hallo, meine Mutter ist an Krebs erkrankt und liegt momentan auf Palliativstation. Die Ärzte sagen, sie bleibt nicht mehr lange am Leben. Wir möchten beide, dass ich (24 Jahre) die Vormundschaft für meine kleine Schwester (11 Jahre) übernehme. Ich bin in 2 Wochen mit dem Abitur am Abendgymnasium fertig. Noch keine Vollzeitbeschäftigung vorhanden. Bin Single aber mein Freund ist mit dem kurzfristigen Heiraten absolut einverstanden, befindet sich allerdings noch in einer Ausbildung. Meine Schwester will ebenfalls unbedingt zu mir kommen, da wir beide unzertrennlich sind und es wäre für uns katastrophal wenn sie in die fremde Familie übergeben sollte. Meine Frage ist, was brauche ich alles oder was spricht dagegen die Vormundschaft zu bekommen. Vielen Dank im Voraus
Meine Frage ist, was brauche ich alles oder was spricht
dagegen die Vormundschaft zu bekommen. Vielen Dank im Voraus
Hi, das hängt von dem evtl. noch lebenden Vater des Kindes und von der Zustimmung/Entscheidung des Familiengerichtes ab.
Ausserdem ist´s das falsche Brett.
Stell die Frage nochmal fiktiv abgewandelt im Rechtsbrett ein.
MfG ramses90
Hi,
der Wunsch der Mutter sollte unbedingt von einem Anwalt in schriftlicher Form festgehalten werden. Dies vereinfacht die Aktion ungemein.
Allgemein empfehle ich in dieser Situation einen Anwalt für Familienrecht zur Rate zu ziehen.
Die Schwester sollte ihren Freund nur heiraten wenn beide es wirklich wollen,
Nicht das die Beziehung dadurch in die Brüche geht dass man aus Pflicht heiratet.
Die Fragen die man vor einem Familiengericht ggf. beantworten muss lauten:
Können Sie das Kind versorgen? (erzieherisch)
Können Sie das Kind versorgen? (zeitlich)
Können Sie das Kind versorgen? (finanziell)
Sind zwar keine KO Kriterien aber wenn man alle 3 Fragen mit einem sicheren ja beantworten kann und das schriftliche Einverständnis/Wunsch auf dem Totenbett vorliegt hat man schon mal sehr gute Karten.
Und wie mein Vorredner schon gefragt hat: Was ist mit dem Vater?
MFG
Hi,
die Mutter soll beim Jugendamt anrufen und einen Gesprächstermin auf der Palliativstation vereinbaren um die Fragen zu klären.
Ausserdem sollte die Mutter mit einem Fachanwalt für Familienrecht sprechen und alles schriftlich festlegen.
Zu klären ist auch noch was der Vater des Kindes sagt.
viele Grüße
Susanne
Hallo,
auf jeden Fall schnellstmöglich den Kontakt mit dem Jugendamt aufnehmen, und dafür sorgen, dass noch ein Termin mit der Mutter zustande kommt.
Die Frage nach dem Vater wurde ja schon gestellt, und hier muss dringend Klarheit her. Stimmt er einer solchen Lösung zu? Hat er ohnehin kein Interesse seine Tochter aufzunehmen? Wäre er gar nicht in der Lage seine Tochter zu versorgen? Oder würde es hier eher um einen „Kampf“ um die Tochter gehen, die zwar zur Schwester will, die aber der Vater gerne aufnehmen würde, und auch versorgen könnte?
Ansonsten gilt: Prio 1 ist das Kindeswohl, und das darf durch die Aufnahme durch die Schwester nicht gefährdet sein. Hierzu ist es nicht notwendig, dass die Schwester verheiratet ist, oder einen festen, gutbezahlten Job hat. Wichtiger sind vielmehr geordente Verhältnisse im Sinne von ausreichendem Wohnraum, organisiertes Leben, Zeit für das Kind, gewisse erzieherische Kompetenz, und geregelte finanzielle Verhältnisse.
Eine elfjährige wird man auch befragen, und auf ihre Wünsche wird man auch Rücksicht nehmen, soweit dies unter Berücksichtigung des Kindeswohls und der Sitiuation bzgl. des Vaters möglich ist.
Gruß vom Wiz