiter zu passen und leitend sind, würde ich hingegen die Sicherung raus nehmen, damit man im Falle des Falles geschützt ist.

Da stimme ich zu. Deshalb prüfe ich die Funktion vorher an Spannung 230 V. Wenn er da nicht leuchtet, lügt er.

Ich hatte doch tatsächlich die Phase auf dem Schutzleiter einer Steckdose. Nur zufällig bemerkt, als ich die nach dem Tapezieren wieder anschrauben wollte. Auf einmal log der Lügenstift, als ich den Schutzleiter berührte.

Mordanschlag auf die Vormieterin?

Ich BITTE dich!
Bei den Schaltern ist es ein optischer Mangel, den man nach Anbringen der Abdeckungen nicht mehr sieht.
Bei den Steckdosen ist es ein tatsächlicher Mangel, den man leicht beheben kann.
Ich gehe nicht davon aus, dass die beiden Betriebsstrom führenden Kontakte verhunzt wurden, sondern die Schutzkontaktbügel - die kratzt man frei und gut ist.
Bei einer Wohnanlage gehört das zu unserer Aufgabe bei jedem Mieterwechsel.

Das sind Schutzkontakte. Wenn da jemals Spannung anliegen würde, läge die auch am Metallgehäuse eines dort eingesteckten Gerätes an.

Leider muss man mit der Idiotie all derer rechnen, die da zuvor herumgebastelt haben.
Sobald man den EIndruck hat, dass da nicht mehr die originalen Steckdosen verbaut sind, sondern einer der Vormieter da tätig war, tendiert mein Vetrauen in „der Schutzkontakt wird schon keine Spannung haben“ gegen Null.

Daher messe ich bei sowas immer nach, ob die Steckdosen alle korrekt angeschlossen sind - also funktionieren (weniger wichtig) und sicher sind (extrem wichtig).

Das kannst du als Laie nicht.

Beim Freikratzen der Schutzkontaktbügel alles spannungsfrei schalten - man könnte ja abrutschen und an spannungsführende Kontakte kommen.

Beim geringsten Zweifel daran, dass die Schutzkontakte gefahrlos berührbar sind, bleibt die Sicherung dazu dauerhaft aus. Denn wenn du da ein Elektrogerät mit geerdetem Metallgehäuse einsteckst, ist dieses Gehäuse direkt mit diesen Schutzkontakten verbunden.

Es war die Hitze … du hattest ja schon geschrieben

:roll_eyes:

Also bleibe ich dabei: wende dich zuerst an den Vermieter.

Eben und den muß man nicht hinnehmen. Auserdem lese ich das so, dass ÜBER die Abdeckungten wurde. Und um Helmut zu wiederholen, dafür ist eine Kaution nunmal da.
ramses90

Wenn nur die Einsätze übermalt wurden, dann rechtfertigt das genau gar nichts - es gibt keine „unsichtbaren optischen Mängel.“

Ich mag jetzt kaum glauben, dass jemand die Abdeckungen entfernt und dann anmalt.

Nun, entweder wurden die Einsätze mitgestrichen (was ich beim weit überwiegenden Teil aller Mieterwechsel sehe), dann werden die Schutzkontakte freigekratzt, die Aufnahmeöffnungen der Schaltereinsätze bei ganz groben Farbanhaftungen ebenfalls wieder von der Farbe befreit und fertig.

Oder es wurden die Abeckungen überpinselt - was ich öfter mal wegen schlampigen Abklebens der Rahmen sehe.

Ein kompletter Tausch aller Schalter und Steckdosen ist komplett überzogen und bestenfalls nötig, wenn die Einsätze verschlissen sind - das hat aber nichts mit der Farbe zu tun.

Wenn den Betriebsstrom führende Kontakte besudelt sind (ich kann mich nicht daran erinnern, dies schon einmal gesehen zu haben), dann ist eine Reinigung allerdings Quatsch und der Ersatz angesagt.

Grundsätzlich haben Schalter und Steckdosen keine unendliche Lebensdauer. Gerade in der Küche sorgt die Kombination aus hohen Lasten und Wrasen für erhöhten Verschleiß der Steckdosen.

Der verantwortungsbewusste Vermieter lässt daher bei jedem Mieterwechsel die Elektrik prüfen. Bei den Messungen erkennt man verschlissene Steckdosen am geringen mechanischen Widerstand beim Einstecken und Abziehen des Messsteckers, danach am zu hohen Ri und / oder RSchleife.

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